Oschatz-damals.de > Geschichte(n) > Chronik (Inhalt) | Theil II, Zweite Abtheilung






ein an der Meißner Amtsgrenze liegendes Rittergut, welches mit Raitzen bei dem Amte Oschatz mit 2 und bei dem Kreisamte Meißen mit 3 Ritterpferden angesetzt ist, zu welchem letztern Amte es ehedem nebst Stauchitz immer gezogen ward. Allein durch hohen Befehl vom 10. Jul. 1694 ward es entschieden, daß beide Güter in das Amt Oschatz einbezirkt sein sollten. Hof hat ein massives und modern gebautes Schloß mit einem Thurm und in den Seitengebäuden unter andern auch ein Malz- und Brauhaus. Die zwei vor dem neuen Schlosse und in ziemlicher Entfernung von einander liegenden Scheunen, sind ganz steinern gebaut. Die eine ward ehemals als Reitbahne gebraucht. Die andere ward im J. 1686 von dem damaligen Besitzer, Joh. Georg v. Rechenberg, errichtet. Im neuen Schloßgebäude befindet sich ein gewölbter Pferdestall, der in ältern Zeiten eine Kapelle war. Das Gut hält 11 Pferde und 36 Kühe, hat an Flächenraum 7 Schfl. 3 Vtl. Gartenland, auf welchem auch ein Lustgarten angelegt ist; ferner 189 Acker oder 379 Sch. unter dem Pfluge getriebenes Feld, nebst 129 Acker, 130 Ruthen Lehde, 105 Acker 12½ Ruthe Wiesenland und außer dem Buschwerk 110 Acker, 17 Ruthen Holz. 1) An Zinsen, Gefällen und Jagdgerechtigkeiten stehen dem Gute zu: 442 Thlr. 9 Gr. Geldzinsen; 22 Sch. 2 Vtl. Weizen, 32 Sch. 1 Vtl. 2 Mtz. Korn, 18 Sch. Gerste, 73 Sch. 1 Vtl. 2 Mtz. Hafer, 3 Gänse, 6 Kapaunen, 191 Hühner, 31 ßo. 2 Mdl. Eier, 50 Thlr. steig. und fallende Pacht- und Gerichtsnutzungen nach einem sechsjähr. Durchschnitt, 100 Thlr. als der sechsjähr. Durchschnittsertrag von der Nutzung aus der Mittel- und Niederjagd nebst der Fasaneriegerechtigkeit, mit einem jähr. Deputate von 1 jagdbaren Hirsch, 2 Stücken Wildpret, 1 Bache und 4 Rehen. Hof ist übrigens ein Erballodialgut, dem das Patronat über das Pastorat und die Schulstelle im Orte und über die Schulstele in Hohenwussen, ingleichen die Braugerechtigkeit mit dem Zwangsrechte über sämmtliche Unterthanen zusteht. Sämmtliche Unterthanen, außer denen von Dobernitz, entrichten an Lehnwaare vom Hundert 1 Thlr. 16 Gr. und liefern bei Ausstattung der Kinder des Erbherrn an Fräuleinsteuer nach 78¾ Hufen von jeder Hufe 1 Sch. Hafer, 1 alte Henne und 1 ßo. Eier. Es ist hier nicht zu übergehen, daß Kaiser Carl V. auf seinem Heerzuge gegen den Churfürsten von Sachsen auf dem hiesigen Schlosse sein Nachtlager hatte, als sich seine Truppen den 22. Apr. 1547 bei Hof und Jahna lagerten und Rasttag hielten. 2) Zu dem Rittergut gehört

1) das Dorf Hof 3) mit 280 Einwohnern in 66 Feuerstätten, als 3 geistl. Gebäuden mit Einschluß der Pfarrkirche, 7 Hufengütern, 1 Dreiviertelshufengut, 4 Halbhufen- und 14 Viertelshufengütern, 1 Schenke, 1 Mühle, 33 Häuslerwohnungen, 1 Gemeinde- und 1 Spritzenhaus, mit 26 Pferden, 9 Ochsen, 133 Kühen, 45¼ Schfl. Garten-, 1700 Schfl. 3 Vtl. 3¼ Mtz Acker-, 32 Schfl. 3 Vtl. 3 Mtz. Wiesen- 9 Schfl. 1 Vtl. 3 Mtz Holzland 4) , 3¼ Schfl. der Communanger, mit Weiden besetzt. Das Dorf ist belegt mit 1838 vollen, 1421 gangbaren, 417 decrem. Schocken, 5 Thlr. 4 Gr. 19 Pf. Quat.-Beitr. 15¾ Spann-, 22¼ Magazin- und 22 Marschhufen. Ueber die Mühlenaue und Kretzschwiese, oder, wie ich es auch geschrieben gefunden habe, auf der Mühlwiese, der dürren Wiese, der Kutscherwiese 5) , übt das Kreisamt Meißen die Obergerichte aus. Im J. 1802 brannten Nr. 55 und 58 und 1803 Nr. 59 ab. Am 12. Apr. 1809 Abends nach 8 Uhr ward die Gärtnernahrun Nr. 50 von den Flammen verzehrt.

2) Das Dorf Raitzen mit 113 Einwohnern in 17 Feuerstätten, die aus dem herrschaftlichen Vorwerke, 14 Häuslerwohnungen, 1 Drescherhaus und 1 Mühle bestehen. In Raitzen war ehemals ein Herrnhaus, das aber einging, seitdem dieses Rittergut mit Hof vereinigt ward. Auch hier befand sich eine Kapelle 6) , die aber in neuern Zeiten ebenfalls eine ökonomische Bestimmung erhalten hat. Jetzt wird das, was vor Zeiten zu dem Rittergut Raitzen gehörte, unter dem Namen eines herrschaftlichen Vorwerks zusammengefaßt, das aus einem Wirthschaftshaus, Ställen und einer Scheune besteht, die eine von den größten im Lande ist. Sie hat 4 Tennen und in der Höhe ist ein Schüttboden angebracht, wo das Getreide auf und nieder gewunden wird, auch ist sie außerdem auf ungewöhnliche Art gebaut. Der Viehbestand beträgt 6 Pferde, 14 Ochsen, 33 Kühe und der Flächenraum der Grundstücke enthält 6 Sch. Gartenland, 363 Acker oder 626 Sch. urbares Feld; 35 Sch. eine Lehde bei Nasenberg und 20 Sch. 2 Vtl. eine andere bei Reppen, 62 Acker, 146 Ruthe Wiesen-, 94 Sch. 3 Vtl. Holzland, davon ein Stück die Haage 7) genannt wird und 80 Schfl. hält, 33 Acker, 272 ½ Ruthe 7 Teiche, ohne die wilde Fischerei. Überdieß zeichnet sich das Gut durch die zahlreichen Obstpflanzungen aus. Sie bestehen aus 7 Alleen, aus einer Baumlehde bei der Haage an 2 Schfl. und einer Reihe Kirschbäumen am Ziegelstücke. Auf dem Gut Raitzen liegt auch ein jährlicher Getreidezins, der an das Kirchen-Aerarium in Oschatz entrichtet wird. Es besteht in 9 Schfl. Korn und eben soviel Hafer, altes Mügelner Maaß, oder 6 Sch. Korn und Hafer, nach dem alten Oschatzer Maaße, der Schfl. zu 16½ Mtz. gerechnet, oder 6 Sch. 3 Mtz. Korn und eben soviel Hafer nach dem neuen Dresdener Scheffel. Vor der Reformation gehörte dieser Zins dem Hospital zu St. Elisabeth in Oschatz und dessen Kapelle 8) . Außer dem beschriebenen herrschaftlichen Vorwerke sind in Raitzen noch 16 Feuerstätte oder 1 Dreschhäusler-, 14 andere Häuslerwohnungen und 1 Wassermühle, mit 113 Einwohnern, die 20 Kühe halten, 3 Schf. 3 Vtl. 2 Mtz. Garten-, 32 Schfl. 2 Vtl. Acker-, 4 Schfl. 3 Vtl. 2 Mtz. Wiesen-, 2 Vtl. Holzland, 1 Bienenhütte besitzen und mit 25 vollen, 16 gangb. 9 decrem. Schocken, 8 Gr. 6 Pf. Quat.-Beitr. belegt sind. In diesem Dorfe wurden 1812 die Häuser Nr. 3 ein Raub der Flammen.

3) Nasenberg zählt 81 Einwohner in 13 Feuerstätten oder in der herrschaftlichen Schäferei, 2 Hufen-, 1 Halbhufeng., 5 Hintersaßengütern, 4 Häuslerwohnungen, eine Schenke an der Straße, deren Besitzer das dazu gehörige Stück Land den 27. Octbr. 1807 von der Gerichtsherrschaft zu Hof erkaufte. Die Schäferei besteht in 1372 Schafen, mit Einschluß des Gemengeviehs, wovon der Schäfer den neunten Theil erhält und mit Ausschluß der Lämmer, ferner 2 Vtl. Garten- und 2 Vtl. Ackerland. Die übrigen Einwohner besitzen 4 Pferde, 4 Ochsen, 33 Kühe, 9 Schfl. 2 Vtl. 3½ Mtz. Garten-, 181 Schfl. Acker- 5¾ Schfl. Wiesen- 5 Schfl. Holzland, 3½ Schfl. einen mit Obstbäumen besetzten Gemeindeanger nebst 315 vollen, 228 gangb. 87 decr. Schocken, 1 Thlr. 6 Gl 6 Pf. Quatember-Beiträge, 5 Spann- und 6 Magazin- und 6 Marschhufen. Im J. 1812 brannten in Nasenberg Nr. 3, am 16. März 1815 Abends nach 7 Uhr 2 Häuser nieder und am 18. Jun. 1814 früh in der achten Stunde hate das ehemalige Thomaskysche, jetzt Begersche Gut dasselbe Schicksal.

4) Das halbe Dorf Reppen von 130 Einwohnern in 22 Feuerstätten, als 1 Zweihufen-, 3 Halbhufen-, 4 Viertelshufen-, 3 Sechstelhufengütern 11 Häuslerwohnungen, mit 6 Pferden, 1 Ochsen, 43, Kühen, 15 Sch. 1 Vtl. 1½ Mtz. Garten-, 197 Sch. 2 Mtz. Acker- 8 Sch. 3½ Mtz. Wiesen-, 3 Sch. 2 Vtl. 2 Mtz. Holzland und einem Dorfanger von 2 Vtl. 3 Mtz. mit Pflaumenbäumen und Weiden besetzt. Von der wüsten Mark Böhla 9) besitzen sie unter ihren Feldern 57 Sch. 1 Vtl. an Aussaat. Ihre Güter sind mit 546 vollen, 401 gangb., 145 decrem. Schocken, 1 Thlr. 7 Gl. 5 Pf. Quat.-Beitr. 3½ Spann- 5 Magazin- und 5 Marschhufen belegt. In diesem Theil von Reppen war ehemals ein herrschaftliches Vorwerk, welches ins Kloster Sornzig und späterhin zum Hospital St. Elisabeth in Oschatz Getreide zinste. Nachher ward dieser Zins auf Raitzen verlegt, wovon er noch jetzt ins geistliche Aerarium jährlich entrichtet wird 10) In diesem Theile von Reppen brannten ab 1790 Nr. 19; 1802 Nr. 11, 20; 1803 Nr. 12; 1808 Nr. 18, 19; 1809 Nr. 12; kurz darauf Nr. 6, 7, 8, 16 nebst Nr. 2 unter das Rittergut Zschochau gehörig; 1812 Nr. 13, 14.

5) Kreyna besteht aus 71 Einwohnern in 11 Feuerstätten oder 2 Zweihufen-, 1 Dreihufen-, 1 7/4 Hufen-, 1 Anderthalbhufen-, 1 Halbhufen- und 2 Viertelshufengütern, 2 Häuslerwohnungen, 1 Gemeindehaus, mit 21 Pferden, 8 Ochsen, 65 Kühen, 141 Schafen, 6 Schfl. 2 Vtl. 3 Mtz. Garten-, 512 Schfl- 2 Vtl. 2 Mtz. Acker-, 11) , 30 Schfl 3 Vtl. 2½ Mtz. Wiesen-, 20 Schfl.1 Vtl. 1½ Mtz. Holzland, 5¾ Schfl. sumpfige Holzlehde, 10 Schfl. Gemeindeanger mit Weiden, 1 Bienenhütte; 1035 vollen, 836 gangb. 299 decrem. Schocken, 2 Thlr. 13 Gl. 9 Pf. Quat.-Beitr., 15¼ Spann-, 5 Magazin- und 15 Marschhufen. Die Obergerichte über Kreina stehen dem Kreisamte Meißen zu. Die Zinsen, die Kreina sonst in das ehemalige Amt Döbeln gab, aber, seitdem es zu dem Amte Oschatz geschlagen ist, ins dasige Rentamt entrichtet, betragen nach Dresdner Maaße 11 Schfl. 3 Vtl. 3¼ Mtz. Schoßkorn und eben soviel Schoßhafer zu Martini; 3 Thlr. 12 Gl. Erbzins zu Aegidius und 3 Thlr. 12 Gl. zu Michaelis von 28 Zinshühnern.

6) Von Panitz einen Antheil, der unter des Kreisamtes Meißen Obergerichtsbarkeit gehört und aus 1 Halbhufengute mit 5 Consumenten besteht. Das Gut besitzt 2 Ochsen, 3 Kühe, 1 Vtl. 3 Mtz. Garten-, 15 Sch. 2 Vtl. 2 Mtz. Acker-, 2 Sch. 2 Vtl. 3 Mtz. Wiesenland, mit Buschholz besetzt, und ist mit 120½ vollen, 106 gangb., 14½ moder. Schocken, 6 Gl. 6 Pf. Quat.-Beitr., 1 Spann-, 1 Magazin-, und 1 Marschhufe belegt 12).

7) Von Oberjahna, auch Großjahna, ebenfalls nur 1 Hufengut mit 13 Consumenten, 2 Pferden, 1 Sch. Weizen, 9 Sch. Korn, 6 Sch. Gerste, 6 Sch. Hafer, 2 Sch. Erbsen Aussaat, 1 Spann-, 1 Magazin- und 1 Marschhufe. Das Rittergut Hof hat zwar Erb- und Obergerichte darüber, aber die letztern nur innerhalb der Zäune und auf der Lehnhufe, auf den übrigen Theilen dagegen das Kreisamt Meißen. Dieses Gut führt 6 Hufen bei, die ein Antheil des Meißner Schulamts sind. Die ganze Gemeinde besteht daselbst aus 10 Hufen, wovon 6 ins Schulamt, 3 ins Kreisamt und 1 nach Hof gehören, und zinset ins Stift Meißen 18 Sch. Weizen, die vormals ins Procuratur-Amt zu Meißen gegeben, vom Churfürsten August aber dem Stifte Meißen zur Haltung des Generalconvents in Wurzen zugetheilet wurden.

8) Dobernitz, ehemals auch Doberitz und Doberanwitz geschrieben und in die Suppanie Wossen (Hohenwussen) gehörig, hat 91 Einwohner in 13 Feuerstätten, als 1 Dreihufen-, 1 Drittehalhufen-, 4 Zweihufen-, 1 Andertshalbhufengütern, 5 Häuslerwohnungen, 1 Gemeindhause, mit 25 Pferden, 42 Kühen, 7 Sch. 2 Vtl. 2¼ Mtz. Garten-, 331 Sch. 1 Vtl. 2 Mtz. Acker-, 16 Sch. 3 Vtl. Wiesen-, 8 Sch. 2 Vtl. 2 Mtz. Holzland, 1 Teich, 1 Sandgrube, 685 vollen, 635 gangb. 50 decrem. Schocken, 2 Thlr. 12 Gl. vollen, 12 Gl. moder. Quat.-Beitr., 16 Spann-, 16 Magazin- und 16 Marschhufen. Nachdem Arnold von Jericho 4 Hufen im Dorfe Obschütz für 62 Mark von dem Kloster Rizowa (Riesa) an dich gebracht und diesem Kloster zugeeignet hatte, so gab ihm dagegen zur Steuer und Erstattung das Kloster in seinem Dorfe Dobranitz aufs Fest Martini 4½ Pfd. oder Mark, ferner im Dorfe Eigen auf Walp. 15 Schillinge, auf Martini auch soviel gebräuchliche Münze und ganghafte gute Pfennige (denarios) von seiner Kirche wieder den 11. December 1261 13) . Diese Urkunde setzt es außer Zweifel, daß Dobernitz ehemals dem Kloster Riesa gehört habe. Als ein sogenanntes walzendes Grundstück blieb es nicht immer bei einem Rittergute. Von 1542 bis nach 1570 besaßen es die Herren von Ragewitz auf Stösitz und 1575 Georg v. Schleinitz auf Stauchitz. In dem Dorfe Dobranwitz kaufte der Pleban zu Lommatzsch Peter, Montags nach Katharina 1344 von dem Gestrengen, Heinrich v. Stuchow, 8 Schilling Groschen und 8 Gl. sammt 8 Hühnern, 2 ßo. Eiern und etlichen Käsen jährlichen Zins und schlug sie zur Kapelle Allerheiligen in Stuchau, wo vor Zeiten ein Jungfrauenkloster war. Der Burggraf zu Meißen, Meinherr IV. gab diese Güter der Kapelle in Lehn und eignete sie zum Kirchengute 14) . Am Tage des Gedächtnisses Pauli (commemorationis Pauli, den 30. Juni) 1344 confirmirte das Kloster zu Döbeln die Donation des Altars Allerheiligen zu Stuchow, das der Pfarrer zu Lommatzsch, Peter, gestiftet und wozu er 12 Mark jährl. Zins sammt andern Einkommen zu Dobranitz bei Stuchau gegeben hatte 15) . Er hatte dazu ein Kapital von 20 ßo. breiter Groschen angelegt, deren jeder nach jetzigem Werte 5 Gl. 8¼ Pf. beträgt. In eben diesem Dorfe eignete Sonnt. der Empfängniß Mariä 1415 Churfürst Friedrich der Streitbare einigen Nonnen des Klosters zum h. Kreuz bei Meißen gewisse Zinsen auf ihre Lebenszeit zu 16) . Im J. 1726 wurden durch ein Feuer, das der Blitz verursacht hatte, 2 Güter in Asche gelegt und am 18. August 1802 brannte das dem Seiler Zschelletzky gehörige Haus Nr. 8, sowie am 21. December 1808 Nachmittags in der andern Stunde das Gemeindehaus (Nr. 13) durch Verwahrlosung nieder.

9) Hohenwussen gab ehedem einem Districte des Amtes Meißen, nämlich der Zupanie Wossin, den Namen, wozu aus dem Oschatzer Amte Casabra, Seerhausen, Naundorf, Bloßwitz, Streignitz, Plotitz, Ibanitz, Kreina, die Mühle zu Grubnitz, Treben, Arntitz, Dobernitz gehören 17) . Als der Herzog von Böhmen, Wartislaus, zum ersten Male in Sachsen einfiel, so kam er 1080 mit dem Grafen von Groitzsch, Wiprecht, nach der genommenen Verabredung, bei Hohenwussen zusammen 18) . Diese dasige Kirche steht mitten in einer Redoute und diente ehedem zu einer Festung 19) . Das Dorf besteht aus 169 Einwohnern in 24 Wohnstätten, als 2 geistlichen Gebäuden, mit Einschluß der Filialkirche von Naundorf, 8 Hufengütern, (davon 1 von 5 Hufen, 1 von 4½ Hufe, 2 von 3½ Hufe, 2 von 3 Hufen, 1 von 2½ Hufe, 1 von 2 Hufen) 5 Halbhufengütern, 7 Häuslerwohnungen, 1 Windmühle, 1 Gemeindehause. Es sind auch darunter 1 Brauschenke von 3½ Hufe und 1 Schmiedewerkstatt mit einer ½ Hufe begriffen. Der Viehbestand des Dorfes beträgt 37 Pferde, 101 Kühe, 244 Schafe und der Flächenraum der Grundstücke enthält 32 Schfl. 1 Vtl. ½ Mtz. Garten-, 721 Sch. 2 Mtz. Acher-, 2 Vtl. Wiesen-, 9 Sch. 1 Vtl. 3 Mtz. Holzland, 1 Sch. 2 Mtz. der Gemeindeanger und 11 Sch. 3 Vtl. 3½ Mtz. Obst- und Pflaumenbaumränder 20) . Das Dorf ist belegt mit 1855 vollen, 1591 gangb., 294 decrem. Schocken, 5 Thlr. 6 Gl. Quat.-Beitr., 27 Spann-, 28½ Magazin-, und 29 Marschhufen. Es zinsete ehedem in das Amt Döbeln, seit 1545 21) aber ins Rentamt Oschatz 8 Thlr. zu Walp. und 8 Thlr. zu Mart. Erbzins, 12 Sch. 1 Vtl. 2 Mtz. Weizen, 6 Sch. Korn und 12 Sch. Hafer als Erbgeschoß zu Martini. Am 27. Januar 1817 früh gegen 6 Uhr ging in diesem Dorfe ein Feuer auf, das 4 Bauer-, und 2 Halbhufengüter in die Asche legte. Endlich gehört

10) noch eine halbe Hufe von Zeicha zum Ritterg. Hof 22).

Besitzer: Der erste mir bekannte ist Heinrich von der Jhane 1369. Ritter und zum Hof gesessen, der unter diesem Charakter 1362 dem Jungfrauenkloster zu Mühlberg 2 Mark breiter Groschen und 2 Malter Gerste, 2 Sch. Erbsen, Belgerner Maaß, im Dorfe Adelwitz zueignete, wozu er noch 2 Hufen in diesem Dorfe schenkte, worüber Markgraf Friedrich die Lehn gab und die Schenkung bestätigte 23) . Im Jahr 1360 schenkten der genannte Heinrich von der Jhane und sein Sohn gleichen Namens 1 Mark 9 Sch. Hafer, Oschatzer Maaß, jährl. Zins von einer Hufe Acker im Dorfe Hof, wozu 2 Hofstätte gehören, dem Altar des h. Märtyrers Pankratius und der 11000 Jungfrauen. Diesen Zins eigneten dem Amte die Burggrafen zu Meißen, Meinherr IV. und Berthold am Sonnabende vor Mitfasten des genannten Jahres zu 24) . In der Folge muß das Dorf unter das Jungfrauenkloster zu Mühlberg gekommen sein, dessen Aebtissin im Jahre 1463 Heinrich von Miltitz mit dem Dorfe Hof und Vorwerk Kavertitz und dem dazu gehörenden Dorfe Schönau belehnte 25) . Hugold v. Schleinitz auf Schleinitz, starb 1534 26) . Simon Juda v. Schleinitz, des Vorigen ältester Sohn, 1534 27) . Er war mit Fräul. Barbara, geb. v. Rauchhaupt, vermählt und hatte Hof nach 1558. Ihn folgte Christoph v. Schleinitz, Simon Jada's Sohn. 1575 bei Abfassung der Pfarr-Matrikel und noch 1580, besaß auch Dahlen. Dietrich v. Schleinitz, auf Bornitz und Jahnishausen, um 1586. Er war den 10. Juni 1545 geboren, vermählte sich am 5. Februar 1562 mit Fräul. Katharina, Dietrichs v. Starschedel auf Mutzschen Tochter, zeugte mit ihr 5 Söhne und 7 Töchter, war Commissarius, als dem Churfürsten, Johann Georg I. in Oschatz den 20. April 1612 gehuldiget ward und starb in dem nur erwähnten Jahre zu Hof am 13. December. Seine Gemahlin, die 1546 geboren war, starb bereits am 13. Juli 1595 zu Mückenberg. Beide liegen in der Kirche zu Hof vor dem Altar, das ihr Sohn errichten ließ, neben einander begraben, wie die Etaphien berichten, die an beiden Seiten des genannten Altars eingemauert sind. Er war Inspector bei der Landschule Meißen 28) . Dietrich v. Schleinitz, auf Bornitz und Jahnishausen, gegen 1630 und 1632. Hanns v. Schleinitz, auf Ochsensaal, gegen 1637, starb in Hof am Tage Martini 1660 29) . Er war mit Fräul- Marthen, Centurii Pflugs, auf Gersdorf, Churf. Sächs. Obersten, Commandanten der Residenz und Landesfestungen, Oberinspectors der Zeug- und Provianthäuser, auch Amtshauptmanns zu Nossen Tochter, zweiter Ehe, seit dem 20. August 1637 vermählt. Sie war den 7. October 1615 auf dem Hause Gersdorf geboren und starb ohne Kinder in Dresden am 21. Juli 1664, wo sie am 7.August in der Sophienkirche beigesetzt ward 30) . Auf ihn folgte Johann Georg Freiherr v. Rechenberg, Chursächs. Oberhofmarschall, wirklicher Geheimer Rath, Oberkämmerer und Oberstallmeister, und Herr zu Herrmannsdorf, Reichenau, Eytra, Mausitz, Rehemitz, Radeburg, Zschochau, Tristewitz, Buchwalda, Draßdorf, Grünberg, Cracau und Schmiedeberg. Er war Hanns Josephs v. Rechenberg und Ursulen, geb. v. Gersdorf aus dem Hause Lipsa, Sohn und ward den 1./11. October 1610 auf dem Hause Kunnersdorf in der Oberlausitz geboren. In 3 Jahren bereiste er Frankreich, England und die Niederlande, war mehrmals als Gesandter an dem Röm. Kaiserlichen und Churbrandenburgischen Hofe und 1656 erneuerte ihm der Kaiser Ferdinand III. aus eigenem Antriebe die Würde eines Freiherrn, die seine Geschlechtsvorfahren gehabt hatten. Er vermählte sich dreimal und zwar 1) den 21. Januar 1638 mit Fräul. Perpetuen Julianen, Wolf Albrechts v. Carlowitz, aus dem Hause Griebenstein, Tochter, die am 9. Juli 1645 zu Dresden starb.; 2) am 2. November 1646 mit Fräul. Magdal. Sophien, Reinhards Freiherrns von der Taube, auf Neukirchen, Höckericht, Chursächs. Oberstallmeisters, Tochter, die am 5. Februar 1655 auf dem Gräfl. Solmischen Hause Sonnewalde starb; 3) am 18. Februar 1656 mit Fräul. Rahel, Dietrichs v. Werther, Röm. Kaiserl. Erb-Kammerthürhüthers und Chursächs. Geheimen Raths, Kammerdirectors und Bergraths auf Beichlingen, Frohndorf, Eytra, Tochter. Er selbst starb zu Dresden den 7. April 1663 und ward am 14. April in der Kreuzkirche beigesetzt. Auch ward ihm auf Churfürstl. Sächs. Sepzial-Befehl am 2. Juni 1664 ein ungemein solennes Leichebegängniß zu Dresden gehalten. Nach seinem Tode fiel Hof an seinen Sohn aus der dritten Ehe, Johann Georg v. Rechenberg, der es noch 1688 besaß. Von ihm kaufte es im Jahr 1689 31) Otto Christoph Freiherr Teufel v. Gundersdorf, der sich bis 1688 als ein evangelischer Herr in Oestreich aufhielt, sich aber darauf genöthiget sah, seine beiden Herrschaften Gundersdorf und Weyeburg, die er daselbst besaß, um einen geringen Preis zu verkaufen. Er begab sich hierauf nach Sachsen, wo er Chursächs. Geheimer Rath und Landvoigt in der Oberlausitz ward, das Rittergut Hof kaufte und zu Dresden im Jahr 1690 im 66. Jahre, als der Letzte seines Geschlechts, starb. Nach ihm folgte Georg Ludwig Graf v. Zinzendorf und Pottendorf (ein Sohn Maximilians Erasmus v. Zinzendorf, der 1662 in das heil. Röm. Reichs Grafenstand erhoben ward), Herr zu Carlspach und Wiesen in Oestreich, evangelischer Religon, Königl. Poln. und Churf. wirklicher Geheimer Rath, Kammerherr und vormaliger Gesandter zu Wien und Berlin. Er ward geboren zu Nürnberg am 9. October 1662 und starb den 9. Juli 1700. Mit seiner ersten Gemahlin, Maria Elisabeth, des vorgenannten Freiherrn Teufel v. Gundersdorf Erbtochter, mit der er zu Presburg am 18. November 1687 vermählt ward, erlangte er das Gut Hof. Sie ward den 17. April 1661 geboren und starb in Dresden den 27. Februar 1698. Nachher vermählte er sich am 16. Jul 1699 zum zweitenmale mit Charlotten Justinen, Nicolaus Freiherrn v. Gersdorf auf Baruth, Chursächs. Geheimen Raths-Directors Tochter, mit der er den Erbauer von Herrngut und Stifter der dasigen Brüdergemeinde, Nikolaus Ludwig, Graf v. Zinzendorf zeugte 32) . Sie war den 17. November 1675 geboren und als ihr Gemahl in Dresden 1700 starb, vermählte sie sich wieder am 1. December 1704 an den Preuß. General-Feldmarschall Dubislav Gneomar v. Natzmer, ward am 15. Mai 1739 abermals Wittwe und starb zu Berlin am 31. August 1763. Nach des Vorigen Tode kam Hof an seinen einzigen Sohn erster Ehe, Friedrich Christian Graf. v. Zinzendorf und Pottendorf, auf Gauernitz, Königl. Poln. und Churf. Geheimen Rath und Kammerherrn, auch seit 1742 Senior der Familie. Er war geboren am 6. April 1697 und starb am 15. December 1756. Seine erste Gemahlin, Dorothea Juliana Amalia, Matthias Julius, Grafens v. Polheim Tochter, ward am 1. Jan. 1700 geboren, am 12. November 1720 mit ihm vermählt und starb zu Gauernitz am 6. März 1727. Hierauf erwählte er sich zu seiner zweiten Gemahlin Christianen Sophien, Curt Reineckens, Grafens v. Callenberg, Tochter die am 17,. Febr. 1703 geboren, am 20 Januar 1728 mit ihm vermählt, 1756 Wittwe ward und am 23. December 1775 zu Gauernitz starb. Mit seiner ersten Gemahlin zeugt er 2 Söhne, Ludwig Friedrich Julius und Maximilian Erasmus, mit seiner zweiten auch 2 Söhne und 2 Töchter, nämlich Friedrich August, Sophia Charlotta Friederika Henrietta, Johann Carl Christian Heinrich und Maria Josephe Alexandrine Constantie. Der zweite Sohn, erster Ehe, Maximilian Erasmus v. Zinzendorf und Pottendorf Kammerherr und Oberster, erhielt Hof nach seines Vaters Tode 1756 und besaß es noch 1775 33) . von ihm gelangte es gegen 1779 an Curt Friedrich v. Schönberg, auf Oberschöna und Linda bei Freiberg, magister der Weltweisheit zu Leipzig, geboren am 28. August 1759. Er war Curt Alexanders, auf Oberschöna, Linda und Wingendorf, Königl. Poln. und Churf. Kammerherrn und Oberberghauptmanns einziger Sohn 34) . Seine Mutter, eine geborne Freiin v. Rehme, erstand das Gut Hof, als es wegen eines entstandenen Concurses öffentlich angeschlagen war, für ihn noch in seiner Minderjährigkeit. Er besaß es noch 1782 und starb unverheiratet 35) . Von diesem kam es wieder an Isaac Wolfgang Graf v. Riesch, Kammerherrn und Legationsrath, gegen 1783. Von ihm kaufte das Gut das Jahr darauf der Geh. Rath Joh. Heinr. Graf v. Rüdiger für 102.500 Thlr. Dieser starb 1797 in Leipzig, ward nach Hof abgeführt und in der dasigen Kirche beigesetzt. Das Gut fiel darauf an seine 3 Neffen und Testamentserben: Carl Heinrich, Johann David und Friedrich Wilhelm, Grafen v. Rüdiger und Brüder. Der Ältere, Carl Heinrich, vermählte sich mit Friederiken Carolinen, einer gebornen Peyerin aus Dresden, die nach der Geburt ihres fünften Kindes, an den Folgen einer schwere Entbindung den 25. Juli 1810 zu Hof im Sommer ihres Lebens vollendete. Der Wittwer, Johann David, war den 26. Juli 1777 geboren, starb in Hof den 26. November 1803, ward auf dem dasigen Kirchhofe an der Kirche beerdigt und seine Grabstätte mit einem einfachen, aber geschmackvollen Denkmale geziert. Er vermachte seinen Gutsantheil seinem jüngeren Bruder, Friedrich Wilhelm, der sich mit Rahel Wilhelminen Doroteen, des General-Accis-Inspectors und Rechts-Consulenten in Oschatz, Ernst Gottlob Schmorls, einzigen Tochter in Hof am Pfingstfeste 1805 vermählte. Sie war am 4. Mai 1784 zu Oschatz geboren und ihr Lebensende erfolgte frühzeitig zu Dresden im Jahre 1812. Die genannten, noch lebenden zwei Brüder besaßen das Gut nach 2/3 und 1/3 gemeinschaftlich bis zum Mai 1806, da es der Aeltere (für 315000 Thlr.) käuflich übernahm, der es noch jetzt besitzt.



ein Rittergut mit 2 Ritterpferden. Der Rittersitz ward im dreißigjährigem Kriege vom Feinde verwüstet und von Grund aus verbrannt und befand sich noch 169 in einem sehr öden Zustande. Auch die dazu gehörigen Aecker waren über 10 Jahr nicht bearbeitet worden und meist mit Holz bewachsen. Das Herrenhaus ging aber nachher in seiner jetzigen massiven Gestalt mit 1 Erdgeschosse und 2 Stockwerken schöner, als es vorher war, hervor. In seinen Umgebungen befindet sich eine Branntweinbrennerei, 1 Malz- und Brauhaus. Das Gut hält zur Bestreitung seiner Oekonomie 6 Pferde, 4 Ochsen, 32 Kühe und besitzt an Grundtücken 10 Sch. Garten-, 227 Sch. 1 Vtl. 2 Mtz. Acker-, 83 Sch. 3 Vtl. Wiesen- und 482 Sch. oder 241 Acker Holz-, 8 Sch. 2 Vtl. 1 Mtz. Teichland mit EInschluß des Walles von 2 Sch. 2 Vtl. 2 Mtz. 36) , das zusammen mit 15 Sch. Fischen von verschiedener Art besetzt wird. Außerdem besitzt es in Zeuckritzer Flur gegen 18 Acker oder 36 Sch. Lehde, die von den Lampertswaldaer und Zeuckritzer Unterthanen als Koppelhutung benutzt werden. An Zinsen erhält es 413 Thlr. 8 Gl. 1½ Pf., 82 Stück alte Hühner, 6 Stück junge Hühner, 2 Sch. 27 St. Eier, 71 Sch. 3 Vtl. 2 Mtz. Weizen, 135 Sch. 1 Vtl. 3 Mtz. Korn, 235 Sch. 1 Vtl. ½ Mtz. Hafer. Die steigenden und fallenden Einnahmen nebst der Mitteljagdnutzung betragen ohngefähr 100 Thaler. Die Herrschaft übte das Recht der peinlichen Obergerichtsbarkeit 150 aus. Die Gelegenheit dazu gab folgendes Ereigniß: Andr. Steyner, von Breslau gebürtig, kehrte in der Schenke zu Meltewitz, im Amte Wurzen gelegen, ein und gab sein Geld der Wirthin aufzuheben, die sich darauf mit ihrem Manne, dem Knechte, Martin Drüschel, Andr. Stock und Andr. Koygarten beredete, den Fremden zu ermorden. Dieser Anschlag ward, nachdem sie dem Fremden stark angetrunken hatten, Mittwoch nach Palmarum ausgeführt. Die Thäter aber wurden entdeckt und eingezogen. Die Wirthin ward zu Lampertswalda und Koygarten zu Torgau mit dem Schwerte hingerichtet. Drüschel aber hatte sich im Gefängnisse selbst umgebracht. Die übrigen Verbrecher erhielten ihren Lohn an andern Orten. Zum Rittergute gehören folgende Dorfschaften und zwar, nur einige ausgenommen, sämmtlich mit Ober-, und Erbgerichten:

1) Lampertswalda 37) , das in 3 Gemeinden, nämlich Ober-, Mittel und Niederlampertswalda, oder das Dörfchen genannt, aufgetheilt ist, deren jede ihren eigenen Richter hat. Zu der oberen, die mit Dahlen grenzet, wird auch noch die nicht weit davon entfernte Mahl-, und Schneidemühle, die in der wüsten Mark Malsen 38) liegt, gerechnet. Das Dorf ist sehr lang, daher es auch oft Langenlampertswalda genannt wird. Die Zahl der Einwohner beläuft sich auf 610, in 98 Wohnstätten, als 17 Pferdnergütern oder einem 2¼ Hufen-, zwei 2 Hufen-, drei 7/4 Hufen-, drei 1½ Hufen-, drei 5/4 Hufen-, fünf 7/8 Hufengütern; ferner 34 Gärtnergütern, darunter 6 Dreiviertelshufen-, 14 Halbhufen, 1 Anderhalbhufen- und 13 Einviertelshufen sind, und noch außerdem 50 Häuselerwohnungen, 3 geistl. Gebäude, mit Einschluß der Pfarrkirche, 1 Spritzenhaus, woran Zeuckritz und Kleinböhla Theil haben, 3 Hirtenhäuser, wovon 1 caduc ist. Unter diesen Wohnungen sind 1 Gasthof, 1 Schmiedewerkstatt, 3 Wassermühlen, davon eine zu 2 Mahlgängen, 1 Oel- und Schneidemühle, die andere zu einer Schneide- und Oelmühle und die dritte zu einer Mahl- und Schneidemühle eingerichtet ist; 1 Windmühle. Im Dorfe ist noch ein abgesonderter Todtenacker für Selbstentleibte. Ehemals gab es auch eine Ziegelbrennerei im Oberdorfe. Im J. 1649 waren vom dreißigjährigen Kriege her 17 Pferdenergüter, 27 Gärtnerwohnungen und ´5 Häuser wüste und nur 1 Pferdegut und 11 Gärtnernahrungen gangbar. Jetzt besitzen die Einwohner 40 Pferde, 79 Ochsen, 209 Kühe, 64 Sch. 2 Vtl. ¾ Mtz. Garten-, 1250 Sch. 1 Vtl. 1 Mtz. Acker-, 186 Sch 2¾ Mtz. Wiesen, 123 Sch. 1 Vtl. ½ Mtz. Holzland, 23 Sch. 1 Vtl. 3 Mtz. einzelne Lehdenstücke, 1 Steinbruch 39) . Auf dem Dorfe liegen 1376 volle, 1304 gangb., 72 decrem. Schocke, 6 Thlr. 19 Gl. 4 Pf. Quat.-Beitr., 36¼ Spann-, 38 Magazin- und 44 Marschhufen, 4½ Ruthe. Hier findet sich auch wegen der sogenannten Hainstraße 40) , ein Beigleite von dem Hauptgleite in Oschatz. In Lampertswalda ward 1715 der im In- und Auslande geschätzte Leipziger Banquier Christian Gottlob Frege geboren, desen Vater hier Pfarrer war. Seinem eigenen Triebe folgend, widmete er sich im 24. Jahre dem Handelsstande und gab sich nicht ohne Erfolg besonders mit Wechselgeschäften ab. Zur Zeit des 7jährigen Krieges und der großen Theuerung 1771 leistete er dem Vaterlande wesentliche Dienste, Er starb 1781 und hinterließ den Ruhm eines bescheidenen, einsichtsvollen, arbeitssamen, unternehmenden und in der Erfüllung seiner Versprechungen pünktlichen Mannes 41).

2) Zeuckritz besteht aus 173 Einwohnern in 26 Feuerstätten, als 1 herrschaftlichen Vorwerke, 1 Hufen-, einem ¾ Hufengute, 5 Drescher-, 17 Häuslerwohnungen, 1 Gemeindehause. Zu der einen Häuslerwohnung gehört 1 Windmühle. Das herrschaftliche Vorwerk besteht in der Hofmeisterei und Schäferei und hält 6 Ochsen, 8 Kühe, und im herrschaftlichen Jägerhause noch 1 Kuh, 669 Schafe, führt 10 Sch. 1 Vtl. 1 Mtz. Garten-, 245 Sch. 3 Vtl. 2 Mtz. Acker-, 19 Sch. 3 Vtl. 2 Mtz. Wiesen- 14 Sch. 2 Vtl. Teichland bei. In der Zeuckritzer Flur liegt die unter den Rittergutsgütern schon gedachte Lehde, die von der Herrschaft und den Unterthanen zu Lampertswalda und Zeuckritz gemeinschaftlich behütet wird. Die übrigen Dorfbewohner besitzen 4 Pferde, 5 Ochsen, 22 Kühe, 15 Sch. 3 Vtl. ¼ Mtz. Garten-, 68 Sch. 1 Vtl. Acker-, 14 Sch. 1 Mtz. Wiesen-, 37 Sch. 2 Vtl. 1 Mtz. Holzland 42) , 1 Bienenhüte, sind mit 129 vollen, 118 gangb., 11 decrem. Schocken, 1 Thlr. 4 Gl. 8 Pf. Quat.-Beitr., 5 Spann-, 5 Magazin- und 7½ Marschhufe belegt. Von den zuletzt genannten Marschhufen besitzt die Gerichtsherrschaft fünf wegen ihres aus 3 Pferdnergütern gebildeten Vorwerks. Im J. 1649 ward das ganze Dorf an 9 Bauerngütern wüste gefunden, welches eine Folge des dreißigjährigen Krieges war.

3) Möhla, das sonst ein böhmisches Lehn war, wovon der Beweis unter dem gleich folgenden Dorfe Sörnewitz angegeben werden wird, zählt 83 Einwohner in 10 Feuerstätten oder 4 Pferdnergütern, 6 Gärtnerwohnungen mit 25 Kühen, 149 Schafen, säete 1790 3 Sch. 3 Vtl. 1 Mtz. Weizen, 88 Sch. Korn, 50 Sch. Vtl. Gerste, 48 Sch. 2 Vtl. Hafer 12 Sch. 2 Vtl. Wicken aus. Das Dorf ist mit 642 vollen, gangbaren Schocken angesetzt. Die Steuern entrichtete es nebst Sörnewitz ins Stift Wurzen. Die hiesige Papiermühle ist die einzige des Oschatzer Amtes. Bei der Feuersbrunst 1801 brannten Nr. 5 bis 7 ab und den 29. Mai 1816 brach wieder ein Feuer aus.

4) Sörnewitz, ein Pfarrkirchdorf, von 232 Einwohnern in 36 Feuerstätten, als 11 Pferdnergütern, 14 Gärtnerwohnungen, 8 Häusern, 1 Mahl- und Schneidemühle, 3 geistl. Gebäuden mit 29 Pferden, 69 Ochsen, 82 Kühen, 350 Schafen. Im J. 1790 säete das Dorf 50 Sch. Weizen,210 Sch. 1 Vtl. 2 Mtz. Korn, 161 Sch. 4 Vtl. Gerste, 139 Sch. Hafer, 42 Sch. 2 Vtl. Wicken aus und ist mit 1304 vollen, 1262 gangb., 42 decrem. Schocken belegt. In Sörnewitz brannten auch 1814 Nr, 3, 4 und 5 ab. Sörnewitz gehörte, nebst Cavertitz und mehreren Orten hiesiger Gegend, in ältern Zeiten den Herren von Ilburg oder Eilenburg. Bodo, der Aeltere, von Ilburg aber schenkte 1285 jene Dörfer nebst dem Patronat-Rechte dem Jungfrauenkloster zu Mühlberg, dem Markgraf Heinrich der Erlauchte am 31. Juli d. J. die Lehn darüber ertheilte 43) . Otto der Jüngere, von Ilburg gab 1298 aufs Neue seine Einwilligung in die Schenkung dieser Güter 44) . Christoph v. Maltitz auf Cavertitz verkaufte die ihm zugehörigen Dörfer Sörnewitz und Möhla an das Kloster Buch um 637 Schock neue Groschen Freiberger Münze 45) , wozu Markgraf Wilhelm seinen Consens ertheilte 46) . Das Kloster Mühlberg trat das Eigenthumsrecht über Sörnewitz dem Kloster Buch ab 47) , das der König von Böhmen, Wenzeslaus, bei dem Möhla zu Lehn ging, damit belehnt 48) . Im J. 1570 nahm Churfürst August das Kloser und die Stadt Mühlberg von dem Bischofe zu Meißen, Johann IX. wieder zurück und trat ihm dafür die Stadt Belgern nebst Dröschkau, Ammelgostewitz, Sörnewitz, Möhla und das Klostergut Sornzig nebst mehreren Orten ab; jedoch ward dem Bischofe statt des Niederweidewerkes zu Sörnewitz und Möhla das Niederweidewerk auf der Neißner Flur zugeeignet 49) . Vermuthlich fielen diese beiden Dörfer nach des Bischofs Tode dem Churfürsten wieder zu, der in der Folge die Besitzer vom Lampertswalda damit belehnte.

Unter den Besitzern des Ritterguts ist wohl für den ersten der Erbauer des ersten Rittersitzes Lampert oder Lamprecht, um 926 anzunehmen. Wer seine nächsten Nachfolger gewesen sind, läßt sich aus Mangel an Nachrichten nicht ausmitteln. Als im Anfang des 13. Jahrhunderts die Gewohheit 50) aufkam, daß die adligen Rittergutsbesitzer den Namen ihres Rittersitzes zu ihren Geschlechtsnamen wählten, so folgte ihr der damalige Besitzer von Lampertswalda gleichfalls und mochte dadurch diesen Rittersitz zum Stammhause des adligen Geschlechts der Herren v. Lampertswalda, das sich bis zum Jahre 1550 erhalten hat 51) . Daß es in ältern Zeiten wirklich ein adliges Geschlecht dieses Namens gegeben habe, läßt sich durch folgende Beispiele darthun. Ein Wolfaz von Lamprechtiswalde steht unter andern Zeugen aus hiesiger Gegend z. B. mit Bero de Canitz, Heinr. Truchseß v. Burne, Ulrich v. Seruse (Seerhausen), Conrad de Bocher (Bochra) in einer Urkunde vom Jahre 1221, die der Bischof zu Naumburg, Engelhard, in Vollmacht des Römischen Kaisers Friedrich zu Streele austellte 52) . Seiner Wittwe B, überließ das Mühlberger Kloster das Gut Cavertitz von 4 Hufen oder etwas weniger auf ihre Lebenszeit unter einer gewissen Bedingung, wie der Bischof zu Meißen, Cuno, 1245 bezeuget 53) . Conrad von Lampertswalda, ein Mitglied des Raths-Collegiums in Oschatz und Amtshauptmann des hiesigen Amtes 54) . Im Jahre1455 erhielt Cunz v. Lampertswalda, des Churfürsten Friedrich täglicher Hofdiener, das Gut Treben in Lehn, wie eine noch ungedruckte Urkunde berichtet. Anna v. Lampertswalda war 1500 mit einem gewissen Erhard v. Heynitz zu Trossin vermählt. Balthasar v. Lampertswalda, Pleban zu Düben, verglich sich nebst dem dasigen Schulmeister 1508 mit dem Rathe und der Gemeinde daselbst wegen einiger Irrungen und der Bischof zu Meißen, Johann VI. machte den Verglich in einer Urkunde bekannt 55) . Ein anderer Cunz v. Lampertswalda vermachte 1511 dem Pfarrer in Schweinitz einen Garten daselbst 56) . Wer nun unter diesen und wie lange überhaupt dieses Geschlecht das Rittergut Lampertswalda besessen habe, läßt sich nicht bestimmen. Nachher hatten es die Truchsesse vom Stift Meißen in Lehn 57) . Hanns Christoph und Otto von Pflug zu Lampertswalda kommen 1482 als Mitbelehnte in einer Urkunde vor, worin die Burggrafen zu Leisnig Heinrich, Nickel und Hanns Pflug mit einigen Dörfern belehnen 58) . Georg Pflug besaß es um 1492, denn in d. J. legirte er 100 fl. Kapital, von dessen Interessen an 6 fl. den Franciscaner-Mönchen in Oschatz jährlich eine Tonne Heringe gekauft werden sollte 59) . Er hinterließ 2 Söhne, Otto und Nickel, ob aber einer von ihnen das Gut besessen habenm kann ich nicht sagen. Tham v. Pflug besaß das Gut schon 1513, in welchem Jahre er 524 fl. vom Stifte Meißen borgte und 26 fl. 4 Gl. jährl. Interessen auf das Dorf Kreynitz verschrieb. Er war es auch, der seinen Unterthanen am 20. Febr. 1569 die zur wüsten Mark Malsen gehörigen Felder, Wiesen und Gehölz vererbte 60) . Ihm folgte sein Bruder, Siegm. v. Pflug, der das Gut bei der 1584 gehaltenen Kirchen-Visitation und noch 1596 besaß. Hieron. v. Köckeritz 61) hatte es gegen 1618 und noch 1623 und Wilhelm v. Köckeritz um 1630 in Besitz, dann der Geheime und Kammerrath D, David Döring, der auch Lehnsherr auf Börln und Dahlen, wo mehr von ihm beigebracht ist, war. Er starb zu Böhlen 1638. Von ihm erbte es sein Sohn, Ernst v. Döring, auf Börln, der es noch 1642 inne hatte. Nach ihm kam das Gut an Joh. Georg v. Oppel, auf Wellerswalda, Lomuitz, Gisda, Ober- und Niederlichtenau, beider Rechte Doctor, Kaiserl. Rath, Churs. wirkl. Geh. Rath. Kammer- und Obersteuer-Director, Kaiserl. Pfalzgraf, des heil. Röm. Reichs Gefreiten, er besaß es 1657. Er war den 20 Juni 1594 zu Dresden geboren, hatte Antheil an dem Prager Frieden, vermählte sich den 10. Novbr. 1629 mit Fräulein Maria Sophia, des Churf. Geheimen-Raths, David v. Döring auf Böhlen, Börln, Dahlen, Lampertswalda u.s.w. und Euphrosinen v. Eulenbeck ältesten Tochter, ward 1630 in den Reichs-Adelstand erhoben und starb zu Dresden den 19. Juni 1661. Seine nebst 7 Kindern hinterlassene Gemahlin starb den 8. März 1680. Das Gut kam an seinen ältesten Sohn, Joh. David v. Oppel, auf Mühlbach, Ober- und Niederlichtenau, Churf. Kammerherrn und Vizekanzler, Hof-Justizien- und Appellations-Rath. Er vermählte sich zu Wurzen den 25. Mai 1658 mit Fräulein Marien Justinen, des Stiftskanzlers, Daniels v. Döring, auf Mühlbach und Roitzsch Tochter. Sie war am 23. Juni 1635 auf dem Schlosse zu Wurzen geboren und starb am 31. Septbr. 1661 in Dresden. Am 21. October d. J. ward sie nach Lampertswalda abgeführt und daselbst beigesetzt. Nach ihrem Tode verband sich ihr Gemahl den 6. Decbr. 1663 mit Fräulein Marien Hedwig, Melchior Albrechts v. Nackel, auf Nackel und Reinsdorf, Tochter, die den 26. Jan. 1671 starb. Er selbst folgte ihr im J. 1681 nach 62) . Hanns Gottlieb v. Thielau auf Leuben und Schreibersdorf, Kammerherr und Oberstallmeister, vor und nach 1694 und noch 1717, brachte an dieses sein durch Kauf 2 Stücken Holz in Limperge 63) . Ihn halte ich auch für den Wiederhersteller des jetzigen massiven Herrenhauses. Hanns Gottlieb v. Thielau, Generalmjor, gegen 1752. Carl Gottlieb v. Thilau, Oberster von der Cavalerie, um 1752. Carl Gottlieb v. Thielau, Amtshauptmann, vermählte sich mit Fräul. Henrietten Eleonoren, einer gebornen von Salza und Lichtenau, die bei ihrer Tochter, Antoinette v. Krosigk zu Merseburg, am 28. Mai 1815 im 52. Jahre starb und nach Lampertswalda zur Beerdigung abgeführt ward. Ihr hinterlassener Sohn Gottlob Friedrich v. Thielau, Premierlieutenant von der Armee, besitzt das Gut jetzt und ist mit Henrietten, einer gebornen v. Salza und Lichtenau vermählt. Zu

auch Mautewitz, einem Rittergute mit einem Ritterpferds-Beitrage gehört das Dorf gleichen Namens mit Erb- und Obergerichten. Die herrschaftlichen Gebäude bestehen in einem 2 Stock hohen Herrnhause, den zur Betreibung der Oekonomie erforderlichen Nebengebäuden und einer Schäfereiwohnung. Der Viehbestand beträgt 4 Pferde, 8 Ochsen, 20 Kühe, 650 Schafe ohne die 1- und 2jährigen Lämmer. Der Flächenraum der Grundstücke enthält nach einem vorhandenen Grundrisse, mit Ausschluß der 4 Hufen von den beim Gute befindlichen Bauergütern, 111½ Acker, 4½ Ruthen dreiartige Felder, 40½ Acker, 62¾ Ruthen Wiesenwachs, 1 Stück Holz am wüsten Schlosse bei Oschatz 64) , das in einem commissarischen Anschlage v. J. 1704 zu 17¾ Acker Schlagholz und Eichen gerechnet, bei einer neuern Vermessung aber nur 15 Acker 268½ Ruthe befunden worden ist. Ueberdies besitzt das Rittergut 3 Teiche, noch 10 Schock Besatz, nebst 1000 Schafen, die Lämmer mit eingerechnet. Aber mit Einschluß der gedachten 4 Bauergutshufen besitzt es 3½ Sch. Garten-, 344 Sch. 1 Vtl. 3½ Mtz. Ackerland, 48 Acker, 130¾ Ruthen Wiesewachs, überdies noch 2¼ Acker, 15 Ruthen Rasenränder am Ganziger Wege, die den Dreiachtlern nach deren Käufen zur Begrasung überlassen sind, und 18 Acker 142 Ruthen Holz, mit Ausschluß des Holzes auf den Stauchitzer Wiesenrändern, nebst 1 unbenutzten Steinbruche. Das Gut hat 53 Thlr. 17 Gl. an Geldzinsen und Gefällen, 14 Schfl. Korn und 14 Sch. Hafer, 20 Capauner, 51 alte Hühner, 10 Schock Eier an Naturalzinsen, 20 Thlr. an Nutzung der Niederjagd und der Fasaneriegerechtigkeit, mit Einschluß des Wildpret-Deputats aus der Colditzer Wildmeisterei an 2 Stück Wild und 2 Bachen, die Lehnsgeldernutzung beträgt 20 Thlr. im Durchschnitt, von 60 fl- Kaufsumme 2 fl. nebst Siegelgelde und Gerichtsnutzungen. Ehe Mautitz zu einem Rittergute erhoben ward, war es nur ein Vorwerk mit einer Schäferei, das nebst dem Dorfe gleiches Namens 1512 zu Ragewitz gehörte. Im Jahr 1612 aber ward Maria v. Schleinitz vom Churfürsten Johann Georg I. mit dem Vorwerke und Freigute Mautitz und den Diensten der dasigen Unterthanen besonders belehnet. Seitdem ist es ein abgesondertes Gut geblieben. Im Jahr 1791 ward der Herrnhof durch Feuer beschädiget.

Das Dorf Mautitz zählt jetzt 165 Einwohner in 25 Feuerstätten, die aus 3 Zweihufen, 9 Halbhufen-, 4 Viertelshufen-, 4 Dreiachtelshufen, 4 Häusern und einer Windmühle bestehen. Es ist auch eine Schenkwirthschaft daselbst. Die Feldbegüterten halten 9 Pferde, 2 Ochsen, 77 Kühe und der Flächenraum aller Grundstücke beträgt 10 Sch. 3½ Mtz. Garten-, 494 Sch. Acker-, 12¼ Schfl. Wiesen-, 1 Vtl. 2½ Mtz. Holzland an den Rändern 65) , 1 Bienenhaus. Die Besitzer erfüllen ihre Obliegenheiten nach 595 vollen, 578 gangb. 17 decrem. Schocken, 2 Thlr. 6 Gl. Quat.-Beitr., 10 Spann-, 15½ Magazin- und eben soviel Marschhufen. Am 16. Juni 1804 ward in der 10. Vormittagsstunde Nr. 5, die Schenke und Nr. 6 ein Raub der Flamme. Am letzten Orte war das Feuer ausgebrochen. Am 18. October 1814 brannten Abends gegen 7 Uhr 2 Bauer-, 2 Halbhufengüter und 1 Haus ab. Am 26. Februar 1816 gingen in den Abendstunden 4 Bauerngüter im Feuer auf. Im Frühjahre 1815 brannten in Mautitz Nr. 13, 14, 15, 16, 17, 27 und im Sommer d. J. Nr. 8 ab.

Besitzer: Wolf v. Schleinitz, auf Grubnitz und Ragewitz 66) schloß mit Genehmigung der Landesregierung am Abend des Apostels Simonis Judä 1512 einen Vergleich mit seinen Untersassen, den Pferdnern der Dörfer Ragewitz, Mautitz, Bloßwitz, Binnewitz, Stauchewitz, Reppen, Ganzig, Zöschau, Weichteritz, Rochatitz (Rochzahn), Salbitz, Ploß (Plotitz), Brausewitz (Prausitz), Dößewitz (Dösitz), Trogen, Grauschwitz, Striegnitz und Tscheilitz, wegen der Spanndienste und anderer Frohnen, die sie zu seinen 3 Vorwerken Ragewitz, Mautitz und Grubnitz zu leisten hatten. 67) Auf ihn folgten seine Söhne, Hanns und Georg v. Schleinitz, die dieses Gut nebst Grubnitz und Ragewitz bis gegen 1543, da Hanns v. Schleinitz Mautitz allein übernahm, gemeinschaftlich besaßen. Im Jahre 1553 nahm der genannte Hanns v. Schleinitz von dem Stifte Meißen 200 fl. Capital auf, verschrieb die Interessen an 10 Rfl. auf Mautitz und starb 1603 n Oschatz, wo er auch begraben liegt. Nach ihm folgte Maria v. Schleinitz, durch deren Vermittelung das Vorwerk Mautitz 1612 zu einem abgesonderten Gute ward. Hanns Dietr. v. Schleinitz auf Altoschatz, um 1652 bis 1660. Ihm folgte sein Sohn, Andr. Dietr. v. Schleinitz, von 1660 bis 1678. Zu seinen Zeiten war das nach Riesa gehörige Dorf Weida ein Pertinenz-Stück von Mautitz. Nach seinem Tode erlangte es sein Sohn Andr. Dietr, v. Schleinitz auf Borna, Canitz, Zschöchau, Chursächs. Kammerherr, Amtshauptmann in Torgau 68) und 1700 Inspector der Landschule zu Meißen. 69) Er besaß Mautitz von 1678 bis gegen 1726. Seine Erben verkauften es in der Mitte des vorigen Jahrhunderts an Thomas Freiherrn v. Fritsch auf Seerhausen, Churf. Sächs. wirkl. Conferenzminister, des Poln. weißen Adlerordens Ritter. Von ihm fiel es an seinen Sohn, Carl Abraham Graf v. Fritsch, ehemaligen Churf. Kanzler und des St. Stanislaus Ordens-Ritter, der sein Leben in Petersburg am 22. Mai 1812 endete. Er war mit Charlotten Philippinen, geb. Freiin v. Gartenberg-Sadogurska, vermählt, die er mit 2 Söhnen und 1 Tochter hinterließ. Noch bei seinen Lebzeiten hatte er Mautitz seiem ältesten Sohne, dem Königl. Sächs. Appellationsrathe, Carl Graf v. Fritsch, überlassen.

weiter


1) Zwei Wiesen von 5½ Sch. bilden einen Wiesenplan bei dem Gemüsegarten, 1 Stück Holz von 3 Sch. gewährt im Garten einen schattigen Hayn und 2 Stücken Holz von 41½ Sch. liegen in der Sitzenrodaer Haide unter dem Amte Torgau.    zurück

2) Dieses Vorfalls ist schon im ersten Theile gedacht worden. Mehrere Nachricht davon findet man in dem Aufsatze: Von Kaiser Carl V. Zug- und Nachtlagern vor der Schlacht bei Mühlberg, 1547, der in der Samml. zur Sächs. Gesch. B. III, S. 105-123 eingerückt ist, desgl. in Meusels histor. Untersuchungen, B. !, 3 St. S. 49 f.    zurück

3) Daß Hof seinen Namen von dem Umstande erhalten habe, daß hier die deutschen Kaiser, als sie Oberherrn des Landes waren, hier oft Hof hielten, ist eine höchstwahrscheinliche Sage, vielmehr glaube ich demselben von dem unter den Slawischen Nationen sehr gebräuchlichen Worte owa, ova und uva herleiten zu können, das einen sumpfigen und morastigen Ort, besonders zwischen Bergen und Anhöhen bedeutet (S. von Stahrenberg in der Vorrede seines Werks von dem Nord- und östlichen Theile von Europa und Asien, S. 54 in der Anmerk.) und das oft den Namen solcher Oerter angehängt wird, die eine morastige Lage haben. Diese Ableitung, der die Lage des Dorfs genau entspricht, erhält dadurch eine größere Glaubwürdigkeit, daß Hof in einer Urkunde von 1265 Hove und noch 1547 also geschrieben wird.    zurück

4) Von obigen Grundstücken gehören zum Pfarrgut: 2 Sch. 1 Vtl. 1 Mtz. Garten- 53 Sch. Acker-, 6 Sch. 1 Vtl. 2 Mtz. Wiesen- und 1 Sch. Schlagholzland an der Mühlbach und dem Haselwalde. Einige Dorffelder liegen in der wüsten Mark Gaunitz (oben Nr. 10) desgl. beim Gerichte oder der Stätte, wo die Verbrecher abgethan werden, beim Zitzschhölzchen (im ersten Theil), beim Gottesacker (vermuthlich im freien Felde, wohin sonst die an der Pest gestorbenen Personen begraben wurden), in Rochlitz, unter welchem Namen ich eine wüste Mark vermuthe. Warum aber ein Feldstück die Pauliske oder Paulicke genannt wird, kann ich mir nicht erklären.    zurück

5) Den altdeutschen Ausdruck Kutzsch findet man erklärt oben.    zurück

6) Da Raitzen nach Jahna in die Kirche gehört, so war der dasige Pastor verbunden, zur Advents- und Fastenzeit gegen ein gewisses Emolument in obengenannter Kapelle zu predigen, was er aber, seitdem sie eingegangen ist, in der Kirche zu Hof tuth.    zurück

7) Im ersten Theil    zurück

8) Woher dieser Zins rühre, meldet S. 295 und der erste Theil    zurück

9) Oben Nr. 6    zurück

10) Man sehe kurz vorher oben und im ersten Theile. In der 1411 ausgefertigten Urkunde werden Dietrich v. Schleinitz und seine Brüder als Besitzer dieses Vorwerkes angegeben.    zurück

11) Unter dem angegebenen Ackerlande sind die Feldantheile mit begriffen, die Kreina an der Feldmark Gaunitz hat. Sh. oben Nr. 10. Die Gemeinde daselbst besitzt, außer einem Anger von 10 Sch., noch 1 Stück Holz von 4 Sch. mit Einschluß einer Lehde und 1 Lehmgrube.    zurück

12) Mehr Nachricht von Panitz wird unter Stösitz gegeben werden.    zurück

13) Albini Regstranda Nr. 73    zurück

14) Die Urkund ist abgedruckt im Sächs. Magazin, Th. 8 S. 409 f. Auch wird ihrer gedacht in M. Pet. Albinus handschriftl. Extract aus des Stifts Meißen Fundationen, Privileg. und andern Urkunden. Man vergleiche auch meine Schrift: histor. Nachr. von dem ehemaligen Jungfrauenkloster in Staucha (1803) S. 18 f.    zurück

15) Die Urkunde ist zu finden in M. Ursinus Vorrede zu Chladenius Großenhainer Stadt Chronik, S. 15 f. vergl. Albini Registr. Nr. 261, 262   zurück

16) Horns Leben Friedrichs des Streitbaren, S, 633    zurück

17) Schöttgens diplomat. Nachlese, Th. 2, S. 191 und 222. Der Ursprung des Dorfnamens ist im ersten Theil angegeben.    zurück

18) Ebendeselben Leben Graf Wiprechts zu Groitzsch, S. 28    zurück

19) Man sehe oben    zurück

20) Von den oben angezeigten Feldstücken gehören 14 Sch. 1 Mtz. zu der Feldmark Gaunitz (oben Nr. 10) 3 Vtl. 3 Mtz. Garten-, 5 Sch. 2 Vtl. 3 Mtz. Ackerland und I Vtl. 3 Mtz. Gräserei auf dem Kirchhofe dem Schullehrer. Im J. 1261 gehörten 2 Hufen von dem Dorfe dem Jungfrauenkloster zu Staucha, nach der Fundations-Urkunde im Sächs. Magaz. Th. VII. S. 593 vergl. histir. Nachr. des ehemal. Jungfraunklosters in Staucha (1803) S. 10 m. g.). Daß Verbrecher ehemals ihren verdienten Lohn hier empfingen, zeigt der Name Galgenberg an, den einige Feldstücken führen. Auch verdienen die Benennungen Gunzie, Geiselberg, Fuchsberg, Paschleiche, Hölle, Dürrgarten, Pritzschge, den mehrere Grundstücke führen, eine nähere Untersuchung, da dergleichen Namen oft zu wichtigen Resultaten leiten.    zurück

21) Man sehe oben    zurück

22) Die übrigen Antheile von Zeicha findet man unter Naundorf und Saalhausen.    zurück

23) Kreyßigs Beitr. zur Sächs. Gesch- Th- 1, S. 133    zurück

24) Albini Registranda, Nr. 324. Da Hof nach dem Zeugniß dieser Urkunde ehemals unter das Burggrafenthum Meißen gehörte, aus den Ortschaften aber, die unter demselben standen, in der Folgezeit das Kreisamt gebildet ward; so ergiebt sich hieraus der Grund, warum Hof vormals zu dem genannten Kreisamte Meißen gezogen ward und zum Theil nach dahin gehört   zurück

25) Kreyßigs Beitr. zur Sächs. Gesch. Th. I, S. 148    zurück

26) Analecta Sax. Th- I, S. 299    zurück

27) Ebendaselbst    zurück

28) M. Müllers Beschreib. der Landschule Meißen, Th. I, S. 101    zurück

29) Sächs. Curiositäten-Cabinet, v. J. 1761, S. 347    zurück

30) Die bei Ihrem Begräbnisse von dem Stadtprediger M. Daniel Schneider gehaltene Leichenpredigt ist nebst ihrem Lebenslaufe zu Dresden in Quart gedruckt worden.    zurück

31) Gauhens Adels-Lexik. S. 2539    zurück

32) Ebend. S. 3014    zurück

33) Obige Nachrichten von der Gräfl. Zinzendorfischen Familie sind größtentheils aus M. Christian Friedrich Jacobi, Hofpred. zu Dresden, Europäischen geneologischen Handbuche, aufs. J. 1800 (Lpz. 1800 in 2 Bänden, gr. 8) und zwar au dem 2. Bande, S. 406 genommen.    zurück

34) v. Uechteritz diplom- Nachr. del. Familien, Th. 3, S. 212, 213    zurück

35) Als ein Liebhaber mathematischer Wissenschaften ließ er zwei dahin einschlagende Schriften drucken. Die erste richtete er an den Professor Haubold in Leipzig und handelte darin die Lehre von den krummen Linien und besonders von den Kegelschnitten ab (Lpz- 1771 4). Die zweite handelt von den Tangenten, Quadranten und Rectificationen der Kegelschnitte (Lpz. 1773 8). S. Joh. George Meufels Gelehrtes Deutschland, Vierte Ausgabe (Lemgo, 1784) B. 3, S.443.    zurück

36) Der herrschaftl. Lust- und Gemüsegarten von 3½ Sch. hat, ob er gleich, in der Form eines halben Zirkels angelegt ist dennoch gerade fortlaufende Gänge und umgiebt das Herrnhaus so, daß man von da aus 3 Seiten desselben übersehen kann. Der Garten ist übrigens durch einen starken, mit Hechten, großen Bärschen, Karauschen und Karpfen angefüllten Wall vom Herrenhause getrennt und hat in Ansehung der Küchengewächse schöne Plantagen und ein gut angelegtes Gewächshaus. In dem sogenannten Weingarten, der 4½ Sch. Flächenraum enthält, steht ein neues, noch nicht völlig ausgebautes Gartenhaus. Von den Wiesen ist 1/3 zwei- und 2/2 einschürig. Unter den Holzstücken heißt eines von 22 Aeckern oder 44 Sch. das große und kleine Wolfsholz und ein anderes von 3 Aeckern oder 6 Sch. der Wolfsteich; woher diese Benennung rührt, wird im ersten Theile angegeben. Noch ein anderes Holzstück von 10 Aekern oder 20 Sch. liegt hinter Zeuckritz und wird der Limperg, auch Lindberg genannt. Nach der Beschreibung, die im Sächs. Magazin, B. V, S. 687 gegeben wird, gehört die Holzmark Limperg mit Ober- und Erbgerichten ins Amt Mühlberg und ist eine halbe Meile lang und eine Viertel Meile breit. Zwei verschiedene Stücke liegen im Oberlimperg, die von 1694, da sie Hanns Gottlieb v. Thielau an sich kaufte. 2 Einwohner in Lampertswalda besaßen, welche 23 Gl. 6 Pf. davon zinseten. Sie wurden zu ¾ Hufen gerechnet.    zurück

37) Dieses Dorf ist, wie der Name anzeigt, Deutschen Ursprungs. Lampert, der erste Besitzer, ließ die darauf stehenden Waldbäume ausroden und erbauete auf ihrer Stelle seinen Rittersitz. Deutsche Colonisten bauten sich in der Nähe an, vereinigten sich zu einer Gemeinde und gaben dem neuen Dorfe mit Anhängen der Sylben walda, den Namen ihres Herrn. Erster Theil und oben.    zurück

38) Man sehe oben    zurück

39) An diesen Grundstücken haben unter andern Antheil: 15 Sch. Acker-, 9¼ Sch. Wiesen-, 1 Vtl. 1 Mtz. Holzland das Pfarramt; 1½ Mtz. ein Garten mit Felde, 2 Vtl. eine Wiese an der Dahlener Wiese, 5 Sch. 1 Stück Buschholz neben der vorhergenannten Wiese, der Bruch genannt, 9 Sch. ein Treiberweg und ein wüstes Lehdenstück, 2 Sch. der Gemeindeanger an der Dahlener Straße, die Obergemeinde; 4 Sch. 2 Vtl. 2 Mtz. fünf Stück Buschholz, 1 Vtl. ein wüstes Lehdenstück an dem Wolfsteiche, 3 Sch. eines dergl. zur Viehtrift, 2 Mtz. eines dergl. mit etwas Buschholz, die Lehngrube genannt, 2¼ Sch. ein Anger mit Kopfweiden, die mit der gedachten Obergemeinde vereinte Malsener Gemeinde; 1 Mtz. einen Gretzegarten, 2 Mtz. eine Gemeindewiese, 3 Mtz. zwei Stücken Holz, die Mittelgemeinde; ¼ Mtz- eine wüste Gemeindehausstelle, die Untergemeinde. Ueberdies sind auch unter der Dorfflur di zur Malsener wüsten Mark (Oben Nr. 19 und Nr. 21) gehörigen Felder, Wiesen und Gehölze mit begriffen, die vor Alters das Rittergut Lampertswalda besaß, welches sie den Unterthanen um einen gewissen Pacht, und einige Zinsen, als ein Laasgut, so lange überließ, bis es ihnen am 20. Februar 1569 Tham v. Pflug und sein unmündiger Bruder, Siegmund, dessen Vormünder Siegmund v. Pflug auf Kreinitz und Nikol. v. Pflug auf Zabelitz waren, vererbte.    zurück

40) Vergl. oben    zurück

41) Mehrere Lebensumstände von ihm meldet Bauer in der Gallerie hist. Gemälde und aus ihr der Oschatzer Erzähler für den Bürger und Landmann, Jahrg. 1805, 4. St. S. 25-29    zurück

42) Bei dem Vorwerke ist ein Garten von 1 Sch. 1 Vtl., wo sonst Hopfen erbaut ward. Unter dessen und des Dorfes Grundstücken werden viele die Hölle genannt, ein Name, der an die graue Vorzeit erinnert, wo die Hermundurer hier den Winter über in Höhlen wohnten (Erster Theil). Der Name des Galgenstückes, den ein Feldstück führt, zeigt an, daß hier ein Verbrecher seine gerechte Strafe erhalten habe. Die Gemeinde besitzt einen Huthungsplan mit etlichen Obstbäumen, Holz und 1 Teiche von 3 Scheffeln.    zurück

43) Das Diplom ist abgedruckt in Kreyßigs Beitr. Th. I, S. 115 f.    zurück

44) Bendas. S. 121 f.    zurück

45) Schoettgen. Scriptt. rer. Sax. tom. II, p. 269    zurück

46) Ebend. p. 271    zurück

47) Kreyßigs Beitr. zur Sächs. Gesch. Th. I, S. 138 f.    zurück

48) Schoettgen. I. c. p. 271 squ    zurück

49) Miscell. Sax. Th. IV, S. 299. Kreyßigs Beitr. Th. I, S. 115 f    zurück

50) D. Carl Ferd. Hommel redet in seiner Abhandl. vom Ursprunge des niedern Adels in Deutschland, die in die Samml. einiger ausgesuchten Stücke der Gesellsch. der freien Künste zu Leipzig, Th. 2, S. 57 aufgenommen ist, weitläuftiger davon und führt unter andern zum Beweise Adam Ursinus Thüring. Chron. an, die sich in Merkenii scriptt. rer. Germ. Tom. 3, p. 1241 findet. Ursinus schreibt daselbst: die erbare Leut (Nobiles) entpfingen ihre Namen von den Dörfern, darinnen sie gesessen waren und die ynnamen (Einnahmen). Vergl. oben.    zurück

51) Es liegt zwar auch ein Lampertswalda bei Schönfeld im Amte Großenhain; allein dieses ist ein Amtsdorf und kein Rittergut, daher es nicht als Stammhaus des genannten Geschlechts angesehen werden kann. Der ungenannte Verfasser eines Aufsatzes in Miscellan. Sax. Th. 7, S. 291, darin er Verschiedenes von der Stadt Düben und dem dasigen Schlosse anführt, tritt eben dieser Meinung bei.    zurück

52) Schoettgen. scriptt. tom. II., p. 176 n. XI.    zurück

53) Kreyßigs Beitr. Th. I, S. 111 f.    zurück

54) Erster Theil und oben    zurück

55) Sie ist abgedruckt in Miscellan. Sax. Th. 7, S. 265 f.    zurück

56) M. Just. Chr. Thorschmidts antiquarius Ecclesiasticus Saxoniae oder des Sächs. Churkreises Kirchen-Alterthümer und Merkwürdigkeiten, Leipz. 1752, in Octav. Th. I., S. 122    zurück

57) Registrum feudorum ecclesiae Misnensis in Schöttgens Historie der Stadt Wurzen und zwar im Anhange, S. 55    zurück

58) Schoettgen. scriptt. tom. II. p. 346    zurück

59) Im ersten Theile    zurück

60) S. oben    zurück

61) Etwas über das alte adel. Geschlecht derer v. Köckeritz findet man im Sächs. Magazin. Th. IV., S. 94 f.    zurück

62) Aug. Wilh. Bernh. v. Uechteritz diplom. Nachrichten adeliger Familien, Th. 6, S. 59, 61    zurück

63) S. oben    zurück

64) Im ersten Theile, wo die Grenzen desselben angegeben sind. Es ist ehemals von dem anliegenden Bornaer Rittergutsholze an Mautitz gekommen. Unter den Feldstücken waren sonst 52 Sch. Land, hinter den Hopfengarten, das aber jetzt verbaut und vererbt ist. Von bemerkenswerthen Benennungen einiger Grundstücke sind mir vorgekommen: das Rathhausstück und der Punsch. Der letzte Name wird der Mautitzer Wiesenflur, die 2 Acker, 190¾ Ruthen, 3 Schuh oder Scheffel Flächenraum enthält, beigelegt und von ihr werden 2 daran grenzende Grundstücke, nämlich ein Feldstück an dem Gropit zer Wege von 10¾ Sch. und 1 Holzstück an der Gropitzer Grenze von 6 Sch. die Punschstücke genannt. An der Rechtschreibung des Ausdrucks habe ich keine Ursache zu zweifeln, da der Aufsatz, worin ich ihn gefunden habe, von einem Sachverständigen verfertigt ist. Nach langem Forschen, warum jene Wiesenflur der Punsch genannt werde, ward mir bekannt, daß in dem herrschaftlichen Lustgarten zu Stösitz ehemals de Punschbeeren lange Hecken gebildet hätten und daß das Punschkraut jetzt als eine theuerbezahlte Pflanze in Blumentöpfen gepflegt werde, dessen getriebene Blätter einen Punschgeruch von sich gäben und das Gewächs davon den Namen hätte. Wäre es, da alle veredelte Pflanzen erst wildwachsende gewesen sind, nicht leicht möglich, daß auf dem Mautitzer Wiesen das wilde Punschkraut in Menge wachse und dadurch der Wiese selbst, wo es steht und dem angrenzenden Feld- und Holzstücke den Namen gegeben habe? Das Punschgetränke, das schon seit Jahrhunderten in England im Gebrauch ist, ward zwar erst in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts bei uns gewöhnlich. Dies thut aber meiner Meinung keinen Eintrag, denn wie vielen Pflanzen die sonst andere Namen hatten, sind neue beigelegt worden? Nach einem andern Aufsatze säen die eigenthümlichen Rittergutsfelder 203 Sch. 1 Mtz. und die damit vereinigen Bauergutsfelder 158 Sch. 2 Vtl. 3 Mtz. aus.    zurück

65) Einige Einwohner besitzen auch einzelne Feldstücken in der wüsten Mark Böhla, S. oben Nr. 6. In der Mautitzer Flur liegt ein Theil des Pfarrfeldes des Pastors zu Bloßwitz an 26 Sch. 1 Mtz. Acker-, 3½ Vtl. Wiesenland und einige Holzflecken. Die Gemeinde zu Mautitz besitzt einen Gemeindplatz mit Weiden an 2 Metzen, und 1 Platz an 2 Vtl. zur Erbauung der Krautpflanzen nebst 1 eingegangenen Steinbruche.    zurück

66) Oben und Sammlung zur Sächs. Geschichte, B. 7, S. 11    zurück

67) Die Abschrift des Vergleichs findet sich in actis d. a. 1699 n. 9 22 die Mautitzer Anspännerdienste betr.    zurück

68) Sächs. Magazin B. 2  S. 31    zurück

69) Müllers Gesch. der Landsch. zu Meißen, B. 1, S. 106    zurück




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