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Familiennamen der Oschatzer Pflege |
Es hat sich vielleicht mancher schon einmal die Fragen vorgelegt, wie seine Familie einst zu ihrem, Namen gekommen sein mag, was der Familienname bedeutet, Darum darf ich mich wohl der Hoffnung hingeben, dass meine Mitteilungen über die Entstehung und Bedeutung der Familiennamen von Naundorf, Leuben, Casabra und der ganzen Umgegend Aufmerksamkeit geschenkt wird. Die Namen, um die es sich handelt, sind ja die unseren und die von Bekannten. Ist es doch natürlich, dass der Mensch besonders dem seine Teilnahme zuwendet, was sein Eigentum ist. Eigener als der Familiennamen, auch Geschlechts- oder Schreibname genannt, besitzt einer kaum irgendetwas. Wie jeder gerade für diesen Eigennamen besondere Vorliebe hat, zeigt eine Erfahrung, die auch Goethe an sich gemacht hat. Er erzählt: „Ich war nach Menschenweise in meinen Namen verliebt und schrieb ihn, wie junge und ungebildete Leute zu tun pflegen, überall an.“ Deshalb nimmt der Dichter es auch übel, als ihn Herder in Straßburg einmal schreibt: „ Der Du von den Göttern stammst, von Goten oder vom Kote.“ Goethe bemerkt dazu: „Es war nicht fein, dass er sich mit meinem Namen diesen Spaß erlaubte; denn der Eigenname eines Menschen ist nicht etwa wie ein Mantel, der bloß um ihn her hängt, sondern wie die Haut selbst ihm über und über angewachsen, an der man nicht schaben oder schinden darf, ohne ihn selbst zu verletzen.“ Es lässt sich auch niemand gern eine andere Schreibweise seines Namens gefallen. Wer sich zum Beispiel mit einem „ß“ schreibt, wie die Familie Thomaß und Hannß, der mag sicher kein „s“ leiden. Ebenso empfinden es gewiss die Angehörigen der Familien Wittich und Wittig jedes Mal peinlich, wenn auf Postaufschriften ch mit g verwechselt ist. und umgekehrt. Derartige Vernachlässigungen gelten in jedem Falle als Verstoß gegen die gute Sitte. In der Neigung, selbst altertümliche Schreibweisen der Namen beizubehalten, kommt ein löbliches Familiengefühl zum Ausdruck, das gern festhält an dem, was schon die Eltern, die Voreltern gehabt haben. Dies tritt noch besonders hervor bei der Weiterführung lächerlicher Namen oder solcher mit weniger schöner Bedeutung. Die meisten Eigennamen werden freilich gedankenlos und ohne Verständnis gebraucht. Es gibt wohl auch Leute, die ihren unschönen Namen gern ablegen möchten. Ihnen sei zugerufen, was Goethe im Faust sagt: „Name ist Schall und Rauch.“ Auch der herrlichste Name bekommt erst Glanz durch die Tüchtigkeit seines Trägers, und der hässlichste Name kann durch edle Persönlichkeit geadelt werden. Wenn wir die Leute selbst kennen und wissen, was sie geleistet haben, so schwindet alles Lächerliche und Garstige aus ihrem Namen. Die Erklärung eines Familiennamens mit schlechter Bedeutung soll und kann keinesfalls seinen Träger bloßstellen, weil ja kein Name mehr eine unmittelbare Beziehung zu dem hat, der ihn jetzt trägt. Sehr viele Geschlechtsnamen sind nämlich schon recht alt. Eine große Menge Personen tragen damit ein Stück Geschichte der Heimat und des Vaterlandes mit sich herum. Wenn wir die Entstehung und Bedeutung unserer Familiennamen verfolgen, so werden wir zurückgeführt in die Zeit, da die Deutschen zum ersten Male eine geschichtliche Rolle spielten. Vor uns enthüllt sich dann nach und nach ein Bild mittelalterlicher Kultur, und endlich breitet sich noch die Neuzeit vor uns aus. Ehlert, von Egilhard, der Schwertfeste. Als ein Mann von wilder Tapferkeit zeigt sich auch der Wild. Günther, Günzel nennt einen im Heere kämpfenden. Wunder kommt her von Munaheri, d. i. dessen Wonne im Heere besteht, Weihrauch von Wigiroh, der im Kampfe den Schlachtruf ausstößt. Walther ist ein im Heere Waltender, ein Befehlshaber. An den höchsten Ordner der Kriege und Schlachten der Germanen, an den Gott Odin oder Wotan erinnern noch die Namen Wolf und Rudolf (ph), Rabe und Bertram. In einem Gedichte von Colshorn heißt es: „Es braust der Sturm, es rauscht das Meer, die Feldgebirge zittern; Gott Wotan reitet rasch einher in schwarzen Ungewittern; Gold ist sein Harnisch, weiß sein Ross, ein wuchtiger Speer sein Wurfgeschoss; zwei Raben sind ihm zur Seite, zwei Wölfe sein hungrig Geleite.“ (Die Raben hießen Hugin = Denken und Munin = Verstand). Da der Rabe und der Wolf dem höchsten Gotte geweihte Tiere waren, nannten die Fürsten, die Vornehmen zuerst ihre Kinder so, dann auch das Volk. Die Tiere selbst und auch die Namen galten als glückbringend. Bertram ist ein glänzender Rabe und Rudolf(ph) ein berühmter Wolf, Meinel, von Magiulf, Meinolf – ein starker Wolf. Gangloff, althochdeutsch (ahd.) Gangolf ist an Gang, an mächtigem, gewaltigem Schritt ein Wolf. Aus Raban, Koseform der Namen mit raban, „Rabe“ ist durch Zusammenziehung der Name Ramm entstanden. Bei Bär, Beer, Behr müssen wir an den alten König der Tiere denken, an das Fetischtier des Gottes Thor. Bernhard bedeutet der Bärenstarke, desgleichen Petzold. Birnstein ist sicherlich Bärenstein, der felsige Aufenthaltsort von Bären. Der Eber war dem Jagdgotte Fro heilig, zu dessen Gedächtnisse jedenfalls der Name Eberhard, kurz Ebert, d. i. der Eberstarke, gegeben wurde. Mit Oswald ist ein Götterschützling bezeichnet, über den die Asen, die Götter walten. Asmann und Aßmann sind Gottesmänner, Gottesdiener. An die Waffen unserer germanischen Vorfahren erinnern uns noch die Namen Beger, Garbe, Görner und Lindner. Beger kommt her von Baghari, d. i. der Bogenmacher, Garbe von Garbo, der Abkürzung von Garaman = der mit dem Speere zum Kampfe gerüstete. Görner ist vielleicht der Gerträger, der Gerwerfer oder der Gerverfertiger. Lindner bedeutet Schildmacher; denn die Schilde wurden aus Lindenholz gemacht. Es kann auch der alte Name Lindmar sein, der Schildberühmte. Kühn, kampflustig stürzten sich die Kämpfer aufeinander los. Das sagen uns auch die Namen Kühn, Kühne, Kühnel sowie Kühnert, von Chunihard, d. i. sehr kühn. Balke, vielleicht von der Koseform Baldo, ebenfalls der Kühne. Auch Hebold ist ein Kampfführer. Der Erfolg solcher Kampfesweise war der Sieg. Das Wort Sieg, den alten Germanen ein Wort von höchstem Glücke kommt noch vor in den Namen Seifert, Sickert, Siegert, Siegel, Seibt u.a. Seifert (ey), Seyffarth bedeutet dasselbe wie Siegfried, der durch Sieg Friedenschaft. Sickert, Siegert und Seibold bezeichnen einen Siegstarken oder einen starken Sieger. Sieber, aus Sigebert entstanden, heißt der Siegglänzende. Auch der Name Siegel, von Sigolenus, ist aus Sieg gebildet. Seibt, zusammengezogen aus Seyboth, Syboth - Sigebot, ist der Siegesbote. aus magan = mögen, d. i. Vermögen, also einer der etwas vermag, der etwas Tüchtiges kann. der noch heute Kirche und Kirchdorf umgibt.“ Der Oberste in der Sudpanie hieß Supan oder später Saupe. Dia anderen wendischen Namen werden weiter unten erklärt. bis Ende des elften Jahrhunderts jede Person nur einen Namen. Die Doppelnamen kamen erst zur Zeit der Hohenstaufen auf. Die deutsche Kultur tat damals einen gewaltigen Schritt vorwärts. Infolge der Römerzüge Kaiser Barbarossas und der Kreuzzüge entwickelte sich ein lebhafter Verkehr. Die Bevölkerung war sehr gewachsen, und viele zogen vom Lande in die Stadt. Wegen der Kriegsunternehmungen und der Besiedelung des deutschen Ostens fanden oft Besitzwechsel statt. Wenn nun aber in den Urkunden darüber öfter dieselben Manen vorkamen, so konnten leicht große Irrungen entstehen. Deshalb fing man an, sich und anderen gewisse Zunamen beizulegen und sie als Geschlechtsnamen bei den Nachkommen beizubehalten. Eine weitverbreitete Art der Unterscheidung war die Hinzuname des Vaternamens zu dem eigenen. In der Oschatzer Chronik sind aus dem Verzeichnisse der früheren Ratspersonen u. a. folgende Beispiele zu finden: Konrad Daniels 1330, Peter Werner 1370, Peter Rudolf 1389 Nikolaus Erdmann 1418, Hans Burkhardt 1455, Jakob Martin 1482, Den Brauch, sich nach dem Vater zu nennen, erkennt man an den vielen Namen noch an der Endsilbe sohn, son, sen oder an dem s, dem 2. Fall. Peterson, Petersen, Peters ist der Sohn eines Peter, Martens (ä) der Sohn eines Martin, Jürgens der Sohn eines Jürgen (Georg). Jedenfalls gehören hierzu noch die Namen Raffs, Bloens, Thams, und Garfs, Jakobs. Die Namen auf sen sind besonders häufig in Schleswig-Holstein, in manchen Kreisen bis zu 90 Prozent der Bevölkerung. Die Abstammung vom Vater wird auch angedeutet durch die Endungen el, ke, icke, ing, ung und andere. In unserer Gegend sind vertreten: Hänsel, Henschel (von Johannes), Merkel (von Markwart, der Grenzhüter), Heinke, Kuhnke, Lischke, Mischke, Rülke, Heinicke, Hönicke, Weineck, Wienicke, Kießig, Kießling, Hartung, Hornung, Badock. Badock, vom alten Worte Baducho abgeleitet, heißt der kleine Kämpfer, der Sohn eines Kämpfers. Kießling und Kießig enthalten wie Giese in der ersten Silbe eine Verkürzung von gisil = Geisel, Kriegsgefangener. Die ersten Namensträger waren entweder selbst Kriegsgefangene oder die nächsten Nachkommen von solchen. Die übrigen Namen erhalten an anderer Stelle noch eine besondere Erklärung. Von den Eigennamen, die durch den 2. Fall des Vaternamens gebildet wurden, mögen erwähnt sein: Andrä von Andreas, Danielis von Daniel, Egidy von Aegidius, Christiani von Christianus. Die ältesten Geschlechtsnamen befinden sich beim Hochadel, etwa seit 1050. Nach den begüterten Edelleuten nahmen dann die Beamten der Fürsten, Bischöfe und Städte Familiennamen an, ungefähr um 1100; dann folgten die Bürgerlichen, zuerst in süd- und westdeutschen Städten, in Köln 1106, später dann in Mittel- und Norddeutschland, in Hamburg 1250. Die Hörigen legten sich erst nach dieser Zeit Doppelnamen bei, in manchen Gegenden tat es das Landvolk erst im 16. Jahrhunderte. Die Friesen und die Juden mussten im 18. Jahrhunderte erst von den Behörden dazu gezwungen werden. Von den Adelsgeschlechtern auf unseren Rittergütern sei hier folgendes mitgeteilt: „Zuerst findet sich 1192 ein Ludwig von Planitz; er begab sich seiner Ansprüche auf die Kollatur zu Zwickau. Eine Adelheid von Plawenitz war 1348 Äbtissin des Klosters zu Frankenhausen. Aus dieser Familie gingen ferner hervor ein Meißner Bischof Rudolf von Planitz und einige andere berühmte Männer. |Einer des Stammes, Hans von Planitz, Amtshauptmann zu Grimma sowie Kaiserlicher Minister und Gesandter wurde nebst der ganzen Familie im Jahre 1522 vom Kaiser Karl V, mit dem Titel „Edler“ ausgezeichnet. (Vgl. v. Metzsch, die interessantesten alten Schlösser und Burgen Sachsens, S. 424 flg.) Das Geschlecht der Edlen von der Planitz nennt sich nach dem Rittergute Planitz bei Zwickau, seinem Stammgute. Das Rittergut Naundorf kam im Jahre 1800 durch Erbschaft in den Besitz dieser hochadeligen Familie. Vor ihr besaßen es die Familien Ernest, von Hohenthal, von Coseritz, von Schardt, von Truchseß. Dem Geschlechte der von Truchseß gehörte Naundorf neben Bornitz, Wellerswalde und Casabra von frühester Zeit an bis zu Ende des Dreißigjährigen Krieges. Truchseß ist einer im Volke sitzender und ihm vorsitzender Gefolgshauptmann, Anführer und Verpfleger der Gefolgschaft (truth); später eines der vier großen Hofämter: Kämmerer, Schenke, Truchseß, Marschalk. (Vgl. Schillers Gedicht: „Der Graf von Habsburg“, worin das Krönungsmahl König Rudolfs geschildert wird: „Die Speisen trug der Pfalzgraf des Rheins, es schenkte der Böhme des perlenden Weins“.) Der Amtsname ist einzelnen Familien als erbliche Bezeichnung verblieben, z.B. Truchseß von Waldburg, Schenk von Schweinsberg. Lange bevor die im Markgrafentum Meißen hochangesehene Familie von Truchseß das Rittergut Casabra mit Naundorf vereinigte, war es im Besitze der Ritter von Kotzebrade, bis zum 14. Jahrhunderte. Sie nannten sich nach ihrem Gute; denn Casabra hieß damals Kotzebrade, 1242 dagegen Schosebrode. Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Verbindung mit Naundorf gelöst; das Rittergut Casabra ging in bürgerlichen Besitz über. welche noch im Lehnhofe zu Dresden (Neustädter Amtsgericht) sich finden, geben Aufschluss über die weite Verbreitung des Pflugschen Geschlechts in damaliger Zeit, „1513 Dienstag nach Trinitatis werden in Leipzig mit Rötha und Görschwitz belehnt: Wolf Pflug und seine Brüder Hans und Tham, Hans Pflug zu Scheuern, Caesar, Ritter, und Andresen Pflug zu Knauthain, Nicol zu Zobelitz, Hans Pflug zu Frauenhain, Tham Pflug zu Lamperswalde, Sebastian und Alexander Pflug zu Strehlen.“ Schon 1290 sollen Pfluge als Burgvögte zu Strehla geherrscht haben. Im Adressbuch der Stadt und Amtshauptmannschaft Oschatz vom Jahre 1895 ist bei Strehla mancherlei über kriegerische und vaterländische Leistungen einzelner Glieder des Pflugschen Geschlechts zu lesen. Die edlen Pfluge führen den Namen nach ihrem alten Wappenzeichen, dem Pfluge. „Vom Pflug weg sollen die Abgesandten der Königin Libussa von Böhmen den Ahnherrn des Hauses Primislaus geholt haben, von dem ein Traum oder Gesicht der Herrin verraten hatte, dass nur an seiner Seite ihr Glück erblühen könne. – Brummend nur fügte sich der Brave; ehe er aber ins königliche Gewand fuhr, hielt er noch einmal an Ort und Stelle sein Frühmahl „über den Daumen“, wie er es gehalten hatte alle die Jahre daher. Die Hofherren wurden eingeladen, mitzutun. Brot gab es und Quark, und der Tisch war die blitzblanke Pflugschar am umgestürzten Ackergerät – da haben wir die Eisen, die im Wappen des Geschlechts blinken bis an den heutigen Tag“. (Vgl. Gerhard Platz, Vom Wandern und Weilen im Heimatland. S. 69/70.) Mancher hat sich vielleicht schon das „von“ vor dem Geschlechtsnamen vermisst. Das Wörtchen war früher zur Kennzeichnung des Adels gar nicht nötig. Es gibt auch heute noch einige besonders alte Adelsfamilien, die es regelmäßig fortzulassen pflegen. Zudem ist zu bemerken, dass im 13., 14. und 15. Jahrhunderte, als in Deutschland die Familiennamen im weiteren Umfange sich ausbildeten, jenes „von“ den Adel gar nicht unterschied. Der Ritter nannte sich nach seiner Burg, der Bauer nach dem Dorfe, das ebenso hieß. Die alten Oschatzer Ratsherren Thomas von Schmorkau, 1266-1297, Walter von Kasabra, 1290-1310, Heinrich von Kreischau, 1290-1316, Woiz von Terpitz, 1297 Amtsvogt, Heinrich von Mügeln 1317, Seyfried von Calbitz waren sicherlich lauter Bürgerliche. Das „von“ bezeichnete nur den Ort, aus dem sie nach Oschatz zugezogen waren. Später wurde „von“ der Bequemlichkeit halber bei den Stadt- und Landleuten einfach weggelassen, während die adligen Gutsherren es beibehielten. Als Ratsherren unserer Bezirksstadt treten dann auf: Nicol Cavertitz, 1357-1377, Nicol Mogelin oder Mügeln, 1359-1380, Titzmann Walkewitz, 1360, Heinrich Ganzig, 1367, Hans Striesa, 1385. viele Beispiele angegeben werden. Der erste Namensträger Bäßler, Pasler (ä) kam aus Basel in der Schweiz, Krems aus dem Orte an der Donau (Niederösterreich), aus dem das Kremser Weiß, das Bleiweiß kommt, Hamm aus der Stadt dieses Namens in Westfalen, Lützenkirchen aus jener Gemeinde in Rheinpreußen, Gießner aus der Universitätsstadt Gießen in Hessen, Klepzig aus dem gleichnamigen Dorfe in Anhalt, Schiefelbein aus diesem Städtchen in dem früher zur Neumark gehörenden Teile Pommerns, Bremisch von Bremen, Wartenberg aus einem Orte desselben Namens in Schlesien oder in Bayern, woher auch der Nürnberger und der Sulzberger stammen, Poitz (B) jedenfalls aus Poitze (B) in Hannover, Orlamünde aus diesem altenburgischen Städtchen, Meuche aus dem Dorfe Meuchen, wo nach der Schlacht bei Lützen am 6. Nov. 1632 die Leiche Gustav Adolfs aufgebahrt war, Mühlberg aus dem bekannten Grenzort an der Elbe. Nachsächsischen Orten sind folgende Einwohner unseres Landstriches benannt: v. Leipziger, Chemnitz, Freiberg, Lommatzsch, Meißner, Meixner, Strehle, Streller, Colditz, Schellenberg (ehemaliger Stadtname von Augustusburg), Auerbach, Altendorf, Auligk, Beuche (a), Birkicht (g), Breitenborn, Brockwitz, Deubner, Dögnitz, Dölitzsch, Dreißig, Eulitz, Frauendorf, Gleisberg, Görnitz, Heunitz, Hermsdorf, Hirschfeld, Klessig, Klingenberg(er), Klix, Limbach, Mauersberger, Mühlbach, Merzdof, Mühlau, Peritz, Pönitz, Poitz (von Poititz?), Polenz, Quoosdorf, Rabenstein, Rehefeld, Rostig Sahlbach (aa), Schleinitz, Schönberg, Schönfeld, Schwarzbach, Sohre (a), Thierbach, Ziegra, Zschorn(a), Zschetzsche. Die Lage der erwähnten Ortschaften ist aus dem alphabetischen Ortsverzeichnis von Sachsen leicht festzustellen. Die slawischen Namen finden ihre Erklärung in dem Werke Dr. Heys „Die slawischen Siedlungen im Königreich Sachsen“. Von den Dörfern aus der Oschatzer Pflege rühren her die Personennamen Bennewitz, Böhle, Däberitz (w), Gaudlitz, Gaunitz, Görlitz, Hahnefeld, Kötitz, Kottewitz, Mannewitz, Panitz, Terpitz, Wadewitz u. a. Auch wüste Marken aus der Umgegend werden noch durch Familiennamen in Erinnerung gebracht, wie Beyersdorf (westlich von Lampersdorf gelegen), Emmerich (Irrenberg) bei Luppa, Gaumnitz (zwischen Casabra und den Jahnaischen Dreidörfern), Grumbach (im Hubertusburger Revier), Wolfersdorf bei Dahlen. Die Orte wurden 1429 von den Hussiten gänzlich zerstört oder im Dreißigjährigen Kriege dem Erdboden gleich gemacht. So sind durch frühere Kriege viele deutsche Ortschaften weggefegt worden, die jetzt auf keiner Landkarte und in keinem geografischen Lehrbuche mehr aufzufinden sind. Aber in Geschlechtsnamen leben sie noch fort. Vermutlich gehören auch hierher die Namen Börtitz, Hummitzsch, Knötzsch, Mammitzsch, Nicklitzsch, Plänitz, Wackwitz, Zschachlitz, Zschäbitz. Mit dem Familiennamen Oschatz ist mir ein Ingenieur bekannt geworden, der 1891 als Fachlehrer an der gewerblichen Fortbildungsschule zu Crimmitschau wirkte. Jedenfalls trage hier und da im Lande noch mehrerer Geschlechter diesen Namen. Unser Naundorf hat gewiss den Oschatzer und Dahlener Familien Naundorf ihren Namen gegeben. Die anderen dreizehn Naundorf in Sachsen kommen hierbei kaum in Frage. In Stollberg im Erzgebirge heißt eine Familie Leubner. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Wiege ihres Ahnherren in unserem Döllnitzdörfchen Lauben gestanden hat. So hat fast jeder Ort irgendeinem Geschlechte seinen Namen beschert. Man ist erstaunt über die vielen Ortsnamen als Familiennamen, wenn man ein Ortslexikon aufschlägt. Da können auch viele Bewohner unseres Bezirks noch ihren Namen finden, falls er eine der bei den Ortsnamen vorhandenen Endungen aufweist. Der Eigenname Altenburger kann einen Mann aus der Stadt oder auch aus dem Lande Sachsen-Altenburg bezeichnen, gleicherweise Meining. Viele Familiennamen sind auch hergenommen von der Landschaft, aus der einer gekommen ist. Aus deutschen Gauen sind in unsere Gegend eingewandert die Bayer (ey, ai, ei), die Bayrisch (oi), die Schwabe, die Franke, die Fränkel (e), die Hesse, die Hessel, die Märker (aus der Mark), die Döring, die Thürigen (aus Thüringen), die Voigtländer, der Vödisch, früher Voitisch geschrieben, d. i. der Vögtische, ein Mann aus dem Vogtlande, die Schleußing (aus Schlesien), die Preuß und die Preußer, die Friese und die Sachse, Sasse oder Saß. „Die Träger des Namens Sachse sind Nachkommen von Einwanderern aus dem alten Sachsen, der heutigen Provinz Hannover.“ Von den früheren Bewohnern unserer Pflege (siehe oben!) führen die Wendt, die Wende, die Wendler, die Windisch und die Wünsche Ihren Namen. Sogar ein ytilwyndisch kommt 1400 vor, d.h. Eitelwendisch, noch heute als Wünschüttel vertreten. Der Wendenname galt als Schimpfwort. Merkwürdigerweise ist er gerade in deutschen Familien häufig. Aus fremden Ländern zogen in unsere Gegend die Vorfahren der Unger oder Hunger (Hungar), der Czech, der Böhm und Böhme, der Oestreich, der Flemming (der Flame), der Wahl (=Welscher, Italiener), der Pohle, der Dähne und der Englisch. Die ersten Römer (unsere Gutsherrin Frau Katharina Edle von der Planitz ist eine geborene von Römer) und die Türke hierzulande waren jedenfalls Teilnehmer eines Römerzuges der Hohenstaufen oder eines Türkenkrieges. Den Namen Trebuß, der in Strehla und Umgegend mehrfach vorkommt, führt Professor Leo Meyer als Dorpater Familiennamen mit an. Wie mir ein naher Verwandter dieses Geschlechts berichtete, ist sein Ahnherr während der Napoleonschen Kriege vor reichlich 100 Jahren als russischer Soldat nach unserm Nordsachsen gekommen und dageblieben. Aus dem Osten kam auch der Ost, der Ostermann, aus Süden der Sudermann, Sündermann oder kurz der Sünder, aus Westen der Westermann (Westeritzscher?) und von Norden der Normann (Nordmann) Ostermeier hieß der Besitzer eines Gehöftes, das im Osten der Dorfschaft lag, Sünderhof, daraus entstellt Sünderhauf, der Eigentümer eines im Süden gelegenen Gutes. Außer den Bezeichnungen von der Landschaft und den früheren Wohnorten erhielten verschiendene Gemeindegenossen auch Namen von ihren auffallenden Wohnstätten. Nach seiner Niederlassung am Ende des Ortes wurde der älteste Am Ende, den Ende benannt, nach seinem Grundstücke an der Straße, der Gasse, dem Wege oder dem Steige der Straßer, Stradtmann (ß), der Geßner (ä), der Wegner und der Steiger. An der Ecke ist der Eckner, der Eckelmann wohnhaft, an dem Felsblock, der dort steht, der Eckstein. Obenaus ist ein Mann, der oben hinaus wohnt, wo auch der Bergan, der Berger, der Bergmann, der Hübel, der Hügel seinen Wohnsitz hat. Unter dem Einöder verstehen wir den Besitzer eines Einödhofes, eines der sogenannten einzeln liegenden Höfe in Bayern. Kampmeier nennt den Inhaber eines umzäunten Feldes, Eichelkamp den eines solchen mit Eichen; Feldmann dagegen ist ein im freien Felde Wohnender, desgleichen Wangemann, Wengler (wang = altdeutsch „Feld, Aue“). An der Klinge, d. i. der schnellfließende, rauschende Gebirgsbach, steht das Kaus des Klingner, die Mühle des Klingmüller. An dem Bache, wo die Tiere (die Hirsche) zur Tränke kommen, ist der Thierbach angesiedelt. Kohlbach sagt wahrscheinlich dasselbe wie Kaulbach, der seine Behausung an einem Bache hat, in dem besonders viele Kaulfische, Kaulköpfe (Cottus gobio) vorkommen. So kann auch Eschebach, wie der Aschenbach an einem Flusse mit Äschen (Salmo thymallus) wohnhaft sein, wenn bei den Namen nicht etwa an das von Eschen (Fraxinus excelior) umsäumte Ufer zu denken ist. An einem kleinen fließenden Gewässer überhaupt hausen der Bach, der Bachmann, der Beck und der Beckmann. Das niederdeutsche Wort Beck bedeutet Bach. (Bach hieß der letzte Windmüller von Naundorf. Die Windmühle bei Haus Nr. 60 wurde 1874 durch einen heftigen Sturm umgestürzt.) Die Steeger, oder Stegmann, die Brückner und die Herfurth sind bei dem Stege an der Brücke oder am Furt des Heeres Wohnende. Am Flussrande wohnt ferner der Ufer, sowie der Fehrmann (ä), der die Wanderer und die Fuhrwerke übersetzt. Ehemalige Anwohner von Flüssen geben auch die Familiennamen Weser, oder, Elbe, Polenz, Röder, Döllnitz und Dölze an. Neben dem Dorfbrunnen oder an einem anderen Born steht das Haus des Brunner, Börner, Born, Bornmann oder kurz Bormann (rr), vielleicht auch das des Wellmann (=Quellmann). Der Waldschulmeister in Roseggers gleichnamigen Werk nennt den Besitzer einer Hütte an einem Brunnen „Hans Brunnhütter“. Ein Rittergutsschweizer unseres Bezirks führt den Namen Zumbrunnen. Teichmann, Teicher (-t), Damm, Tamm bedeutet sonoch: der Mann am Teiche, am Damme wohnend. Nach einem Erdloche sind der Locher und de Lochmann bekannt. Von dem Wohnsitze in der Ebene, in Thale, in der Aue, in Wiesentale haben die Ebner, die Thalemann, die Auer und die Wiesenthal ihren Namen. An einer Wiese liegt auch das Gehöft des Wiesners, des Wiesemann. Der Wiesmeister bebaut in der Hauptsache Wiesengrundstücke. Die hiesigen Auenwiesen an der Döllnitz heißen Lauken. Davon kann der Name Lauckner herrühren. Die Marschner sind ehemalige Marschbewohner. Gest und Heide stammen aus diesen wenig fruchtbaren Gegenden. Brink und Brinkmann bewirtschaften hochliegende Graspläne. (an der Strecke Hannover-Utrecht kommen zahlreiche Ortsnamen auf - brink vor). Der Bewohner eines mit Haselgebüsch bewachsenen Brinks heißt Haselbrink, von niederdeutsch Hassel (corylus). Aurich (g) ist der Herr der Aue, der Auenbesitzer; Am Walde, der an die Aue stößt, wohnt der Auerswald, an einer vorspringenden Waldecke der Weißhorn (Weiß = wid, Wald, Horn = Spitze, Vorsprung), vor dem Holze der Vorholz, im grünen Walde der Grunewald oder Groonewold. Waldleute sind auch die Witt, Wittich und Wittig, die Wedigen, die Weide, die Wiedemann (von ahd. widu, witu, mhd. wite „Wald“) ferner die Lohmann (loh = Gehölz), die Lässig (e) und Lessing (= slaw. Name für Waldmann). Hierher zu rechnen sind auch die von dem Busche, Busch (P), Buschmann, Büschel (P), Dörner, Zeiler, von Zeil = Dornbusch, Brühl, gleichbedeutend mit Bruchholz (Gehölz im Sumpflande), Holzhäuser, Tannhäuser, Tanner, Fichtner, Birkner, Birkicht, Buchwald, Büchner, Zurbuchen, Eichler, Erler, Lindner, Pappelbaum, die Namen für Leute, die an einem oder an einer Gruppe der genannten Bäume wohnen. (Z.B. in der Pappelschänke bei Wermsdorf.) Auf felsiger Höhe, von wilden Birnbäumen oder von Kiefern bewachsen, hausen der Birnstein und der Keferstein. Endlich sind hier noch die Familiennamen zu erwähnen, die von Hag oder der Erweiterung Hagan abgeleitet worden sind, wie Haak, Haacke, Hager, Hagemann, Häcker, Häckrich, Heine (ey), Heinemann, Heinke, Heinicke, Henning, Heinrich, Heinz, Heintze, Hempel, Hinkelmann, Hientzsch, Bonhage und andere. Hag bedeutet in ältester Zeit Wald oder Busch, dann einen schützenden Busch, eine Einhegung und zuletzt den eingehegten Raum selbst, das altdeutsche Einzelgehöft mit einer Hecke oder einem Pfahlzaun ringsum oder überhaupt einen umfriedeten Ort, eine Stadt. Von den Wohnstätten in der Stadt bildeten unsere Vorfahren auch häufig Eigennamen. Fast alle Häuser hatten dort Namen, sie ersetzten die Hausnummern, die man in früheren Zeiten nicht kannte. Da damals nur wenige der Lesekunst mächtig waren, wurde an den Wohngebäuden vor allem das Bild angebracht, das den Namen veranschaulichte. Sehr gern wählte man zu solchen Wappenbildern Tiere, wie wir jetzt noch an manchen Gasthöfen und Apotheken sehen können. Diese Hausnamen gingen dann oft auf die Besitzer oder die Bewohner der einzelnen Grundstücke über. Dem erwähnten alten Brauche verdanken wir in unserer Gegend jedenfalls folgende Familiennamen ihre Entstehung: Hirsch, Herschel, und Hirzel (kleiner Hirsch), Löwe, Bär, Wolf (vgl. Naundorfer Gasthof „Zum grauen Wolf“), Bock, Einbock, Zierbock, Lamm, Lemcke (=Lämmchen), Dachsel, Eichhorn, Adler, Pfau, Schwan, Specht, Uhle (=Eule), Hahn, Taube, Wachtel, Hecht, Hering, Dörschel (das ist ein kleiner Dorsch), Krebs u. s. w., ferner Blume, Blumenschein (nach einem hübschen leuchtenden Blumenstrauß als Wirtshausschild), Rose, Kranz, Rosenkranz, Traube, Linde, Eiche u.f.f. schließlich auch Mohr und Engel. Der Engel oder der Engelmann braucht aber nicht immer der Inhaber eines Grundstücks „Zum Engel“ gewesen sein. Der Name kann auch jemand bezeichnen, der wie ein Engel ist. Gesellen heißen in manchen Gegenden Schuhknechte. Die Schneider, in Niederdeutschland Schröter, Schröder, Schröer, Schrader oder auch kurz Schrodt genannt, schneiden in der früheren Zeit nur den Stoff ab für die Kleider. Ihr Gewerbe ist hauptsächlich der Tuchhandel. Die Näther, die mit überschlagenen Beinen auf ihrer Hölle sitzen, nähen die von ihnen zugeschnittenen Stücke zusammen. Da die alten Griechen und Römer nur mit einer Art Umschlagetücher ihren Körper umhüllten, waren die Kleidermacher die Schneider. Diesen Namen übernahmen die modernen Völker dann auch für das heutige Bekleidungsgewerbe, obwohl es sich besonders mit Zuschneiden und Nähen befasst. Die Nestel (Bandschleifen, Knüpfschnuren, Gürtel) für die Kleider fertigt der Nestler, die Ösen der Oeser. Aus den Häusern der Webergasse ertönt das sonderbare Geklapper der Webstühle. Die Weber sind entweder Leineweber oder Wollenweber, Wollner. Von dem Ferber (ä) erhalten die fertigen Gewebe dann das schöne Aussehen. bänken auf dem Markte bietet neben dem Fleischer oder dem Metzger, (Metzler auch der Geißler (s), der nur Ziegen und anderes kleines Vieh schlachtet, seine Waren zum Verkaufe aus. Beim Winkler, d. i., ein Händler, der einen Winkel, eine Krambude besitzt, erhalten wir allerhand nützliche Sachen, besonders Pfennigwaren, desgleichen beim Kramer oder Krämer. Der Trödler ist als Ein- oder Verkäufer alter Sachen bekannt. Der Kaufmann, slawisch Kaupisch, Kopisch oder Kopsch (b), treibt meist Großhandel. Gar stattlich nehmen sich einzelne Kaufhäuser am Markte aus. Die Bauwerke in den Seitengassen sind fast ärmlich zu nennen. Die meisten Wohnhäuser waren aus Holz erbaut. Zimmermann und Bretschneider hatten reichlich zu tun. Der Gläser (a) setzt in Zinnfassungen die kleinen Butzenscheiben ein. Auf einigen neuen Gebäuden sind Dachdecker, kurz Decker, Deckert oder Dechert damit beschäftigt, sie mit Stroh oder Schindeln einzudecken, die die Schindler, die Schindelmacher lieferten. Der Schieferdecker hat nur auf den Häusern der Vornehmen, der Reichen zu tun, sowie auf dem und jenem städtischen Bauwerk. In dem ansehnlichen Rathause sorgt der Bürgermeister oder Burgemeister, sowie der Rathmann, sein Ratgeber, mit den übrigen Ratsherren für das Wohl der Stadt. Eine größere Rolle spielt dabei auch der Stadtschreiber, kurz der Schreiber oder Schriewer. Er ist Notar, Rechnungsführer, Kanzler. In der Oschatzer Chronik wird 1317 ein Albertus Scriptor, d. i. Schreiber, genannt. Der Stöcker (o), der Sulzer ist ein Gefangenenwärter, der die Gefangenen in den Stock setzt, der sie mit Sulze speist. An den schweren Verbrechen vollzieht der Henker das Todesurteil, oft mit dem Strick, den die städtischen Seiler drehten. Hoch über all dem geschäftigen Treiben der Stadtbewohner hält der Türmer die Wacht; er schaut aus, ob sich Feinde der Stadt nähern oder ob in stiller Nacht irgendwo Feuerschein sichtbar wird. erhielten vielleicht manche Gemeindevorsteher den Namen Plötze. In jedem Dorfe treffen wir öfter den Bauer, Baur oder Buhre, einen Gebauer, d. h. Mitwohner, Nachbar, einen Baumann, von mhd. Bumann, der Ackerbauer. Auf dem Felde ist der Sämann tätig. Der Exner, d. i. der Oechsner der Ochsenbauer bestellt sein Land mit Rindern, der Hüfner, Hübner, Huber, der Besitzer einer Hube oder Hufe (30-60 Morgen) dagegen meist mit Pferden. Wer nur einen Morgen (2553 qm) besitzt, hat den Namen Morgner erhalten; der Eigentümer eines Scheffels (2765 qm) heißt Scheffler, der eines Ackers (5530 qm) Ackermann. Der Hallbauer hat bloß einen halben Hof im Besitz, der Mitmeier oft einen noch kleineren Teil. Ein Mann ohne Acker ist ein Anacker. „Der Käthner lehnt zur Tür hinaus“ (Th. Storm). Zu seinem geringen Bauernhaus, der Kothe, gehört ja kein Feld, nur ein Garten. Der Besitzer eines solchen Grundstücks heißt auch Kadner, Kademann, Kaden. Ein Koth- oder Hintersasse ist ferner der Häusler, der Buder (ü), sowie der Söldner (e), der Bewohner einer Selde. Dann gehören noch hierher die Gärtner, die Gartennahrungsbesitzer, die Oertel, die Inhaber kleiner Wirtschaften. Einer, der wenig Land sein Eigen nennt, heißt außerdem Lenk, verkürzt aus Lendeke, kleines Land. Um frischen Ackerboden zu gewinnen, rodet ein Reuter ein Stück Wald aus. Der so unverdrossen arbeitende ist sicher ein Naumann, Neumann oder Niemann, slawisch Nowack oder Noak, Noffke, ein neu zugezogener, ein Neubauer, Neugebauer. Auf seinem neuen Hofe sitzt der Neuhof, der Neunhöfer; an den Eigentümer von neun Höfen ist bei dem letzten Namen gewiss nicht zu denken. Der Baumgarten arbeitet in seinem großen Anwesen mit den vielen Bäumen, der Baumgärtel in seinem kleinen Besitztum. Wenn jemand besonders das Pfropfen oder Pelzen der Bäume besorgt, erhält er mitunter den Namen Pelzer oder Lademann, von Lode, Mehrzahl Loden, das sind junge Schösslinge. Da und dort ist auch eine Höppner (pf), ein Hopfengärtner, oder ein Rebner, ein Weinert (Weinbauer) in seinem Grundstück beschäftigt. Der Zeidler treibt Bienenzucht, er ist ein Imker. Auf dem Hofe des Rittergutes stellt der Meier (ey, ay) die Arbeitsleute an, er ist der Verwalter des herrschaftlichen Landbesitzes. Später heißt der Pächter so. Auch die Besitzer von Gütern, die Landwirrte überhaupt werden dann Meier genannt. Deshalb kommt auch der Name so überaus häufig vor; es gibt davon über 1000 Zusammensetzungen. Der Hameister (Homeister) tritt uns als Hofmeister eines großen Gutes entgegen. Auf dem Viehwege, nach dem die Anwohner Vieweg (-er) oder schlesisch Fiebig (-er) heißen, treibt der Schäfer seine frischgeschorenen Schafe aus. Das Abscheren, die Schur, besorgte der Schurig. Die gewonnene Wolle gibt dem Streicher, dem Wollstreicher Beschäftigung. Mit Streicher ist anderorts ein Ziegler, ein Ziegelmacher gemeint. Unter dem Landvolk sind noch anzutreffen der Drescher, der Maeder (Schnitter), der Hoyer (etwa Heumähder), der Tannenhauer, der Holzhauer, mit dem Spitznamen Spalteholz, der Köhler, der Pechmann, der Pecher (Becher), der Schmorl (wendisch Pechbrenner), der Förster, der Holey (etwa Verkürzung von Holzey = Holzhüter), der Wild(schütze), der Schütze, der Jäger. Der Hameister oder Hach- Habichtmeister ist der Abrichter der Stoßvögel zur herrschaftlichen Jagd. Handwerker, der die Schwerter reinigt, blitzblank macht, heißt Schwertfeger. An den ritterlichen Kampf erinnert auch der Name Jobst (slawisch Wobst), von dem griechischen Namen Jodolus abgeleitet, der etwa „Pfeile haltend“ bedeutet. Als Kämpfer treten noch auf den Plan der Ritter, der Junker, der junge Herr und der Knappe, der Knabe, der Jüngling, der ein Ritter werden will. Von vielen Standesbezeichnungen können die heutigen gleichlautenden Familiennamen wirklich herrühren. Einer von den Mannen des Burgherrn ist noch der Mann, vielleicht auch ein besonders tapferer, wie der Degen. Die fremden Ritter, die längere Zeit auf der Burg zu Besuch weilten, führen die Namen Gast oder Gassert. Nach der ritterlichen Kleidung sind benannt Rost, von Rust, ahd. hrust = Rüstung, Harnisch, Panzer und Lederhose, zusammengezogen Lerse, das uralte kriegerische Beingewand, das Hose, Strumpf und Schuh zu gleicher Zeit vertrat. Ein Verfertiger von Lersen oder Lederhosen hieß Lersner. Die Kopfbedeckung der Krieger ist vertreten durch die Familiennamen Hellmich und Helm, d. i. der Bergende, Schützende, von der Wurzel hel = hehlen, bergen. Der Name Herold bedeutet „ der des Heeres waltet“, Heeresbeamter, Aufseher bei Turnieren und Festen. Bei dem Namen Reißig haben wir sicher an einen der Reisigen, der Reiter zu denken, die beim Kampfspiele gegen einander ansprengen. Ein gewandter Ritter, der beim Reiterspiele und im ernsthaften Kampfe viele Gegner aus dem Sattel sticht, wird Stecher genannt. Für die wohlbesetzte Tafel beim Festmahle sorgen der Koch und der Keller, der Kellermeister. Manche Stände und Gewerbe sind untergegangen, aber einzelne Geschlechtsnamen geben noch davon Kunde, wie Kettner (l), Ringel, Platner und Sporer. Kettner wird Kettenmacher bedeuten, wie der Adelsname J. von Kettenmaker. Ringe oder Ringel häkelten die Kettler (n) zu den Ringpanzern zusammen, die bis zu Anfang des 14. Jahrhunderts von den Rittern getragen wurden. Als Verfertiger der Plate, einer Schutzwaffe, die vor der Brust getragen wurde, - des späteren Plattenpanzers - sind die Platner (tt, e, ö) anzusehen. Die Sporer waren Sporenmacher, die vermutlich auch das Reitzeug für die Ritterpferde mit herstellten. Für ihre Beschäftigung sind jetzt die Handwerksnamen Sattler und Riemer (h) gebräuchlich. Die alte Bezeichnung lebt noch fort in der Sporerstraße zu Oschatz, in der diese Innungsmeister früher beisammen wohnten. Die Keßler waren Kesselschmiede oder Kesselflicker, die ihr Handwerk zum Teil im Umherziehen von Ort zu Ort ausübten. Bei Stalder (II,96) ist Keßlervolk mit Pack, Pöbel erklärt. Auch Greiner muss als Zänker gedeutet werden, Zürn als ein Herr mit heftiger, feuriger Gemütsbewegung. Unter Schreier (ey) ist aber kein Lärmmacher, sondern ein Gerichtsbote zu verstehen. Schade war ehemals ein schädigender Feind, ein gefährlicher Widersacher oder ein Räuber, Eisenreich, aus Egisrik entstanden, ein Schreckensherr. Der Dunsch machte immer ein mürrisches, unfreundliches Gesicht; der Geiler dagegen war übermütig und froh. Von besonderer Lebensfrische ist auch der Grüner (u), von Cronhart, der starke Lebendige. Asmus tritt immer als der Liebenswürdige auf, und die Liebe selber ist der Liebe. Billhardt zeigt sich besonders stark in der Lindigkeit, in der Milde. Ein Milder ist auch der Clemens. Von diesem Namen sind abgeleitet Kliemant, Kliemann (ee), Klemm und Klingst. Ein sehr Freigebiger ist der Gebhardt, Gebert (pp, ä), der Göbel. Hochmut hat einen hohen Mut, edlen Sinn, wohl angebrachte Zuversicht. So besitzt auch der Name Stolze (tz) nicht die tadelnde Bedeutung, die wir heute meist mit dem Worte beilegen, sondern die von berechtigtem Selbstbewusstsein. Mit Hoffarth ist aber jemand bezeichnet, der hoffärtig ist, der sich über seinen Stand erhebt. Auch der Personenname Gernegroß nennt einen der hoch hinaus will. Sittliche und geistige Eigenschaften kommen noch zum Ausdruck in den Namen Wachsmuth, der scharfen Mut hat (wahs = scharf), Konrad, der kühne Rater, mit seinen Abkürzungen Kurth, Kunath, Kunze (tz), Kunz, und Kuntzsch, Kluge, der von feinem Verstand ist, desgleichen Weise, Hauffe von Huge = denkender Geist, Leuchte, hindeutend auf Helligkeit des Geistes. Der Biedermann ist ein unbescholtener Mann, der wahr und zuverlässig ist in Wort und Taten. Ein derartiger Ehrenmann steht auch in dem Frommann vor uns (von mhd. vruman). Von einem solchen Herrn ist jedenfalls das württembergische Dorf Frommenhausen bei Rottenburg am Neckar gegründet worden. Der Sparmann geht dem Wortsinne nach mit seinen Gütern haushälterisch um, ebenso der Wahrig (zu ahd.. wâren, bewaren, erhalten), während der Prasser ein Schlemmer ist, der vieles unnötig vertut, und der Karge sich als Knauser, als Knicker zeigt. Merkwürdigerweise wohnen die Namensträger in e i n e m Dorfe unseres Bezirkes beisammen. Wohllebe kann auch einer sein, der gern Lebensschön macht, oder der Name enthält den Wunsch: Lebe wohl - glücklich, froh! So schlendert der Ohnesorge durchs Dasein hin, der Sorge dagegen lässt sich von grillen und Bangigkeit plagen. Der Müßigbrod isst wahrscheinlich sein Brot mit Muße, als Rentier, oder er ist ein Fauler, der nicht einmal das Essen verdient, wie der Müßiggang. Von besonderer körperliche Beschaffenheit, von auffälligem Aussehen von Gesicht oder Haar haben ihre Namen die Große, Großmann, Lange, Langermann, Klein (e), Mager oder Hager, Dürr, Feist, Kraft, d. i. der Kräftige, Starke, Schöne, Schöncke, Schönherr, Zeißler (gebildet aus ahd. zeiz = anmutig, zart), Zierold (der sehr Zierliche, Schöne), Schwarz (e), fremdsprachlich Nigrin und Tschirner), Weiß(e) (im Wendischen Bielig), Schnee(weiß), Blaß, Braun (e), Bruns (der Sohn des Braunen), Grau, Roth (e), sowie Fuchs, einer mit rotem Haar, Gelbhaar, Gehlhaar, Felber, möglicherweise Falbhaar, Krause, einer, der gelockt ist, Straube, Streubel, Strobel, Leute mit straubigem. struppigem Haupt- und Barthaar, Langhärig, Rein, Flade und Flatter (von mhd. vlat = Reinheit, Sauberkeit, Glanz), Glatt, Rau, Rauch. Barth ist der Bärtige. Eine besondere Bartform trägt der Spitzbart. Gerade um die Zeit, wo sich die Familiennamen bildeten, war das Tragen des Bartes etwas Ungewöhnliches; die Regel war das glatte Gesicht. Da lag es nahe, einen Bartträger Barth zu nennen. Schier - unbärtig, einer „der glatt ums Maul ist“. Als Eigenschaftsnamen sind aus unserer Pflege noch zu erwähnen: Frei, Ehrlich, Göttlich, Ewig, Gutte, der Gute, Gütte wie Güthe, die Güte, der Gütige. Viele der zuletzt genannten Namen sind zum großen Teile schon neuzeitliche Bildungen. Diese sollen nicht mehr im einzelnen ausgelegt werden., es muss genügen, sie nach ihrer Bedeutung zu gruppieren. Zuerst mögen die Verwandtschaftsnamen hier zusammengestellt werden: Vater, Kind, Kindel, Liebeskind, Göhre, d. i. kleines Kind, Knabe (p), Range, ein unartiger Junge, Ohm, von Oheim, Onkel, Neff, Vetter, Eidam, der Schwiegersohn, Schwager, Mucke (wenn nicht von Nepomuk), wie Mügge, das Geschwisterkind, Einenkel, das Kindeskind, Kegel (unehel. Kind), ferner Gesell, Knechtel, Enke = der Kleinknecht, die früher auch zur Familie gerechnet wurden. Eine große Anzahl von Geschlechtsnamen sin den menschlichen Leibesgleidern entlehnt, von denen auch nicht eins fehlt. In unserer Gegend kommen folgende Namen vor: Haupt, Kopp, Oldecop (gesetzt wie ein alter Graukopf), Kapito = „Großkopf“, Göbel, von mhd. gebel = Schädel, Kahlert, Kahlkopf, Nuster, Maul, Lippe (auch Abkürzung von Philippus), Zahn, Kinne, Schönhals, Schlund, Bauch, Lochterhand, d. i. linke Hand, Linkhand, Daum (e), Füssel, Schmalfuß, Rehfuß, Rehschuh, ebenfalls von der Schlankheit, der Zierlichkeit des Fußes, Hinkefuß, Stelzner, der Stelzfuß oder Stelzenläufer. Nach den großen Kriegen des Mittelalters und der späteren Zeit gab es öfter solche Leute zu sehen. Auf Leibesfehler deuten noch hin die Namen Krumm, Schiefner, Knoll (rr), Fleck und Schramm. Letztere waren Leute, die eine rundliche harte Erhöhung am Körper, einen Fleck im Auge und Schrammen, Schmisse im Gesicht hatten. Der Kropp leidet an einem Halsauswuchs. Schiller bedeutet „der Schielende“ und Duwe, niederdeutsch „der Taube“, der Schwerhörige. Huster hieß zuerst einer, der fortwährend krächzte und hustete wie ein alter Mann, Köckert, von köken = erbrechen - ein Speier, Kranke, Krenkel, ein fortwährend Kränkelnder, der sich vielleicht auch nur krank stellte. Ein besonders kleiner Mensch, ein Zwerg, heißt niederdeutsch Querg. Bei dieser Gruppe seien gleich mit aufgezählt, die von Kleidungsstücken und ihren Teilen hergenommen sind: Schuch (h), Kittel, Langrock, Ziegenbalg (Kleid aus Ziegenfell gefertigt), Zobel (von einem Zobelpelz), Huth, Kapp und Mütze, Rocktäschel, Ficke (Hosentasche) und Riedel oder Senkel. Darunter sind Schnürriemen zu verstehen, mit denen alle Kleider befestigt wurden, ehe man Knöpfe hatte. Diese knotenförmigen Körper gaben dann den Ahnherren der Familien Knof (oo) den Namen. Reichliche Beiträge zur Bezeichnung der menschlichen Geschlechter hat auch die Tierwelt geliefert. Hier und in der Umgegend sind anzutreffen: Schimmel, Krake (altes, schlechtes Pferd, darnach sein Besitzer), Stier, Ochs, Kalb, Schöps (e), Hammel, Bock, Böckel, Schaaf, Lamm, Wölfel, Fuchs, auf niederdeutsch Voß, Hundt, Haase, Eichhorn, Kitzing (Kätzchen?), Meusel (Mäuschen), Maulwurf, auf litauisch Kürmiß, Thier, ferner Adler, Falk, Geyer, Kranich, Gänsrich, Gans, Hahn, Hähnel = Hendel, Henne, Huhn, Trappe, Taubert (äu), Taube. niederdeutsch. Duwe, Finke, Pinkert, (Lodfink), Goldammer, Zeidig, Ziemer (Drosselart), Schwalbe, Sperling, Vogel, endlich Hecht, Plötze, (Rotauge), Bärsch, Gründling oder Grimpe (gobio fluviatilis), Hering, Sprotte, Krebs, Grille, Hommel (u), Käfer, Floh, Schnecke. zahl vorhanden, wie folgende Aufzählung zeigt: Becher, Seidel, Krug, Tiegel, Kessel, Teller, Löbel, von niederdeutsch Lepel = Löffel, Rost (Ofenrost) Backofen, Brotkorb, Kötz(e) = Rückentragekorb, Tube (Zuber, Zober) Schlegel (Schlägel), ein Werkzeug zum Schlagen, Kolbe = Keule als Waffe, Krumpholz, Knebel, Schwedler (Jagdtasche), Kahn, v. Känel, Kutsche, Polster, Halfter, Zaumseil, Toegel (niederdeutsch Zügel), Leißring und Leichsenring (eu), Ring an der Leuchse, der Stemmleiste am Rüstwagen, Asse = Achse, Runge, Langwagen, Pflug, Scharnagel, Hammer, Nagel, Flegel (ö), der Dreschflegel, Keilhau = Keilhacke, Meisel, Keil, Kegel, Kreisel, Kaule oder Kugel, Würfel, Klotz, Schemmel (Spitzname für Tischler), Klunker (Troddel, Quaste), Keilholz, d. i. ein großes Spaltstück Holz, wie es in alten Zeiten als Auftritt vor die Türschwelle gelegt wurde. Kloppe hat vielleicht seinen Namen von der Kloppe oder dem Hammer, die in unseren Dörfern noch heute zur Bekanntgabe besonderer Gemeindeangelegenheiten dienen. Das Schriftstück wird zwischen die Hälften eines walzenförmigen Holzstückes festgeklemmt - durch Anziehen einer Schraube an dem Stiel des Hammers - und von Haus zu Haus befördert. Der letzte Nachbar bringt die Kloppe dem Gemeindevorstand zurück. Dieser Brauch ist auf eine alte slawische Einrichtung zurückzuführen. Bei unseren wendischen Vorfahren ließ der Dorfälteste die heja von Hütte zu Hütte reihum gehen, um die Freien zu Versammlungen zusammenzurufen. Der Horn verdankt wohl meist dem bekannten Blasinstrument seinen Namen, wozu ursprünglich Tierhörner verwendet wurden. Die Nachtwächter unserer Gemeinden sind jetzt noch damit versehen, um an bestimmten Nachtstunden und bei besonderer Gefahr blasen zu können. Gelhorn ist ein Horninstrument, das gell = durchdringend erklingt, schreiend tönt, Schellhorn ein Schallhorn, eine Posaune. Bei Schaller, Scheller und auch bei Schilling muss an gute Sänger mit kräftiger Stimme gedacht werden. Schilling wird manchmal auch zu den klingenden Münzen gerechnet, ebenso Oertel und Heller. Seite 26 Gerstenberg, Gerstäcker. Die Personen haben ebensolche Grundstücke besessen oder bewohnt, auf denen die genannten Feldfrüchte besonders gut gediehen. Der Möser stammt aus einer Moorgegend. Moos = Moor. Nebel, Frost, Schnee, Wind, Sturm, Morgenroth und Donner sind nach diesen Naturerscheinungen benannt, vielleicht deshalb, weil ein Vorfahre bei solchem Wetter geboren wurde. Mit dem Feuer hängen zusammen Brandt, Rauch und Funke. (Stubenrauch = Spitzname für einen Bader). An Wasser denken wir bei Kaltenbrunn, Pfütze, Teich, und Faulwasser, d. i. stehendes Gewässer, daher die Fäulnis. Manche Namen beziehen sich auch auf Zeit und Zeitliches, z. B. Mittag, Vesper, Feierabend, Sonntag, Montag, Mittwoch, Freitag (als Todestag Jesu von frommen Müttern gern Kindern beigelegt), Sonnabend, Hornung (Februar), Merz (ä, tz), May, (ai, ey). Lenz, Sommer, Herbst und Winter, Krieg und Friede. Seite 27 doch recht viele Eltern sich bemühen wollten, sinnvolle deutsche Namen für ihre Nachkommen auszusuchen. „Seitdem der Name noch die Familiengemeinschaft bezeichnet, kann man von ehrlichen, vom guten Namen sprechen, das ist der Name, den man von dem Voreltern ererbt hat, den man fleckenlos den Nachkommen überliefern soll.“ Jesus Sirach sagt: „Siehe zu, dass du einen guten Namen behaltest, der bleibt dir gewisser, denn tausend große Schätze Goldes.“ (Jes. Sir. Kap. 41, V. 15) |
Quellen-Verzeichnis
A. Bähnisch, Die deutschen Personennamen Albert Heintze, Die deutschen Familiennamen, geschichtlich, geographisch, sprachlich Dr. Rudolf Kleinpaul, Die deutschen Personennamen Leo Meyer, Die Dorpater Familiennamen Pott, Namenbuch Dr. Bernhard Rost, die Stollbergschen Familiennamen Prof. Dr. Hans Stübler, Über Lausitzer Familiennamen Dr. Franz Tetzner, Namenbuch Vilmar, Entstehung und Bedeutung der deutschen Familiennamen Clemens Vogel-Dresden, Über die Entstehung der gebräuchlichsten sächsischen Familiennamen Dr. Richard Wickert, Studienrat, Festrede zu Königs Geburtstag 1912 Hauptbücher der Schule zu Naundorf Kirchenbücher der Kirchfahrt Naundorf Adressbuch für die Amtshauptmannschaft Oschatz, Ausgabe 1895 degleichen letzte Ausgabe von 1911 |
Abt 20 |
Ficke 24 |
Kahlert 23 |
von Mügeln 11 |
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