Die
Entwicklung des Krankenhauses von 1989 bis 2005
Nach dem Zusammenbruch der DDR im
Herbst 1989 wurden in den folgenden Monaten alle gesellschaftlichen Bereiche
von der Bevölkerung einer kritischen Betrachtung unterzogen. Das war auch in
Oschatz so. Unter der Gesprächsleitung von Herrn Superintendent Dr. Kupke und
Pfarrer Zehme fand am 15. Januar 1990 in der Klosterkirche die „1. Montagsrunde“
statt. Gleich diese erste Veranstaltung sowie die „3. Montagsrunde“ am 05. Februar
1990 befassten sich mit dem Thema „Gesundheitswesen“. Im Mittelpunkt der
Diskussionen stand die Frage „Neubau des Kreiskrankenhauses oder
Rekonstruktion“. Der damalige Ärztliche Direktor des Kreiskrankenhauses, Dr.
med. Günther Schmidt, sprach sich als einer der ersten öffentlich für einen
Krankenhausneubau aus. Er sagte:
„Wir haben uns jahrelang
erfolglos um einen Erweiterungsbau gemüht. Die Baracken sind unzumutbar,
baulich nicht mehr zu halten (...) ich sehe in einem Neubau die idealste
Lösung. Aber aushalten können wir nicht mehr. Die Substanz ist völlig
verbraucht. In den Baracken fallen bereits die Wände zusammen und die Dielen
brechen ein.“
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Anlässlich der Oschatzer
Montagsrunden (Leitung: Superintendent Dr. Martin Kupke und Pfarrer Berthold
Zehme) 1990 in der Klosterkirche, wurde der Zustand des Gesundheits-wesens
scharf kritisiert und ein Krankenhausneubau gefordert.
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Mit der Gründung des Freistaates
Sachsen übernahm die Sächsische Staatsregierung die Verantwortung für das stationäre
Gesundheitswesen. In einer Analyse des Jahres 1990 „Gesundheit für ein
Deutschland“ wurde auch für die sächsischen Krankenhäuser festgestellt:
„Die Diskrepanz zwischen dem
Stand der medizinischen Betreuung in der DDR und den realen Erfordernissen hat
ein zum Teil unerträgliches Ausmaß angenommen. Die materiell-technische Basis
ist generell unzureichend. Eine flächen- und kapazitätsdeckende Ausstattung mit
modernen Geräten ist nicht gegeben. Dies betrifft sowohl die zeitgemäße
Grundausstattung mit einfachen Geräten für die Routinepraxis, als auch
kostenaufwendige diagnostische und therapeutische Verfahren. Mit dem
gegenwärtigen Stand kann bereits in wenigen Jahren die medizinische
Grundbetreuung nicht mehr gewährleistet werden.“
Diese Einschätzung traf auch auf
unser Krankenhaus zu, ganz besonders auf den Altbau und die bestehenden
Baracken. Die bis 1989 durchgeführten verschiedenen Baumaßnahmen hatten zu
einer weiteren Zersplitterung der Einrichtung geführt und konnten die
funktionellen Defizite sowie die Flächendefizite nicht beseitigen. Ein
rationeller und ökonomischer Arbeitsablauf war nicht möglich.
Bis zu den ersten Wahlen am 6.
Mai 1990 war das Krankenhaus dem Rat des Kreises Oschatz unterstellt. Mit dem
Aufbau der neuen Verwaltungsstrukturen übernahm das Landratsamt Oschatz mit den
Landräten Dr. Herbert Ahner (1990 bis 1991) und Robert Schöpp (seit 1991) die
Trägerschaft für das Krankenhaus.
Am 4. Mai 1990 hatten sich 28
Ärzte und weitere Mitarbeiter des Gesundheitswesens im Kreiskrankenhaus Oschatz
getroffen. In dieser Beratung wurde eine Bestandsaufnahme des stationären
Gesundheitswesens vorgenommen und daraus die Forderung abgeleitet, die
bestehenden Holzbaracken durch einen eingeschossigen Massivbau zu ersetzen und
eine Projektstudie für einen Krankenhausneubau in Auftrag zu geben. In seiner 3.
Sitzung beschäftigte sich der neu gewählte Kreistag am 30. August 1990 mit der
Problematik eines Krankenhausneubaus. Es wurde der Beschluss gefasst, den Bau
eines neuen Krankenhauses bei der Sächsischen Staatsregierung zu beantragen.
Die Diskussionen in den folgenden Monaten beinhalteten insbesondere die
Aufgabenstellung, die Bettenzahl, den Standort und die Kosten für das neu zu
bauende Krankenhaus. Wir erlebten den 3. Versuch ein neues Krankenhaus zu
bauen. Nachdem anfänglich realitätsfremd ein kreisrundes 500-Betten-Krankenhaus
mit rechteckigem Funktionstrakt oberhalb der Döllnitzauen geplant war, wurde
den Abgeordneten auf der 7. Kreistagsitzung am 24. April 1991 ein
290-Betten-Projekt vorgestellt. Die Kosten für das futuristisch anmutende
Modell betrugen 550.000 DM pro Bett und lagen deutlich über den üblichen Kosten
für einen Krankenhausneubau. Es war zu befürchten, dass nach den erfolglosen
Versuchen 1974 und 1989, auch der dritte Versuch scheiterte. Am 04. Juni 1992
wurde durch den Sächsischen Krankenhausplanungsausschuss entschieden, den
geplanten Neubau auf der „grünen Wiese“ zu stoppen und dafür einen
Teilersatzbau und Anbau an das alte Krankenhaus zu planen. Die hohen Kosten und
die Bedenken zur Funktionalität des ursprünglich geplanten Gebäudes hatten
diese Entscheidung herbeigeführt. Zielstellung war es jetzt, die vorhandene
Bausubstanz zu erhalten und mit einem Neubau zu verbinden. Der
Landeskrankenhausplan sah für das Oschatzer Kreiskrankenhaus 300 Planbetten
vor. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses waren noch nicht
von diesen Plänen überzeugt, Verunsicherung prägte die Stimmung. Das
Landratsamt beauftragte den Architekten Professor Dipl.- Ing. Hansjoachim
Neckenig mit der Planung des Teilersatzbaus. Unter Berücksichtigung des schon
seit dem 15. Oktober 1991 vorliegenden Raumprogrammes, der Nähe des Standortes
zum Stadtzentrum, der klaren Eigentumsverhältnisse des Baugrundstückes und der
außerordentlich günstigen Lage des Krankenhauses mit kurzer Anbindung an den
Nah- und Fernverkehr, empfahl der Architekt den Bau eines Teilersatzbaues als
Anbau an das alte Krankenhaus. Auf Grund der überzeugenden Argumente folgten
das Landratsamt als Bauherr und die Sächsische Staatsregierung dieser
Empfehlung und bestätigten die bis dahin erfolgte Planung. Es wurde vorgesehen,
die Innere Abteilung des Sächsischen Krankenhauses Hubertusburg nach Oschatz zu
verlagern und mit der Inneren Abteilung des Kreiskrankenhauses zusammenzuführen
sowie die Orthopädische Abteilung des Sächsischen Krankenhauses Hubertusburg in
den Teilersatzbau zu integrieren. Ferner wurde entschieden, die
Gynäkologisch-geburtshilfliche Abteilung aus dem 1980 eröffneten Neubau in den
neu zu erstellenden Teilersatzbau zu verlagern. Leider gelang es nicht, die
Pädiatrische Abteilung des Sächsischen Krankenhauses Hubertusburg mit nach
Oschatz zu verlegen. Die Kosten für den Teilersatzbau konnten durch die
zweckmäßige Einbeziehung der Altbausubstanz auf 344.000 DM pro Bett begrenzt
werden. Unter Federführung von Landrat Robert Schöpp wurde die Planung für den
nun genehmigten Teilersatzbau weiter vorangetrieben.
Gleichzeitig, zum Jahreswechsel
1990/1991, waren die ambulanten Einrichtungen vom Kreiskrankenhaus abgetrennt
worden, die dort tätigen Ärzte ließen sich in privaten Praxen nieder und die
staatlichen Arztpraxen wurden von den jeweiligen Inhabern in private Praxen
überführt. Gleichzeitig beendeten der Augenarzt Dr. med. Günter Schneider und
der Hals-Nasen-Arzt Dr. med. Rudolf Heydenreich ihre operative Tätigkeit im
Krankenhaus. Im Interesse einer besseren Wirtschaftlichkeit wurden 1990 die
Wäscherei und der Wachdienst und 1991 die Küche und die gesamte Hausreinigung
an Fremdfirmen abgegeben. Gleichzeitig erfolgte mit großen finanziellen
Anstrengungen ein Neuaufbau der medizinisch-technischen Basis im Krankenhaus.
Die Röntgendiagnostik und Sonografie wurden auf den aktuellen technischen Stand
gebracht und die endoskopische Diagnostik und Therapie wurde nun in allen Fachabteilungen
aufgebaut. Für die aus den Jahren 1928 und 1947 stammenden Baracken war die
Zeit abgelaufen. Nach dem Abriss 1991 konnten sie durch einen eingeschossigen
massiven Bau ersetzt werden, der die Röntgenabteilung, Rettungsstelle,
Patientenaufnahme, Ultraschalldiagnostik und das Archiv aufnahm. In dieser Zeit
erfuhr das Krankenhaus vielfältige organisatorische, personelle und materielle
Hilfe vom St. Barbara Krankenhaus Attendorn und aus der Partnerstadt Blomberg.
Nach Abschluss der Vorplanungen
und Baugrunduntersuchungen mussten die auf dem künftigen Baugelände gelegenen
Bunkerstollen sowie die Trafostation und das Zentrallabor beseitigt werden.
Ferner waren umfangreiche Bodenverbesserungsarbeiten notwendig.
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Erster Spatenstich am 29.11.1993
durch Landrat Robert Schöpp (links) und Grundsteinlegung am 30.05.1994 mit
Landrat Robert Schöpp, Prof. Dipl.-Ing. Hansjoachim Neckenig und Minister Dr.
Hans Geißler für den Teilersatzbau (v.l.n.r.)
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Die Rohbauarbeiten kamen in den
Jahren 1994 bis 1996 sehr gut voran und der Teilersatzbau nahm zunehmend seine
endgültigen Konturen an. Der sich nach der politischen Wende auch in Sachsen
darstellende Trend einer deutlichen Verkürzung der Verweildauer in allen Fach-gebieten
des stationären Sektors und der Ausbau der ambulanten Vor- und Nachsorge
führten dazu, dass in der Rohbauphase die im 3. Obergeschoss geplante Station 9
entfiel. Damit trug die Sächsische Staatsregierung den Analysen des
Leistungsgeschehens der Sächsischen Krankenhäuser in den Jahren 1995 und 1996
Rechnung. Am 03. April 1996 übergab Staatsminister Dr. Hans Geißler in Oschatz
den Förderbescheid über insgesamt 98 Millionen DM für den Krankenhausneubau und
am 10. Juni 1996 konnte das Richtfest gefeiert werden.
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In Anwesenheit von Minister Dr.
Hans Geißler, Landrat Robert Schöpp, Mitarbeitern des Krankenhauses und
zahlreichen Gästen wurde am 10. Juni 1996 das Richtfest gefeiert. |
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Eröffnung des Neubaus und
Schlüsselübergabe des Architekten am 16. Juli 1998, v.l.n.r: Dipl.-Ing. Jörg
Bader, Landrat Robert Schöpp und Architekt Prof. Dipl.-Ing. Hansjoachim
Neckenig |
Im Frühsommer 1998 waren die
Innen- und Außenarbeiten weitgehend abgeschlossen. Mit Beginn des
Probebetriebes am 1. Juli 1998 konnten noch bestehende Mängel festgestellt und
beseitigt werden. Für den 04. Juli 1998 wurde die Bevölkerung des Kreises
Torgau-Oschatz zum „Tag der offenen Tür“
in das neue Haus eingeladen. Die Krankenhausleitung und viele Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter begrüßten etwa 5500 Besucher. Ein überreichtes Faltblatt
stellte die Entwicklung und Struktur der neuen Einrichtung vor. In allen
Bereichen des Hauses wurde den Gästen das Profil und die künftige Arbeitsweise
des Krankenhauses erläutert.
Im Kulturraum des Sächsischen
Krankenhauses Hubertusburg trafen sich am 23. Juni 1998 die Beschäftigen der
Inneren und der Orthopädischen Abteilung zu einer Abschiedsfeier und am 09. und
10. Juli 1998 zogen beide Abteilungen mit 137 Beschäftigten sowie 105 Betten
nach Oschatz um. Damit ging für die 1945 und 1949 gegründeten Fachabteilungen
eine langjährige Tradition am Standort Wermsdorf zu Ende. Gleichzeitig wurden
die in Oschatz ansässigen Abteilungen in den Neubau verlagert. Die
bevorstehende Eröffnung des neuen Hauses wurde mit einem eindrucksvollen
wissenschaftlichen Symposium und einer Posterausstellung aller Fachabteilungen
eingeleitet. Ein Informationsabend der Gynäkologisch-geburtshilfichen Abteilung
für werdende Eltern und ein Weiterbildungskursus des Vereins Oschatzer
Frauenärzte e.V. ergänzten das Veranstaltungsprogramm.
Umrahmt von den „Oschatzer Vokalisten“
wurde die Einrichtung vor über 200 Gästen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
des Krankenhauses am 16. Juli 1998 in einer würdigen Feierstunde übergeben. In
Anwesenheit des Sächsischen Staatsministers Dr. Hans Geißler, des
Bundestagsabgeordneten Manfred Kolbe und des Landtagsabgeordneten Frank Kupfer
übergab der Architekt Professor Dipl.-Ing. Hansjoachim Neckenig den
symbolischen Schlüssel an Landrat Robert Schöpp und Geschäftsführer Dipl.-Ing.
Jörg Bader. Stellvertretend für die Einrichtung nahm der Chefarzt der
Gynäkologisch-geburtshilflichen Abteilung eine Wiege – ein symbolisches
Geschenk des Architekten, verbunden mit dem Wunsch nach viel Leben in dem neuen
Krankenhaus – entgegen. Abschließend segnete Herr Superintendent Dr. Martin
Kupke das neue Krankenhaus. Bei dem nachfolgenden Rundgang lernten die Gäste
den Neubau kennen.
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Gesamtansicht des Krankenhauses
von der Parkstraße (oben) und vom Krankenhauspark (unten) |
Der T-förmige Neubau wurde auf
dem freien Gelände südlich und östlich des alten Krankenhauses mit Haupteingang
von der Parkstraße, gegenüber dem Oschatzer Stadtpark platziert. Sowohl
gehfähige Patienten und Besucher, als auch private Fahrzeuge, öffentliche
Verkehrsmittel und die Krankenfahrzeuge finden hier den Zugang zum Krankenhaus.
Insgesamt 87 Parkplätze für Patienten und Besucher, 3 Behindertenparkplätze und
1 Taxi-halteplatz gewährleisten einen reibungslosen Verkehr im Außenbereich des
Krankenhauses. Die Zufahrt für Liegendkranke und für Wirtschaftsfahrzeuge
erfolgt getrennt über eine an der südlichen Grundstücksgrenze gelegenen Straße.
Über diese Zufahrt werden die Notaufnahme und der Wirtschaftshof erreicht. Das
gesamte ehemalige parkähnliche Gelände des Krankenhauses wurde in die
Gestaltung der Außenanlagen einbezogen. Die Gartenanlagen mit Ruhezonen,
Springbrunnen und Wasserlauf, der terassenförmige Parkplatz mit 135
Stellplätzen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und das angelegte Wege-
und Beleuchtungssystem stellen ein gelungenes Ensemble dar und bilden den
Rahmen für den gesamten Krankenhauskomplex. In der Haupteingangszone befindet
sich eine insgesamt 3,20 m hohe Bronzeplastik des Künstlers Vincenz Wanitschke.
Die Plastik stellt eine Knospe dar und soll einerseits das Wachsen und Werden
des neuen Krankenhauses und andererseits die Hoffnung auf ein neues Leben
symbolisieren. Durch diese Gestaltung der Außenanlagen konnte erreicht werden,
dass die Gartenlandschaft des Stadtparkes über die Parkstraße hinaus Anschluss
an das Krankenhausgelände fand und damit das Krankenhaus nahezu in den
Stadtpark integriert wurde.
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Die „Knospe“ von Vincenz
Wanitschke und der Wasserlauf im Garten des Krankenhauses – Sinnbild für
Wachsen und Gedeihen |
Da der Altbau weiter genutzt
wurde, ist das Erdgeschoss des neuen Krankenhauses mit dem ersten Obergeschoss
des Altbaus durch einen Übergang verbunden worden. Der Baukörper des Neubaus
besteht aus einem Untergeschoss, dem Erdgeschoss und drei Obergeschossen. Für
die Fassaden- und Dachgestaltung wurden die für Sachsen typischen gelben
Klinker und Schiefer verwandt. Die Dächer des teilweise vorgelagerten
Erdgeschosses wurden als Pflanzdächer ausgebildet. Alle nach Osten, Süden und
Westen gerichteten Krankenzimmer und Funktionsräume erhielten an den Fenstern
Sonnenschutzanlagen.
Vom Erdgeschoss aus erreicht man
über das zentral gelegene Treppenhaus und über die Aufzüge sowohl das
Untergeschoss als auch die drei Obergeschosse. Während das Erdgeschoss und das
Untergeschoss die medizinischen Funktionsbereiche und die
betriebswirtschaftlich notwendigen Einrichtungen aufnehmen, sind die drei
Obergeschosse den Patienten vorbehalten. Über das Erdgeschoss betreten die
Patienten und Besucher das Gebäude. Die Eingangshalle wird von einer
künstlerischen Arbeit beherrscht. „Das wunderbar heilende goldene Vlies“
besteht aus einem 1,50 m hohen und 5,00 m langen Eichenholzrelief und einer von
der Decke abgehangenen Installation. Die verwendeten Materialien und die
Lichtwirkung des Raumes sollen den Wunsch des Menschen auf Schutz,
Unverletzbarkeit und Heilung wiedergeben. Für einen reibungslosen und
angenehmen Aufenthalt sorgen in der Eingangshalle die Rezeption,
Patientenaufnahme, ein Kiosk und die Cafeteria. Bei der Innenausstattung des
Gebäudes wurde einerseits den funktionellen Erfordernissen eines Krankenhauses
Rechnung getragen und andererseits mit dem Einsatz wertvoller Materialien und
architektonischer Gestaltungselemente versucht, den herkömmlichen Krankenhauscharakter
zu vermeiden und eine hotelartige Atmosphäre zu schaffen. Die Gesamtgestaltung
ordnet sich dem Bemühen unter, beste Aufenthaltsbedingungen für die Kranken und
optimale Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erreichen.
Im weitläufigen Erdgeschoss finden sich wichtige Funktionsabteilungen des
Krankenhauses. Die Operationsabteilung mit 5 Operationssälen erlaubt den
Fachgebieten Chirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Orthopädie eine
umfassende, vielseitige und dem wissenschaftlichen Standard entsprechende
operative Tätigkeit.
Die Abteilung für Anästhesie und
Intensivtherapie ist mit der modernsten medizinischen Überwachungstechnik zur
interdisziplinierten Betreuung schwerstkranker und operierter Patienten
ausgestattet und bietet alle modernen Narkoseverfahren an. Ebenfalls im
Erdgeschoss befindet sich die interdisziplinäre Rettungsstelle, die im Jahr
2004 organisatorisch an die Abteilung für Anästhesie und Intensivtherapie
angeschlossen wurde.
Neben den herkömmlichen
röntgendiagnostischen Verfahren sind im Zentrum für Radiologie Untersuchungen
der weiblichen Brust und der Blutgefäße nun auch in Oschatz möglich. Ein
erstmalig in Oschatz installierter Computertomograph und leistungsfähige
Ultraschallgeräte ergänzen die bildgebenden diagnostischen Verfahren. Die
steigende Zahl mammografischer Untersuchungen machte es im Jahre 2002
erforderlich, die Aufenthaltsbedingungen für diese Patienten mit einem
separaten Zugang und einer veränderten Raumgestaltung zu verbessern.
In der Abteilung für
Funktionsdiagnostik stehen Untersuchungsplätze für die Herz-Kreislaufdiagnostik
und Lungendiagnostik zur Verfügung. Untersuchungen des Magens, des Dünndarmes,
des Dickdarmes und der Gallengänge werden in der Abteilung für Endoskopie durchgeführt.
Leistungsfähige optische Geräte und Übertragungstechniken ermöglichen eine
invasive und zugleich schonende Diagnostik und Therapie in den verschiedensten
Hohlräumen des menschlichen Körpers.
Der Kreißsaal beherbergt zwei
Geburtenzimmer, ein geburtsvorbereitendes Familienzimmer und die notwendigen
Nebenräume. Der großzügig konzipierte Bereich erlaubt eine sehr individuelle
und familienorientierte Entbindung. Neben der klassischen Entbindung in
modernen Entbindungsbetten besteht die Möglichkeit der Hockergeburt und die
Nutzung der Entspannungswanne. Geburtserleichternde Hilfsmittel – Sprossenwand,
Gymnastikbälle und Geburtenseil – stehen zur Verfügung. Die Anwesenheit des
Vaters oder einer Bezugsperson während der Geburt ist sehr erwünscht. Das Telefon
am Bett, Wartebereiche für die Angehörigen und die Möglichkeit musikalischer
Unterhaltung sollen den werdenden Müttern und ihren Familien die Geburt des
Kindes nicht nur erleichtern, sondern zu einem Erlebnis werden lassen.
Ambulanzen für die Behandlung
chirurgischer Arbeitsunfälle, eine Schmerzambulanz und die Rettungsstelle
ergänzen mit ärztlichen Diensträumen und Sekretariaten das Raumprogramm im
Erdgeschoss.
Im Untergeschoss sorgen wichtige
Wirtschaftsbereiche, wie die Küche, das Zentralarchiv, die Bettenaufbereitung,
das Zentrallager und die gesamte Klima- und Heizungstechnik für einen
störungsfreien Krankenhausbetrieb. Über das Treppenhaus und die Aufzüge
erreichen die Patienten aller Fachgebiete die Abteilung für Physiotherapie im
Untergeschoss. Großzügige Räumlichkeiten für das gesamte Spektrum
physiotherapeutischer Anwendungen und ein attraktives Bewegungsbad stehen zur
Verfügung.
In den drei Obergeschossen sind
auf 8 Stationen die Fachgebiete Chirurgie, Innere Medizin, Gynäkologie/Geburtshilfe und Orthopädie
untergebracht worden. Der T-förmige Grundriss des Baukörpers erlaubte es, die 8
Stationen grundsätzlich identisch zu konzipieren. Die 1-Bett-, 2-Bett- und
3-Bett-Zimmer wurden an den Außenfronten des Baukörpers projektiert. Zwei
geräumige Flure umfassen die mittlere Längsachse der Station mit ihren
Funktionsräumen für das Pflegepersonal, sanitärhygienische Einrichtungen und
den lichtspendenden Innenhof. Alle Patientenzimmer verfügen über ein Innen-WC,
Dusche und Waschbecken, wobei auch den Wünschen behinderter Patienten Rechnung
getragen wurde. Die Zimmer sind mit Telefon und Fernseher ausgestattet.
Im 1. Obergeschoss befindet sich
die Chirurgische Abteilung (Station 2). Freundliche, helle Patientenzimmer,
ärztliche Untersuchungszimmer und die notwendigen pflegerischen Nebenräume
ermöglichen einen angenehmen Krankenhausaufenthalt. Im gleichen Geschoss ist
die Gynäkologisch-geburtshilfliche Abteilung (Station 3) mit Erwachsenenbetten
und Neugeborenenbetten untergebracht. Ferner findet sich auf dieser Etage die
im Jahre 2004 eröffnete ambulante Station 1 für alle Fachgebiete des
Krankenhauses. Dienstzimmer, Untersuchungszimmer, das gynäkologische
Sprechzimmer und die Verwaltung der Gynäkologisch- geburtshilflichen Abteilung
ergänzen die Stationen in dieser Etage.
Das 2. Obergeschoss nimmt die
Abteilung für Innere Medizin (Station 4, 5, und 6) auf, die nach Schwerpunkten
gegliedert ist. Neben der Station für Herz-Kreislauf-, Lungen- und
Gefäßkrankheiten, stehen die Station für Erkrankungen des Magen-Darmtraktes und
der Leber, sowie die Station für Stoffwechselkrankheiten, Blut- und
Nierenerkrankungen zur Verfügung. Die großzügige Ausstattung der Abteilung
garantiert eine den Krankheiten angemessene und angenehme Betreuung. Seit 2004
werden auf der Station 6 neben den Patienten der Inneren Abteilung auch
Patienten der Chirurgischen Abteilung mit dem Ziel betreut, bestimmte
Krankheitsbilder in enger Zusammenarbeit zwischen Internisten und Chirurgen
effektiver zu behandeln. Der Bedeutung der Volkskrankheit Diabetes mellitus
entsprechend, wurde für diese Patienten 2003 ein Beratungs- und
Behandlungszimmer eingerichtet.
Im 3. Obergeschoss befindet sich
die Orthopädische Abteilung (Stationen 7 und 8). Die Patientenzimmer und die
sanitärhygienischen Einrichtungen sind den besonderen Bedürfnissen der Kranken
dieses Fachgebietes angepasst. Im gleichen Geschoss, auf dem Dach des
Ostflügels wurde der Hubschrauberlandeplatz mit Anschluss an die
Personenaufzüge gebaut. Für lebensbedrohlich erkrankte Patienten steht damit
eine schnelle, schonende und oft auch lebensrettende Transportmöglichkeit zur
Verfügung. Damit konnte der alte Hubschrauberlandeplatz in der Gänsegrube
aufgegeben und ein Parkplatz für Patienten und Besucher geschaffen werden.
Der Krankenhausaltbau, die
ehemalige Gynäkologisch-geburtshilfliche Abteilung in der Burgstraße und die
1992 neu geschaffene Röntgenabteilung erfuhren 1998 eine schrittweise
Umstrukturierung und Renovierung. In die Räumlichkeiten konnten nun Abteilungen
der Krankenhausverwaltung, die Verwaltung und Ambulanz der Orthopädischen
Abteilung, sowie weitere Dienst- und Umkleideräume verlagert werden. Das Haus
in der Burgstraße beherbergte seit 01. Februar 1999 den Hauptsitz der „Labor
Diagnostika GmbH“, das Blutspendewesen und Abteilungen der Verwaltung. Das vom
Krankenhaus seit 1958 genutzte „Haus Meißner“ wurde 1992 an die Familie Meißner
zurückgegeben und bis 1998 noch durch das Krankenhaus genutzt.
Im April 2000 lagen die ersten
Konzepte zur umfassenden Rekonstruktion des Krankenhausaltbaus vor. Nach
Bereitstellung der staatlichen Fördermittel in Höhe von 1,788 Mio. Euro durch
die Sächsische Staatsregierung im Juni 2001 sowie mit Eigenmitteln und
Eigenleistungen, wurden die Rekonstruktionsmaßnahmen in Angriff genommen. Ziel
des vorgesehenen Umbaus war es, das historische Gebäude zu einem
Verwaltungsgebäude umzugestalten, Dienst- und Umkleideräume einzurichten sowie
dem Labor und dem Blutspendewesen bessere Arbeitsbedingungen zu bieten. Der evangelischen und katholischen Kirche
wurde ein Andachtsraum zur Verfügung gestellt, für betriebliche Veranstaltungen
entstand ein Schulungsraum mit den notwendigen technischen Einbauten und in
Ergänzung des Serviceangebotes der Klinik wurden die Voraussetzungen für die
Einrichtung eines Friseursalons geschaffen. Nach einer Bauzeit von 14 Monaten
konnte der rekonstruierte Altbau im Oktober 2002 bezogen werden.
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Der Krankenhausaltbau vor und
nach der Rekonstruktion; heute Verwaltungsgebäude mit Andachts- und
Schulungsraum sowie Labor und Blutspende |
Während dieser Umbaumaßnahmen
wurde gleichzeitig mit der Rekonstruktion und Verschönerung der Außenanlagen
begonnen. Teile der Einfriedung des Grundstückes wurden erneuert und der alte
Schornstein des Heizhauses abgetragen. Für die Räume des ehemaligen
Pförtnerhauses konnte im Jahre 2000 eine Blumenboutique für die Patienten und
ihre Besucher, das Personal der Klinik und die Bevölkerung gewonnen werden.
Neben den bisher beschriebenen baulichen Veränderungen entstand 1997/1998
gleichzeitig auf dem Gelände des Krankenhauses eine neue, modernen
Erfordernissen entsprechende Rettungswache des Rettungszweckverbandes Nordsachsen.
Mit dem Krankenhausneubau und den
durchgeführten Rekonstruktionen war es gelungen, alle Arbeitsbereiche des
Krankenhauses und die Dienstleistungen für unsere Patienten komplex an einem
Standort zu etablieren und damit auch betriebswirtschaftlichen Erfordernissen
Rechnung zu tragen.
In die ehemalige
Gynäkologisch-geburtshilfliche Abteilung und in die Poliklinik werden nach
einem notwendigen Umbau die Schülerinnen und Schüler der „Förderschule für
geistig Behinderte Wiederoda“ einziehen.
Mit der sächsischen
Verwaltungsreform 1994 hatte das Landratsamt des neu gebildeten Kreises
Torgau-Oschatz die Trägerschaft des Kreiskrankenhauses übernommen. Strukturelle
und organisatorische Veränderungen im Krankenhaus waren die Folge. Am 22. April
1997 beschloss der Kreistag Torgau-Oschatz das Kreiskrankenhaus in eine
gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH) umzuwandeln. Damit
verband sich die Zielstellung, einen privaten Krankenhausträger als
Gesellschafter zu gewinnen. Nach den erforderlichen Vorgesprächen unter
Einbeziehung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtung erhielten die
„ASKLEPIOS Kliniken GmbH“ den Zuschlag und sind mit Gründung der gGmbH am 1.
Januar 1998 als Gesellschafter an unserer Einrichtung beteiligt. Es wurde ein
Vertrag mit der „ASKLEPIOS Kliniken GmbH“ abgeschlossen, der die Unterstützung
bei der Betriebsführung beinhaltet. Die für den Aufsichtsrat vorgeschlagenen
Persönlichkeiten konstituierten sich unter dem Vorsitz von Landrat Robert
Schöpp am 1. April 1998. In seiner Sitzung am 26. November 1998 beschloss der
Aufsichtsrat das Kreiskrankenhaus umzubenennen. Die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der Einrichtung hatten sich mit zahlreichen Vorschlägen an der
Namensfindung beteiligt. Am 02. Juli 1999 erfolgte in feierlicher Form die
Umbenennung des Kreiskrankenhauses in „COLLM KLINIK OSCHATZ“.
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Die Verwaltungsleiter und
Verwaltungsleiterinnen des Oschatzer Krankenhauses von 1945 bis 1995; v.l.n.r.:
Edmund Fritzsche (1945-1980), Lieselotte Wolf (1980), Holger Kabisch
(1981-1995) und Veronika Neumann (1995)
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Die gesundheitspolitischen
Veränderungen in Deutschland hatten auch die duale Finanzierung der
Krankenhäuser zur Folge, das Land Sachsen wurde für die Ausstattung und
Sicherung der Bausubstanz verantwortlich und die Krankenkassen hatten für die
laufenden Ausgaben aufzukommen. Das verlangte, die Patientenbetreung den
Erfordernissen anzupassen und den ökonomischen Zwängen Rechnung zu tragen.
Unter diesen Voraussetzungen fanden 1991 die ersten Pflegesatzverhandlungen
nach bundesrepublikanischem Standard mit den Krankenkassen statt. Es wurde ein
Gesamtbudget von 11,404 Millionen DM, davon 7,230 Millionen DM für
Personalkosten festgelegt. Um nicht bereits im ersten Jahr nach der Wende
Defizite zu erwirtschaften, war ein Personalabbau unvermeidlich. So mussten,
wie schon beschrieben, Servicebereiche ausgegliedert werden. Dafür erhielt das
Krankenhaus 1991 eine pauschale Bettenförderung von 10.000 DM pro Bett sowie
1992 und 1993 jeweils 8.000 DM pro Bett. Insgesamt wurden damit 5,2 Millionen
DM für dringend benötigte Medizintechnik und sonstige Ausstattung gefördert.
Die Heizung wurde zuerst über eine Einzelfördermaßnahme erneuert und auf
Ölheizung umgestellt. Der Barackenersatzbau konnte 1992 gemeinsam mit der
Röntgenabteilung und der Rettungsstelle komplett durch die Bereitstellung von
Mitteln aus dem ehemaligen SED-Vermögen finanziert werden.
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Dipl.-Ing. Jörg Bader,
Verwaltungsdirektor (1995-1998) und seit 1998 Geschäftsführer des
Kreiskrankenhauses Oschatz/Collm Klinik Oschatz gGmbH
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Seit 1993 wurde wegen der
anhaltenden Finanzschwäche der Sozialsysteme gesetzlich verfügt
(„Gesundheitsstrukturgesetz“), dass das künftige Budget „gedeckelt“ wird. Es
durfte prozentual nur um so viel erhöht werden, wie die Einnahmen der
Krankenkassen stiegen. Diese Deckelung, die bis heute gilt, führte allerdings
zu Problemen auf der Kostenseite. Bedingt durch den relativ niedrigen
Tarifstand Ost gegenüber den alten Bundesländern wurde der verhandelte
Personalkostenanstieg in den jeweiligen Budgets immer nur zum Teil finanziert.
Die Folge waren permanente Einsparungsprogramme, auch zu Lasten des Personals.
Nach Inbetriebnahme des Neubaus 1998 wollten die Krankenkassen die damit
verbundenen Mehrkosten nicht akzeptieren. Im Rahmen einer
Schiedsstellenentscheidung wurden dann allerdings mehr als 90 % der Mehrforderungen
des Krankenhauses anerkannt und auch finanziert. Das Budget wurde mit 38,7 Millionen DM festgesetzt.
Die zunehmenden Restriktionen der Krankenkassen fanden 2004 ihren vorläufigen
Abschluss mit der Einführung von Fallpauschalen als komplexe Abrechnungsform
eines Krankheitsfalles. Die Auswirkungen, verstärkt durch das verpflichtende
ambulante Operieren, führten zu einem drastischen Rückgang der Verweildauer und
der Bettenauslastung, damit zu einer Bettenreduktion und einem Rückgang der
Beschäftigten sowie 2004 zur Auflösung der Station 1 und Einrichtung einer
ambulanten Station. Diese Entwicklung setzte sich 2005 mit der Einführung der
ambulanten Chemotherapie in der Gynäkologie fort. Mit einem Budget von 22,37
Millionen Euro ist die Collm Klinik in diesem Jahr mit 240 Betten im
Landeskrankenhausplan ausgewiesen, 2006 nur noch mit 220 Betten. Diese Tendenz
wird anhalten, da auch künftig der finanzielle Druck anhalten wird. Leider ist
mit diesen politischen Vorgaben aber auch ein immenser Mehraufwand besonders für die Ärzte
verbunden. Bürokratische Dokumentationen und Kodierungen, ausufernde Anfragen
der Krankenkassen und permanente Überprüfungen der pflegerischen und ärztlichen
Leistungen durch den Medizinischen Dienste, die einer Bevormundung nahe kommen,
degradierten den Arzt in den letzten Jahren zum niederen Büroangestellten.
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Die Geschäftsleitung der Collm
Klinik Oschatz; v.l.n.r.: Geschäftsführer Dipl.-Ing. Jörg Bader,
Pflegedienstleiterin Dipl.-Med.-Päd. Ellen Strauch und der Leitende Chefarzt Privatdozent
Dr. med. habil. Peter Friedrich
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Mit der Einführung eines Qualitätsmanagementsystems
wurden seit 2000 durch die Geschäftsleitung rechtzeitig alle betrieblichen
Prozesse auf den Prüfstand gebracht und analysiert sowie neben einer optimalen
medizinischen Versorgung der Service für die Patienten weiter verbessert. Der
Kontaktpflege zwischen der Klinik und den Patienten kommt in diesem
Zusammenhang eine besondere Bedeutung zu. Aus diesem Grunde haben sich im Jahr
2001 ehemalige und erfahrene Krankenschwestern unserer Klinik bereit erklärt,
als ehrenamtliche Patientenfürsprecher tätig zu sein. Neben der telefonischen
Erreichbarkeit sind die Patientenfürsprecher einmal in der Woche persönlich im
Krankenhaus zu sprechen. Mögliche Sorgen und Probleme, Wünsche und Anregungen
der Kranken können so auf kurzem Wege und unbürokratisch an die Klinikleitung
herangetragen werden.
Die jährliche Aktualisierung der
Patientenbroschüren, die Veröffentlichung von Flyern zu wichtigen
Krankheitsbildern und eine intensive Vortragstätigkeit der Ärzteschaft im
Rahmen der öffentlichen Gesundheitspflege ergänzen die Bestrebungen nach einer
umfassenden medizinischen Betreuung. Ständige Patientenbefragungen bestätigen
die Richtigkeit dieser vielfältigen Bemühungen. In diesem Zusammenhang sind
auch die Anstrengungen der Fachabteilungen, des Pflegedienstes und der
Verwaltung des Krankenhauses um kontinuierliche hausinterne, regionale und
überregionale Weiterbildungen für Ärzte, Pflegekräfte, Funktionsdienste und
Verwaltungsangestellte zu sehen. Die vierteljährliche Herausgabe der
hauseigenen „Kliniknachrichten“ für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist
Bestandteil dieser Weiterbildungsmaßnahmen. Als eines der ersten Krankenhäuser
in Deutschland haben wir 2004 die Zertifizierung nach dem Krankenhaus -
Qualitäts-managementsystem erfolgreich abgeschlossen.
Neben den genannten
Strukturveränderungen und Neuausrichtungen vollzogen sich in dieser Zeit auch
zahlreiche Personalveränderungen. Nach dem altersbedingten Ausscheiden des
langjährigen ärztlichen Direktors Dr. med. Günther Schmidt (1968–1992), wurde
Herr Dr. med. Rolf Zahrend 1992 mit der Funktion des Leitenden Chefarztes
betraut. Mit Wirkung vom 01. Oktober 1995 erfolgte die Einstellung von
Dipl.-Ing. Jörg Bader als Verwaltungsdirektor und am 01. Januar 1998 die
Ernennung zum Geschäftsführer. Die Chefärzte Dr. med. Rolf Zahrend (1992–1996)
und Dr. med. Arnim Polednia (1974–1997) erreichten den verdienten Ruhestand. Am
01. Januar 1997 wurde Dr. med. Jürgen Schwarze zum Leitenden Chefarzt des
Kreiskrankenhauses und zum Chefarzt der Chirurgischen Abteilung berufen.
Privatdozent Dr. med. habil. Peter Friedrich übernahm am 01. Februar 1998 die
Leitung der Inneren Abteilung an der Collm Klinik Oschatz. Mit der Aufnahme der
Inneren Abteilung aus dem Sächsischen Krankenhaus Hubertusburg Wermsdorf in das
Kreiskrankenhaus Oschatz leiteten Chefarzt Privatdozent Dr. med. habil. Peter
Friedrich und Chefarzt Dr. med. Wolfgang Jüsgen vom 10.07.1998 bis 30.04.1999
gemeinsam die Innere Abteilung. Nach der Verabschiedung der verdienstvollen
Oberschwester Renate Dörre (1986–1998) in den Ruhestand, konnte Frau
Dipl.-Med.-Päd. Ellen Strauch am 01. Januar 1998 als Oberschwester eingestellt
und am 01. September 1998 zur Pflegedienstleiterin ernannt werden. Am
07.06.2000 wurde Chefarzt Dr. med. Dietmar Pohl mit einer gelungenen
Feierstunde in den Ruhestand begleitet und Chefarzt Dr. med. Matthias Wittig
übernahm am 15.06.2000 die Abteilung für Anästhesie und Intensivtherapie.
Chefarzt Dr. med. Jürgen Schwarze beendete sein Arbeitsverhältnis in unserem
Haus am 30.09.2003 und wechselte in eine Chefarztfunktion am
Diakonissenkrankenhaus Leipzig. Für die frei gewordene Chefarztstelle der
Chirurgischen Abteilung wurde Herr Dr. med. Ulf Georgi am 01.11.2003 berufen.
Am 31. Dezember 2004 trat Herr Chefarzt Dr. med. Manfred Schollmeyer in den
Ruhestand. Auf Vorschlag der Geschäftsleitung wählte der Aufsichtsrat der Collm
Klinik die Oberärztin der Abteilung, Frau Dr. med. Petra Meyer, mit Wirkung zum
01. Januar 2005 zur Chefärztin der Gynäkologisch-geburtshilflichen Abteilung.
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Betriebsratsvorsitzende;
v.l.n.r.: Anke Rädler (seit 2005) und Antje Dossmann (seit 1998)
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Um der ständigen Zunahme der
Leitungsaufgaben des Leitenden Chefarztes besser begegnen zu können,
konstituierte sich im Frühjahr 2000 die „Klinikkonferenz“ mit dem Ziel, alle
Chefärzte des Hauses mit Leitungsaufgaben in die Leitung der Collm Klinik zu
integrieren. Mit der Ernennung von Herrn Privatdozent Dr. med. habil. Peter
Friedrich zum Leitenden Chefarzt der Collm Klinik Oschatz am 01.07.2004, wurde
diese Form der Leitungstätigkeit wieder verlassen.
Mit der Inbetriebnahme des
Teilersatzbaus, der abgeschlossenen Rekonstruktion des Altbaus und den
vollzogenen strukturellen Veränderungen wurde die medizinische Versorgung der
Bevölkerung auf ein zeitgemäßes Niveau gebracht und den berechtigten Ansprüchen
der Bürgerinnen und Bürger nach moderner Diagnostik und Therapie in umfassender
Weise Rechnung getragen. Mit 300 motivierten Beschäftigten gehört unser
Krankenhaus zu den größten Arbeitgebern in der Region und ist mit seinem
ökonomischen Stellenwert ein wichtiger Faktor im Wirtschaftsleben des Kreises
Torgau-Oschatz. Es muss das Ziel bleiben, unsere Patientinnen und Patienten
menschlich und medizinisch in unverwechselbarer Weise zu betreuen und dem
Leitbild unseres Krankenhauses stets gerecht zu werden. Nur dann dürfen wir
darauf hoffen, dass der Krankenhausstandort in Oschatz auch in den nächsten
Jahrzehnten seine Berechtigung hat.
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