Conradus miseratione divina Misnensis episeopus
universis christi fidelibus praesentes litteras inspecturis in salutis
auctore salutem. Quoniam ut aitapostolus omnes astabimus ante tribunal
judicis recepturi, prout gessimus in corpore sive bonum fuerit sive
malum, oportet nos diem messionis extremae misericordiae operibus
praevenire ac aetemorum intuitu seminare in terris, quod concedente
domino cum multiplicato fruetu recolligere valeamus in coelis firmam
spem fiduciamque tenentes quod qui parce seminat parce et metet et qui
seminat in benedictonibus vitam metet de benedictionibus sempiternam.
Sanctarum mentium invisibilis habitator corona certantium et martyrum
palma candidus innocentia puritate rubicundus indumentis sacro suae
passionis sanguine rubricatis sponsam suam matrem ecclesiam piae propiti
ationis et consuetae miserationis munere locupletat salutes amplificans
plebis suae spiritualibus adiumentis multiplieando eorum numerum qui
veri agni innocentiam verbo praedicant et exemplo exuti pompis
secularibus egentes angustiati afflicti et per omnia spectaculum munda
facti. Hinc est quod nos licet inmeritos supemi prudentia conditoris ad
pastoralis extulit sollicitudinis dignitatem specialiter ascribimus dono
ejus quod cum oculi eius nostrum videant imperfectum, insulficientiam
nostram eorum numero relevat et labore qui calcatls ilIecebris huius
mundi aucrori omnium iugiter famulantur et nobis de qualitate
diffidentibus meritorum sanctarum suarum orationum patrocinio
suffragantur ea quae nostris gravia sunt humeris nobiscum caritate
continua sublevantes, in quorum sancta conversatione et exemplis
irreprehensibililbus et perfectis aspicit quod amendet et in
infirmitate adhuc positus quod sequatur. Sane sanctificationum auctori
gratias referimus et in secula benedicimus nomen eius quod nostris
temporibus omnium terrarum terminos ordinis fratrum minorum domibus
benedixit quorum vitam deo placitam et acceptam necnon et ecclesiae fructuosam ipsorum opea praedicant et
ostentant. Sanctificari enim cum sanctis speramus et fieri cum
innocentibus innocentes. Cum igitur ob amorem eius quem dicti fratres
sermonis officio praedicant el exempli veritate pauperes pauperem
imitantur, ipsum ordinem internis caritatis visceribus amplectamur
rogati ab ipsis fratribus quos in misnensi episcopatu videlicet in
ozzezs dominus adunavit ut devotlo et reverentia a christi fidelibus
abundantiam celebretur et devotio humilium et devote confitentium
meritum sive gratiam afferat et apportet auctoritate nobis a deo
concessa cooperantibus infirmitati nostrae sanctorum meritis decrevimus
omnibus qui ad dictorum fratrum oratoria in die dedicationis ipsorum
convenerint unam karinam et quadraginta dies de iniuncta sibi
poenitentia eorum peccatorum de quibus contriti fuerint el confessi nec
non in die sancti Francisci et Antonii quadraginta dies annis singulis
indulgere eo dante et per nostrum ministerium indulgente qui est vere
miserator et misericors in majestate sua laudabilis et in sanctorum
suorum mirabilibus gloriosus
Übersetzung der
Karl-Marx-Universität Leipzig (heute: Alma mater lipsiensis)
Conrad von Gottes Gnaden Barmherzigkeit Bischof von Meißen allen
Gläubigen Christi, die die vorliegende Urkunde sehen werden, Heil im
Urheber des Heils. Da, wie der Apostel sagt, wir alle vorm
Richterstuhl stehen werden um zu erhalten, wie wir gehandelt haben im
Fleische, Gutes oder Böses, geziemt es uns, dem Tage des Gerichts durch
Werke der äußersten Barmherzigkeit zuvorzukommen und im Hinblick auf die
Ewigkeit auf Erden zu säen, was wir, wenn Gott will, mit vielfältiger
Frucht ernten können im Himmel, da wir die feste Hoffnung und Zuversicht
haben, daß, wer kärglich säet, der wird kärglich ernsten, und wer mit
Segen säet, der wird mit Segen ernsten das ewige Leben. Der unsichtbare
Bewohner der heiligen Seelen, die Krone der Streiter und Palme der
Märtyrer, strahlend von Umschuld, rot glänzend von Lauterkeit in den
Gewäqndern, die rot gefärbt sind vom heiligen Blute seiner Passion,
bereichert seine Braut, die Mutter Kirche, mit der Gabe der frommen
Versöhnung und des gewohnten Mitleides und vermehrt das Heil seines
Volkes durch durch geistlichen Beistand, indem er die Zahl derer
vervielfältigt, die die Unschuld des wahren Lammes durch Wort und
Beisoiel predigen, arm an weltlichen Glanz, bedürftig, eingeengt,
bekümmert und der Welt ganz und gar zu einem Beispiel gemacht. Daher
schreiben wir die wenn schon ohne unser Verdienst, die göttliche
Vorsehung zur Würde des Hirtenamtes hervorgehoben hat, es besonders
seiner Gabe zu, daß, da seine Augen unsere Unvollkommenheit sehen, er
unsere Unzulänglichkeit aufrichtet durch die Zahl und Mühe derer, die,
indem sie die Lockungen dieser Welt unter ihre Füße treten, immer dem
Schöpfer aller Dinge dienen und uns, die wir an der Beschaffenheit der
Gerechten verzweifeln, durch den Schutz ihrer heiligen Gebote
unterstützen, indem sie das, was unseren Schultern zu schwer wird, mit
uns in dauernder Barmherzigkeit tragen, in derer heiligen Lebenswandel
und untadeligen Vorbild auch der Vollkommene sieht, was empfehlen kann,
und der, der bisher wankelmürtig ist, das erkennt, wonach er streben
soll. Fürwahr, wir danken dem Schöpfer der Heiligkeit und in Ewigkeit
preisen wir seinen Namen, weil er in unserer Zeit alle Länder mit den
Häusern der Minoriten gesegnet hat, deren Gott wohlgefälliges
und angenehmes und der Kirche nützliches Leben ihre eigenen Worte
predigen und darstellen. Wir hoffen nämlich, mit den Heiligen heilig und
mit den Unschuldigen unschuldig zu werden. Da wir also aus Liebe zu dem,
den die genannten Brüder im Predigamt predigt5en und mit dem wahren
Beispiel, arm der Armen, nachahmen, jenen Orden aus tiefsten Herzen
lieben, nämlich Oschatz, vereinigt hat, damit Frömmigkeit der demütig
und andächtig Bekennenden Verdienst und Gnade erwerbe und verursache,
kraft uns von Gott gewährter Gewalt und indem die Verdienste der
Heiligen unserer Schwäche beistehen, bestimmen wir für alle, die zu den
Gotteshäusern der genannten Brüder am Tage des Heiligen Franziskus und
Antonius einen Ablaß von vierzig Tagen für jedes einzelne Jahr, wenn es
der gibt und durch unser Amt gnädig gewährt, der wahrlich ist der
Erbarmen und barmherzig, preiswürdig und in seiner Majestät und in den
Wundern seiner Heiligen ruhmvoll.
|