Oschatz-damals.de > Geschichte(n) > Chronik (Inhalt) | Theil II, Zweite Abtheilung




Jetzt besitzt das Amt 1) an Gebäuden das in der Stadt am Hauptmarkte liegende Amtshaus, dessen Erbauung ins Jahr 1616 fällt 1) ; die Amtsfrohnfeste, die 1803 in der Brüdergasse zwischen dem Kloster und Marstalle von Grund aus errichtet ward 2) ; das Forsthaus Collm, das ein reitender Förster bewohnt, und das Forsthaus in Börln, das dem dasigen Hegereuter zur Wohnung eingeräumt ist. Sodann gehören dem Amte 3 Stücken Feld in der Mark Zschöllau, die 7 Scheffel aussäen und verpachtet werden. Sie sind unter dem Namen des Amts- oder Landsknechtfeldes bekannt. Weiter ist dem Amte eine Wohnung am Fuße des Collmberges und zum Theil auf demselben zur Benutzung angewiesen. Sie besteht nach der Amts-Matrikel von dem Jahre 1552 und 1590 in 270 Ackern, die einzeln also angegeben werden: 208 Acker, der Collmberg, die wüsten Plätze mit eingeschlossen; 27 Acker, der Schlangenberg daran; 17½ Acker, die große Försterei; 14 Acker die kleine Försterei; 3½ Acker, das Bauerholz. Alles ist, wie die Matrikel weiter anmerken, Buschholz und hat einzelne Lastreiser. Die Aufsicht über diese Waldung führt nun der reitende Förster zu Collm; sie selbst aber steht unter der Oberforstmeisterei zu Colditz und liegt in den Grenzen der Wildmeisterei zu Dahlen. Außerdem gehörten ehemals zu den eigenthümlichen Amtsgütern: a) 3 Stücken wüstes Feld in der Strut bei dem großen Mönchholze, unweit Merkwitz, dies aber 1686 an die Gemeinde daselbst gegen einen jährlichen Zins von 16 Gr. und 14 Kapphähnen vererbet wurden. Auch besaß das Amt b) einige Wiesen. Die eine von 4 Acker, liegt bei Mannschatz und wird der Rosengarten genannt. Der Amtmann gebrauchte sie zur Erhaltung eines Reitpferdes. Einige Unterthanen zu Thalheim und Lampertsdorf leisteten darauf Frohndienste. Sie ward nachher vererbet und der Frohndienst in ein Dienstgeld verwandelt. Eine andere Wiese von 1½ Acker, die Lauke genannt, bei dem wüsten Schlosse, und noch eine andere in Zschöllau von 1½ Acker, die Lämmerwiese genannt. hatten beide keine Dienste, waren dem Landknechte zur Benutzung angewiesen, sind aber, nach einer im Jahre 1718 aufgesetzten Nachricht, vermöge erstatteten Berichts unterm 19. Mai 1681 und nach dem Inhalte der Rechnung bereits vor 100 Jahren an den Geheimen Rath Abraham von Bock auf Saalhausen verkauft worden. Das Amt hatte c) Antheil an dem Fischwasser der Döllnitzbach von den Weinbergen vor dem Hospital-Thore an bis an die Brücke bei Kreischa, ohngefähr eine halbe Viertel-Meile lang. Der Amtsvoigt Höpner aber bracht es, nebst einigen Amtswiesen an den wiederkäuflichen Zinsen gegen Ueberlassung eines Steuer-Capitals von 1000 Thalern an sein Rittergut Altoschatz. Auch ward d) dem Amte nach der Reformation das Holz, das sonst dem Franciskaner-Kloster in Oschatz gehört hatte, mit der Bindung überlassen, dem Pfarrer 9 Klaftern, den beiden Diakonen 12 Klastern, der Knabenschule ebenfalls 12 Klastern und der Mädchenschule 7 Klastern, mithin in allem 40 Klastern daraus auf Kosten des Amtes zukommen zu lassen. Dies Holz verkaufte der Churfürst Moritz 1553 an das Oschatzer Kirchen-Aerarium 3) . e) Das Wildmeistergut in Dahlen. Am 16. Juli 1816 ward es jedoch zum Verkauf öffentlich ausgeboten, aber auf geschehehene Vorstellung des Herrn Grafen von Bünau auf Dahlen ist dieser Verkauf nicht genehmiget, sondern anbefohlen worden, das Gut dem genannten Herrn Grafen in Erbpacht gegen ein Erbstands-Quantum von 1050 Rthlr. und jährlichen Erbzins von 75 Thlr. zu überlassen.

die dem Amte mit Ober- und Erbgerichten 4) , Folge, Steuern und allen andern Gerechtigkeiten zustehen, sind folgende:

1)

Merkwitz, nordwärts von Oschatz, mit einer Mutterkirche, gehörte ehemals dem Cistercienser-Kloster zu Altenzella bei Roßwein, mußte in das dasige Vorwerk 20 Pflüge und 56 Sensen gegen ein gewisses Lohn stellen, unter andern auch die Kohlenfuhrsteuer zu den Freiberger Bergwerken nach der Hufenzahl erlegen und nebst den Dörfern Steuden, Mögen, Priesen, Höfchen und den Stauchaer Dreidörfern 1 Heerfahrtswagen, 4 Wagenpferde und etliche Trabanten halten. Im Jahre 1462 kaufte Obermarschall Jahn von Schleinitz für 1 ßo 15 Gr. diejenigen Hufenzinsen 5) , die einige Bürger zu Oschatz und einige Pferdner zu Merkwitz und ein Bürger zu Mügeln entrichten mußten, worüber Churfürst Friedrich zu Meißen am Dienstage Allerheiligen (den 1. Novbr.) 1462 den Lehnschein ausstellte 6) . Bei den Veränderungen, die mit verschiedenen Klostergütern 1554 vorgingen, ward Merkwitz nebst Schera, Höfchen, Prebschitz und Steuden an den damaligen Oberhauptmann zu Meißen, Ernst von Miltitz, auf Patsdorf, verkauft 7) und zum Amte Nossen geschlagen. Am 29. Mai 1582 kam es unter das Amt Oschatz, weil, wie es in dem darüber ergangenen Befehle ausdrücklich heißt, im Amte Oschatz oft Land-, Wald-, Jagd- und andere Fuhren vorfielen, die aus Ermangelung eigener Dorfschaften und Pferdner verlohnt werden mußten 8) . Jetzt besteht es mit Einschluß 3 geistlicher Gebäude im Dorfe und 1 Windmühle außerhalb desselben, wie auch das Königl. Chausseehauses, eines Feldguts und eines Hauses in der Kleinneußlitzer Flur 9) in 50 Feuerstätten mit 299 Einwohnern, worunter 18 Pferdner-, 22 Gärtner-, 1 Schmiede-, 1 Wagnerwohnung, 1 Hirtenhaus sich befinden 10) . Diese besitzen 57 Pferde, 60 Ochsen, 207 Kühe und 438 Schaafe 11) , wie auch 10 Schfl. 3 Vtl. 2 ½ Mtz. Gartenland, 9 Schfl. 1 Vtl. die mit Obstbäumen und Weiden besetzte Dorfflur, die einen Teich hat, 1305 Schfl. 3 Vtl. ½ Mtz. Acker-, 216 Schfl. 3½ Mtz. Wiesen- und 7 Schfl. 1 Vtl. Holzland. Davon gehören 118 Schfl. Feld, 7 Schfl. 1 Vtl. Holz und mehr als 17 Schfl. an Viehhutung zu der neuerlich urbar gemachten Lehde in Kleinneußlitz 12) . Auch führen die Begüterten 224 Schfl. Oschatzer Stadtfeld mit bei. Die Einwohner überhaupt haben 2494 volle 2320 2/3 gangbare, 173½ decremente Schocke, 7 Rthr. Quatember-Beitrag, 29 Spann-, 33 Magazin- und 33 Marschhufen 13) . Ueberdies entrichten sie jährlich ins Rentamt: 21 Rthlr. 5 Gr. 4½ Pf. zu Walp. und 31 Rthlr. 11 Gr. zu Mich. Erbzins; 13 Schfl. 2 Vtl. und eben so viel Hafer, Zellaer Maaß 14) oder 12 Schfl. 2 Vtl. 3 2/16 Mtz. Korn und 14 Schfl. 1 Vtl. 3 12/16 Mtz. Hafer, Dresdner Maaß, zu Martini; 7 Rthlr. von jeder Hufe, welches von 25 3/8 Hufen jedes Quartal 44 Rthlr. 9 Gr. 9 Pf. beträgt; 9 Rthlr. 8 Gr. statt der sonst wirklich gelieferten 56 alten Zinshühner, das Huhn zu 4 Gr. angeschlagen; 3 Gr. zu Ostern und 3 Gr. zu Mich. Erbzins von 3 Stücken wüstes Feld in der Strut; 2 Rthlr. 2 Gr. 5½ Pf. Zinsen zu Bartholom. von 35 Rthlr., die aus 3 Stücken wüstes Feld gelöset und der Gemeinde zu Merkwitz seit 1686 vererbet worden sind; 2 Rthlr. 9 Gr. Erbzins für die Vererbung der Kleinneußlitzer Lehde; 1 Rthlr. 7 Gr. 6 Pf. zu Mich. giebt Joh. Gottfr. Sauer für die am 1. Juli 1784 erlangte hohe Concession zum Branntweinbrennen und 1 Rthlr. ebenderselbe von seiner Schmiedestätte; 8 Gr. Erbzins zu Ostern Joh. Georg Geißler wegen eines neuen Hauses; 8 Gr. zu Ostern Joh. Christ Geißler für eins dergleichen; 1 Rthlr. 18 Gr. Erbzins der Besitzer der neuerbauten Windmühle bei Merkwitz, laut Befehls vom 5 Novbr. 1795. Als eine Seltenheit verdient noch angemerkt zu werden, daß nach länger als 100 Jahren 1811 die erste Feuersbrunst wieder war, die das Gut Nr. 45 verzehrte, worauf im folgenden Jahre dem Gute Nr. 36 ein gleiches Schicksal begegnete.

2)

Von Kleinböhla, zwischen Großböhla und Dahlen, gehören unter das Amts Gerichtsbarkeit 15) 60 Einwohner in 10 Feuerstätten oder 4 Pferdner-, 5 Gärtner- und 1 Häuslerwohnung, mit 7 Pferden, 7 Ochsen, 45 Kühen, 6 Schfl. 3 Vtl 2½ Mtz. Gartenland, 3 Schfl. 1 Vtl. 1 Mtz. eine mit Obstbäumen und Weiden besetzte und mit 5 Wassertümpeln versehene Dorfrhede, 191 Schfl. 1 Vtl. 2 Mtz. Acker-, 19 Schfl. 2 Vtl. Wiesen- und 9 Schfl. Holzland, das in Eichen, Gebüschen und Holzrändern besteht. Diese Grundstücke sind mit 422 vollen und 422 gangbaren Schocken, 1 Rthlr. 8 Gr. Quatember-Beiträge 3 Spannhufen und 6 Ruthen, 5 Magazinhufen und 9 Ruthen und eben so viel Marschhufen belegt. Ehedem gehörten noch 3 Hufen dazu, die sich aber seit beinahe 300 Jahren beim Rittergute Großböhla befinden und von demselben verzinset werden. Kleinböhla trug ehemals zum Heerfahrtsdienste 2 Fußknechte und zu Pferden, Wagen und andern Zugehörungen das Erforderliche bei und ist noch jetzt verbunden, auf Verlangen Hufenhafer unter den gewöhnlichen Bedingungen ins Rentamt zu liefern. An Erbzinsen giebt es dahin zu Michaelis 16 Rhtlr. 13 Gr. 6 Pf. und 4 Rthlr. 8 Gr. für 20 Stück Hühner und 4 Schock Eier, die sonst wirklich gezinset wurden, jetzt aber mit Gelde, ein Huhn zu 4 Gr. und 1 ßo. Eier zu 6 Gr. gerechnet, bezahlt werden. Das Rittergut Großböhla trägt wegen seiner 3 Hufen 7 Rthlr. 12 Gr. Erbzinsen, 16 Gr. für 4 Hühner und 3 Gr. für ein halbes Schock Eier dazu bei. Außerdem entrichtet der ganze Antheil noch von jeder Hufe jährlich 5 Rthlr. 6 Gr. was von 10 Hufen jedes Quartal 7 Rthlr. 21 Gr. beträgt, wozu das Rittergut Großböhla auf seine 3 Hufen das Gehörige beiträgt. Dasselbe zinset auch in Gemeinschaft mit den Uebrigen 2 Schfl. Korn und eben so viel Hafer, Dresdner Maaß, zu Martini. Dieses Korn führt in dem Amtserbbuche den Namen Hundekorn. (Ueber diesen Ausdruck giebt M. G. Schneider, ehemals Pastor in Gerichtshain bei Leipzig, in seiner histor. Abhandlung von dem Dorfe und Ritterg. Machern, in ältern und neuern Zeiten, die in Heinr. Gottlob Frankens neuen Beiträgen zu den Geschichten, Staats-, Lehn- und Privat-Rechten der Sächs. Länder, im ersten Theil, von S. 275-321 eingerückt ist, wie ich glaube, die befriedigendeste Auskunft auf der 314. f. Seite, wo er schreibt: Dergleichen so genanntes Hundekorn ist außer Machern, als Zins, auch an andern Orten gewöhnlich, als aus Fremdiswalda und andern Dörfern ins Stift Wurzen, ingleichen auch Panitzsch, Dewitz f. in die Pfarre nach Markkleeberg. Man nennt es an diesen Orten noch jetzt Hunde- oder Hündelkorn. Man hat davon die Tradition, es wären daselbst vormals Jagdhunde gehalten worden, die man davon hatte füttern müssen. – Allein es hat sich bei dieser Dunkelheit aus ältern Zeiten noch eine und andere gewisse Nachricht gefunden, die hier zur Erläuterung dienen kann. Es gehörte nämlich vor Zeiten auch dieses unter die Regalia und Rechte der Landeshoheit und besonders der Jagdgerechtigkeit, daß in den Stiftern und Klöstern allenthalben in Deutschland Pferde, Falken, Hunde und Jäger unterhalten werden mußten, damit sich derer die Landesherren nach Belieben bei ihren Jagden bedienen konnten. (B. Haltaus in Not. T. III. Menk, p. 2054.) Dawider aber liefen viele Klagen und Beschwerungen aus den Klöstern ein, nebst Bittschriften, sie von diesen Lasten zu befreien, ob sie wohl selbst davon auf ihren Landgütern vielen Nutzen hatten, weil ja bei den Jagden das häufige Wild gefällt und verstöbert ward. Sie erhielten auch von vielen Fürsten und Landesherren die gesuchte Befreiung. (Beispiele davon finden sich in diplomatar. Zwetlense T. IV. Ludw. p. 90 squ. conf. praef. §8 p. 13 squ. in de Westphal monumentis ined. rer. Germ. praecip. Cimbr. T. L. in praef. p. 80-82) Doch mögen die Regenten in unserm Lande den Stiftern und Klöstern diese Last mit den Jagdhunden zwar nicht völlig erlassen und abgenommen, aber doch in so ferne erleichtert haben, daß sie in einigen ihrer Amtsdörfer für selbige gewisse Kornzinsen, als Hundekorn verordnet haben und es an die Oerter liefern lassen, wo dergleichen Hunde zu ihren Diensten gehalten werden müssen.)

3)

Ganzig, ostwärts von Oschatz, mit einer Mutterkirche, wird in Groß- und Kleinganzig eingetheilt. In Großganzig hat das hiesige Amt und das Meißner Schulamt Antheil. Zu dem hiesigen Amtsanthele gehörten ehedem nur 6 angesessenen Mann, die vorher in das ehemalige Amt Döbeln gehört haben sollen, und mit Heerfahrtsdiensten verschont gewesen sind. Jetzt besteht er, mit Ausschluß dreier geistlicher Gebäude, aus 13 Feuerstätten, als 3 Pferdner-, 7 Gärtner-, 3 Häuslerwohnungen mit 85 Menschen, die 6 Pferde, 13 Ochsen, 38 Kühe, 112 Schaafe, 11 Schfl. 1 Vtl. 3½ Mtz. Gartenland, 2 Schfl. 3 Vtl. 2½ Mtz. eine mit Pflaumenbäumen und Weiden besetzte Dorfflur, 301 Vtl. Gehölze besitzen, und mit 120 vollen, auch gangbaren Schocken, 18 Gr. Quatember-Beiträgen 1 Spannhufe 6 Ruthen, 8 Magazin- und 8 Marschhufen belegt sind. Am 1 August 1804 zog in der zweiten Nachmittagsstunde ein heftiges Gewitter über Ganzig, zündete durch einen Blitzstrahl Nr. 12 (die Schmiede) an und verwandelte sie in einen Aschenhaufen. Bei dieser Gelegenheit wurden 2 im Freien sitzende Kinder ertäubt. Auf eine unbekannte Art entstand auch in der ersten Frühstunde des 27. Mai 1810 bei dem Bauer Möbius ein Feuer, das 6 Bauerngüter, nämlich Nr. 5-10 in die Asche legte. Ins Meißner Schulamt gehören von Großganzig 34 Feuerstätte mit den Erbgerichten. Das schon gedachte durch einen Blitzstrahl entstandene Feuer breitete sich auch über die beiden Bauerngüter Nr. 20 und 21 in diesem Schulamtsantheile aus, worin am 4. April 1816 des Nachts gegen 12 Uhr auch Kieslings und Bennewitzens Gut vom Feuer zerstört ward. Die Obergerichte über das ganze Dorf, das noch 37 2/3 Hufen bequartiert wird, stehen dagegen nebst Zinsen, Diensten und Hufengeldern dem Amte Oschatz zu. Beide Theile von Großganzig zinsen daher zusammen ins Rentamt: 2 Rthlr. zu Walp. und 4 Rthlr. zu Mich. Erbgeschoß; 3 Schfl. 2 Vtl. 1 14/16 Mtz. Schoßkorn und eben so viel Schoßhafer, Dresdner Maaß, zu Martini, auch überdies jährlich von jeder Hufe 5 Rthlr. 6 Gr. was von 26¼ Hufen jedes Quartal 34 Rthlr. 10 Gr. 10½ Pf. beträgt. Der Hufschmied erleget für die Concession jährlich 1 Rthlr. Erbgatterzins und Joh. Christ. Rädler wegen seines ihm verstatteten Hausbaues 4 Gr. Erbzins. Kleinganzig wird noch jetzt die Vorwerks- oder Schleinitzer Seite darum genannt, weil es ehemals aus einem Vorwerke bestand, das die Familie von Schleinitz besaß und wozu etliche Gärtnernahrungen gehörten. Es ging bei den Burggrafen in Leisnig zur Lehen. Der erste bekannte Besitzer desselben ist Hanns von Ossen, auch Ossa 16) , der nach dem Feste der Beschneidung Christi 1482 das Vorwerk Ganzig seiner Gemahlin Anna zum Leibgedinge aussetzte 17) . Nach ihm empfing es Wolf von Schleinitz auf Ragewitz und nach dessen Absterben seine beiden Söhne, Hanns und Georg, ebenfalls auf Regewitz, von dem Burggrafen zu Leisnig, Hugo, Dienstags nach Quasimodogeniti 1535 in gemeinschaftliche Lehen 18) . In der brüderlichen Theilung kam es an Georg von Schleinitz, auf Zöschau, Stauchitz und Mautitz, der es aber nebst dem Vorwerke Rechau an Dietrich von Schleinitz auf Bornitz verkaufte, welcher es noch 1617 besaß. Die Lehnserben des nur genannten Georg von Schleinitz kauften jedoch das Vorwerk Ganzig nebst Zöschau und Rechau von ihrem Vetter Dietrich von Schleinitz wieder an sich. Von dieser Zeit an ist es auch jetzt bei Zöschau geblieben. Die Zergliederung desselben muß durch Georg von Schleinitz geschehen sein, denn in dem Amtserbbuche, das 1552 aufgesetzt ist, wo er noch lebte, kommt es nicht mehr unter dem Namen eines Vorwerks, sondern unter dem Namen Kleinganzig mit 10 Hauswirthen vor. Das Uebrige werde ich unter Zöschau anführen.

4)

Das Dorf- oder die Stadtfeld-Zschöllau, sonst auch Zschollen und Scholle 19) , liegt zwischen Oschatz, Merkwitz und Terpitz und ist von der Mark- oder Terpitzer Zschöllau 20) , die an jene grenzt, zu unterscheiden. Nicolaus Homut, ein geborner Oschatzer und Domherr zu Wurzen, besaß 3 Vtl. von der Mahlmühle zu Zschöllau, und widmete die Einkünfte davon der von ihm gestifteten Kapelle des h. Leichnams Christi in Oschatz. Diese Stiftung ward von dem Bischof zu Meißen, Thimo, den 16. Juni 1410 bestätiget. Die Aebtissin zu Sornzig, Anna Karis, vertauschte am Abende der Frauen Lichtweihe 1411 ihren Getreidezehnten zu Reppen gegen diese 3 Vtl. der gedachten Mühle. Die Aebtissin zu Sornzig, Barbara Fichtenberg, verkaufte endlich die ganze Mühle am Michaelistage 1425 an das Tuchmacherhandwerk zu Oschatz, welches dieselbe in eine Walkmühle umändern ließ 21) . Das Dorf ward 1429 durch die Hussiten gänzlich verwüstet und nachher als eine Feldmark benutzt. Die Mark, in der das jetzige Dorf Zschöllau liegt, blieb lange Zeit unangebaut, die Walkmühle ausgenommen, die in der Oschatzer Kämmerei-Rechnung vom Jahre 1493 unter diesem Namen wieder als gangbar erwähnt wird. Erst zu Ende des 17. Jahrhunderts fing man an, einige Winzer- und andere Wohnhäuser, die sich 1725 nur auf 11 beliefen, zu bauen. Jetzt besteht das Dorf aus 144 Einwohnern in 30 Feuerstätten oder 15 Gärtner-, 13 Häuslerwohnungen und 2 Walkmühlen 22) mit 6 5/8 Magazinhufen, 2 Pferden, 11 Ochsen, 47 Kühen. Der Flächenraum der Grundstücke beträgt 11 Schfl. 1½ Mtz. Garten-, 344 Schfl. 1 Mtz. Acker, 39 Schfl. 1 Mtz. Wiesenland, 3 Holzränder und 2 Steinbrüche 23) , wovon 83 Schfl. 1 Vtl. 3 Mtz. Acker-, 16 Schfl. 1 Mtz. Wiesenland, 1 Holzrand und 1 Steinbruch auswärtigen Besitzern zugehören. Die Weinberge sind in Feld verwandelt worden. Die Fischerei in der Bach bei der Oberwalkmühle ist dem Tuchmacherhandwerke in Oschatz zuständig. Auf der größten Anhöhe liegt der sogenannte Huthügel, worauf in den ehemaligen Kriegszeiten Feldwachen aufgestellt waren. Von demselben kann man nicht nur Oschatz mit seinen Umgebungen, sondern auch die obern Gegenden meilenweit übersehen. Nicht weit davon brannte 1808 zur Nachtzeit auf dem Berge das vormalige Winzerhaus Nr. 23 ab. Von den Besitzern der Dorfflur erhält das Rentamt 3 Rthlr. 11 Gr. 7 Pf. zu Walp. und 2 Rthlr. 13 Gr. 7½ Pf. zu Mich. Erbgatterzins, auch zinsen einige dem Rathe zu Oschatz.

5)

Das sogenannte Töpelsche Gut zu Limbach von 2 Hufen. Dieses Gut besaß nach dem Amtserbbuche 1552 Peter Töpel, der daselbst des Amtes Mann genannt wird. Auf demselben haften 76½ gangbare und volle Schocke, 2 Spann-, 2 Magazin- und 2 Marschhufen, nebst 2 Rthlr. 12 Gr. Mich. Erbzins, die ins Rentamt entrichtet werden. Jetzt besteht es aus dem Hauptgute und 4 abgebauten Gärtnergütern. Das Hauptgut gehört der Gerichtsherrschaft zu Saalhausen und hat nach dem Flurbuche 44 Schfl. 3 Mtz. Feld, 8 Schfl. 1 Vtl. 3 Mtz. Holz, davon 1 Stück von 2 ½ Mtz. die Heidenbüscher genannt werden. Die abgebauten Güter enthalten nach dem Flurbuche zusammen 3 Schfl. 1 Mtz. Gartenland; 1 Vtl. 3½ Mtz. Dorfanger; 17 Schfl. 2 Vtl. 3 Mtz. Acker-, 2½ Mtz. Wiesen-, 2 Vtl. Holzland. Auf den angezeigten 5 Feuerstätten leben 29 Consumenten mit 10 Kühen.

6)

Das Landrichter- oder Saupengut 24) zu Thalheim von 1 Hufe war ehedem mannlehn und zinsfrei, dafür die Besitzer desselben das Landrichteramt umsonst verwaltete. Als sich aber durch den Tod des Landrichters, Urban Althanns, die Lehn darüber erledigte, ward es vom Churfürsten August unterm 16. Januar 1581 seinem Lehn-Secretair, Elias Vogel, gegeben und ihn Erbe verwandelt. Neuerlich ward es in 2 Hälften getheilt, welche jetzt 14 Personen, die 4 Ochsen und 10 Kühe halten, bewohnen und 175 volle und gangbare Schocke, 8 Gl. Quatember-Beitrag, 2 Spann-, 2 Magazin- und 2 Marschfuhren auf sich haben. Der Flächeninhalt beider Hälften beträgt nach dem Flurbuche: 1 Schfl. 2 Vtl. 1 Mtz. Gartenland mit Einschluß der Hofrhede und 1 Bienenhütte, 51 Schfl. 1 Vtl. Acker-, 6 Schfl. 2 Vtl. Wiesen-, 39 Schfl. 1 Mtz. Holzland und 1 Schfl. 1 Mtz. Lehde zur Huthung.

7)

Von Lonnewitz, in den Zeiten des Mittelalters auch Langwitz 25) , gehören zum Amtsantheile 8 Hausnummern oder das Königl. Chaussee-Haus, das Landrichterhgut, der Gasthof, 1 Schmiede und 4 Häuser mit 60 Consumenten. Das Chaussee-Haus ward 1803 erbaut. Das Landrichtergut wird, wie das nur beschriebene zu Thalheim, in dem Amts-Erbbuche ein Saupengut genannt, war ehemals mannlehn und zinsfrei, wofür sein Besitzer das Landrichteramt unentgeltlich verwaltete, ward aber, als es Paul Kober in Oschatz besaß, auf sein Ansuchen, von dem Churfürsten Johann Georg I. am 21. Januar 1616 in Erbe gegen einen jährlichen Erbzins von 1 Thlr. halb zu Wal. und halb zu Mich. verwandelt 26) . Außer den Wirthschaftgebäuden ist auch ein Haus zu einer Branntweinbrennerei und Wohnung eingerichtet, desgleichen sind 4 Häuser auf dessen Grund und Boden erbaut, die dem Besitzer einen jährlichen Zins entrichteten. Das Gut hält 4 Pferde, 3 Ochsen, 10 Kühe, hat 1 Schfl. 2 Vtl. 2 Mtz. Gartenland, 1 Vtl. Gemeindeantheil an dem Dorfe mit Pflaumnb. und Weiden besetzt, 98 Schfl. 3 Vtl. Acker-, 2 Schfl. Wiesenland, die Seifenlehde 27) genannt, 1 Vtl. 2 Mtz. 1 St. Erlenholz. Nach der Amtsmatrikel besteht es aus 2½ Hufe und ist jetzt mit 2 Spann- und eben soviel Magazin- und Marschhufen angesetzt. Im Jahre 1798 brannte es gänzlich ab. Am 30. August 1807 früh nach 2 Uhr zündete ein Blitz die dasige Scheune, die nebst 2 andern Gütern verheeret ward. Doch ward das mit Ziegeln gedeckte Wohnhaus unversehrt erhalten, was auch mit diesem Hause und der Scheune geschah, als in einem Nebengebäude desselben am 8. Octbr. 1813 Nachts halb 10 Uhr ein Feuer ausbrach und 13 Feuerstätte im Dorfe in rauchende Aschenhaufen umwandelte. Der Gasthof zu Lonnewitz war in frühern Zeiten das Pfarr-Filialgut von Ganzig, ward aber am 20. Juni 1611 an Barthel Hoffmann, den Sohn des damaligen Pastors in Ganzig, erblich verkauft und der Kauf vom Ober-Consistorium dem 13. Septbr. 1611 confirmirt, jedoch dem Superintendenten in Oschatz die Lehn darüber vorbehalten. Nachher ward es zu einem Posthause gebraucht und wird dieserwegen noch jetzt das Postgut genannt. Es erhielt durch den Postverwalter zu Leipzig, Christoph Mühlbach, die Gastgerechtigkeit, die noch jetzt ausgeübet wird. Die Poststation daselbst aber ging ein, als der Leipziger Oberpostmeister Keese noch eine Station in Calbitz für die Dresdener fahrende Post anlegte und sie seit dem 2. April 1704 in Wurzen, Calbitz, Seehrhausen und Meißen abwechseln ließ. Dieser neuen Station widerfuhr aber nach 22 Jahren ein gleiches Schicksal; sie ward 1726 nach Stauchitz und Wermsdorf und von da 1816 nach Klappendorf und Luppa verlegt. Zu den Freiheiten, die der Gasthof, als ein ehemaliges geistliches Gut noch jetzt genießt, gehört unter andern die Schocksteuerfreiheit, bei der es durch ein höchstes Rescript vom 23. April 1744 geschützet ward. Es werden darauf 4 Pferde und 6 Kühe gehalten und hat an Grundstücken: 1 Schfl. 2 Mtz. Gartenland, 1 Vtl. Antheil an dem Gemeindeplatze, mit Pflaumenb. besetzt; 44 Schfl. 3 Vtl. Acker-, 1 Schfl. 1 Vtl. 1 Mtz. Wiesen- und 1 Vtl. Holzland. Den 24. August 1742 früh um 3 Uhr ging er in Feuer auf, das durch Unachtsamkeit eines Fuhrknechts verwahrloset war. Der Gastwith verlor dadurch außer den Gebäuden 8 Melkkühe, ohne die nicht Milch gebenden Stücken, 25 Schweine, 100 Schock Korn, auf 200 Thlr. Heu, den Verlust an Federvieh noch ungerechnet. Dabei verbrannten auch 3 Fuhrwagen mit Leinwand und gezogenem Damast, die 5 Kaufleuten in Zittau gehörten und auf 20.000 Thlr. geschätzt wurden, nebst 15 Pferden, auch wurden die 3 Fuhrleute gefährlich beschädiget. Die Ueberreste der verbrannten Leinwand wurden am 25. und 26. August gewaschen, getrocknet und bei dem damaligen Landrichter, Lange, in einem Gewölbe so lange verwahrt, bis sie den 19. Septbr. nur auf Einem Wagen nach Zittau abgeführt wurden. Außer diesen beschriebenen 2 Hauptgütern enthalten die übrigen 6 Feierstätte, 3 Kühe und 4 Schfl. ¾ Mtz. Gartenland. Der ganze Amtsantheil besitzt zusammen 8 Pferde, 3 Ochsen, 19 Kühe, 4 Schfl. ¾ Mtz. Gartenland, 2 Vtl. Gemeindetheil, 143 Schfl. 2 Vtl. 2 Mtz. Acker-, 3 Schfl. 1 Vtl. 1 Mtz. Wiesen- und 2 Vtl. 2 Mtz. Holzland.

8)

Das Freigut Striesa, das in Urkunden 28) und in den Oschatzer Kämmerei-Rechnungen auch Stressow und Stroso 29) geschrieben wird, liegt unweit Oschatz am Walde, fast am Fuße des Collmberge, führt in der Oschatzer Kämmerei-Rechnung vom Jahre 1505 zuerst den Namen eines Vorwerks, auf dessen Grund und Boden jetzt 6 Feuerstätte, als das steinerne, mit einem Walle umgebene Herrenhaus und 5 Häuslerwohnungen erbauet sind, worin 56 Consumenten leben. Der Viehbestand beträgt 4 Pferde, 6 Ochsen, 21 Kühe, 135 Schaafe. Der Flächeninhalt des dazu gehörigen Landes umfaßt 3 Schfl. 1 Vtl. Garten-, 223 Schfl. 2 Vtl. Acker-, 22 Schfl. 2 Vtl. Wiesen- und 66 Schfl. Holzland. Das letztere besteht aus 3 Stücken, davon 1 Stück von 24 Schfl. der Eichberg, 1 Stück von 27 Schfl. das bei der Allee Nr. 16 und 1 Stück von 15 Schfl. das Ochsenholz genannt wird 30) ; außerdem gehören noch dazu eine wüste Teichstätte und zwei ungangbare Steinbrüche. 18 Rthlr. 9 Gr. 6 Pf. machen die Zinsen, Gefälle und der Ertrag der Niederjagdgerechtigkeit auf des Guts Grundstücken aus. Am 21. August 1677 hielt der Churfürst Johann Georg II. hier ein Ausschießen, wobei über 50 Hirsche erlegt wurden, darunter der schwerste fast 8 Centner wog. Von der Verbesserung der hiesigen Landwirthschaft wird man sich am besten einen Begriff machen können, wenn ich die von den Besitzern, so weit sie mir bekannt sind, erlegten Kaufsummen anführe. Der erste Besitzer, dessen Name jedoch in das undurchdringliche Dunkel des hohen Alterthums gehüllt ist, war, aller Wahrscheinlichkeit nach, einer von den Freien (militibus agrariis), denen König Heinrich I. zwei oder drei Hufen schenkte, um sie für ihre treuen, bei der Bezwingung der Daleminzier geleisteten, Dienste zu belohnen 31) . Unter den mit Namen bekannten Besitzern 32) aber ist der erste Christoph Sylitz, gegen 1480, dem 1482 Nicol Meißner, auf Mannschatz und Schmorkau, folgte. Dieser verkaufte das Gut an den Bürgermeister in Oschatz, Jacob Bosse für 600 fl. und dieser 1491 an Hanns Preyl. Nach ihm besaß es vor und nach 4505 Baltas. von Grauschwitz, von dem es am Sonnabende nach Margaretha 1509 Wolf von Schleinitz auf Seerhausen von diesem aber 1515 der Rath zu Oschatz für 800 fl. erhandelte, der das Feld anfänglich von einigen Bauern in Thalheim, Lampertsdorf und Merkwitz bestellen, 1517 im Gute vieles bauen und 40 Stämme Holz von Döbeln zuzu anfahren, auch 1588 den Brunnen von einem Berghauer reinigen und ausbessern und 15902 das Röhrwasser anlegen ließ. Im Jahre 1591 wird einer Pumpe und 1592 des Walles um das Herrenhaus bei der Gelegenheit gedacht, als 1 ßo. für die darin befindlichen Fische eingenommen worden war 33) . Der Rath trat, zur Tilgung der Commun-Schulden, im Jahre 1679 Striesa an das geistliche Aerarium zu Oschatz ab, von dem es noch in demselben Jahre Hanns Abraham von Bock auf Saalhausen für 3000 fl. kaufte. Der Kauf ging im Amte Oschatz den 9. Juli vor sich, ward im Ober-Consistorium den 5. und 6. Decbr. 1679 unterschrieben und den 14. und 31. Januar 1680 confirmirt. Der Oberstlieutenant August von Bernhauer kaufte es von dem Letztern den 24. August 1696 für 5200 fl 34) und seine Erben überließen es den 30. Juni 1724 nebst den von Paul Christian Seylern dazu erkauften Beistücken an 20 und 10 Schf. Aussaat, dem Hauptmann Christian Friedrich von Polenz für 7800 fl. 35) . Der Hauptmann Christoph Friedrich von Plötz erhandelte es für 6000 fl. verkaufte es aber, nachdem er das noch vorhandene Wohnhaus gebaut hatte, an den General-Major Otto Friedrich von Ponikau für 16.000 Rthlr., der es ihm jedoch noch bei seinem Leben wieder schenkte. Der Hauptmann von Plötz verkaufte es um das Jahr 1767 an den Herzogl. Württemberg. Major Hanns Ernst von Warnsdorf und den 11. Mai 1771 gelangte es an den gegenwärtigen Besitzer Johann Augustin Alberti, der es für 6780 Rthlr. erstand. Er erbaute 1787 von neuem innerhalb der Hofrhede die massiven 90 Ellen langen Wirthschaftsgebäude, ferner 2 massive Scheunen, die steinerne Brücke über den Wall, den er ausmauern ließ, außerhalb der Hofrhede aber ein steinernes Backhaus, eine Schäferwohnung, 2 Drescherhäuser und führte eine Mauer um den Gemüse- und Erdbirnengarten. Die Felder, die 2 Hufe betrgen, sind von ihm in einen sehr tragbaren Zustand versetzt worden.

9)

Das Thalgut vor Oschatz 36) liegt nebst den 4 davon abgebauten Häusern in der Strehlaer Vorstadt. In diesen 5 Feuerstätten wohnen 53 Consumenten. Das Gut, dessen Wirthschafts- und Stallgebäude von dem Accis-Commissair Geyder neu erbauet worden sind, hat an Viehbestand 4 Pferde, 6 Ochsen, 21 Kühe und 208 Schaafe, an Flächeninhalt aber 3 Schfl. 2 Mtz. Garten-, 202 Schfl. 3 Vtl. 3½ Mtz. Acker-, 25 Schfl. 3 Vtl. 3 Mtz. Wiesenland, 1 Schfl. 1 Vtl. Huthung mit Obstbäumen bepflanzet. Alles zusammen wird zu 3 Hufen gerechnet.

10)

Joh. Abraham Roßbergs zu Wetitz, nordwärts unweit Mügeln gelegenes Pferdnergut von 1½ Hufe, mit 10 Personen, 4 Pferden, 9 Kühen, 60 Schaafen, 1 Schfl. Garten-, 45 Schfl. 3 Vtl 2 Mtz. Acker-, 2 Schfl. 3 Vtl. Wiesenland, 62½ vollen und gangbaren Schocken, 5 Gr. Quatember-Beitrag, 1 Spannhufe 6 Ruthen, eben so viel an Magazin- und Marschhufen. Dieses Gut gehörte vormals mit den Zinsen und Diensten, ingleichen mit der Erbgerichtsbarkeit zum Rittergute Seerhausen, ward aber 1612 davon an das Ritteramt Zöschau verkauft. Letzteres überließ hernachmals die Zinsen und Dienste dem Besitzer des Gutes, die Erbgerichtsbarkeit aber der Stiftsregierung zu Wurzen, die jedoch, weil das Gut nicht im Bezirke der Stiftsregierung liegt, durch ein höchstes Rescript vom 26. Mai 1777 dem Amte Oschatz zugeeignet, die Lehn des Guts dagegen ferner noch bei der Stiftsregierung gelassen ward. Dieses Gut, das Nr. 25 führt, brannte 1806 ab. 37)

11)

Das sogenannte Kirchhäuschen zu Glossen, westwärts von Mügeln, hat 3 Consumenten, 1 Vtl. 1 Mtz. Gartenland und 1 Gr. Quatember-Beitrag.

12)

Ockeritz war ehemals ein Dorf von 9 Hufen, ward aber 1429 von den Hussiten völlig verwüstet 38) . Bald darauf ward ein Bauerngut mit 6 Hufen wieder erbaut, das hernach den Namen eines Vorwerks erhielt. Georg von Grauschwitz, auf Saalhausen, besaß dasselbe, nach der Amts-Matrikel, noch vor 1552, es kam aber unter Nicol von Grauschwitz gegen 1587 an Hanns von Saalhausen auf Schweta. Es ward hernach, wahrscheinlich zur Zeit des dreißigjährigen Krieges, wieder verheeret und blieb lange wüste, bis es Joh. Gottlob Kopp auf Schweta wieder aufbauete. Jetzt enthält dessen Flächenraum 1½ Schfl. Garten-, 164 Schfl. Acker-, 3 Vtl. Wiesen-, 1 Vtl. 2 Mtz. Holzland mit Erlen, nebst einer Obstpflanzung an einem Feldwege, einem Stück Land nach 1½ Schfl. mit wilden Kirschbäumen besetzt und einem unbenutzten Steinbruch von schlechter Masse. Die übrigen 3 noch unangebauten Hufen, von 63 Schfl. Aussaat werden in Wetitz von dem 1½ Hüfner Roßberg, dem Mahlmüller Hauswald und dem Einhüfner Klotzsch beigeführt. Dem Amte gehört mit Ober- und Erbgerichten, Steuern und Folge

13)

der größte Theil der aus 85 9/16 Hufen bestehenden Oschatzer Stadtflur, worauf sich, soweit sie unter Amtsgereichtsbarkeit gehören, weiter keine Gebäude finden, als in der Blumberger Flur das Wolkische Weinbergshaus mit 3 Kühen, ½ Mtz. Gretzegarten und 10 Schfl. Weinbergsfeld, ferner Joh. Georg Gaschens im Jahre 1802 neu erbaute Wohn- und Wirthschaftgebäude mit 2 Pferden, 2 Kühen, 1½ Mtz. Gretzegarten, ½ Hufe oder 20 Schfl. 1 Vtl. 2 Mtz. Ackerland und 1 Stück Keilgarten nach 2 Mtz.; in der Kunersdorfer Flur das Raths-Kämmerei-Gut Pappenheim mit 1½ Hufe Feld und einigen Wiesen 39) , und in der Praschwitzer Flur das Hospital zum fernen Siechen 40) . An der Stadtflur haben theils Stadt- theils Dorfbewohner Antheil. Von den zur Stadt gehörigen Grundstücken besitzet, z.B. das rothe Vorwerk 161 Schfl. Acker-, 28 Schfl. 3 Vtl. 2 Mtz. Wiesen- und 586 Schfl. Holzland in der Collmer Waldung und einen Antheil an dem großen Forste 41) ; zur Schäferei des gedachten Aerarien-Gutes gehören 54¾ Schfl. Acker- und 10¾ Schfl. Wiesenland; zum Thalgut vor Oschatz 42) 3 Hufen Acker- und 25 Schfl. 3 Vtl. 3 Mtz. Wiesenland; das Rippiussische Gestifte hat eine halbe Hufe auf dem Thale, deren Pacht zu einem Stipendium für Studirende bestimmt ist 43) und die 21½ Schfl. Ackerland und gegen 5¾ Schfl. 1 Mtz. an Antheilen von 8 Wechselwiesen enthält. Dorfbewohner besitzen von der Stadtflur 1½ Hufe Feld und 1 Wiese nach 3 Schfl. beides in Gorau; 3½ Hufe nebst einem Steinbruche in Großneußlitz; und 1 3/8 Hufen und 2 Wiesen nach 3 Vtl. in Praschwitz; 12 Hufen und 5 Wiesen nach 4 Schfl. davon 2 mit Holz nach 1½ Schfl. besetzt sind., in Blumenberg; 4½ Hufe und 6 Wiesen nach 3 Schfl. 2 Vtl. in Kunersdorf, davon eine die Welke genannt wird, weil in jenen Zeiten, wo noch wenig angebaut war, Wölfe ihr Lager dort hatten; 1¼ Hufe und 1 Schfl. 3 Vtl. 2 Mtz. Ackerland und 12 Wiesen in Zschöllauer Flur; überdies noch 26 einzelne Wiesen, die zu keinem Felde gehören, und mehr als 70 Schfl. Flächenraum austragen.


die im Amte mit Obergerichten, auch zum Theil mit Steuern und Folge zustehen, von denen ich hier aber nur, um das Ganze, soviel als möglich, ungetrennt zu lassen, und die Uebersicht zu erleichtern, den Namen und die Stelle anzeige, wo man in dieser zweiten Abtheilung dasjenige findet, was hier eigentlich angegeben werden sollte. Dian Anzahl der Oerter beläuft sich auf funfzehn. Zwölfe davon liegen in dem Amtsbezirke und sind folgende:

1) Altoschatz, im 2. Abschnitte, Nr. I.
2) Lonnewitz in diesem Abschnitte Nr. 7 und unter Bornitz im 3. Abschnitte A Nr. V. 3
3) Kleinragwitz unter Bornitz im 3. Abschn. A. Nr. V. 2 und unter Casabra im 3. Abschn. A Nr. VI. 2
4) Schönnewitz unter Bornitz im 3. Abschn. A. Nr. V. 4 und unter Borna im 3. Abschn. A Nr. IV. 4
5) Schmorkau im 3. Abschn. B Nr. VI.
6) Rechau unter Zöschau im 3. Abschn. A Nr. XXIV. 2
7) Oppitzsch im 2. Abschn. Nr. IV. f. unter den Strehlaer Pfarrgerichten im 2. Abschn. Nr. IX. und unter dem Rittergute Strehla im 3. Abschn. A Nr. XXII. 6
8) Oetzsch im 2. Abschn. Nr. V.
9) Sehlitz unter Schlatitz im 2. Abschn. Nr. VIII.
10) Ganzig in diesem Abschn. II. Nr. 3
11) Wetitz in diesem Abschn. II. Nr. 0 unter Schweta bei Döbeln im 2. Abschnitte Nr. VII. 5 und unter Zöschau im 3. Abschn. A Nr. XXIV. 4
12) Kleinschlatitz unter Schlatitz im 2. Abschn. Nr. VIII.

Die übrigen drei Oerter Glossen, Schleben und Salasan sind in auswärtige Aemter einbezirkt und werden in der nun folgenden Nr. 4 näher beschrieben.

die dem Amte zinsen und Dienste leisten, sind an der Zahl 49. Davon liegen in dem hiesigen Amtsbezirke folgende:

1) Deutsch- und 2) Wendischluppa, unter Radegast im 3. Abschn. A. Nr. III. 2 b. c.
3) Pulsitz und 4) Salbitz, unter Zöschau im 3. Abschn. A. Nr. XXIV. 4
5) Bochra, unter Merzdorf im 3. Abschn. B Nr. V. 2 und unter Strehla im 3. Abschn. A. Nr. XII. 11
6) Reußen unter Bornitz im 3. Abschn. A. Nr, V. 7 ferner unter Gröba im 3. Abschn. B. Nr. II. 2 und unter Merzdorf im 3. Abschn. B. Nr. V. 3
7) Zauswitz, unter Borna im 3. Abschn. A. Nr. IV. 6 unter Bornitz im 3. Abschn. A. Nr. V. 5 und unter Strehla im 3. Abschn. A. Nr. XXII. 10
8) Ganzig in diesem Abschnitte unter II. Nr. 3 und unter Zöschau im 3. Abschn. A. Nr. XXIV. 3
9) Limbach, unter Saalhausen im 3. Abschn. A. Nr. XVIII. 7
10) Liebschütz, unter Wellerswalda im 3. Abschn. A. Nr. XXIII. 5
11) Mannschatz im 3. Abschn. B. Nr. IV.
12) Wetitz in diesem Abschnitte II. Nr. 10 ferner unter Schweta bei Döbeln im 2. Abschn. Nr. VII 5 und unter Zöschau im 3. Abschn. A. Nr. XXIV 4
13) Wadewitz unter Bornitz im 3. Abschn. A. Nr. V. 8
14) Kleinböhla in diesem Abschn. II. Nr. 2 und unter Wellerswalda im 3. Abschn. A. Nr. XXIII. 3
15) Hohenwussen, unter Hof im 3. Abschn. A. Nr. XIII. 9
16) Terpitz, unter Borna im 3. Abschn. A. Nr. IV. 5
17) Calbitz, unter Kötitz im 3. Abschn. A. Nr. I. 1
18) Oppitzsch im 2. Abschn. Nr. IV. ferner unter den Strehlaer Pfarrgerichten im 2. Abschn. Nr. IV. und unter dem Ritterg. Strehla im 3. Abschn. A. Nr. XXI. 6
19) Sehlitz am Ende des 2. Abschn.
20) Alt- und 21) Neukötitz im 3. Abschn. A. Nr. I.
22) Kleinragwitz unter Bornitz im 3. Abschn. A. Nr. V. 2
23) Lampertsdorf unter Saalhausen im 3. Abschn. A. Nr. XVIII. 8
24) Malkwitz, unter Kötitz im 3. Abschn. A. Nr. I. 2
25) Leißnitz, unter Wellerswalda im 3. Abschn. A. Nr. XXIII. 4
26) Lonnewitz in diesem Abschn. II. Nr. 7 und unter Bornitz im 3. Abschn. A. Nr. V. 3
27) Schönnewitz, unter Bornitz im 3. Abschn. A. Nr. V. 4
28) Thalheim, unter Saalhausen im 3. Abschn. A. Nr. XVIII. 6
29) Wellerswalda im 3. Abschn. A. Nr. XXIII. 1
30) Merkwitz in diesem Abschn. unter II. Nr. 1
31) Kreina, unter Hof, im 3. Abschn. A. Nr. XIII. 5
32) Altoschatz, im 2. Abschn. Nr. 1
33) Collm im 3. Abschn. A Nr. VII
34) Leckwitz, unter Canitz im 3. Abschn. B. Nr. I. 2
35) Stadt Oschatz im 3. Abschn. A Nr. XVII. Außerdem gehören von den Dörfern, die in auswärtigen Aemtern liegen, folgende unter diese Rubrik, deren Obliegenheiten ich sogleich hier beifügen will, weil ich weder unter den unmittelbaren Unterthanen des hiesigen Amtes, noch unter dessen Amts- und Schriftsassen einen schicklichen Ort dazu finde.
36)

Schrebitz 44) , das zwar unter das Schulamt Meißen gehört, dennich aber ins Amt Oschatz mit 12 Pferden spannen muß.

37)

Paußnitz war vormals dem Kloster Riesa lehn- und zinsbar und mußte nebst Sahlasan 1 Heerfahrtswagen, 4 Wagenpferde, 2 Wagenknechte und 9 Fußknechte auf Erfordern aufbringen. Jetzt gehört es unter die Gerichte zu Lößnig im Amte Großenhain. Ehemals mußte es auch dem hiesigen Amte Dienste leisten, aber Churfürst August befreite es unter dem 2. Januar 1580 davon, weil es mit der Folge, Steuer und andern Gerechtigkeiten an den von Miltitz überwiesen ward. In das hiesige Rentamt giebt es 8 Thlr. Walp. und 16 Thlr. Mich. Erbgeschoß, desgl. 14 Schfl. 3 Vtl 1 3/16 Mtz. Schoßkorn eben soviel Schoßhafer, Dresdner Maaß, zu Martini.

38)

Schleben, auch Slauen, hatte zu Anfange des 16. Jahrhunderts nebst seinen Zugehörungen, und 4 ßo. 9 Gl. und 4 Heller, Sifart Dragisch von dem Stifte Meißen in Lehn 45) , stellte ehemals zur Heerfahrtsfolge 2 Fußknechte und gab einen gemessenen Beitrag zu Pferden, Wagen und andern Zugehörungen, verhält sich auch auf 18 Hufen in Rücksicht des Hufenhafers nach dem gewöhnlichen Einbringen, giebt jährlich ins hiesige Rentamt 1 Thlr. Walp. und 2 Thlr. Mich. Erbgeschoß, nebst 8 Schfl. 2 15/16 Mtz. Schoßkorn und 5 Schfl. 2 Vtl. 2 15/16 Mtz. Schoßhafer, Dresdner Maaß, zu Martini, auch von jeder Hufe 2 Thlr. 15 Gr. das von 18 Hufen vierteljährig 14 Thlr. 7 Gr. 6 Pf. beträgt.

39)

Sahlasan oder Saalsen, vormals auch Seleßen und Saalhausen genannt, gehörte in ältern Zeiten dem Stifte Naumburg, ward aber unter dem Bischofe Ludolph an den Markgrafen Heinrich den Erlauchten 1282 46) verkauft. Dieser schenkte es dem Domkapitel zu Meißen, dem es nun lehn- und zinsbar ward. Zu den ehemaligen Heerfahrtszügen stellte es 2 Fußknechte und trug mit Pausnitz das übrige bei, was erforderlich war. Im Jahre 1287 verkaufte Heinrich, Herr des Schlosses zu Colditz, 5 Malter, 2 Schfl. Korn und Hafer Zehenden aus den Dörfern Meyla und Sahlasan für 13 Mark Freib. Silbers und Gewichtes an M. Tilemann zu Torgau, Scholastikus in Meißen. Bischof Witego gab ihm diesen Zehenden am Tage Donati in Lehen, den die Bauern nach Strehla zu fahren schuldig sind. Meyla giebt 14 Schfl. Korn und Hafer, von jedem gleichviel. Die übrigen 15 Schfl. Korn und Hafer, die der Bischof dem Ritter Herrmann von Zschäpa damals in Lehn gegeben hatte, soll der Scholastikus bei Gelegenheit wieder einlösen 47) . Im Jahre 1299 schenkte der Propst zu Budissin, Theodoricus, zur Aufrichtung einer ewigen Vikarie auf dem im Dom zu Meißen befindlichen Altar gegen Mitternacht, der von dem Bischof Witego errichtet worden war und worüber dem Capitel die Collatur zustand, zu Ehren des heil. Nikolaus und Laurentius, das Dorf Sahlasan mit allen Zugehörungen, Zinsen, Getreide, Zehenden, Diensten, Weiden. Die Einkommen des Dorfs wird also namhaft gemacht: 10 Mark, 1 Verding, unter welchen 6 Mark, 3 Verding nach Boschöfl. Naumburger Kammergewichte gewogen sein sollen und 3½ Mark nach Strehlaer Gewichte, alles nach gutem Gewichte und Freiberger Würde, ingleichen 28 Denar. Strehlaer Münze, 14 Hühner und 1½ ßo. Eier, welcher Zins halb Mich. und halb Walp. gefällig ist, endlich von den Höfen an rechtem Zins 13 Malter und 6 Schfl., an Zehenden aber 2 Malter Korn und 2 Malter Hafer 48) . Jetzt gehört Sahlasan mit den Erbgerichten unter das Procuratur-Amt Meißen, muß aber mit 18 Pferden ins Amt Oschatz spannen und dahin, wie mehrere andere Dörfer, auf Verlangen, Hufenhafer bringen. Von jeder Hufe entrichtet es ins hiesige Rentamt 6 Thlr. 3 Gr. Die beträgt von 12½ Hufe vierteljährig 19 Thlr. 3 Gr. 4½ Pf. 49) .

40)

Ostrau, in Urkunden der Vorzeit Oztrowa, auch Ostrowa, im gemeinen Leben After, ohnweit Döbeln, vormals ein Altzellaer, jetzt ein unmittelbares Nossener Amtsdorf, mit einer Mühle, die vor ohngefähr 20 Jahren abbrannte, nach Jahna in die Kirche eingepfarrt, ward 1636 mit 5 Anspännern, doch mit Vorbehalt der Baudienste, aus dem Amte Nossen in das hiesige Amt gewiesen.

41)

Das Rittergut Gröppendorf, im Amte Grimma gelegen, entrichtet jährlich zu Mich. 1 Thlr. 6 Gr. Erbgatterzins in das hiesige Rentamt von einer in der Holzmark Methebach 50) befindliche Wiese. Außerdem gehören aus dem Amte Grimma in das hiesige mit Zinsen und Diensten noch 8 nachstehende Dorfschaften: 51)

42)

Glossen, in Urkunden von 1013 Gluski 52) , mithin ein von den Daleminziern erbautes Dorf, gehört mit den Obergerichten theils unter das Amt Oschatz, theils unter das Amt Grimma. Auf der einen Seite, wo 15 ansässige Mann dem Amte Mügeln und dem Ritterg. Gröppendorf mit Untergerichten, Lehn und Zinsen zuständig sind, übt das Amt Oschatz die Obergerichte aus und fordert Folge, Steuer und Nachreise. Zum Heerfahrtsdienste stellte dieser Theil mit Lampertsdorf, Limbach, Schleben und Wetitz auf Erfordern 1 Hufenwagen, 4 starke Wagenpferde, 2 Wagenknechte und 12 Trabanten oder Fußknechte. Wenn es verlangt wird, sind die mit 18 Hufen begüterten auch verbunden, den jährlichen Hufenhafer ins Amt zu bringen, wo sie für jeden Schfl. 1 Gr. mehr bekommen, als er auf dem Markte gilt. Doch steht es dem Amte frei, zu bestimmen, wieviel Jeder an Scheffeln auf die Hufe bringen soll. Ueberdies geben sie jährlich ins Rentamt 1 Rthlr. Walp. und 2 Rthlr. Mich. Erbgeschoß, 3 Gr. Erbzins zu Martini, 2 Schfl. 1 Mtz. Schoßkorn und eben soviel Schoßhafer, Dresdner Maaß. Das sogenannte Kirchhäuschen entrichtet zu Mich. noch besonders 3 Gr. Erbzins. Die andere Seite des Dorfs mit 31 Consumenten, 21 Kühen, 8 Pferden, 10 Hufen, 22 Gr. 6 Pf. Quatember-Beitrag und 161½ gangbaren Schocken gehört mit aller Botmäßigkeit in das Erbamt Grimma. Die Verhüften aber entrichten ins Rentamt Oschatz von jeder Hufe 3 Thlr. 15 Gr., was von 10 Hufen vierteljährig 6 Thlr. 13 Gr. 6 Pf. beträgt 53) , Von dem Grimmaer Antheile gehören 3 Personen zur Vogtei Schrebitz unter dem Schulamte Meißen 54) . Am 10. Juli 1814 brannten früh gegen 2 Uhr Nr. 1, 5, 7, 10, 11 des Mügelner Amts- und 2,3,4,8 des Gröppendorfer Antheils ab.

43)

Pappitz, ohnweit Glossen, aus 30 Einwohnern mit 19 Hufen, 9 Pferden, 36 Kühen, 122 Schafen, 382½ gangb. Schocken und 2 Thlr. 1 Gr. Quatember-Beitrag bestehend, entrichtet ins hiesige Rentamt von jeder Hufe jährlich 2 Thlr. 15 Gr. Dies beträgt von 10 Hufen vierteljährig 6 Thlr. 13 Gr. 6 Pf. Im Jahre 1575 ward bei der in Oschatz gehaltenen Generalvisitation, nach der Matrikel unter dem Abschiede Nr. 1 dem Superintendenten in Oschatz, um sein Pfarrfeld besser bestellen lassen zu können, das Dorf Pappitz mit allen seinen Zinsen, Frohnen, Erbgerichten und aller Gerechtigkeit, die das größere geistliche Aerarium in Oschatz daran hatte, eingeräumt und übergeben.

44)

Reckwitz, nordwärts von Pappitz, hat 7¼ Hufe mit 698¾ gangb. Schocke, 1 Thlr. 7 Gr. 6 Pf. Quatember-Beitrag, 10 Pferde, giebt von jeder Hufe 3 Thlr. 15 Gr. ins Oschatzer Rentamt. Dies macht von 7¼ Hufen vierteljährig 4 Thlr. 18 Gr. 2½ Pf.

45)

Jeßewitz bei Prösitz, mit 45 Einw., 10 Pferden, 44 Kühen, 158 Schafen, 10½Hufe, 2 Thlr. 5 Gr. Quatember-Beitrag und 846½ gangb. Schocken, entrichtet von jeder Hufe jährlich 3 Thlr. 12 Gr. Dies beträgt von 5¼ Hufe vierteljährig 4 Thlr. 14 Gr. 3 Pf.

46)

Kleinquerwitzsch, 1 Stunde ostwärts von Jeßewitz, besteht aus 15 Einwohnern, 6 Pferden, 18 Kühen, 83 Schafen, 6 Hufen, 1 Thlr. 4 Gr. Quatember-Beitr. und 220 gangb. Schocken und zinset von jeder Hufe jährlich 2 Thlr. 15 Gr., davon kommt von 6 Hufen auf jedes Vierteljahr 3 Thlr. 22 Gr. 6 Pf.

47)

Remse bei Kleinquerwitzsch, hat 15 Einw. 6 Pferde, 16 Kühe, 58 Schafe, 6 Hufen, 233 gangb. Schocke, 1 Thlr. 4 Gr. Quatember-Beitr. und giebt von jeder Hufe jährlich 2 Thlr. 15 Gr. Dies beträgt von 6 Hufen vierteljährig 3 Thlr. 22 Gr. 6 Pf.

48)

Wadewitz, ohnweit Remse, ein Dorf von 44 Einw. mit 10 Pferden, 50 Kühen, 114 Schafen, 14 Hufen, 2 Thlr. 22 Gr. Quatember-Beitrag und 973½ gangb. Schocken, entrichtet von jeder Hufe jährlich 2 Thlr. 15. Gr. Das macht von 14 Hufen jedes Vierteljahr 9 Thlr. 4 Gr. 6 Pf.

49)

Prösitz, in Leonhardi Erdbesch. von Sachsen Brösen, wovon das Ritterg. Haubitz mit 4 Pferden und 1¼ Hufe besitzt, entrichtet von jeder Hufe jährlich 3 Thlr. 15 Gr., mithin von 9 Hufen vierteljährig 5 Thlr. 21 Gr. 9 Pf. ins Rentamt Oschatz.

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1) Vor dieser Zeit wohnten die Beamten in Privat-Häusern, wie im ersten Theile oben bereits angemerkt ist.    zurück

2) Das im Frohngäßchen liegende Gebäude, das vorher zur Frohnfeste gedient hatte (erster Theil, oben) verkaufte man an einen Bürger.   zurück

3) Erster Theil oben    zurück

4) Beispiele der durch das Amt ausgeübten peinlichen Gerichtsbarkeit sind diese: Dienstag nach Quasimodogeniti, 1528 ward Brosius Winter, Schenkwirth in Wellerswalda, mit dem Schwerte in Merkwitz hingerichtet, weil er Urban Malitzsch, Montags nach Lätare des gedachten Jahres, bei dem rothen Vorwerke vor Oschatz am Kopfe so stark verwundet hatte, daß er den fünften Tag darauf starb. Winter ward von des verwundeten Freunden in Merkwitz sogleich ergriffen und dem Amte zur gefänglichen Haft übergeben. Eine Dienstmagd auf dem Landrichtergute zu Lonnewitz, mit Namen Gerische, Nicol Gelhars, eines Schirrmeisters zu Deschitz Tochter, ward Mittwochs nach Dionysius 1549 in Oschatz gerichtet und aufs Rad geflochten, weil sie am Michaelistage des genannten Jahres eine Dienstmagd aus dem Kloster zu Riesa, mit Namen Elisa Kettnerin, nicht weit von Lonnewitz, mit einem Zaunpfahle zu Boden geschlagen und darauf durch zwei Messerstiche in den Hals ermordet hatte. Die Mörderin hatte den Klostermägden in Riesa 20 Kleidungsstücke gestohlen und mit nach Lonnewitz genommen. Die Kettnerin, die von ihren Mitmägden sogleich nachgeschickt worden war, entdeckte den Diebstahl in Lonnewitz, ward aber von der Diebin, die ihr auf dem Rückwege auflauerte, auf die beschriebene Art ermordet. Die Mörderin ward ergriffen und gestand sogleich ihre verübte Frevelthat. Ilgen Viehweg, von Bernitz, ein Straßenräuber, empfing am 20. Januar 1548 in Oschatz durch das Schwert den verdienten Lohn, weil er das Jahr vorher den Rittergutsbesitzer zu Schweta, Cosinus von Saalhausen im hohlen Wege vor Mügeln mit einem Spieße vom Pferde geworfen und ihm 1 Rappier, 1 Zündbüchse, 2 goldne Ringe, 2 Siegel, Geld und andere Sachen abgenommen hatte. Matern Berger von Paußnitz und Alex Wolf, der Wende genannt, wurden wegen verübter Diebstähle Sonnabends nach Mariä Empfängniß 1551 zu Oschatz mit dem Strange bestraft. Eine gleiche Strafe empfingen 1554 drei berüchtigte Diebe, Georg Viehweg von Collm, Georg Hause von Zwenkau und Brosius Mitternacht von Kemberg, nachdem sie zuvor in Collm eingezogen und dem Amte übergeben worden waren. Georg Meißners, eines Hausgenossen in Mannschatz, Tochter, ward 1558 als eine Kindsmörderin mit dem Rade vom Leben zum Tode gebracht. Ein gewisser Paul Lorenz erhielt 1579 wegen häufiger Diebereien seine Strafe in Oschatz an dem Galgen. Am 29. April 1608 ward ein junger Mensch von 17 Jahren gerädert, welcher Geld und Kleider zu Ganzig verspielt, hernach dem Sohne eines Hirten auf dem Felder die Kleider abgenommen hate und bald darauf gefänglich eingezogen worden war. Gottfr. Kretzschmar, ein Häusler aus Lonnewitz, ward den 2. August 1754 an einem Freitage wegen eines vorgenommenen, aber nicht gelungenen, Mordes, auf der Kleinneußlitzer Lehde erst enthauptet und dann aufs Rad geleget. Er hatte einen reitenden Boten, der von dem Obristlieut. Wedlich aus Polen von seinen Gütern abgesendet worden war, am 19. April 1754 auf seiner Rückreise im Gasthofe zu Lonnewitz gesehen, war ihm bis ins Großholz zwischen Mehltheuer und Klappendorf nachgegangen, hatte ihn vom Pferde geworfen, ihm einen Stich mit dem Messer und mehrere Schnittwunden beigebracht, 15 Thlr. Geld abgenommen und war davon gegangen. Der Bote erholte sich aber wieder, kehrte nach Lonnewitz zurück und zeigte den Thäter, den er im Gasthofe gesehen hatte, an, der auch augenblicklich in Arrest gesetzt ward. Der letzte, der unter des Amts Jurisdiction hingerichtet ward, war Joh. Eulitz aus Zschöllau, der den 25. Januar 1771 als ein Kirchenräuber (Erster Theil oben) sein Leben am Galgen endigte.    zurück

5) Um den jetzt ungewöhnlichen und daher undeutlichen Ausdruck Zinskauf richtig zu verstehen, bemerke ich, daß er von dem, der ein Kapital auf Jahre auf Zinsen anlegte, (Creditor) gebraucht ward. Dieser war Zinskäufer, dagegen der Andere, welcher das Kapital erhielt, (Debitor) Zinsverkäufer. Wenn der Debitor das schuldige Kapital wieder auszahlte, so sagte man, er kaufe die Zinsen wieder. Die Zinsen, die von einem Kapital gegeben werden, das wieder zurückgezahlt werden konnte, hießen wiederkäuflich. Diese Gewohnheit, Geld auszuleihen, hatte besonders bei geistlichen Stiftungen statt und durch den Ausdruck Kauf und erkauf, der davon gebraucht ward, verschleierte man den Wucher, den man mit dem Gelde trieb.    zurück

6) Nach der Original-Schrift in dem Oschatzer Raths-Archiv, lit. E. n. 5    zurück

7) Joh. Conr. Knauths Altzellische Chron. Th. IV, S. 121    zurück

8) Knauth irret sich daher am angezogenen Orte, wenn er behauptet, Merkwitz sei zum Oberamte Meißen gekommen.    zurück

9) Oben Nr. 26    zurück

10) Ich erinnere ein für allemal, daß, wenn ich in der Folge die Zahl der Einwohner eines Dorfs oder Gerichts anführe, diese, wie hier, vom Jahre 1814 zu verstehen ist.    zurück

11) Bei dieser Anzeige, so wie bei den folgenden liegt eine im Jahre 1812 auf hohen Befehl verfertigte Consignation zum Grunde. Bei der Anzahl der Schaafe ist das Knechtsvieh mit eingeschlossen, aber die Lämmer vom Jahre 1811 und 1812 sind ausgenommen.    zurück

12) Oben Nr. 26    zurück

13) Woher nicht nur die hier, sondern auch die fernerhin angeführten Hufen ihre Benennung haben, sehe man oben.    zurück

14) Nicht, wie in den neuern Rechnungen des Rentamtes steht, Zschöllauer Maaß, dergleichen es weder jetzt giebt, noch sonst gegeben hat. Das Zellaer Maaß steht mit dem Nossener in gleichem Verhältnisse. S. Wagners Univ. Getreide-Maaß-Vergleichung in Chursachsen, Nr. 93    zurück

15) Das Uebrige gehört zu dem Ritterg. Wellerswalda    zurück

16) Das Geschlecht derer von Ossa wird in Gauhens Adel-Lexikon S. 1551 f. beschrieben. Das Ritterg. Oßa im Amte Rochlitz war das Stammhaus dieses Geschlechts und ward noch 1560 von Wolf von Oßa besessen. Albinus in der Meißner Land-Chronik, Tit. V, S. 348 und durch ihn verleitet Canzler in tableau historique de l'electorat de Saxe p. 256 verwechseln das gedachte Geschlecht mit dem Geschlechte derer von Nossen. Albins Meinung widerlegt Knauth in der Altzellaer Chronik Th. V, S. 6 f. und unter dem  Rittergute Altoschatz werde ich urkundlich beweisen, daß sich Canzler geirrt hat, wenn er die von Oßa, statt derer von Noßen, als Besitzer jenes Ritterguts angegeben hat.    zurück

17) Schoettgen. scrippt. hist. Germ. tom. II, p. 367    zurück

18) Scoettgen. I c. p. 361. In der daselbst befindlichen Urkunde wird ihnen (wie die eigentlichen Worte lauten) das Gut und Vorwerk Gantzk mit etlichen Gärtnern davorwohnende, in der Oschatzer Pflege gelegen, mit allen Zubehörungen übergeben.    zurück

19) Es führen mehrere Oerter ähnliche Namen, z.B. das Kloster Schillen, ferner das Dorf Zscheila bei Meißen, das ehemals Schylow geschrieben ward und das zur Herrschaft Wechselburg gehörige Dorf Altschillen. Schöttgen führt in opuscul. min. hist. Saxon. illustr. p. 71 n. XVII eine Burgwart Schillau aus einem Diplom vom Jahre 1091 an, deren Lage er aber nicht anzugeben weiß. Leonhardi in der Erdbeschr. von Sachsen I, S. 484 nimmt Zscheila bei Meißen dafür an; es kann aber auch das obengenannte Schillen sein, das jetzt Wechselburg heißt.    zurück

20) Oben Nr. 42    zurück

21) Erster Theil oben    zurück

22) Erster Theil oben    zurück

23) Der eine davon ist ein Theil des im ersten Theile oben beschriebenen Wetzsteinflötzen.    zurück

24) Die Bedeutung dieses Namens erklärt der erste Theil oben    zurück

25) im ersten Theile oben    zurück

26) In dem angeführten churfürstl. Befehle werden die anderweitigen Abgaben also aufgeführt: 4 fl. der Person die an seiner Stelle, wenn er sie nicht selbst versehen kann, das Landrichteramt übernimmt; 10 fl. Landsteuer; 4 Maaß Korn auf die Schule zu Oschatz; 10 Mtz. Korn und soviel Hafer ins Amt Mügeln; 1 Schfl. Korn und 1 Schfl. Hafer dem Pfarrer und 1 Schfl. Hafer dem Kirchenschreiber jährlichen Dezem.    zurück

27) Ueber die Ursache dieser Benennung belehrt S. 26    zurück

28) Dies geschieht schon 1292, als der Bischof zu Meißen, Wilego, dem Kloster Sornzig den Kauf gewisser Zinsen bestätigte, die auf Striesa hafteten und noch 1410, als diese Zinsen von dem genannten Kloster an die Kapelle des h. Leichnams in Oschatz gegen die ihr bisher zugehörigen Zinsen im Dorfe Kötitz und die 3 Viertel der Mühle in Zschöllau vertauscht und von dem Bischof zu Meißen, Thimo, zu Stolpen am zweiten Tage nach Donatus (den 7. August) gedachten Jahres bestätiget wurden.    zurück

29) Diese Wendische Schreibart zeigt nicht nur an, daß Striesa von den Daleminziern erbaut worden ist, sondern führt auch auf die Gedanken, daß es seinen Namen von dem Wendischen Worte Strozba, Straschidlo, das soviel als Schreckbilder, Geistererscheinung bedeutet und zur Zeit der Erbauung den Feld-, Wald-, und Wassergöttern beigelegt ward, erhalten habe, worüber man Knauths Oberlausitz. Sorbenwend. Kirchengesch. S. 28 und D. Antons erste Linien eines Versuchs über der alten Slaven Ursprung etc. S. 52 nachlesen kann.    zurück

30) erster Theil oben    zurück

31) erster Theil oben    zurück

32) Der in Weißenfels als Justiz-Amtmann verstorbene Commissions-Rath Jahn hat zwar in seiner Beschreibung des Amtes Oschatz S. 31 den Edlen von Drandorf als den ersten Bürger angeführt und sich dabei auf Joh. Conr. Knauths Misniae illustrandae prodromum oder Einleit. zu des Markgrafth. Meißen, Landes- und Geschichtsbeschreibung S. 500 berufen, wo unter den Drandorfischen Gütern auch ein gewisses Striesa angeführt wird. Allein dieses ist nicht das Striesa im Amte Oschatz, sondern das im Amte Schlieben.    zurück

33) Mehreres findet man im ersten Theile oben    zurück

34) Amts Oschatz Kauf- und Handelsbuch, Vol. IV, s. 466    zurück

35) Amts- Oschatz Kauf- und Handelsbuch Vol. VII, s. 383    zurück

36) erster Theil oben    zurück

37) Die übrigen Theile dieses Dorfs kommen unter den Rittergütern Schweta bei Döbeln, Oetitzsch bei Mügeln und Zöschau vor.    zurück

38) Oben Nr. 28    zurück

39) Erster Theil oben    zurück

40) Im ersten Theile, S. 139 f. habe ich zwar, verleitet durch die alte, geschriebene Nachricht, den Standort des Hospitals zum fernen Siechen in die Großneußlitzer Flur gesetzt, aber durch neuere, zuverlässigere Angaben bin ich belehrt worden, daß gedachtes Hospital zur Praschwitzer Flur gehört. Es zeigt dies auch sogleich der Augenschein, denn es ist auf allen Seiten und selbst noch über die Landstraße von Praschwitzer Feldern eingeschlossen. Die Topographie der Stadtflur beschreibt mit mehrern der erste Theil oben und die Aussaat derselben ebendaselbst    zurück

41) Im ersten Theile oben    zurück

42) Ebend. und in diesem Theile oben    zurück

43) Ebend. oben    zurück

44) Schrebnitz, vormals eine Burgwart (erster Theil oben), nachher der Sitz einer Voigtei, ward mit andern dazu gehörigen Dörfern von Heinrich dem Erlauchten 1268 nicht, wie Knauth will, zum Stauchaer und nachmaligen Döbelner Nonnenkloster, sondern nach Urkunden, die Horn in dem Leben Heinrichs des Erl. S. 362-367 vollständig beigebracht hat, zum Kloster Seußlitz geschenkt. Nach der Secularisation dieses Klosters kam es unter das Schulamt Meißen (Müllers Gesch. der Landschule zu Meißen B. 2 S. 149). Churfürst August eignete dem Bischof zu Meißen, Johann, 1570 die Gatterzinsen und Lehen zu Schrebitz zu (Kreisigs Beitr. zur Sächs. Gesch. Th. 1, S. 167).    zurück

45) Man sehe das Lehnregister der Meißner Kirche in dem Anhange zu Schöttgens Historie der Stadt Wurzen, S. 41, das nach M. Senfs Urtheile in seiner Kirchen- und Reformat.-Gesch. des Amtes Stolpen S. 51 am Anfange des 16. Jahrh. nicht aber, wie Schöttgen meint, 1450 oder 1460 aufgesetzt worden ist.    zurück

46) Lit. Lutolfi episc. Numburg. super venditione Salesen, 1282 17, Cal. Oct. im Meißner Stifts-Archiv    zurück

47) Albini Registrada Nr. 132    zurück

48) Geschehen in nocte Fabiani et Sebastini. Albini Registrada, Nr. 171    zurück

49) In Sahlasan lebte ums J. 1776 der Huf- und Waffenschmied, Hönicke, der zugleich Künstler war und viele Uhren, besonders aber eine neue Standuhr nach Oschatz verfertigte. Man sehe den ersten Theil oben.    zurück

50) Siehe oben Nr. 22    zurück

51) Als im J. 1618 verschiedene Dorfschaften des Amtes Oschatz die Frohndienste mit einigem Vorbehalt und gegen Erlegung eines bestimmten Hufengeldes erlassen wurden, so ward zugleich unter dem 28. Septbr. des ged. Jahres anbefohlen, daß aus dem Amte Grimma das Dorf Glossen mit 4 Pferdnern, Poppitz mit 3 Pferdnern und 6 Hintersässern, die im Amte Oschatz vorfallenden Spann- und Handdienste bis auf Widerruf verrichten sollten. Diese Dienste leistet Glossen noch jetzt wirklich, Poppitz aber und Reckwitz entrichten dafür Hufengelder zum Amte.    zurück

52) Miscell. Saxon. d.a. 1770 S. 149    zurück

53) Diese Hufengelder, sowie die in den folgenden 7 Dörfern wurden zuvor an den Geheimen- und Kammerrath D. David Döring auf Börln, der sie 1620 käuflich an sich gebracht hatte, entrichtet. Sein Sohn David Ernst von Döring aber trat sie 1660 erblich an den Churfürsten, Johann Georg II. ab, wofür derselbe ihm die Hufengelder in Deutsch- und Wendischluppa überließ.    zurück

54) Dieser Schulamts-Antheil ward von dem Nonnenkloster zu Seußlitz gekauft, und seinem Justizvoigte zu Schrebitz, der nahen Nachbarschaft wegen, zur Verwaltung mit übergeben. Miscell. Sax. d. a. 1771 S. 210 f. Dieses Dorf zinset auch ins Stift Meißen, denn ich finde in dem eigenhändigen Aufsatze des Bischofs in Meißen, Johann von Saalhausen, den er von seiner Stiftsverwaltung verfertigt hat und der Schöttgens Geschichte der St. Wurzen beigefüget ist, S. 122 Folgendes: Wir haben zu Meißen und Glossen 7½ silberne Schock jährliche Zinsen mehr gemacht.     zurück




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