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Christbaumschmuckfabrik |
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Dana Bach, die Leiterin des Oschatzer Stadt- und Waagenmuseums,
berichtet in diesem Artikel
über die Christbaumschmuckfabrik Fr. Konrad Nachfolger. |
Werbeanzeige im Einwohnerbuch, Oschatz, 1904 | ||||||||||||||
Die Anfrage einer Äbtissin eines Klosters änderte die Produktpalette der Firma nachhaltig. Sie schrieb der Imprägnieranstalt, sie möchte imprägnierte, flammensichere Christbaumwatte für den Weihnachtsbaum haben. Nach verschiedenen Versuchen war die Firma in der Lage, die gewünschte Watte herzustellen. Der Verkaufserfolg der Watte mit den besonderen Eigenschaften brachte es mit sich, dass man auch zur Fabrikation von anderen Christbaumschmuckartikeln aus Watte, Pappe und Papier überging. Schließlich spezialisierte man sich ausschließlich darauf.
Um 1900 waren hier im Durchschnitt 20 Arbeiter und Arbeiterinnen beschäftigt. Eine neu aufgenommene Attrappen-Fabrikation findet sich in dem geänderten Firmennamen wieder: „Fr. Konrad Nachfahre - Manufaktur für Attrappen u. Christbaumschmuck“.
Geschickte Frauenhände sind es, welche zum großen Teil in Heimarbeit die figürlichen Gegenstände aus Pappe, Papier, Zellstoffwatte und Naturmaterialien wie Tannenzapfen teils manuell und zunehmend maschinell fertigstellen. 60% der Erzeugnisse gehen in die westlichen europäischen Länder wie Schweden, Belgien, Holland, Italien, Schweiz, aber auch nach Übersee wie USA, Kanada und Südamerika. „Christbaum-Haupt“, wie man den Betrieb nach seinem Inhaber Hermann Haupt in Oschatz nannte, gehörte zu den regelmäßigen Ausstellern auf der Leipziger Messe. 1958 legt Hermann Haupt seine Tätigkeit nieder und der privat geführte Betrieb sollte geschlossen werden. Doch der Außenhandel der DDR war wegen der wichtigen
Devisen, die der Betrieb einbrachte, an dessen Weiterführung interessiert. Somit schloss man die Firma „Fr. Konrad Nachf.“ an die „VARIA“ in Mügeln an. Letztendlich wurde der Betrieb 1963 doch aufgelöst. Sämtliche Produktionsmuster wurden dem „VEB Kunstblume“ in Sebnitz übergeben, wo man die Produkte der einstigen Oschatzer Christbaumschmuckfabrik weiter produzierte.
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