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Leipziger Courier |
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Oschatz Eröffnet als Filiale des Leipziger Courier durch August Schulze, Lutherstraße 539 I., am 10. April 1893 Schulze erhielt nach seiner eigenen Aufstellung am 10. April 1893:
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In derselben Zeit sind in Oschatz angekommen und bestellt worden:
44 Briefe zu 5 Pfennig 7 Kartenbriefe zu 3½ Pfennig 109 Karten zu 3 Pfennig 123 Drucksachen zu 2 Pfennig 4 Drucksachen zu 3 Pfennig 2 Drucksachen zu 5 Pfennig 3 Warenproben zu 6 Pfennig Bis Ende April waren bereits abgesandt: 473 Briefe zu 5 Pfennig 323 Kartenbriefe zu 3½ Pfennig 1142 Karten zu 3 Pfennig 12 Drucksachen zu 2 Pfennig 16 Drucksachen zu 5 Pfennig 9 Drucksachen zu 10 Pfennig 5 Warenproben zu 6 Pfennig Angekommen und bestellt waren: 844 Briefe zu 5 Pfennig 48 Kartenbriefe zu 3½ Pfennig 1031 Karten zu 3 Pfennig 256 Drucksachen zu 2 Pfennig 110 Drucksachen zu 3 Pfennig 21 Drucksachen zu 5 Pfennig 16 Drucksachen zu 10 Pfennig 11 Warenproben zu 6 Pfennig Man sieht daraus, dass im April 1893 Ortskarten zu 2½ Pfennig garnicht verwendet wirden sind, dass aber nach anfänglich sehr geringer Benutzung der Privatpost in Oschatz in den letzten 5 Tagen des April eine ausserordentliche Steigerung eingetreten ist, die zu großem Hoffnungen berechtigte. |
Matthias Fiebiger, Stauchitz, schrieb einen ausführlichen Artikel über die Oschatzer Privatpost, den er
freundlicherweise Oschatz-damals zur Verfügung stellte und der auch in der OAZ erschien: |
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1893: In Oschatz eröffnet eine private Postanstalt Eine Zeitungsanzeige zur Eröffnung der ersten 27 Anstalten des auswärtigen Verkehrs des „Leipziger Courier“ verkündete am 9. März 1893 Großes: Der Gründer des Unternehmens, Ernst Schmalfuß, versprach rasche, pünktliche und billige Briefbeförderung in der Region Oschatz. Die Briefkästen zeichneten sich durch rote und gelbe Farbe aus. In gleicher Farbkombination trugen die Angestellten ihre Mützen. Das Netz der Zweiganstalten des „Leipziger Courier“ umfasste ausschließlich Orte mit Bahnanschluss, und da auch nur ausgewählte. Diese reichten von Erfurt im Westen, Halle im Norden, Dresden im Osten bis Plauen im Süden. Die Beförderung erfolgte durch Briefträger, die mit der Eisenbahn bestimmte Streckenabschnitte befuhren und die Post an den jeweiligen Bahnhöfen den örtlichen Boten übergaben. Derart weitreichende Verbindungen, wie sie der „Leipziger Courier“ geschaffen hatte, gab es sonst nirgendwo in Deutschland. Doch noch während sich das Netz des Unternehmens im Aufbau befand, meldete die Hauptanstalt in Leipzig am 10. Mai 1893 Konkurs an. Ein großer Teil der Zweiganstalten schloss sich zusammen, um den auswärtigen Verkehr aufrecht zu erhalten. Am 10. Juli 1893 wurde der auswärtige Verkehr des „Leipziger Courier“ zwischen den Anstalten eingestellt. In einigen Orten wurde noch ein Stadtbriefverkehr aufrechterhalten, der spätestens am 31. März 1900 geschlossen werden musste, weil durch eine Gesetzesnovelle mit Wirkung vom 1. April 1900 die private Briefbestellung gegen Entgelt verboten wurde. Diese vier Monate des „Leipziger Courier“ gehören zu den interessantesten der deutschen Privatpost im 19. Jahrhundert. Hier wurde ein Verbund von Filialen gegründet, der die Bestimmungen des Postgesetzes nutzte und Postkarten, sowie unverschlossene Sendungen über große Räume verteilte. |
Um dieses Unternehmen zu einem bedeutenden Erfolg zu bringen, waren aber leistungsfähigere Unternehmer
erforderlich, als es Ernst Schmalfuß einer gewesen ist Die Privatpostgeschichte in Oschatz begann am 10. April 1893 mit der Eröffnung der Zweiganstalt des Leipziger Courier durch
August Schulze in der Lutherstraße. An diesem Tag empfing er einen Bronzestempel, einen gradlinigen Ortsstempel, zwei gebrauchte Taschen, sechs Briefkästen und sechs Plakate,
denen am 19. April ein Kasten, zwei Plakate und zwei Mützen folgten. Nach den Vereinbarungen zwischen Postgründer Ernst Schmalfuß und Filialinhaber August Schulze war auch
geregelt, dass der Filialleiter als Provision 50 Prozent des Frankaturbetrages aller abgehenden und angekommenen Postsachen erhielt. Das Porto lag damals für Karten bei drei
und Briefen bei fünf Pfennigen. Durch den Konkursausbruch in Leipzig wurde die Filiale am 10. Mai 1893 selbstständig und firmierte unter der Bezeichnung „ Oschatzer Courier“ weiter. Die Wertmarken erhielten einen einzeiligen Aufdruck „Oschatz“. Mit der Einstellung des Fernverkehrs am 10. Juli 1893 war der Lebensnerv abgeschnitten, sodass das Unternehmen den Betrieb einstellen musste. |
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