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Chronik (Inhalt) |
Theil II, Zweite Abtheilung |
ein Rittergut mit 2 Ritterpferden, das am 25. Februar 1692 für schriftsässig erklärt und hernach in Erbe verwandelt ward. Die Hofrhede besteht aus einem massiven Herrenhause, das der Freiherr v. Gartenberg in modernem Geschmack hat erbauen lassen, 1 Spritzenhause, 1 Brauhause, Malztenne, Darre und Malzboden nebst den übrigen Wirthschaftsgebäuden, die gedachter Freiherr v. Gartenberg ebenfalls in guten Stand hat setzen lassen. Außerhalb der Hofrhede besitzt es 1 Haus für den Gartenknecht, 1 Kellerhaus, 1 Mühle mit 2 Mahlgängen, 1 Schenke. Der Viehbestand beträgt 10 Pferde, 19 Ochsen, 43 Kühe; die Schäferei wird unter Schwarzroda angegeben werden. Der Flächenraum der Grundstücke enthält 12 Sch. 1 Vtl. 2 Mtz. Gartenland mit Einschluß des Gartens am Herrenhause, nach 5 Sch., ferner 392 Sch. Acker-, 67 Sch. 1 Vtl. 3 Mtz. Wiesen-, 250 Sch. Holzland 1), 1 Weinberg bei Strehla an der Elbe nach 43 Pfahlhaufen, 72¼ Sch. Teichland zu 9 Teichen. Die Zinsen, Gefälle und Jagdgerechtsame machen: 112 Thlr. an Michaelis- und Martinizinsen; 10 Thlr. der 6jährige Durchschnittsertrag von den steigenden und fallenden Gefällen; 3 Sch. Weizen, 21 Sch. Korn, 51 Sch. Hafer an Zinsgetreide und 145 St. Hühner, 6 Capaunen, 28½ Schck Eier von den Gerichts-Unterthanen und 24 Thaler 6jährigen Durchschnittsertrag von der Jagdnutzung 2) . Dagegen zinset es in das Stift Meißen 1½ Sch. Korn und 1 Sch. 2 Vtl. 3 Mtz. Hafer. Es gehören dazu schriftsässig 1) Das Dorf Canitz, dessen wendischer Name einen Geier bedeutet und der von den Erbauern deswegen erwählt sein mag, weil sich in jener grauen Vorzeit viel Geier daselbst aufhielten, daher auch das adelige Geschlecht v. Canitz die Feder eines Geiers auf dem Helm im Wappen führt 3). Es leben darin 224 Einwohner in 43 Feuerstätten oder 3 geistlichen Gebäuden mit Einschluß der Pfarrkirche, 6 Hufen-, 2 Dreiviertelshufen-, 6 Viertelshufen- 8 Achtelshufengütern, 17 Häuslerwohnungen, worunter 1 Schmiede nebst der zum Rittergute gehörigen Mühle und Schenke, die 18 Pferde, 25 Ochsen, 80 Kühe, 13 Sch. 1 Vtl. ¼ Mtz. Garten-, 562 Sch. 1 Vtl. 3 Mtz. Acker-, 40¾ Sch. Wiesen-, 2½ Sch. Holzland mit Ausschluß der vielen erlenen Holzränder, 1¼ Sch. Dorfanger mit Weiden, 4¼ Sch. einzelne Lehden 4) besitzen und mit 1028½ vollen, 898 gangb., 130½ caduken Schocken, 3 Thlr. 8 Gl. Quat.-Beitr., 7¾ Spann-, 10½ Magazin- und 14¼ Marschhufen belegt sind. Das Stift Meißen erhält 5 Sch. 3 Vtl. 1½ Mtz. Korn, 7 Sch. 1 Vtl. 2½ Mtz. Hafer aus diesem Dorfe. Als der Erzbischof von Prag, Johann v. Jenzenstein, der vorher Bischof zu Meißen gewesen war, den Altar des heiligen Wenzeslaus zu Meißen gestiftet und ihn in eine Vikarie verwandelt hatte, so schenkte er dazu 10½ ßo. neue Meißner Groschen in Canitz, 3 ßo. 24 Gl. in Rederau, 2 ßo. 15 Gl. in und um Dresden und 2 ßo. in Nossin. Am 26. März 1380 bat er, von Frankfurt am Main aus, den Bischof zu Meißen, Nicolaus, daß er die Schenkung bestätigen möchte 5). Canitz hat bis auf die neueste Zeit viel durch Feuersbrünste gelitten. Am 23. Juni 1590 brannten die Güter und Häuser nebst der Mühle und Schenke ab. Am 26. Juli 1724 Abends kam in der Schenke Feuer aus, wodurch sie und noch 21 Häuser ein Raub der Flammen wurden. Im J. 1801 brannten Nr. 8 und 13 nieder. Im J. 1803 traf Nr. 7-10, 18-20, 24-26, die mit 9310 Rthlr. assecurirt waren, ein gleiches Loos. Im J. 1804 brannten am 23. Mai früh Nr. 35-37 ab, wobei Joh. Gottfried Möbius seiner sämmtlichen Gebäude und Joh. Gottlieb Fiedler seines Wohnhauses, welches nach dem im Mai 1799 erlittenen Brande nur erst wieder aufgebaut war, abermals beraubt wurden. Am 22. Mai 1805 wurden 1 Bauergut und 2 Halbhufengüter, am 1 Juni desselben Jahres Vormittags 9 verschiedene Wohnungen mit den meisten dazu gehörigen Wirthschaftsgebäuden, am 25. März, als am Feste der Verkündigung Mariä, 1808 Abends gegen 8 Uhr 1 Halbhufengut und 1 Haus (Nr. 22, 43), am 7. October 1810 Abends nach 8 Uhr das Bauer Schumanns Scheune und Seitengebäude der Flammen Raub. Der genannte Schumann litt jetzt seit 10 Jahren zum vierten Male Brandunglück. Im J. 1811 wurden Nr. 6, 7, 38, 39 und 812 Nr. 8 eingeäschert. In der 9. Abendstunde des 24. Februar 1813 wurden 2 Bauergüter, 3 halbe Hufengüter und 2 Häuser (Nr. 11-15, 17-20) rauchende Brandstätte 6). 2) Leckwitz hat 129 Einwohner in 22 Feuerstätten oder in der herrschaftlichen Hofmeisterei, dem herrschaftlichen Bauergute 7), 2 Dreiviertelshufen- 8), 6 Viertelshufen-, 1 Dreiachtelshufen-, 5 Achtelshufengütern, 5 Häuslerwohnungen, 1 Gemeindehaus, mit 4 Pferden, 26 Ochsen und 53 Kühen, 10 Sch. 2 Vtl. ½ Mtz. Garten-, 381 Sch. 1 Vtl. ½ Mtz. Acker-, 11 Sch. 2 Viertel 2½ Mtz. Wiesen-, 85 Sch. 3 Vtl. 2½ Mtz. Holzland, 3 Vtl. ½ Mtz. Dorfanger mit 3 ßo. Pflaumenbäumen und 24 Weiden besetzt, 2 Sch. wüste Lehde 9). Es ist ferner mit 401 vollen, 392 gangb., 9 decrem. Schocken, 1 Thlr. 16 Gl. Quat.-Beitr., 30189 Spannhufen, 5 Hufen, 10½ Ruthe Magazin-, und eben soviel Marschhufen belegt und zinset in das Stift Meißen 3¾ Sch. nebst 21 Garben Korn und 3¾ Sch., ingl. 21 Garben Hafer. Im J. 1546 verlor das Amt Oschatz die Obergerichte über Leckwitz, doch stehen ihm noch die Jagddienste und Hfengelder zu. Die letztern betragen von jeder Hufe jährlich 3 Thlr. 12 Gl. Dies macht von 3¾ Hufen jedes Vierteljahr 2 Thlr. 20 Gl. 3 Pf. Am 8 August 1667 brannten durch Zündung eines Blitzstrahls 5 Wohnungen nebst Scheunen weg, wobei ein Mann vom Feuer so beschädigt ward, daß er bald darauf starb. Als am 27. Juni 1812 die Hofmeisterei und das Bauergut der Herrschaft niederbrannten, betraf ein gleiches Schicksal auch 1 Dreiviertelshufen-, 3 Viertelshufengüter, 1 Achtelshufengut und 1 Häuslerwohnung. 3) Zu Schwarzroda stehen, außer den herrschaftlichen Vorwerksgebäuden, nur 3 Drescherhäuser, die der Herrschaft gehören, mit 24 Consumenten. In dem Vorwerke, das aus der Schäferwohnung, dem Schafstalle, 1 Scheune mit 1 Tenne und 1 Scheune mit 3 Tennen und andern Wirthschaftsgebäuden besteht, befinden sich die herrschaftlichen Schafe, mit Ausschluß der Hammel, die nach Leckwitz verlegt sind. Die ganze Heerde ist 1230 Stück stark. Das dazu geschlagene Feld ist mit unter den Rittergutsfeldern begriffen, Im J. 1790 wurden hier ausgesäet: 200 Sch. Korn, 21 Sch. 3 Vtl. 3 Mtz. Gerste, 193 Sch. 3 Vtl. 2 Mtz. Hafer, 1 Vtl. Linsen, 17 Sch. Wicken. In ältern Zeiten soll daselbst ein Dorf gestanden haben. Am 1. Febr. 1715 ward die Schäferei von einem Sturmwinde eingerissen. Die ältesten unter den bekannten Besitzern sind wohl Einige aus dem Geschlechte v. Canitz gewesen,
von dem die ehemaligen Herren v, Canitz in unsrer Gegend abstammen
10)
. Sehr wahrscheinlich hierzu zu rechnen Herrmann v. Canitz, Vater und Sohn, die 1300 als Zeugen vorkommen
11)
. Diese Wahrscheinlichkeit wird dadurch erhöht, daß
ein Conrad v. Canitz mit seinen Söhnen, Herrmann und Johann im J. 1460 in Oschatz lebte
12)
. Otto Pflug, Ritter zu Canitz, wird zu Dresden, Dienst. nach Kiliani, 1492 vom Herzog Georg an statt
seines Vaters Herzog Albrechts mit dem Rittergute Lausen nebst Zubehörungen belehnt
13)
. Thamm Pflug hat das erste Rittergutsgebäude auf Bauergüter gebaut. Sebastian Pflug ward 1540 vom Hezog
Heinrich, wie schon unter Strehla angemerkt ist, mit Canitz, mit der Schäferei zu Schwarzroda, mit Leckwitz und Merzdorf belehnt. Churfürst August
wiederholte 1554 diese Belehnung. Heinrich Pflug, um 1573, machte sich nebst seiner Gemahlin Anna, geb. v. Ragewitz, um die Vermehrung der
Pfarreinkünste, theils durch Vermittelung, theils durch eigenen Beitrag sehr verdient. Heinr. Pflugs Söhne, auf Metzdorf, um 1575 und noch 1590.
Rudolph v. Köckeritz von 1604 und noch 1614. Rudolph Haubold v. Köckeritz um 1360, blieb im Kriege, worauf das Gut seinem Bruder, Caspar v.
Köckeritz, zufiel, von dem es aber, da er bald darauf starb, ein anderer Bruder, Hanns Balthasar, auf Bobersen, erbte. Dieser verkauft es an Wolf
Christian v. Schönfelds, auf Döben, Gemahlin, Agnesa Eliisbeth, geb. v. Köckeritz, nebst dem Vorwerk Schwarzroda, dem Kalkofen auf dem Vorwerke zu
Leckwitz und den Bauergütern und zwar eben so gut, als es dem Verkäufer 1637 von der Käuferin abgetreten worden war, ferner mit einer Mühle, der
Schenkgerechtigkeit, dem Zapfengeld zu Canitz, wie dies alles auf Rudolph v. Köckeritz 1604 von Sebastian Pflug und nach Caspar v. Köckeritz Tode
auf Hanns Balthasar v. Köckeritz gekommen war, um 25.000 fl. am 21. August 1639. Die landesherrliche Bestätigung erfolgte den nächsten 20. Nov.
desselben Jahres. Wolf Christoph v. Schönfeld, der auch Oppitzsch besaß, war noch 1652 im Besitz des Gutes, 1657 und 1660 waren es noch seine
Söhne. Hanns Georg und Innocentius v. Starschedel, Brüder, auf Borna, 1670 und noch 1672. Adam Heinr. v. Starschedel, um 1680. Andreas Dietrich v.
Schleinitz auf Borna und Mautitz, Kriegs-Commissar des Meißner Kreises, gegen 1691 noch 1726
14).
Hanns Dietrich v. Schleinitz, Rittmeister, starb den 13. Nov. 1732. Im J.
1752 besaßen es seine Erben, die es 1756 an den Geheimen Rath Peter Nicols Freiherr v. Gartenberg für 48.000 Thlr. verkauften. Nach seinem 1786
erfolgten Absterben brachte es der Kauf- und Handelsherr zu Leipzig, Johann Wilhelm Wittmann für 62.000 Thlr. käuflich an sich. Nach seinem Tode
besaß es seine Witwe bis an ihren Tod. 1811. Nach ihrem Tode erhielt es der von ihr eingesetzte Erbe, der bisherige Stall- und Postmeister in
Wittenberg, Christian Friedrich Starke, der das Gut im Monat October 1814 in Lehn nahm.
1 Stunde unterhalb Riesa, nahe an der Elbe, ein Rittergut mit 2 Ritterpferden, das ganz auf einem Granitfelsen steht 15). Churfürst Johann Georg II. ertheilte Nicol Heinrich v. Nitzschwitz, auf sein Ansuchen, unter dem 6. Mai 1661, die Schriftsässigkeit seiner beiden Güter Gröba und Oberreußen, jedoch ohne Auslösung auf den Landtagen 16) . Die Hofrhede besteht aus 1 massiven Herrenhause, 1 Thorhause, 2 Scheunen, 1 Branntweinbrennerei, 1 Brau- und 1 Darrhause nebst Malzböden und den übrigen Wirthschaftsgebäuden. Außerhalb der Hofrhede besitzt das Gut in Gröba 1 Gartengebäude. 1 Gebäude, worin bei großem Wasser das Vieh eingestellt wird, 1 Schafstall nebst Schäferwohnung, 1 Haus für den Holzaufseher im sogenannten Werder oder Heger, über der Elbe, die im Dorfe befindliche Schenke, 1 Haus, worin 4 Drescherwohnungen sind, 1 Haus auf der vormaligen Baustelle des herrschaftlichen Bauerguts, das Fraumuttergut genannt, worin 6 auf einander folgende Stuben zur Wohnung für die Hofdrescher sich befinden. Das Rittergut hält in Gröba 10 Pferde, 10 Ochsen, 30 Kühe, 840 Schafe; besitzt 9¼ Sch. Gartenland mit Einschluß des Obst-, Gras- und Gretzegartens an 2 Sch. nächstdem 364 Sch. Rittergutsfeld und 73¾ Sch. Bauergutsfeld; 47 Sch. Ritterguts- und 2 Sch. Bauergutswiesen; 50½ Sch. Ritterguts- und 12 Sch. Bauergutsholz; 128 Sch. 2 Mtz. Huthungslehde; 3 Sch. Teichland 17) . An Zinsen, Gefällen und Jagdgerechtsamen erhebt das Gut 187 Thlr. 16 Gld. 10 Pf. jährl. Geldzinsen von den Gerichtsunterthanen; 24 Thlr. 18 Gld. seigende und fallende Gefälle; 2 Sch. Weizen, 26 Sch. Korn, 12 Sch. Gerste, 9½ Sch. Hafer, von den Gerichtsunterthanen; 55 Sch. Mehl von dem Besitzer der Feldmühle bei Gröba; 108 Stück Hühner, 12 Füllhühner, 2 Kappaunen 20 ßo. 39 Stück Eier von den Gerichtsunterthanen; 10 Thlr. sechsjährigen Durchschnittsertrag von der Nutzung aus der niedern Jagd, mit Einschluß eines jährlichen Deputats von 1 Rehe aus der Wildmeisterei Gröden. Das Stift Meißen erhält von ihm 3 Vtl. 3 Mtz. Korn und 3 Vtl. 3 Mtz. Hafer. Zum Rittergute gehören in die Gerichte: 1) Gröba, sonst Groben, ein von den Daleminziern erbautes Dorf 18) , mit 376 Einwohnern in 63 Feuerstätten oder 3 geistl. Gebäuden, mit Einschluß der Pfarrkirche, 3 Dritthalbhufen-, 1 Anderthalbhufen-, 2 Fünfviertelshufen-, 1 Hufen-, 1 Halbhufen-, 1 Dreiachtelshufen-, 11 Viertelshufen-, 1 Achtelshufengütern, 1 Dorfmühle, 1 Feldmühle, 36 Häuslerwohnungen, 1 Gemeinde- und Spritzenhause, mit 22 Pferden, 20 Ochsen, 91 Kühen, 27 Sch. 3 Vtl. 2½ Mtz. Garten-, 875 Sch. 2 Vtl. 3 Mtz. Acker-, 18 Sch. 1 Vtl 2½ Mtz. Wiesen-, 33 Sch. 2 Vtl. 3¼ Mtz. Holzland, 1¼ Sch. 1 Gemeindeanger mit Pflaumenbäumen und Schneidelholze und eine Sandgrube von 2 Vtl. 19) . Dem Rittergute und einigen Dorfbewohnern gehört auch die zwischen Merzdorf und Riesa liegende wüste Mark Kuckelitz 20) . Gröba ist belegt mit 1538 vollen, 1201 gangb. 321 decrem. 16 caduk. Schocken, 7 Thlr. 21 Gl. 3 Pf. Quatemb.-Beitr., 14¾ Spann-, 19 Magazin- und 22¾ Marschhufen. Zur Zeit des großen Lustlagers 1730 bei Zeithain befand sich vor Gröba die Schiffbrücke. Im Jahre 1793 ward das Fünfviertelgut Nr. 40; 1795 die Feldmühle Nr. 42; 1813 Nr. 2-6, 25-33, 35, 36, 60, 62 ein Raub der Flammen. 2) Der Antheil von Oberreußen enthält 34 Einwohner in 5 Feuerstätten oder in dem herrschaftlichen Vorwerke und 4 Dreschgärtnernahrungen. Zu dem herrschaftlichen Vorwerke gehören 4 Ochsen, 10 Kühe, 208 Sch. Ackerland, darunter 18 Sch. Lehde ist, die nur aller 6 Jahre einmal besäet wird, 10 Sch. Wiesenland, 44 Sch. Huthungslehde, 12 Sch. Holzland, der Eichbusch genannt. Die 4 Dreschgärtner besitzen 8 Kühe, 2¼ Sch. Garten-, 27 Sch. Acker-, 1¼ Sch. Wiesenland und 2 Holzränder an den Wiesen. Der ganze Antheil ist belegt mit 299 vollen, 158 gangb., 141 decrem. Schocken, 16 Gl. Quat.-Beitr., 6 Ruthen Magazin- und eben soviel Marschhufen. Jacob v. Barsitz zu Reußen bekannt am Tage Mart. Bischofs 1521, daß er mit Gunst des Herzogs Georg auf einen Wiederverkauf verkauft habe 6 Rfl. jährl. Zinsen dem Pfarrer zu Gröba, Georg Gelhar, auf seinem Vorwerk Oberreußen für 100 Rfl. 21) 3) Der Antheil an Forberg besteht aus 23 Einwohnern in 2 Feuerstätten oder 1 Viertehalbhufen- und 1 Viertelshufengute. Jenes hält 6 Pferde, 4 Ochsen, 12 Kühe, 54 Schafe und besitzt 1 Vtl. 2 Mtz. Garten-, 128 Sch. 2 Vtl. 1 Mtz. Acker-, 10 Sch. 2 Mtz. Wiesen-, 14 Sch. 2 Mtz. Holzland, mit Einschluß des Eichbergs über der Elbe an 11 Sch. 1 Weinberg von 20 Pfahlhaufen, 1 Winzerhause und 1 Stallgebäude, worein in der Einfahrt das Vieh gezogen wird. Dieses hat 2 Ochsen, 5 Kühe, ½ Mtz. Garten-, 9 Sch. 3 Vtl. 2 Mtz. Ackerland, darunter sich 1 Vtl. 2 Mtz- Gartenränder finden, die mit Bäumen besetzt sind und als Gräserei benutzt werden. Beide Güter sind mit 670 vollen, 474 gangb., 196 decr. Schocken, 1 Thlr. 11 Gl. Quat.-Beitr., 3½ Spann, 3 ¾ Magazin- und 3½ Marschhufen belegt, erbauen vielen Weizen und säeten 1790 von dieser Getreideart 35 Sch. aus. Hier gehörten ehedem dem Amte zwei mit 4 Hufen angesessene Mann mit Ober- und Erbgerichten, Diensten und Folge. Allein durch ein für Günther von Nitzschwitz auf Gröba vor dem Oberhofgerichte gesprochenes Urtheil verblieben dem Amte nur 2 Hufen, wovon der Landesherr unter dem 12. Juli 1666 auch die Zinsen und übrigen Gerechtsame noch an Nicol Heinrich v. Nitzschwitz für 586 fl. 12 Gl. käuflich überließ. 4) Von Bobersen über der Elbe besteht der hiesige Antheil aus 11 Einwohnern in 2 Häuslerwohnungen mit 2 Mtz. Garten-, 2 Vtl. 1 Mtz. Acker-, 3 Mtz. Wiesenland. Ein Einwohner in Bobersen, Strehlaer Antheils, besitzt unter Gröbaer Gerichtsbarkeit 13½ Sch. Acker-, 22 Vtl. Wiesen-, 9¼ Sch. mit Kiefern besetztes Holzland. Die Obliegenheiten bestehen in 46 vollen, 33 gangb., 13 decrem. Schocken, 6 Spann-, eben soviel Magazin- und Marschhufen. Die übrigen Einwohner, außer dem Strehlaer Antheil, gehören zu dem dortigen schriftsässigen Rittergute und das ganze Dorf wird nach 6½ Hufe mit Einquartirung belegt. Das dasige Rittergut zinset zum Stifte Meißen 3 Sch. 3 Vtl. 3 Mtz. Korn und 5 Sch. 1 Mtz. Hafer. Noch verdient angemerkt zu werden, daß 8 Tage nach Mariä Geburt 1288 das Kloster zu St. Afra in Meißen dem Kloster zu Riesa 66 Schock Decemgetreide, als 33 ßo. Korn und 33 ßo. Hafer für 33 Mark weißen und guten Silbers, Meißner Gewichts, verkaufte und zwar 2 ßo. Korn und eben soviel Hafer in Gröba, 3½ ßo. Korn und eben soviel Hafer in Coclenitz oder Coslalitz (Gohlis oder Kuckelitz), 13½ ßo. Korn und eben soviel Hafer in Canitz und Medewitz (Wadewitz), 3½ ßo. Korn und eben soviel Hafer in Redorowe (Rederau), und endlich 10½ ßo. Korn und eben soviel Hafer in Pobrese (Bobersen). Von jenem Gelde kaufte das Kloster zu St. Afra dagegen 4 Mark Zins und 3 Malter Hafer im Dorfe Broctitz (Brockitz bei Meißen) 22) . Das Kloster zu Riesa verkaufte 1308 dem Stifte Meißen für 40 Mark guten Silbers folgenden Decem: 18¼ Sch. Korn und 28 Sch. 1 Vtl. 2 Mtz. Hafer in Canitz, 7 Sch. Korn und 10½ Sch. Hafer in Coslalitz (Gohlis oder Kuckelitz), 15 Sch. Korn weniger 1 Vtl. und 21 Sch. Hafer und 10 Garben in Gröba, 14 Sch. Korn und 21 Sch. Hafer von dem Vorwerke eines gewissen Raspo in Bobersen, sowie 7 Sch. Korn und 10½ Sch. Hafer von den Bauern daselbst, 4 Sch. Korn und 6 Sch. Hafer in Machtitz (Moritz oder Mahlis?) und 3 Sch. Korn und 4½ Sch. Hafer in Rederowe (Rederau) 23) . Im Jahre 1788 legte in Bobersen eine Feuersbrunst Nr. 1b bis 21 in Asche. Zu den Besitzern von Gröba rechnen manche Schriftsteller zwar das Naumburger Stift; aber die
Urkunde v. J. 1168, worauf man sich bezieht, berichtet nur, daß jenes Stift dem Kloster zu Riesa die Kirche zu Gröba, nicht aber das Dorf
geschenkt habe.
24)
. Gewisser aber ist es dagegen, daß Kaiser Karl IV. Gröba eigenthümlich an sich gebracht hat. Die
Landgrafen in Thüringen und Markgrafen zu Meißen, Friedrich, Balthasar und Wilhelm bekennen dies in dem Bündnißbriefe, den sie in Pirna nach dem
Katharinentage 1372
25)
ausstellten. Der Kaiser
machte Gröba, sowie Strehla, zu einen Meißner Hauptlehn oder Böhm. Afterlehn und es gehörte vormals zur Herrschaft Mühlberg
26)
. Am Donnerstage vor Margaretha 1416 borgte
Albrecht von Ußk, zu Gröba gesessen, von dem Domkapitel zu Meißen 20 ßo. Grosche, davon er 6 Schillinge Groschen Erbzins auf die Mühle zu
Schirmenitz und 4 Gl. auf einen Hof und Erbe daselbst verschrieb
27)
. Valtin von Debin besaß es in dem letzten Drittheile des 15. Jahrhunderts, verkaufte es aber an Günther von Nytßwitz
oder Nitzschwitz, der es Mittwochs nach Misericord. Domini 1484 unter dem Namen eines Freiguts von dem Burggrafen zu Leisnig in Lehn empfing
28)
. Nicol v. Nitzschwitz, der sich mit
Barbara, Dietrichs v. Grünrod, auf Wiederoda, Seifersdorf, Kötteritzsch und Leißlau vierten Tochter vermählte, kommt 1514 als Zeuge vor
29)
und lebte noch 1519. Nicol von Nitzschwitz, dessen
Wittwe, Elisabeth, das Gut 1586 und noch 1590 inne hatte. Günther v. Nitzschwitz gegen 1630
30)
. Caspar von Nitzschwitz, gegen 1642. Nicol Heinrich von Nitzschwitz, auf
Oberreußen, schon 1657 und noch 1661 als Gröba für schriftsässig erklärt ward. Caspar Dietrich v. Nitzschwitz, um 1669. Magdalena Fickerin wird in
den Kirchen-Visitatinsacten vom Jahre 1670 als Kirche-Patronin von Gröba aufgeführt. Sara Catharina von Nitzschwitz Erben, um 1691. Joh. Georg von
Arnim, Kammerherr auf Planitz, Aulick, der Gröba vermuthlich durch eheliche Verbindung mit Mar. Magdalenen geb. Nitzschwitz erlangte. Christoph
Heinrich v. Arnim, des Vorigen Sohn, Kammerherr, auf Voigtsgrün und Planitz, um 1726, der zum ersten Male mit Fräulein Annen Elisabeth, Adam
Heinrich v. Pflug auf Cavertitz, Tochter, zum zweiten Male aber seit dem 24. Februar 1732 mit Fräulein Lucien Amalien, Otto Christophs aus dem
Winkel, auf Wettin, Tochter vermählt war. Seine Gemahlin starb zu Gröba am 18. Februar 1759 und er folgte ihr daselbst im Tode am 12. November
1767
31)
. Carl Heinrich von Arnim, Kammerjunker
und Oberforst- und Wildmeister zu Annaburg, des Vorigen Sohn, erster Ehe, war in Gröba den 15. Juli 1724 geboren, vermählte sich den 6. Mai 1755 ,
it Fräulein Ottonia Emerentia Dorothea, Ernst v. Mirbach, Königl. Poln. und Churf. Obrist-Lieutenants Tochter und verkaufte das Gut Gröba ums Jahr
1779 an Joh. Carl Benedict v. Wacker. Seit dessen am 13. Mai 1813 im 75. Jahre zu Dresden erfolgtem Tode besitzt es seine Wittwe, die sich zum
zweiten Male mit Adam Theodor v. Rüssing, ehemaligen herzogl. Bergischen Rittmeister, vermählte. bei Stauchitz, ein Erb- und Allodial-Rittergut mit 1 Ritterpferde. Ehedem war es ein zu Stösitz gehöriges Vorwerk, dessen Gebäude im Jahre 1619 in sehr schlechtem Zustande und fast ganz eingegangen waren, aber von dem Reichspfennigmeister und Geheimen Rathe, Christoph v. Loß, dem Aeltern, auf Stösitz wieder hergestellt wurden. Nach der im Jahre 1714 erfolgten Trennung von Stösitz 32) ward es anfangs als amtssässig behandelt, erlangte aber unter dem 13. April 1769 die Schriftsässigkeit, jedoch mit Ausschluß der Convocation zur Landesversammlung. Jetzt besteht dessen Hofrhede aus dem Herrnhause, in welchem einige in der Gegend ausgegrabene Urnen verschiedener Art noch jetzt als eine Seltenheit aufbewahrt werden, der Pachterwohnung, den Wirthschaftsgebäuden, der Gärtnerwohnung dem Lust- und Gemüsegarten. Am 2. April 1810 brannte das Backhaus ab und am 2. Juni oder den 1. Pfingstfeiertag 1816 früh um 2 Uhr brach in der Scheune ein Feuer aus, das sie nebst den übrigen Wirthschaftsgebäude und der Gärtnerwohnung verzehrte. Das Rittergut hält 5 Pferde, 2 Ochsen und 28 Kühe, aber keine Schafe, weil das Rittergut Stösitz das Schafhuthungsrecht auf den Hanefelder Fluren sich vorbehalten hat. Der Flächenraum der Grundstücke beträgt 180 Sch. Acker-, 43 Sch. Wiesen- und 31 Sch. Holzland. Unter dessen Gerichtsbarkeit gehört 1) das Dorf Hanefeld oder, wie es in ältern Zeiten oft geschrieben wird, Hainfeld, das deutschen Ursprungs ist und seinen Namen vermuthlich von seiner Lage in einem Hain erhalten hat. Es enthält 94 Einwohner in 14 Feuerstätten oder 4 Gärtner- und 10 Häuslerwohnungen 33) , mit 48 vollen gangb. Schocken, 8 Gl. Quat.-Beitr., 1 Magazinhufe und 22 Kühen. Die Aussaat betrug, nach einem authentischen Aufsatze, im J. 1790 11¼ Sch. Korn, 8 Sch. Gerste, 4 Sch. Hafer, 5 Sch. Wicken. Nach dem 30jährigen Kriege 1649 war es zum Theil wüste. Im J. 1633 wüthete hier die Pest und in der neunten Abendstunde des 2. April 1810 brannten bei dem Feuer, das in dem herrschaftlichen Backhause ausgebrochen war, 2 Nahrungen ab. 2) Dösitz 34) , das in ältern Schriften auch Groß-Tissitz, Großtösitz geschrieben wird, hat 92 Einwohner in 12 Feuerstätten oder 7 Pferdnergütern und 5 Häuslerwohnungen, von denen die fünfte die sogenannte kleine Schenke zu Jahna ist, mit 23 Pferden, 55 Kühen und 175 Schafen. Es säete, nach einer officiellen Angabe, im Jahr 1790: 32 Sch. Weizen, 110½ Sch. Korn, 124½ Sch. Gerste, 32 Sch. Hafer, 32 Sch. Erbsen, 24 Sch. Wicken aus, ist mit 1149 vollen, 1143 gangb., 6 decrem. Schocken, 4 Thlr. 6 Gl. Quat.-Beitr., 19 Spann-, eben soviel Magazin- und Marschhufen belegt und entrichtet 1 Thlr. Erbzins Walp. und 1 Thlr. Erbzins Michaelis ins Procuratur-Amt Meißen. Das Dorf ward nach dem 30jährigen Kriege zweimal abgebrannt und halb wüste gefunden. In der Nacht des 1. Sonntags nach Trinitatis 1634 brannte Jacob Schusters Gut ab, wobei 2 erwachsene Personen und 3 Kinder in den Flammen umkamen. Am 25. April 1765 hatten Martin Richters und das Görnitzische Gut ein gleiches Schicksal. Am 4. März 1770 vernichtete ein Feuer die neuerbaute Scheune des nur genannten Martin Richters abermals, sowie am 19. Septbr. 1771 Johann Gottlieb Schuberts und Thomas Kühns Güter. In der ersten Frühstunde des 5. April 1807 wurden Richters, Gaschens, Geißlers und Mehners Gutsgebäude (Nr. 4-7) glühende Brandstätten. Von den ältern Besitzern, die oben unter Stösitz nachzusehen sind, bemerke
ich nur Georg v. Ragewitz, Dietrichs und Wiesands v. Ragewitz Bruder, der in Hanefeld ums Jahr 516 wohnte und Andreas v. Ragewitz um 1547 bis
73 oder 1574, der dem Amte Meißen, wenn es erfordert ward, von den Gütern Stösitz und Hanefeld mit 3 gerüsteten Pferden und Knechten zu dienen
schuldig war
35)
. Nach der Trennung Hanefelds von Stösitz besaß das erstere der Generalpostmeister und Kammerherr Christoph
Adolph v. Neidschütz, von 1714 bis 1732
36)
. Georg Rudolph v. Heßler, Major, schon 1646 und 1751. Von ihm kaufte es Heinrich
Adolph von Klengel, Obrist-Lieutenant und Kreis-Commissar, der den 6. Januar 1709 geboren war, auch Großrößen besaß, sich mit Fräulein
Christianen Charlotten, Christoph Friedriechs v. Pflug auf Setinbach, Tochter vermählte und zu Hanefeld den 2. März 1779 starb
37)
. Am 8 December des nur erwähnten Jahres ward jedes von den 4 Kindern, die er hinterlassen hatte,
mit seinem Antheile am Gute belehnt. Der
jüngste Sohn, Hanns Moritz Alexander, zu Hanefeld am 5. October 1754 geboren und seit dem 26. December 1781 mit Fräul. Maximilianen Ernestinen
Sophien geb. v. Uechteritz aus dem Hause Lützschena bei Leipzig, vermählt, starb als Königl. Sächs. Rittmeister am 20. September 1816 zu
Lützschena und hinterließ seine Gemahlin mit 7 Kindern. Bereits im Juli 1801 hatte er seinen Antheil am Gute Hanefeld an seine 3 übrigen
Geschwister abgetreten, von denen der älteste Bruder, Ernst Caspar August, der am 21. Januar 1748 in Hanefeld geboren war und zu Pforta und
Leipzig studirt hatte, mit seiner einzigen Schwester, Mariane Constantie Amalia das Gut fortwährend bewohnte, sich aber, als dieselbe am 19.
April 1807 unvermählt gestorben war, zu seinem Bruder auf das Gut Lützschena begab, wo er im Jahre 1809, ebenfalls unvermählt, seine irdische
Laufbahn beschloß. Noch in demselben Jahre 1809 ward daher sein jüngerer Bruder, der noch lebende Wittwer und General-Major, Heinrich
Christian Magnus von Klengel, der am 4. September 1751 zu Hanefeld geboren und mit Mariane Francisca Juliane Hutin, verwittweten Claudern
vermählt war.
38)
, mit dem Gute allein belehnt. zuweilen auch Manschitz, Manschwitz geschrieben, ein Rittergut mit 1 Ritterpferde, liegt mit dem dazugehörigen Dorfe eine halbe Stunde nordwärts von Oschatz. Es ward 1676, als es der Kammerjunker und Obristwachtmeister Joh. Adolph v. Witzleben besaß, für schriftsässig erklärt. Die Hofrhede besteht in einem massiven Herrnhause, in einem langen Seitengebäude, worin die Pachterwohnung, Gesindestube, Ställe u.s.w. sich befinden. Im 7jährigen Kriege waren die Rittergutsgebäude, weil der Besitzer abwesend war, fast dem völligen Ruin nahe, wurden aber nachher theils neu erbaut, theils ausgebessert, so daß sie sich jetzt in einem sehr vollkommenen Zustand befinden. Außerhalb der Hofrhede liegen die Schäferei, Gärtnerwohnung, 1 Haus am Dorfteiche, zum Aufenthalte für arme Leute und das Winzerhaus. Das Gut hält 8 Pferde, 6 Ochsen, 23 Kühe, 220 Schafe und besitzt 7 Sch. 2 Vtl. ¼ Mtz. Garten- 39) , 283 Sch. Acker- und 34¾ Sch. Wiesenland 40) , 1 hinter Striesa liegendes Holz das der ehemalige Besitzer Johann Paul v. Vockel den 8 Juni 1716 von Wenzel Däweritz zu Nebitzschen, der es 1702 von der verwittweten M. Zigrain in Mügeln erkauft hatte, ingleichen den Antheil desselben an dem sogenannten Kabelholze für 130 fl. an das Gut brachte 41) , 3 Sch. an Teichen, 2 Vtl. an einem Weinberge, überdies 3 Pflaumenbaum-Alleen, 1 Lehde zur Huthung mit Eichen und Birken. Eine besondere Bemerkung verdient eine sehr alte Akazie (robinia pseudoacacia), die am Herrnhause stand und 1799 von einem Sturmwinde umgeworfen ward. Nach der Beschreibung eines Augenzeugen soll sie an Größe und Stärke jede Linde und Eiche weit übertroffen haben. Ihrer wird auch in Schriften gedacht 42) . Die Zinsen, Gefälle und Jagdgerechtsame betragen 45 Thlr. 12 Gl. Erbzins zu Walp. und Mich. 3 Thlr. sechsjährigen Durchschnittsertrag von der Nutzung aus der niedern Jagd. Manschatz ist das einzige Dorf, das zum Rittergut gehört. Es ist zur Zeit der Daleminzier erbaut und hat seinen Namen, wie ich glaube von Mano, einer Gottheit der Moldauer und Wallachen 43) , erhalten, deren Nachbarn ehemals die Daleminzier waren. Das Dorf zählt gegen 100 Einwohner in 17 Feuerstätten oder 7 Drescher- 9 Häuslerwohnungen und 1 Mühle mit 2 unterschlechtigen Mahlgängen 44) ; mit 9 Kühen, 2 Sch. 1 Mtz. Garten-, 17 Sch. 2 Vtl. ½ Mtz. Acker-, 4 Sch. 1 Vtl. ¾ Mtz. Wiesenland, 2 Sch. Lehde, 214 vollen, 89 gangb., 115 moder. Schocken, 4 Gl. Quat.-Beiträge. Ehedem hatte das Amt Oschatz die Obergerichte darüber, die aber Abraham Runge 1569 an sich brachte; gegenwärtig stehen im Amte blos 1 Thlr. 8 Gl. Walp., 2 Thlr. 16 Gl. Mich. Erbgeschoß und 10 Sch. Schoßkorn und eben soviel Schoßhafer zu Martini, nebst 1 Vtl. 1 Mtz. Korn und soviel Hafer, Dresdner Maß, an Zinsen zu. Der erste, aber unbekannte Besitzer von Manschatz war einer von den freien
Ackersassen, dem Heinrich I. im Jahre 926 daselbst eine Fläche Land schenkte, das von ihm mit einem Vorwerke bebaut und zur Wirthschaft
eingerichtet ward 45)
. Namentlich kommen Jenchinus und Seyfer v. Zeschau, gegen 1399, als Besitzer vor. Beide trafen am Abende des
heiligen Dreikönigstages (den 5. Januar) desselben Jahres mit den Viermeistern und Aeltesten des Wollenweberhandwerks in Oschatz einen Vergleich.
Nach diesem Vergleiche sollten diese an die Herren v. Zeschau jährlich 56 Gl. Erbzins zahlen, ihre Kornmühle unverringert bleiben lassen, die
Herren v. Zeschau und ihre Leute vor andern im Mahlen fördern, das Malz zu ihren Getränken umsonst und unvermetzt mahlen und wenn endlich Jenchinus
v. Zeschau auf dem Gute oder der Mühle in irgend eine Noth käme oder ihm sonst Bedrängnisse zustießen, so sollte das ganze Handwerk demselben
beistehen, jedoch nicht wider den Landesherrn und die Stadt
46)
. Aus diesem Vergleiche ergiebt sich, daß die Mühle in Manschatz ehemals das Eigenthum des
Tuchmacherhandwerks in Oschatz gewesen und von dem v. Zeschau vererbt worden sei. Hanns v. Zeschau auf Manschaz stellt Sonnabend nach dem
Dreikönigstage 1407 an Annen Elderissyne über eine Wiese bei der Winkelwiese einen Kaufbrief aus
47). Nicol Meißner auf Striesa und Schmorkau gegen 1480.
Liborus Meißner, dem der Rat zu Oschatz Dienstag nach Johannis 1520 zu seiner Hochzeit 1 Viertel Bier schenkte, Hieronimus v. Leimbach gegen 1552,
der noch 1592 lebte. Der Rath zu Oschatz schenkte seiner Tochter 1582 zu ihrer Hochzeit einensilbernen Becher. In den Oschatzer Kämmerei-Rechnungen
wird 1592 Abraham Runge der Aeltere und Jüngere erwähnt. Der Jüngere ward am 3. Juni 1586 mit den Ober-, und Erbgerichten des Dorfs und Vorwerks
Manschwitz belehnt.
48)
Hanns Christoph Runge auf Triestewitz, Repnitz, vor 1630, Hanns Siegm. Runge gegen 1638. Joh. Wilh. v. Taubenheim.
Johann Rahnisch, Churf. Lieutenant zu Roß, um 1660. Seine Wittwe, Anna Catharina, geb. Robin zu Berlin, heirathete den Superintendenten in Oschatz,
D. Rehbold, 1685 und starb in Oschatz 1705, wie der an der Stadtkirche an der Mitternachtswand gesetzte Leichenstein berichtet. Joh. Adam v.
Witzleben, Kammerjunker und Obristwachtmeister, um 1676 als dem Jahre, in welchem Manschatz für schriftsässig erklärt ward. Johann Heinrich v.
Wendessen gegen 1691. Joh. Paul Vockel, Amtsvoigt in Oschatz
49)
, um 1716, im welchem Jahre er das obengedachte
Holz, das noch bei Manschatz ist, kaufte. Hernach haben es seine Erben und Nachkommen bis zum Anfange des jetzigen Jahrhunderts besessen. Als einer
seiner Enkel, der Lieutenant v. Vockel 1800 Manschatz inne hatte, starb am 10. Juni d. J. der Sächs. General-Lieutenant von der Infanterie und Chef
eines Regiments zu Fuß, Siegm. Friedr. August v. d. Heyde daselbst im 77, Jahre seines Lebens und ward den 12, Juni früh in dem herrschaftlichem
Begräbniß in der Kirche zu Terpitz beigesetzt. Der genannte General v. Heyde war der Vater der Gemahlin des Lieutenant v. Vockel. Von diesem kaufte
es Thamm Ferd. Carl Meise, von dem es an den jetzigen Besitzer Christian Gottlieb Steiger auf Altoschatz, durch Kauf kam. unweit Gröba wird nebst dem Vorwerke Bochra mit 2 Ritterpferden verdient und beide wurden unterm 4. April 1742 für schriftsässig erklärt; jedoch hat das Amt die Eintreibung der erblichen Gefälle und übrigen Obliegenheiten unmittelbar, ohne Requisition des Erbherrn behalten. Die Rittergutsgebäude bestehen aus dem 3 Stockwerk hohen Herrenhause der Pachterwohnung von 2 Stockwerken, 1 Thorhause von 1 Stockwerke und Thurm, mit den damit verbundenen Scheunen von 4 Tennen, 1 Brauhause nebst Malzdarre, Schutt und Malzboden, 1 Schäferhause und andern zur Oekonomie gehörigen Gebäuden. Das Gut hält 6 Pferde, 12 Ochsen, 17 Kühe, 651 Schafe und besitzt an Grundstücken 14 Sch. 2 Mt. Garten-, 383½ Schfl. Acker-, 28¼ Schfl. Wiesen-, 38½ Sch. Holzland, 24 Sch. Huthungslehde, 12 Sch. an Teichen. Die Zinsen, Gefälle und Jagdgerechtsame betragen: 67 Thlr. 6 Gl. Walp. und Mich. Zinsen; 6 Thlr. sechsj. Durchschnittsbetrag der steigenden und fallenden Gefälle; 6 bis 8 Thlr. jährliche Nutzung aus den Thongruben; 16 Thlr. Nutzung jährlich von der Niederjagd und Fasanerie. Die Dorfschaften des Ritterguts sind: 1) Merzdorf mit 111 Einwohnern in 18 Feuerstätten oder 7 Viertelshufengütern, 10 Häuslerwohnungen, 1 Mahl-m und Oelmühle nebst Branntweinbrennerei, 1 Ziegelbrennerei, mit 2 Pferden, 21 Kühen, 3 Schfl. 3 Vtl. 2¼ Mtz. Garten-, 67 Acker-, 4 ½ Sch. Wiesen-, 2 Vtl. Holzland, 3 Vtl. 2 Mtz. ein mit Bäumen und Weiden besetzter Gemeindeplatz. Diese Grundstücke sind mit 158 vollen, 146 gangbaren, 12 decrem. Schocken; 1 Thlr. 4 Pf. Quat.-Beitr., 1¾ Magazin- und 3 Marschhufen belegt. 2) Von Bochra 78 Einwohner in 15 Feuerstätten oder 1 herrschaftlichen Vorwerke, 1 Dreiviertelshufen-, 6 Halbhufen-, 2 Viertelshufen-, 1 Achtelshufengute, 3 Häuslerwohnungen, 1 Gemeindehause, mit 21 Ochsen, 43 Kühen, 8 Sch. 1 Vtl. 1¾ Mtz. Garten-, 404 Sch. 3 Vtl. 2 Mtz. Acker-, 31 Sch. 3 Vtl. 1 Mtz. Wiesenland und Buschholzrändern 50) , 1 Sch. 2 Mtz. Hofrrheden mit 1 Viehtränke auch Obstbäumen und Weiden, 4½ Sch. an Teichen. Diese Grundstücke sind mit 12 Gl. 8 Pf. Quatember-Beitr., 3½ Spann-, 6 Magazin- und eben soviel Marschhufen angesetzt. Mit dem Strehlaer Antheile von Bochra haben sie 172 volle, 150 gangb. und 23 decrem. Schocke. Unter dem Bornitzer Antheile von Bochra sind die Hufengelder mit angegeben, die der Strehlaer und Merzdorfer Antheil ins Rentamt zu entrichten hat. Ehedem gehörten von dem in diesem Dorfe angesessenen 8 Einwohnern 2 Mann dem Herrn von Nitzschwitz auf Gröba und 6 Mann dem Amte. Allein Churfürst August überließ unterm 13. Juni 1556 Sebast. Pflugen auf Strehla für den kleinen Spitalteich im Amte Hain 2 gute ßo. 44 Gr. bei 6 Mann im Dorfe Bochra, 1 gutes ßo. 21 Gr. Zinsen bei 3 Mann zu Reußen, 43 Gr. Erbzinsen bei etlichen Bürgern in Strehla, 45 Gr. 10 Pf. Zinsen und 2½ Sch. Korn und 2½ Sch. Hafer im Dorfe Canitz. Der Amtsvoigt Wolf von Bobritzsch mußte diese Censiten mit bemeldeten Zinsen, der Lehn und den Gerichten an den genannten v. Pflug verweisen. Als bald darauf zwischen Heinrich v. Pflug auf Merzdorf, wohin diese 6 Mann geschlagen worden waren, und dem Amte wegen der Obergerichte Streit entstand, so wurden diese unterm 12. Decbr. 1567 dem ersten zugesprochen. Im J. 1622 wurden 2 Bauergüter daselbst an den Herrn v. Starschedel für 200 fl. vererbt. Auch besaß das Rittergut Gröba im Anfange des 16. Jahrhunderts eine halbe Hufe von Bochra, die mit Ober-, und Erbgerichten unter das Amt gehörte und dem Rittergute Gröba mit angedachten zwei Mann vertreten ward. In der Folge aber gaben die Gröbaer Rittergutsbesitzer vor, daß sie diese 2 Mann, weil sie auf ihrem Vorwerke aufgebaut hätten, mit ihren Ritterpferden verdienten, daher dem Amte keineGerechtsame über sie zustehe. Ohnstreitig entschieden die Commissarien zum Vortheil des Ritterguts, weil sich keine Spur findet, daß das Amt seit jener Zeit einige Gerichtsbarkeit über gedachte 2 Mann ausgeübt habe. Vermuthlich aber sind diese 2 Mann die jetzt bei Strehla befindlichen 2 Bochraer Unterthanen. In dem Merzdorfer Antheile verzehrten Feuerflammen 1808 Nr. 14 und 1812 Nr. 15. 3) Von Reußen 19 Einwohner in 4 Feuerstätten oder 3 Halbhufengütern und einer Häuslerwohnung, mit 6 Ochsen, 10 Kühen, 2 Vtl. 3 Mtz. Garten-, 73¼ Sch. Acker-, 1 Sch. 3 Vtl. 2 Mtz. Wiesen-, 3¼ Sch. Strauchholzland, nebst 97 vollen gangb. Schocken, 9 Gl. Quat.-Beitr., 2 Magazin- und eben soviel Marschhufen. 4) Von Großrügeln 49 Einwohner in 10 Feuerstätten oder 3 Anderthalbhufen-, 3 Halbhufengütern, 3 Häuslerwohnungen, 1 Gemeindehause, mit 6 Pferden, 11 Ochsen und 28 Kühen, 7 Sch. 3 Vtl. 3 Mtz. Garten-, 232½ Sch. Acker-, 16 Sch. 3 Vtl. 3 Mtz. Wiesen-, 9 Sch. Strauchholzland mit Eichen 51) , und sind mit 674 vollen, 439 gangbaren, 235 decrem. Schocken, 1 Thlr. 15 Gl. 6 Pf. Quatember-Beitr., 4½ Spann-, 6 Magazin-m und eben soviel Marschhufen belegt. Im Jahre 1792 ging hier Nr. 5; 1794 Nr. 6; 1795 Nr. 2-5, 9 und 1812 Nr. 1, 7, 8 in Feuer auf. Besitzer sind Heinr. v. Pflugs Lehnserben gegen 1586 noch 1590. Haubold v. Starschedel ward in Borna den 12. December 1600 geboren, starb zu Dresden den 10. October 1639 und liegt in der dasigen Frauenkirche begraben 52) . Adam Heinrich v. Starschedel gegen 1657 bis 1695, wo er starb. Er kaufte von Andr. Diet. v. Schleinitz Söhnen das Dorf Weida. Haubold Otto v. Starschedel, des Vorigen Sohn, auf Borna, Güldenstern und Zschaiten und starb 1710 53) . Bei diesem Geschlechte blieb das Gut, bis es vor mehreren Jahren Innocent Heinrich v. Starschedel auf Borna an den Comerzienrath D. Joh. Christopf Hanisch und nachherigen Baron v. Odeleben auf Riesa verkaufte. Jetzt besitzt es einer von seinen 3 Söhnen. ¾ Stunde von Oschatz, ehemals ein Vorwerk, jetzt ein Rittergut, das den 21. Januar 1728 für schriftsässigen erklärt ward, mit 1 Rittepferde und 1 Rittersitze nebst den dasselbe umgebenden Wirthschaftsgebäuden. Es hält 8 Pferde, 6 Ochsen, 38 Kühe, 600 Schafe und besitzt 5 Sch. Garten-, 440 Sch, Acker-, 80 Sch. Wiesen-, 18 Sch. 3 Vtl. 3 Mtz. Holzland in der Albersdorfer Mark bei Collm 54) und noch überdies einen Flächenraum von 12 Sch. kiefernes Holz bei Schmorkau, das in neuern Zeiten angesäet worden ist. Der das Herrenhaus umgebende Wall wird mit 5 ßo. Satz besetzt. Der ehemalige Weinberg ist zu Felde umgearbeitet und mit Kirschbäumen besetzt. Das Gut erhebt an Zinsen 103 Thlr. 3 Gl. und übt die Niederjagdgerechtigkeit aus. Es zinset 13¾ Korn und eben soviel Hafer ins Rentamt Oschatz und 9 Sch. Korn altes Kirchenmaaß oder 8 Sch. 1 Vtl. 3 Mtz. Korn Dresdner Maaß in das größere geistliche Aerarium daselbst. Das zum Rittergut gehörige und dem Amte mit den Obergerichten zustehende Dorf Schmorkau zählt 86 Einwohner in 27 Feuerstätten, als 2 geistl. Gebäuden mit Einschluß der Filial-Kirche von Terpitz, 9 Gärtnerwohnungen, 15 Häusern, worunter 1 Schmiedewerkstatt und 1 Mahl- Schneide- und Oehlmühle 55) mit 26 Kühen, säete im Jahre 1790 30 Sch. Korn, 20 Sch. 3 Vtl. Gerste, 3 Sch. Hafer, 9 Sch. 2 Vtl. 1 Mtz. Wicken aus und ist mit 251 vollen gangbaren Schocken und 1 Thlr. 22 Gl. Quat.-Beitr.,1½ Magazin-, und eben soviel Marschhufen belegt. Im Laufe des dreißigjährigen Krieges wurden hier 5 Gärtnerwohnungen wüste, so daß 1649 nur noch 4 Gärtner vorhanden waren. Am 15. Juni 1599 ward daselbst eine Kindmörderin enthauptet. Die bekannten Besitzer von Schmorkau waren Nicol Meißner auf Manschatz und Striesa, um 1461. Cyrac, auch Kyrych von Seylitz oder Seidlitz gegen 1551. Er quittirte 1557 die Elisabeth von Barschwitz, eine Klosterjungfrau zu Mühlberg, wegen ihrer Krankheit. Zugleich quittirten mit: erstlich Gertraud, eine Wittwe zu Borna, der Elisabeth Mutter und des v. Seylitz Schwester, zweitens Adam v. Barschwitz, der 1559 zu Schmorkau wohnte, noch 1563 lebte und der Elisabeth Stiefbruder war 56) . Cyrac v. Seylitz lebte noch 1575, denn auf der damals gehaltenen General-Kirchen-Visitation bekannte er in einem schriftlichen Aufsatze, daß ihm die landesherrlichen Visitationen de Pfarräcker sammt dem Pfarrhause zu Schmorkau gegen einen jährlichen, dem Pfarrer zu Terpitz zu entrichtenden Erbzins verkauft hätten 57) . Ehrich und Hanns v. Seylitz, Brüder, zahlten 1575 7 fl. 15 Gl. Zins von einem auf dem Rittergute haftenden Stammkapital des Exulanten-Lehns in der Pfarrkirche zu Oschatz und lebten noch 1597. Der Letztere starb am 6. Januar 1611, worauf seine Erben das Gut besaßen. Zu diesen Erben gehörte ohnfehlbar Georg Abrecht v. Seylitz, der von Jacob Gotthard, einem Schafknechte von Weida bei Riesa, mit seinem Schäferstabe erschlagen ward. Der Mörder ward den 20 September 1614 in Oschatz durch das Schwert vom Leben zum Tode gebracht. Hernach kam das Gut an das Geschlecht v. Lindenau 58) . Hanns Wilhelm v. Lindenau 1618. Wilhelm v. Lindenau 1628 und noch 1630. Georg Ernst v. Lindenau 1657 und noch 1660. Georg Wilhelm v. Lindenau, Major, war bei der Generalvisitation 1670 und noch 1712 am Leben. Denn am 22. Februar dieses Jahres kauft er von F. Ludwig Lange ein Stückchen Holz bei Striesa für 40 fl. 59) . Christoph Heinrich Adam v. Lindenau 1718 und 1719. Adam Julius v. Lindenau 1733. Wilhelm v. Lindenau 1739. Wolf Ferdinand v. Lindenau 1744. Georg Reinhard Graf v. Wallwitz, Conferenzminister, wirklicher Geheimer Rath und Präsident des Geheimen Finanz-Collegium schon vor 1787. Jetzt besitzt es sein Sohn, der Kammerherr, auch Hof- und Justizien-Rath, Friedrich Leberecht Sebastian, Graf v. Wallwitz. 1) Davon werden genannt: 11 Sch. die Viertelskabel im Dürnberge; 21 Sch. die Kabel im Eulengrunde; 19 Sch. die Steinkabel; 71 Sch. die Lübschitzer Kabel; 3 Sch. die Dorfkabel; 8 Sch. der Pfaffensteig; 74 Sch der Lottenberg; 33 Sch die Försterkabel; 11 Sch. das Weinholz. zurück 2) Nach einem im J. 1785 verfertigten Grundanschlage ward das Gut 70.200 Rthlr. hoch gewürdert und enthält nach demselben 430¾ Acker Feld, 50½ Acker Wiesen, 59½ Acker Teiche. 195¼ Holz, 11 Acker Gärten, 3 1/8 Acker Weinberge, überhaupt 750 Acker, jedoch mit Ausschluß der zwei bei dem Rittergute befindlichen Leckwitzer Bauergüter von 114 3/8 Acker. Uebrigens hat das Rittergut die Niederjagd, Fasanerie. und Braugerechtigkeit, Frohndienste und das Kirchenlehn, Triften zu 1000 Schafen und an steigenden und fallenden Nutzungen 262 Rthlr. Die Ackerbaubenutzung verhält sich nach einem ziemlich richtigen Pachtanschlage also: zurück
3) Schöttgens Historie der St. Wurzen, S. 734. Frencelli Momenclat. in Hoffmanni scriptt. tom. II. p. 32 Königs Adelshist. S. 302. zurück 4) Unter diesen Grundstücken ist begriffen die Feldmark Naundorf (oben Nr. 23), desgl. 1 Vtl. 2 Mtz. Garten-, 53¾ Sch. Acker-, 1½ Sch. Wiesenland, und einige erlene Holzränder zum Pfarrgute und 1½ Mtz. Gartenland zur Schule gehörig. zurück 5) Albini Registrande Nr. 439 zurück 6) Noch etwas über Canitz sehe man bei der folgenden Nummer unter Gröba nach. zurück 7) Die herrschaftl. Hofmeisterei besteht aus einem massiven Wohnhause, 1 Hammelstalle, 1 Kuhstalle, 2 Ochsenställen, 1 Scheune mit 2 Tennen; mit 8 Ochsen, 10 Kühen, 4 Sch. Garten-, 145 Sch. Ackerland. Das herrschaftl. Bauergut enthält nur ein kleines Wohnhaus für einen Drescher, nebst Scheune und 3 Vtl. Gartenlande. Außerdem ist noch ein Haus für den Revierjäger und den Hammelschäfer vorhanden. Die Gebäude der Hofmeisterei und des Bauergutes gingen am 27. Juni 1812 in Feuer auf. zurück 8) Eines davon liegt auf dem Dürrnberge, wo am 29. August 1760 das im ersten Theile berichtete Treffen vorfiel. Es gehört aber mit zu Leckwitz. Ein Stück Strauchholz an der Strehlaer und Laaser Grenze, von 1 Sch. heißt der Tummelberg (vielleicht von dem gedachten Treffen, wobei noch 10 Sch. Feld liegen. Eine von den 3 Holzkabeln im Dürnberge, von 7 Sch., mit Birken und Kiefern besetzt, wird das alte Dorf genannt. zurück 9) Ein Stück Feld von 4 Sch. liegt am und eines von ¾ Sch. neben dem Gottesacker; ein Stück von 3/8 Sch. führt den Namen des Thiergartenstückes und andere Feldstücken liegen an dem, über dem Thiergarten und am Thiergartenwege, woraus sich schließen läßt, daß hier ein sogenannter Thiergarten gewesen sein müsse, worin das Wild aufbewahrt worden ist. Man vergleiche hiermit den ersten Theil oben) zurück 10) Der Erste dieses Namens vertauschte nach der Sitte des 11. Jahrhunderts (man sehe oben) seinen Familien-Namen mit dem Namen seines Rittersitzes Canitz. Es giebt zwar mehrere Oerter, die diesen Namen führen. Da sie aber nur Dörfer ohne Rittersitze sind, so können sie nicht für Standörter des Geschlechts v. Canitz angenommen werden. zurück 11) In Seyffarts Nachr. vom ehemaligen Kloster zu Sitzenroda, S. 50, Nr. VI. zurück 12) Im ersten Theile oben. Auch kommen oben unter Schlatitz und unter Großböhla Mitglieder dieses Geschlechts vor. zurück 13) Königs Adelshistor. Th. 5, S. 817 zurück 14) M. Müllers Gesch. der Landsch. zu Meißen, B. I. S. 106 zurück 15) Von Liebenroths Fragmente seines Tagebuches, S. 308 Vergl. oben zurück 16) Canzler in tableau historique de Saxe, T. I.p. 258 rechnet Gröba unter die altschriftsässigen Rittergüter, aber mit Unrecht, denn nur die Güter, die im J 1660 für schriftsässig erklärt worden sind, gehören unter die Altschriftsässigen. Vergl. oben zurück 17) Von den Rittergutsfeldern gehören 32 Sch. zur wüsten Mark Kuckelitz (oben Nr. 20) und 1 Stück von 4 Sch. wird der Kutzschenstein genannt (oben). Von dem Holze, der Eichbusch genannt, liegen 18 Sch. über der Elbe und 6 Sch. sind ein auf 3 verschiedenen Plätzen angesäetes Tännicht. zurück 18) Imersten Theile und Schöttgens histor. Nachl. Th. 1, S. 186 zurück 19) Von diesen Grundstücken gehören 1 Sch. 2 Vtl. Garten-, 50¼ Sch. Acker-, 2 Sch. 2 Vtl. 2 Mtz. Wiesenland zum Pfarrgute, 1½ Mtz. Gartenland zur Schule und 34 Sch. Feld einem Auswärtigen in Forberg. 5 Feldstücken liegen auf dem Kreynitzberge und 5 unter demselben und säen gegen 12 Sch. aus. Ob dieser Berg seinen Namen von dem ohnweit Lorenzkirche liegenden Rittergutsdorfe Kreinitz oder sonst woher hat, kann ich nicht sagen. zurück 20) Oben Nr. 20) zurück 21) Das Original auf Pergament wird aufbewahrt in dem Oschatzer Kirchen-Archiv Nr. 22, wo die Unterschrift also steht: Jacuf von Barsnicz. zurück 22) Albini Registranda Nr. 137 und Sächs. Magazin Th. VII, S. 12 f. zurück 23) Albini Registranda Nr. 182 zurück 24) Der Schenkungsbrief steht in chartario Abbatiae Bossa. v in Schoettg. scriptt T. II. p. 428 zurück 25) In Müllers Reichstags-Theater unter Kaiser Friedrich III. Vorstell. II. Kap. IX S. 526 und in der Schönburger Gegenanzeige, Beilage lit. Q., desgl. in der Sammlung zur Sächs. Gesch. B. 9 S. 237 zurück 26) Sammlung zur Sächs. Gesch. B. 9 S. 237 zurück 27) Albini Registranda Nr. 581. Der Name Ußk ist offenbar durch die Schreibart verunstaltet, allein ich vermag ihn nicht richtiger auszudrücken. Ich gebe ihn, wie ich ihn in meiner Copie jener Registranda vorfand. zurück 28) Lib. fend. Burggr. Leisn. et codic. probat. in Schoettgen. scriptt. T. II. p. 363 zurück 29) Sächs. Magazin B. V. S. 93 zurück 30) S. oben zurück 31) S. v. Uechteritz Geschlechtserzählung, Th. I., 19 und 79. Tafel zurück 32) S. oben unter den altschriftsässigen Rittergütern Nr. 20 unter Stösitz zurück 33) Im J. 1618 hatte es außer den 4 Gärtnerwohnungen mit Einschluß des sogenannten Fleischerhäuschens in Bloßwitz überhaupt nur 5 Häuser. zurück 34) Vergl. den ersten Theil zurück 35) Nach der Amtssassen-Rolle des Kreis- und Erbamts Meißen auf Befehl des Churfürsten Moritz 1547 aufgerichtet. Sie ist eingerückt in der Schrift: Altes aus alten Zeiten der Gesch. B. II S. 356 zurück 36) Man vergleiche oben unter Stösitz zurück 37) v. Uechteritz Geschlechtserzählung etc. Th. I, Tafel 49. zurück 38) Ebendas. Tafel 49 zurück 39) Davon enthält der Gemüse- und Gretzegarten 3 Sch. und der Grase- und Obstgarten mit 1 wüsten Teiche bei der Schäferei 4½ Sch. zurück 40) Von den durch die Feld- und Wiesenflur gehenden Wetzsteinflötzen ertheilt der erste Theil eine nähere Beschreibung zurück 41) Im ersten Theile, wo es unter dem Rathsholze bei Nr. 1, 5, 8 und 10 bemerkt wird. Der Kauf darüber steht in des Amts Oschatz Kauf- und Handelsbuche Vol. VI. fol. 502 b. zurück 42) Dies geschieht in einem Briefe des sonst in Oschatz gestandenen Ober-Lieutenant Läbers vom 18. Juli 1795 an den Regierungsrath, J. C. Medicus, der ihn in seine Schrift: Unächter Acacien-Baum, zur Ermunterung des allgemeinen Anbaues dieser in ihrer Art einzigen Holzart (Leipzig 1794 S. 525) im Auszuge eingerückt hat. Löber giebt dem Manschatzer Acacien-Baume seiner kolossalischen Größe wegen vor allen übrigen großen Bäumen dieser Art in und bei Dresden, in Meißen und Leipzig den Vorzug. zurück 43) Kantemir's Beschreibung der Moldau, S. 315. Sulzers Geschichte des transalpinischen Daziens, Th. II. S. 327 zurück 44) Die Mühle besitzt 2 Kühe, 1 Vtl. Garten-, 2 Sch. Acker-, 2 Sch. Wiesenland und verrechnet davon 99 volle gangbare Schocke und 5 volle gangbare Schocke vom Weinbergsfelde, 4 Gr. Quat.-Beitrag 25 fl. Erbzins und 10 Sch. Korn Zinsgetreide der Herrschaft. Von den oben angegebenen Grundstücken besitzt ein Bauer in Terpitz 13½ Sch. Feld, 1 Wiese nebst einigen Eichen auf dem Rande und 2 Sch. Lehde. zurück 45) Im ersten Theile und oben zurück 46) Der Vergleich ist in dem ältesten Oschatzer Stadtbuche Blatt 32 eingerückt. zurück 47) Ihn verwahrt das Oschatzer Raths-Archiv, Lit. I Nr. 1 zurück 48) Klingners Dorf- und Bauern-Recht, Th. 3, S. 38 zurück 49) Mehreres von ihm findet man oben zurück 50) Von diesem Viehstande und Grundstücken besitzt das herrschaftliche Vorwerk 7 Ochsen, 15 Kühe, 1 Sch. 3 Mtz. Garten-, 100 Sch. Ackerland und noch überdies an Bauerfeldern 73 Sch- nebst 5½ Sch dazu gehöriges Wiesen-, und 4½ Sch. Teichland. Auswärtige haben von dieser Flur 3 Vtl. Acker-, 19 Sch. 3 Mtz. Wiesenland. zurück 51) Auswärtige besitzen von diesen Grundstücken 8¾ Sch. Feld-,m und 3¾ Sch. Wiesenwachs, wovon 5¾ Sch. Feld auf den Merzdorfer Bergen den Namen Galgenlehden führen. Einige Stücken liegen im Thiergarten (in ersten Theile) und 2 am Gemüthe und am Seifzgen. Diese beiden letzten Namen halte ich für bergmännische Ausdrücke, denen man die verdorbene Aussprache ansieht. Jener deutet ohnfehlbar auf das Wort Muthen und dieser auf das Wort Seife hin, das oben erklärt wird. zurück 52) Michaelis Dresdner Inscript. und Epitaph S. 26 Nr, 70 zurück 53) S. oben bei Borna zurück 54) S. oben Nr. 1 zurück 55) Diese Mühle war ehemals bei Oetsch und hernach bei Schweta Churfürst August verlieh Melchior v. Saalhausen , auf Schweta, 1567 die Obergerichte über diese Mühle nur auf seine Lebenszeit, nach seinem Tode fielen sie daher dem Amte wieder zu. zurück 56) Kreyßigs Beiträge zur Sächs. Geschichte, B. S. 173 zurück 57) Terpitzer Pfarr-Matrikel v. J. 1575 und meine chronologische Uebersicht der merkwürdigsten Vorfälle bei der Superintendur Oschatz, S. 27 zurück 58) M. Sam. Schneider hat sie in seinen Nachrichten von den adeligen Lindenauischen Geschlechte, älterer Linie, zu Machern, die in die Sammlung zur Sächs. Gesch. B. 6 S. 183 und B. 8, S. 348 eingerückt sind unbemerkt gelassen. zurück 59) Amts Oschatz Kauf- und Handelsbuch, Vol. VI. fol. 252b. zurück |
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