Ereignisse
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Im Januar beginnend werden unter
Mitwirkung der ‘Spartakusgruppe’ Streiks im gesamten Reichsgebiet organisiert,
die im Februar auch auf Dresden und Leipzig übergreifen; König
Friedrich August III. setzt sich für einen Verständigungsfrieden
ein und tritt damit in Konflikt mit der Obersten Heeresleitung des Deutschen
Reiches.
- Der bisherige Justizminister
Rudolf Heinze übernimmt nach Rücktritt aller Staatsminister (23.-26.X.)
die Regierung. Tags darauf wählen 3000 Soldaten der Großenhainer
Fliegerkaserne den ersten Soldatenrat Sachsens als Antikriegsorgan.
- Massendemonstrationen u.a. in
Dresden, weitere Arbeiter- und Soldatenräte bilden sich in Leipzig
und Chemnitz; am folgenden Abend werden das Generalkommando des Heeres,
das Polizeipräsidium und die Regierungsgebäude von Demonstranten
besetzt. Der König begibt sich nach Schloß Moritzburg, nachdem
der Arbeiter- und Soldatenrat, aus USPD und Spartakusgruppe bestehend,
die Macht übernommen hat.
- Der neugebildete Vereinigte
revolutionäre Arbeiter- und Soldatenrat (Rechte, Zentrum, SPD) erklärt
den König für abgesetzt und die Monarchie für beseitigt.
Im Zirkus Sarrasani wird durch Fleißner (SPD) die Republik ausgerufen.
- Förmliche Abdankung Friedrich
Augusts III. auf Schloß Gutenborn bei Ruhland.
- Karl Liebknecht wird aus der
Haft entlassen und begnadigt.
- Am 8.11. werden in Bayern die
Wittelsbacher gestürzt; Kurt Eisner ruft die Bayerische Republik aus,
deren Ministerpräsident er wird.
- Am 9.11. dankt Kaiser Wilhelm
II. ab, nachdem Reichskanzler (seit 3.10.) Prinz Max von Baden aufgrund
zunehmender Unruhen und Meutereien die Regierungsgewalt an die Sozialdemokraten,
der stärksten Partei in Deutschland, unter Friedrich Ebert übertragen
hat. Dieser arrangiert sich mit der USPD gegen die radikalen Spartakisten
mit Karl Liebknecht.
- Philipp Scheidemann ruft die
Republik aus.
- 10.11. Der ehemalige Kaiser
Wilhelm II. flieht nach Holland ins Exil, wo er als Gast von Graf Godard
Bentinck politisches Asyl erhält.
- Am 11.11. wird vom Leiter der
deutschen Waffenstillstandsdelegation, Matthias Erzberger, in dem Eisenbahnwaggon
des General Foch im Wald von Compiègne der Waffenstillstand unterzeichnet,
der de facto eine bedingungslose Kapitulation darstellt, was die Friedensdiktate
der Siegermächte im Folgejahr bestätigen werden. Derselbe Eisenbahnwaggon
wird 1940 in deutscher Revanche-Lust noch einmal benötigt.
- Zwei Tage später annulliert
die Sowjetregierung den Vertrag von Brest-Litowsk und marschiert mit der
Roten Armee in von Deutschland besetzte Gebiete ein.
- Am 14.11. wird in Deutsch-Südwestafrika
ein ehrenvoller Waffenstillstand zwischen der deutschen Schutztruppe unter
General Paul von Lettow-Vorbeck und den Engländern geschlossen. Er
hat sich seit Kriegsbeginn dort halten können.
- Zwischen der sich von Rußland
am 24.1. abspaltenden Ukraine und den Mittelmächten wird am 9.2. der
erste Frieden der 1.WK geschlossen ("Brotfrieden" wegen der ukrainischen
Zusage umfangreicher Getreidelieferungen).
- Friedensschluß mit Rußland
am 3.3. in Brest-Litowsk, nachdem die Mittelmächte nach Ablauf des
einmonatigen Waffenstillstands seit Dez. 1917 massiv in Rußland vorrücken.
Gleich nach Unterzeichnung des Vertrages verschärft sich der bereits
am 18.1. ausgebrochene Bürgerkrieg in Rußland zwischen den "Weißen"
Monarchisten und den "Roten" Bolschewiken. Leo Trotzki organisiert den
Aufbau der Roten Armee. Als die Weißen auf das von Roten besetzte
Jekaterinenburg vorrücken, wird die dort internierte Zarenfamilie
von den Roten ermordet (16.7.)
- 30.10.: Das Osmanische Reich
bricht mit dem Waffenstillstand von Mudros zusammen, nachdem britische
und arabische Einheiten die Front in Palästina durchbrochen haben.
- In den Kämpfen des Ersten
Weltkrieges werden über 8 mio Menschen getötet, beinahe die gleiche
Zahl vermißt, und etwa 21 mio verwundet.
- Der (flächenmäßig)
größte Verlierer des 1.WK ist das Osmanische Reich.
- Bei Krupp baut man eine Kanone,
die 130 km weit schießen kann. Den Krieg rettet sie nicht mehr.
- Die Station Nauen in Brandenburg
stellt erstmals eine Funkverbindung rund um die Erde her.
- Die ersten brauchbaren elektrischen
Uhren werden gebaut.
- In Friedrichshafen wird an dem
Alu-Gerüst für das Luftschiff "Graf Zeppelin" gearbeitet.
- 10.12. Nobelpreise gehen an
Max Planck (Physik) und Fritz Haber (Chemie).
- 29. Oktober - Gründung
von Jugoslawien
- Beginn einer Influenza-Pandemie
("Spanische Grippe"). Ca. 500 Mio. Erkrankte und über 20 Mio. Tote.
Ende 1919.
Geboren
- 03. März - Fritz Tiedemann,
deutscher Springreiter († 2000)
- 28. April - Karl-Eduard von Schnitzler, deutscher Journalist und Fernsehmoderator († 2001)
- 18. Mai - Massimo Girotti, italienischer
Schauspieler († 2003)
- 08. Juni - Gunther Philipp, österreichischer
Schauspieler († 2003)
- 18. Juli - Nelson Mandela, südafrikanischer
Kämpfer gegen die Apartheid und Politiker († 2013)
- 25. August - Leonard Bernstein,
US-amerikanischer Dirigent und Komponist († 1990)
- 23. Dezember - Helmut Schmidt,
deutscher Bundeskanzler († 2015)
- 25. Dezember - Ahmed Ben Bella, algerischer Politiker und ehemaliger Staatschef († 2012)
- 25. Dezember - Anwar as-Sadat,
ägyptischer Staatspräsident und Friedensnobelpreisträger
(† 1981)
Gestorben
- 06. Februar - Gustav Klimt, österreichischer Maler (* 1862)
- 25. März - Claude Debussy,
französischer Komponist (* 1862)
- 20. April - Ferdinand Braun,
deutscher Physiker (* 1850)
- 21. April - Manfred von Richthofen,
deutscher Jagdflieger (* 1892)
- 20. Mai - Ferdinand Hodler,
Schweizer Maler (* 1853)
- 26. Juni - Peter Rosegger, österreichischer
Schriftsteller (* 1843)
- 17. Juli - Nikolaus II. von Russland, Zar von Russland (1894–1917) (* 1868)
- 17. Juli - Alexandra Fjodorowna, Ehefrau von Zar Nikolaus II. (* 1872)
- 17. Juli - Olga Nikolajewna Romanowa, Tochter von Zar Nikolaus II. (* 1895)
- 17. Juli - Tatjana Nikolajewna Romanowa, Tochter von Zar Nikolaus II. (* 1897)
- 17. Juli - Maria Nikolajewna Romanowa, Tochter von Zar Nikolaus II. (* 1895)
- 17. Juli - Anastasia Nikolajewna Romanowa, Tochter von Zar Nikolaus II. (* 1901)
- 17. Juli - Alexei Nikolajewitsch Romanow, Sohn von Zar Nikolaus II., Zarewitsch von Russland (* 1904)
Quelle: Wikipedia
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