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Aus der allgemeinen Reformations-Geschichte des Königreichs Sachsen ist
bekannt, daß die Kirchenverbesserung, nachdem sie durch D. Martin Luther zu Wittenberg den 31. Oct. 1517 begonnen
hatte, in dem damaligen Chur- jetzt Wittenberger Kreise, der unter der Regierung Johann Friedrichs des Beständigen
stand, dann 1537 in Herzog Heinrichs Landen, wozu die Aemter Freiberg und Wolkenstein gehörten, und endlich 1539 nach
dem am 17. April d. J. erfolgten Tode des Herzogs Georg, von dessen Bruder, dem Herzog Heinrich, als einzigen Erben
seiner Staaten im Meißnerlande, wozu auch Oschatz gehörte, eingeführt ward. Heinrich stellte 1539 eine
General-Kirchen-Visitation in dem neu acquirirten Lande an. Da es ihm aber an Männern fehlte, welchen er dieses
Geschäft sicher anvertrauen konnte, so sandte ihm auf sein Ansuchen der Churfürst aus seinem Lande den D. Justus
Jonas, Propst zu Wittenberg, Melchior von Creuz, Amtmann zu Colditz und Leißnig, D. Georg Spalatin, Hofprediger und
Superintendenten zu Altenberg, Caspar von Schönberg zu Reinsberg und Rudolph von Rechenberg zu. Nach Vollendung ihrer
Aufträge in Leipzig kamen sie am Laurentius-Tage (d. 10. Aug, der ein Sonntag war) in Döbeln an, verweilten daselbst
bis zum 14. Aug. und gaben unter andern Verordnungen auch diese, daß sich die Pfarrer, die zeither zu dem
erzpriesterlichen Stuhle (Sedes) in Döbeln gehört hätten, von nun an in zweifelhaften Fällen an den Pfarrer und
Superint. in Oschatz halten sollten, bei dem sie in allen Anliegen Bericht und Bescheid finden würden
1)
Von Döbeln wandten sie sich nach Oschatz, wo sie am Abende der Himmelfahrt Mariä (den 15. Aug., der dazumal auf einen Donnerstag fiel) ankamen.
Den folgenden Tag wohnten sie dem Gottesdienste und der Predigt bei und machten, nachdem sie die Hauptartikel ihrer hohen Instruction
2)
bekannt gemacht hatten, mit der Ausführung ihres Auftrags den Anfang. Sie nahmen
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1) M. Johann Buchners, des ersten unter den diesigen Superintendenten Geburtsort war Geisa
in dem sogenannten Buchnerlande zwischen Thüringen, Franken, Hessen und der Wetterau, wo er nach Laurent. Fausts, Pfarrers in Schirmenitz
16)
richtiger Angabe 1494 das Licht der Welt erblickte. Seinen eigentlichen Geschlechtsnahmen, Heller, vertauschte er bei erwachsenen Jahren mit dem
Namen Buchner, weil er in dem Buchnerlande geboren war. Nachdem er zu Wittenberg unter Luther und dessen Collegen studirt hatte, so ward er zuerst
in Jessen als Diakonus angestellt, und kam 1527 in gleicher Würde nach Torgau, wo ihn der Churfürst, Johann Friedrich, zum Hofprediger und
Beichtvater erwählte
17)
. Von Torgau ward er, aller nachdrücklichen Empfehlung Luthers ungeachtet, dennoch erst nach einem unangenehmen Kampfe mit manchen
Schwierigkeiten, die ihm gemacht wurden, nicht, wie Mörbitz in seiner Beschreibung der Stadt Döbeln behauptet, als Pastor nach Döbeln, sondern als
erster Lehrer nach Oschatz berufen. Da seine Gegenwart hier sehr nöthig war, so begab er sich für seine Person allein hierher, holte aber bald
darauf, den Donnerstag nach Allerheiligen 1539 seine Gattin nebst 6 Kindern von Torgau nach. Er starb in der dritten Fastenwoche 1564.
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1) Christoph Strobel war erst zu Mutschen im Lehramte, kam von da nach Freiberg als Herzog
Heinrichs Hofprediger und ward 1539 Archidiakonus in Oschatz, wo er zu Anfange des folgenden Jahres starb.
8) M. David Kleeblatt erhielt den 20. Dec. 1566 das Diakonat und 1579 das Archidiakonat. Man sehe die Superintendenten Nr. 4 9) M. Peter Scheiner war erst Diakonus v. J. 1583, ward 1584 zum Archidiakonat und 1592 zur hiesigen Superintendur befördert. S. die Superintendenten Nr. 6 10) M. Philipp Faber, aus Meißen gebürtig, studirte auf der dasigen Stadt- und Fürstenschule, ging zu Ende des Jahres 1581 nach Leipzig, ward 1584 daselbst Baccalaureus und 1587 Magister. Er wußte sich bei dem damaligen Superintendenten in Meißen D. Balthasar Sartorius, einem emsigen Beförderer des heimlichen Calvinismus, so beliebt zu machen, daß er ihn an M. Scheiners Stelle, der als Gegner des Calvinismus entlassen ward, zum hiesigen Archidiakonat empfahl, welches er auch den 18. Sept. 1591 erhielt und wozu er den 18. Oct. ordinirt ward. Im Anfange seines Amts stimmte er den Calvinisten zwar bei, bezeugte aber bei der 1592 angestellten Generalvisitation Reue darüber und ward daher bei seinem Amte gelassen. Seine Investitur verzog sich dieser Untersuchung wegen bis zum 11. Jan. 1596- Im J. 1619 ward er des Lichtes seiner Augen beraubt und da keine Hülfe geschafft werden konnte, so erhielt er 1620 eine Provision. In diesem kläglichen Zustande vollendete er den 20. Mai 1634 seine irdische Laufbahn. 11) M. Abel Weidemann betrat den Schuplatz der Welt zu Schwarzenberg im Erzgebirge am 16. April 1587 studirte zu Grimma und Leipzig, wo ihn die philosophische Facultät 1609 die Würde eines Baccalaureus und 1611 die Magister-Würde ertheilte. Am 31. Dec. 1613 ward er zum hiesigen Diakonat berufen und zog den 28. Febr. 1614 an. Als Faber, sein Vorgänger im Amte, im J. 1619 einen Substituten erhielt, so ward er zu dem Amte eines Archidiakonus befördert. Er war in diesem Amte dreimal Vicarius der Ephorie, hatte 1637 als der Superint. D. Cundisius nach Merseburg berufen ward und der Diakonus M. Günther, an der Pest gestorben war, alle drei geistliche Aemter zugleich zu versehen, verlor bei dem großen Brande 1616, wo er abwesend war, das Seinige, und erduldete in den Pestjahren 1614, 1632, 1634 und in dem dreißigjährigen Kriege viele Drangsale. Er beschloß sein Leben den 1. Jun. 1656 im 69. Jahre seines Alters. Ihm widerfuhr, als er den 8. Juni in die Stadtkirche begraben ward, die ehrenvolle Liebe, von 8 Landpredigern getragen und von 12 andern nebst dem Superintendenten M. Jentsch und dem Diakonus M. Schreck begleitet zu werden. 12) M. Christian Jentsch trat zu Preßburg in Ungarn den 10. Dec. 1622 ins Leben und studirte zu Wittenberg, wo im die Magisterwürde ertheilt ward. Im Jahre 1650 ward er Pastor in Dahlen, nahm, um den Wunsch seines Vaters, des hiesigen Superintendenten M. Johann Jentsch, der ihn in seinem Alter zur Unterstützung nöthig hatte, zu erfüllen, 1656 das hiesige Diakonat an, von welchem er 1662 zu dem Archidiakonat überging. Sein Lebensende erfolgte den 13. Jan. 1666 im 43. Jahre seines Alters und er ward in der Stadtkirche beigesetzt. 14) M. Jacob Wächtler erblickte das Licht der Welt zu Grimma den 17. Sept. 1638. Seine Studien begann er in Grimma und Pforte und vollendete sie in Wittenberg, wo er 10 Jahre Adjunctus der philosophischen Facultät war. Hierauf erhielt er 1666 den Ruf zum hiesigen Archidiakonat, das er am 1. Advent antrat. Im J. 1679 ward er Superintendent in Gommern, und 1687 in Belzig, wo er den 5. Nov. 1702 starb. 15) M. Andreas Dathe trat den 2. Sept. 1636 zu Rochlitz ins Leben ein, studirte auf der Kreuzschule zu Dresden und der Universität Leipzig, ward daselbst Magister, kam 1664 als Diakonus nach Radeberg und 1672 als Pastor nach Zschoppach in der Inspection Colditz. Von da berief ihn der hiesige Rath 1676 zum Diakonat und 1679 zum Archidiakonat, in welchem Amte er den 23. Jun. 1701 im 65 Lebensjahre starb. 16) M. Johannes Jacobi war zu Wehlen im Amte Hohenstein geboren, legte den Grund zu seinen Kenntnissen in der Stadtschule zu Pirna und auf dem Gymnasium zu Halle, von da er nach Helmstädt auf die Universität ging. Im J. 1679 kam er als Diakonus nach Oschatz, wo er den Sonntag Invocavit anzog, erlangte nachher 1701 das Amt des Archidiakonus, und starb den 1. Febr. 1706 im 65. Lebensjahre. 17) M. Gabriel Rehfeld ward den 27. Januar 1656 zu Neukirch bei Freiberg geboren, erwarb sich seine Kentnisse auf der Landschule Meißen und der Universität Wittenberg, erlangte zu seiner ersten Versorgung das Diakonat in Wilsdruf, welches er am 17. Sonntage nach Trinitatis 1684 antrat, ward 1690 nach Schönberg als Pastor berufen und zog das Jahr drauf nach Elstra. Im J. 1702 ward er Pastor zu Bloßwitz, 1703 Diakonus und 1706 Archidiakonus in Oschatz. Er entschlief den 6. Dec. 1716 im 61. Jahre. 18) M. Gottreich Schuster ward den 8. Juli 1672 zu Langenhessen bei Zwickau geboren, erhielt, nachem er 3 Jahre des Superintendenten D. Rehbolds Substitut gewesen war, am 10. Jun. 1706 erst das Diakonat und dann 1717 das Archidiakonat. Sein Leben beschloß er am 5. Nov. 1730. 19) M. Christian Gottfried Dathe, geboren zu Oschatz den 12. April 1684, ward den 2. Febr. 1720 zum Diakonat und 1731 zum Archidiakonat berufen und starb den 4. Juli 1741. 20) M. Gottfried Hoffmann, den 16. Sept. 1699 zu Lommatzsch geboren, ward am 8. Apr. 1731 als Diakonus und 1742 als Archidiakonus an hiesige Stadtkirche gerufen und verschied den 7. Jan. 1747 im 47. Jahre. 21) M. Johann Gottfried Andreä, betrat den Schauplatz der Erde den 11. Sept. 11710 in Oschatz und studirte in Pforta und Wittenberg. Im J. 1752 ward er zum Diakonat und 1747 zum Archidiakonat berufen. Den 10. August 1752 vollendete er seine Laufbahn im 42. Jahre, 22) M. Gottlob Heinr. Atenstädt ward 1715 zu Gommern geboren, nahm nach vollbrachten Studien zu Wittenberg am 17. Oct. 1736 die Magisterwürde an, gelangte darauf im J. 1740 zum Pfarramte in Zöschau, dann 1747 zum hiesigen Diakonat und 1752 zum Archidiakonat und starb den 24. Mai 1761 im 45. Jahre. 23) M. Friedlieb Renatus Schubart, 1731 zu Eilenburg geboren, ward den 10. Mai 1757 Substitut und 1760 wirklicher Pastor in Ganzig, nahm 1761 in Wittenberg die Magister-Würde an, erlangte auch in diesem Jahre den Ruf zum hiesigen Diakonat und bald darauf zum Archidiakonat, starb frühzeitig den 12. März 1763. 24) M. Johann Abraham Eichstädt, geboren zu Zeitz 1728 studirte zu Pforta und Leipzig, war erst Pastor zu Sörnewitz, kam 1761 als Diakonus nach Oschatz und ward den 7. Sept. 1763 Archidiakonus. Er endete sein Leben den 29. April 1795, nachdem er 2 Mal das Vikariat der Ephorie verwaltet hatte. 25) M. Johann Gottfried Pfitzer trat zu Plotitz unweit Staucha den 24. Febr. 1739 ins Leben, studirte zu Meißen und Leipzig, ward als Substitut des Pastors zu Merkwitz den 10. Juli 1765 ordinirt, den 10. Jan. 1770 als Diakonus in Zehren confirmirt, erhielt den 9. Juni 1773 das hiesige Vikariat. Im J. 1810 ward er nach siebenunddreißigjähriger Amtsführung wegen zunehmender Altersschwäche bewogen, sich in Ruhestand zu begeben. Sein Lebensende erfolgte den 9. August 1812. Er gab 1778 eine Schrift unter dem Titel heraus: der Dreieinige Gott, in der ganzen h. Schrift zum Grund des wahren Christenthums gelehret, aus der Uebereinstimmung des A. und N.T. 26) M Carl Samuel Hoffmann ward den 20. November 1749 in Oschatz geboren. Nachdem er sich vom 7. April 1763 bis den 15. Oct. 1767 in der Landschule zu Meißen in den nöthigen Schulwissenschaften hatte unterrichten lassen, begab er sich nach Leipzig, wo er den 26. Mai 1768 unter die Zahl der akademischen Bürger aufgenommen ward. Vor seinem Abgange von Leipzig, der zu Ostern 1772 erfolgte, erlangte er in Wittenberg die Magisterwürde. Seine erste Versorgung fand er als Pastor in Bucha bei Dahlen, wo er am Sonntage Judica 1779 sein Amt antrat. Am ersten Sonntage nach Epiphan. 1784 erhielt er den Ruf zum Pastorat nach Zschochau, wo er in der Fastenwoche anzog. Im J. 1795 kehrte er in seine Vaterstadt zurück, wohin er den 17. Sonntag nach Trinitatis als Diakonus berufen worden war. Nachdem sein innigstgeschätzter College, M. Pfitzer, wegen Altersschwäche sein Amt nicht mehr verwalten konnte, so ward er den 22. December 1810 an dessen Stelle zum Archidiakonus erwählt und dazu am 4. März 1811 confirmirt. Schriften: D, Christ. Aug. Crusius Abhandlung von der Jothamischen Jahrzahl, zur Erläuter. 2 Kön. 15, 30 aus dem lateinischen, Leipz. 1774 – Erklärung des öffentlichen Kirchensegens, 4 Mos. 6, 22-27, Leipz 1778 – Eine Predigt am neuen Jahrstage, Oschatz 1801 8. – Historische Nachrichten von dem ehemaligen Jungfrauenkloster in Staucha, Oschatz 1803 8. – Chronologische Uebersicht der merkwürdigsten Vorfälle bei der Superintendur Oschatz, seit ihrer Errichtung bis auf gegenwärtige Zeiten. Ein Beitrag zur Special-Geschichte des Königreichs Sachsen Oschatz 1808. |
1) Ambrosius Freywald, aus Wittenberg gebürtig, war zuerst Pfarrer in Mörtitz, unter einem
gewissen Asmus von Siegel gehörig, ward 1539 von dem hiesigen Rathe an die Stadtkirche als Diakonus berufen. Er ward noch in diesem Jahre von den
Visitatoren nach Strehla als Diakonus verordnet, wo sich großer Mangel an Gottes Wort spüren ließ, und einige Wochen darauf zum dasigen Pastorat
befördert. Ehe er aus Oschatz wegzog, ersuchte er den Rath, bei einem gewissen Heinrich Decker, wo er zu Tische gegangen war, das Kostgeld für ihn
zu bezahlen.
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1) Peter Pechtold, 1455
1) Mörbitzens Beschreibung der Stadt Döbeln S. 203, 204 zurück 2) Man findet sie in Mörbitzens Beschreib. der Stadt Döbeln, S. 203-209 zurück 3) Dies beurkundet ein schriftlicher Aufsatz, den die Visitatoren bei ihrem Abschiede hier zurückließen. Die Worte desselben sind: Der Superintendent dieses Orts zu Oschatz ist der Herr Pfarrer daselbst aus vielbewegenden ehrlichen Ursachen. So irrige Ehesachen hier zu und um Döbeln, Strehlen und Mühlberg fürfallen, so soll dieselben der Herr Superintendent und Pfarrer hier zu Oschatz, bis die Consistoria aufgerichtet, samt seinen Mitverordneten, abhandeln und entscheiden. Da aber die Sachen so wichtig oder irrig, dieselben an den Herrn Superintendenten und Propst zu Leipzig weisen; alles bis auf weitere Verordnung nächstkünftiger unverzüglicher eigentlicher Visitation, vermöge Fürstlicher Instrutcion, mit Gottes Gnade und Hülfe zu halten. Geschehen zu Oschatz, Sonnabends nach Laurenti, Anno Dni 1539 zurück 4) Hiermit fiel dieses Recht wieder an den Landesfürsten zurück, der es schon ausgeübt hatte, ehe es noch das Kloster Seußlitz erhielt. zurück 5) Hiermit hoben sie den zeitherigen Namen eines Erzpriesters, den der hiesige Pfarrer geführt hatte, auf und führten dafür, wie sie auch an andern Orten thaten, den Titel eines Superintendenten ein. Dies bemerkt Seckendorf in hist. Lutheranismi lib. 2 p. 33, lit. e, wenn er schreibt: Superintendentium nomen et munus post visitatorem A.C. 1527 frequentari coepit. Ehe aber in hiesiger Stadt die Superintendur an die Stelle des Archipresbyteriats trat, trafen die Visitatoren mit dem hiesigen bejahrten Pfarrer, Gregor Tyrbach, der zur Zeit des Katholicismus die Würde eines Erzpriesters bekleidete, einen Vergleich, nach welchem er ihnen anstatt des Landesfürsten sein Amt aufgab. Auf ihrer Seite versprachen sie ihm alle Früchte an Korn und Stroh, die jetzt in der Pfarre befindlich wären, ohne allen Abgang verabfolgen zu lassen die 12 Schfl. Saamen jedoch ausgenommen, die er dem Rathe zustellen sollte. Von dem Rathe sollte er 40 Gl. zu einem freundlichen Abschiede erhalten, und die 55 Gl., die er von seinem nächsten Vorfahren zum Besten der Pfarre wieder zu erstatten habe, solten ihm gänzlich erlassen sein. Dagegen sollte er sich auf seiner Seite aller Gerechtigkeit an der Pfarre, ingleichen aller Nutzungen und Zinsen, die im laufenden Jahre wegen der Pfarre und des Predigtstuhls zu erheben wären, sie möchten gefällig sein oder nicht, gänzlich und gutwillig verziehen. Unter Ausantwortung seiner untersiegelten Präsentation und Investitur sagte er dies alles mit dem Handschlage zu. Ueberdieß ward ihm noch gestattet, die Wohnung in dem Häuschen, das er damals besaß, und die Scheune für seine Früchte bis auf Martini zu behalten. zurück 6) Dieser Wille der Visitatoren ward auch nach ihrer Abreise erfüllt. Der Gottesdient erhielt sogleich die vorgeschriebene Einrichtung und die Meßaltäre, nebst den Bildern der Heiligen, wurden zu Martini aus den Kirchen entfernt. zurück 7) Denn Musa blieb in Rochlitz und Kelner kam als Prediger nach Döbeln. zurück 8) Tom. I. epp. p. 245 zurück 9) in Luthers Tischreden 15 Kap. s. 198 b und in Rebenstock colloqu. Lutheri lat. T. II. s. 133 zurück 10) z.B. in Luthers Werken, desgleichen in den Trostschriften, die, nach D. Caspar Cruzigern, Georg Norarius, mit Niclas von Amsdoris Vorrede zu Jena, 1554 in Quart herausgab. So auch in Johann Aurifabers 1547 zu Erfurt besorgtem Abdrucke etlicher Trostschriften D. Martin Luthers, so er an den Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, Herzog Johannes, Churfürst zu Sachsen und an andere seine Herren und guten Freunde gethan. zurück 11) Man vergleiche oben zurück 12) Der Verhaftsbefehl ist abgedruckt in M. Frenkels diptychis. Ossitiens, S. 4 zurück 13) Luthers Tischreden, Kap. 33, Bl. 353 zurück 14) in hist Lutheranis. Lieb. III. § 72 s. 222 zurück 15) Da nicht nur der ehemalige Pastor in Bloßwitz, M. Joh. Gottlob Frenkel, der sich um die Oschatzer Geschichte durch die Sammlung seiner dahin einschlagenden Nachrichten ungemein verdient gemacht hat, in seinen 1722 herausgegebenen Diptycis Ossitiensibus eine Historie der hiesigen Superintendenten und Diakonen, sondern auch M. Karl Gottlob Dietmann ein Verzeichniß derselben in dem ersten Bande seiner Chursächsischen Priesterschaft von S. 814-876 bis aufs J. 1752 liefert, so kann ich mich hier in der Kürze befleißigen. Wer ausführlichere Nachrichten wünscht, der wird seine Wünsche in den angeführten Schriften befriedigt finden. Indessen werde ich von dem Jahre an, wo Dietmann aufhört, ausführlicher sein. zurück 16) In seiner statua Danielis, lib. II. p. 246 zurück 17) Wie vortheilhaft dieses Verhältniß späterhin für ganz Oschatz ward. wird oben berichtet. zurück 18) Dies ist, so viel zuverlässige Nachrichten melden, das letzte Mal, daß den Adjuncten der Diöces von dem Ober-Consistorium Ephoral-Verrichtungen aufgetragen werden, was vorher dann und wann, jedoch nur in einzelnen Fällen geschah. Seit dieser Zeit hat das Ober-Consistorium die vacante Ephorie theils wegen der Nähe des Archivs, theils aus andern auf mehrere Bequemlichkeiten der Diöcesanen abzielenden Ursachen durch den an der Ephoral-Kirche zu Oschatz stehende Archidiakonus stets verwalten lassen. zurück 19) Sein Leben beschreibt Moser in dem Lexikon der jetztlebenden Lutherischen und Reformierten Theologen in und um Deutschland, und Joh. Anton Trinius in der Geschichte berühmter und verdienter Gottesgelehrten auf dem Lande. Erste Fortsetzung, S. 183-191 zurück 20) Die 4 ersten Diakonen stehen zwar nicht in M. Frenkels Diptychis, er hat sie aber in seiner handschriftlichen Nachlese aufgeführt. zurück 21) Das Klag-Libell der Handschrift in extenso stehet in actis Bornss B. II.. S. 347 f. Vergl. Jöchers Gelehrten Lexikon. S. 1029, 1030 zurück 22) M. Frenkel erwähnt diesen und den folgenden Diakonus M. Wolf in seinen Diptychis zwar nicht, hat sie aber beide in seiner histor. Nachlese nachgetragen. zurück 23) Es war sowohl bald nach der Reformation, als im dreißigjährigen Kriege nicht ungewöhnlich, daß man Kirchen- und Schuldiener annahm, die auf keiner hohen Schule gewesen waren. Beispiele davon liefert D. Götze in seiner Dissertation; ob man zum Predigamte Handwerker oder Ungelehrte berufen möge, § 7, S. 11. Ferner Tenzelii Supplem. hist, Cothan Suppl. II. Sect. 2 p. 804 zurück 24) Von seinen zahlreichen Schriften ertheilt, außer M. Frenkel in seinen Diptychis und Dietmann in seiner Churf. Priesterschaft, auch Gottlieb Friedrich Otto in seinem Lexikon der Oberlausitzer Schriftsteller und Künstler, B. II, S. 1-6 die vollständige Nachricht. zurück 25) In den katholischen Zeiten hatte der Kirchner bald mit Bauten, bald mit Aufstellung der Heiligen in der Kirche viel zu thun, daher er einen Famumulus hielt, der auch bei Stiftungen bisweilen besonders bedacht ward, wie das z.B. 1495 bei der Stiftung der Brüderschaft des Rosenkranzes der Maria der Fall war. zurück |
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