Oschatz-damals.de > Geschichte(n) > Chronik (Inhalt) | Theil II, Zweite Abtheilung



Dieses Rittergut bestand ehedem aus zwei Vorwerken, wie sie noch in Handschriften des 16. Jahrhunderts häufig genannt werden. Die Gebäude des Einen standen da, wo sich jetzt der eigentliche Herrenhof befindet. Nach einem Auszuge, der aus einer auf landesherrlichen Befehl 1652 verfertigten Grundtaxe genommen ist gehörte dazu

an Feldern: 115   Acker, 21 5/8 Quadr.-Ruth zu 18 fl.
" Wiesen und Gärten: 26 1/4 " 70 3/8 " " 25 "
" Teichen: 11 1/4 " 21 1/4 " " 30 "
" Holze: 7 3/4 " 72 3/4 " " 10 "
" Huthung, Trift, etc: 19 1/4 " 74   " " 8 "
    180 3/8   35   Quadr.-Ruth. machen
          im Ganzen 2736 fl. 2 Gr. 9 Pf.

Unter diesen Zugehörungen sind 9 Schfl. Feld und 1 Schfl. Wiesenland begriffen, die sonst zu dem dasigen Pfarrgute gehörten, aber den 16. Februar 1629 mit Einwilligung des Ober-Consistorium von Hanns Georg von Nossen für 50 fl. gekauft und mit den Rittergutsfeldern und Wiesen vereiniget wurden. An Zug- und Zuchtvieh ward damals ohngefähr halb so viel gethan, als jetzt. Unter die Gerichte desselben gehörte Altoschatz (die Wassermühle ausgenommen), und ein Theil vom Dorfe Rosenthal, die Schleinitzer Seite genannt. Die Gebäude des andern Vorwerks machen das jetzige Schäfereigut aus. In einem Lehnbriefe, der dem Rathe zu Oschatz am 4. April 1612 über dasselbe ausgestellt ward, werden dazu gerechnet: der Sitz und das Vorwerk mit der Schäferei, die Acker, Wiesen, Gehölze, Erbgerichte und andere Herrlichkeiten. Von den Pertinenz-Stücken werden einzelne mit folgenden Worten angegeben: die Wiese bei dem Hofe an der Döllnitz, der kleine Forst und etliche Gehölze im Vogelgesange, die Fischerei in der Döllnitz, die alte Bach genannt, so weit und so lang solches Vorwerk wendet auf beiden Ufern anfangs am Bach im Dorfe Altenoschatz bis niederwendig der Teufe unter dem kleinen Forste, darin Niemand zu Fischen Macht hat, Triften, Weiden, Nutzungen, Baumgärten, ein Hopfengarten, Felder und dazu 4 silberne Schock 34 Groschen erbliche, jährliche Zinsen auf den wüsten Marken zu Zschöllau, Gorau, Blumberg, Neußlitz, Kunersdorf und etlichen Gärten in der Aue 1) . Beide Vorwerke wurden 1679 unter dem Amtsvoigte Höpner vereiniget und werden seitdem unter dem Namen des Ritterguts Altoschatz begriffen, das wegen vererbter wiederkäuflichen Kapitalien, Amtswiesen und Fischwasser, die im Jahre 1683 aufgesetzten und Michaelis betagten Erbzinsen an 12 Gr. ins Rentamt entrichtet. Die Obergerichte, Steuern und Zinsen stehen dem Amte, die Erbgerichte dem Rittergute zu, dessen Besitzer auch die Folge mit dem darauf haftenden Ritterpferde verdient. Jetzt besteht der Viehbestand desselben in 6 Pferden, 8 Ochsen, 24 Kühen und 300 Schafen 2) , der Flächenraum aber in 4 Schfl. 2 Vtl. 1 Mtz. Garten-, 271 Sch. 2 Vtl. Acker-, 43 Sch. 3 Mtz. Wiesen- und 17 Sch. Holzland. vom letztern gehören 12 Sch. zum kleinen Forste, 2 Sch. zum Eichberg, und 3 Sch. betragen die Ränder an den Wiesen beim wüsten Schlosse. Die Holzränder an der Bach können nach der Aussaat nicht bestimmt werden. Von den 3 Teichen wird der Schwemmteich mit 4 ßo., der Stachelnußteich mit 1 ßo. und der Sandteich ebenfalls mit 1 ßo. besetzt. Die Zinsen, Gefälle und Gerechtsame der niedern Jagd belaufen sich auf 158 Rthlr. Zum Rittergute gehören
1) Altoschatz, ein von den Daleminziern erbautes Dorf, dem sie den Namen Ozzek beilegten, der aber von den Deutschen nach Erbauung der Stadt Oschatz, die auch Ozzek hieß, in Aldinozzek verwandelt ward 3) . Es bestehet ohne die Rittergutsgebäude 4) in 32 Feuerstätten, als 2 geistlichen Gebäuden, mit Einschluß der Filialkirche von Merkwitz, 6 Dreschgärtner- und 23 Häuslerwohnungen, nebst einer steinernen Windmühle mit ihrem Hause. Die Wassermühle ist jedoch nicht mit darunter begriffen, weil sie in die Gerichte zu Saalhausen und nur mit ihren 16 Scheffeln Feld nach Altoschatz gehört. Die 160 Einwohner besitzen 32 Kühe, 12 Schfl. 2 Vtl. 3½ Mtz. Wiesenland, mit Ausschluß des Oschatzer Stadtfeldes, das ihnen eigenthümlich zustehet, haben 270 volle, 183½ gangb., 86½ decremente Schocke, 23 Gr. Quatember-Beitrag, 1 Magazin- und 1 Marschhufe. Am 5. April 1696 brannte das Pfarrgut ab. Den 19. April eben desselben Jahres als den Sonntag Misericordias Dom. kam Vormittags in einem Hause Feuer aus, das die Schenke, die Schäferwohnung, den Schafstall und die herrschaftliche steinerne Scheune in Asche legte. Das große Wohnhaus ward noch durch Hülfe der herbeieilenden Oschatzer Spritzen und Sturmfässer gerettet. Am 21. Juli 1783 ward die Schulwohnung, von einem Blitzstrahl entzündet, in einen Aschenhaufen verwandelt.
2) Rosenthal mit Altoschatz grenzend. Das Hauptgut darin ist das Berggut, das sonst dem Hospital zu St. Georg in Oschatz gehörte 5) , aber von dem Rathe zu Oschatz, als dessen Lehnherrn und obersten Verwesern 1463 an Wenzel Kersten mit dem Vorbehalt verkauft ward, daß er und seine Erben jährlich auf Martini 3 ßo. Groschen oder 7 Rthlr. 12 Gr. Erbzins dem Hospital geben und demselben 6 Fuder oder 12 ßo. Holz unentgeltlich anfahren solle. In spätern Lehnbriefen wird noch dieser Punkt hinzugesetzt, daß der Besitzer sich der Röhrbrunnen, die sich auf seinem Grund und Boden befinden und in die Stadt eingeleitet werden, als sein Eigenthum nicht anmaßen, vielweniger, wenn noch mehrere gefunden würden, dieselben zu fassen und in die Stadt zu führen, keinesweges verweigern solle 6) . Auf Kersten folgte Gallus Gaschitz, der Kerstens Wittwe heirathete, auf diesen Hanns Lehmann, dann 1617 Asmus (Erasmus) Lehmann, der das Gut den 1. Novbr. 1625 einem gewissen Andreas Schuster überließ und dafür desselben in Weicheritz bei Jahna liegendes Gut übernahm. Schusters unmittelbarer Nachfolger ist mir unbekannt. Von 1719 an besaß es Hanns Kleeberg, den 11. Novbr, 1679 in Grauschwitz bei Mügeln geboren, bis zu seinem den 11. Januar 1758 in einem Alter von 78 Jahren, 8 Woch. und 4 Tagen erfolgten Tode. Von ihn erbte es sein Sohn Andr. Kleeberg, der den 25. Octbr. 1722 geboren war, den 17. Septbr. 1750 mit Joh. Charlotte, geb. Müllerin aus Wildberg in Weistropp getraut ward und den 15. Januar 1796 in einem Alter von 73 Jahr. 2 Mon. und 21 Tag. ohne Kinder starb 7) . Sein Nachfolger war ein naher Anverwandter, Heinrich Gottlob Eulitz, der es noch jetzt besitzt, (vgl. Bd. III), das Wohnhaus, die Wirthschaftsgebäude und die Scheune neu erbauen ließ und die Oekonomie in einen sehr verbesserten Zustand brachte. Nicht weit von dem Berggute gegen Abend, nahe an der von dem jetzigen Besitzer neuangelegten Ziegelbrennerei, liegen auf einem steilen Felsen, den die Döllnitz halb umfließt, 3 Schanzen 8) , die ein dreifaches Retrenchement oder Vertheidigungswerk bilden. Sie sind in ältern Kriegszeiten, vielleicht schon in dem Kriege, worin König Heinrich I. die Daleminzier bezwang, angelegt worden. Ihre Lage giebt wenigstens so viel zu erkennen, daß ihre Anlegung insolchen Zeiten geschehen sein müsse, wo weder Schießgewehr, noch großes Geschütz gewöhnlich war. Was den jetzigen Zustand des Berggutes anbetrifft, so besteht der Viehbestand in 9 Zugpferden, 21 Kühen und 116 Schafen, unter denen jedoch keine Knechtsschafe gehalten werden, und der Flächenraum der Grundstücken in 4 Schfl. Garten-, 164 Schfl. 3 Vtl. Ackerland, ein Huthungsplan von 6 Schfl., davon ein Theil mir Kirschbäumen bepflanzt ist und 2 Stücken Holz, davon das eine mit Erlen und Eichen besetzt, nach 2 Schfl., das andere aber der kleine Forst genannt, nach 2 Schfl. 1 Vtl. aus Buschholz besteht. 1 Teich im Erlengrund wird mit 3 Mandeln Karpfen besetzt und alle 2 Jahre gefischt. In den Oschatzer Fluren besitzt es 5 Wiesen nach 29 Schfl. 3 Vtl., darunter die Sauerwiese, die mit der Viehweide grenzt, nach 22 Schfl. die größte und neuerlich zum Torfgraben eingerichtet worden ist 9) . In das Rentamt zinset es jährlich 2 Schfl. 1 Vtl 3½ Mtz. Korn und eben so viel Hafer. Außer dem Berggute sind in Rosenthal noch 4 Gärtner- und 19 Häuslerwohnungen mit 3 Pferden, 1 Ochsen, 22 Kühen, 10 Schfl. 2 Mtz. Garten-, 54 Schfl. 1 Vtl. 2 Mtz. Acker-, 2 Schfl. 2½ Mtz. Wiesen-, 3 Vtl. Holzland, 3 Schfl. 2¼ Mtz. mit Pflaumenbäumen und Weiden besetzten Dorfflecken und 2 Gemeindehuthungsplänen, wie auch 1 Gemeindesteinbruch. Die Gärtner zinsen jährlich 2 Schfl. 3 Mtz. Korn und soviel Hafer ins Rentamt und führen noch Stadtfeld bei. Das ganze Dorf ist belegt mit 661 vollen, 472½ gangb., 188½ decrementen Schocken, 1 Rthlr. 15 Gr. Quat.-Beitr., 2 Spann-, 4 Magazin- und 3 Marschhufen. An die Gemeinde in Rosenthal schließen sich die neuangebauten 9 Forsthäuser mit an, die diesen Namen darum führen, weil sie dem kleinen Forste in der Nähe liegen. Das Gartenland, das sie besitzen, beträgt 2 Schfl. u. 3 Mtz. Eines von diesen Häusern brannte vor einigen Jahren ab. n dem Dorfe leben zusammen 176 Personen.
Besitzer und zwar 1) des Rittergutes. Der erste muthmaßliche Besitzer und Erbauer desselben war einer von den Freigebornen, die König Heinrich I. 926 für ihre geleisteten Dienste mit einigen Hufen Land belehnte 10) . Der erste bekannte Besitzer ist Heinrich von Czichow (Zeicha), der in seinem und seiner Erben Namen versprach, der Stadt Oschatz für die an seine Mühle in Kreischa zu machenden Forderungen in Zukunft jedesmal zu Michaelis 15 Gl. Zins zu geben, ihr auch bei vorfallenden Gelegenheiten über 2 bis 3 Meilen weit, nebst sechsen, mit seinen Knechten zu folgen. Die Stadt machte sich dagegen anheischig, ihn und seine Nachfolger in allen Sachen und an jeden Orten zu vertheidigen, zu regieren und, wie ihre Bürger, unter ihren Schutz zu nehmen 11) . Balthasar von Czichow verkaufte an Peter Kahlen, Propst zu Sornzig und Altaristen des Altars S. Ursula und Marien Magdalenen daselbst 1½ ßo. jährliche Zinsen und 2 Zinskapphähne, die auf einigen Gütern im Dorfe Neußlitz und in der Vorstadt zu Oschatz hafteten. Die Markgräfin Anna belehnte Kahlen damit zu Ilburg (Eilenburg), Mittwochs vor dem heil. Dreikönigstage (den 4, Januar) 1408 12) . Hanns von Nossen verkaufte 1511 dem Oschatzer Rathe einen Teich am alten Schlosse mit einer Wiese und etlichem darum liegenden Gehölze für 60 gute Groschen auf 2 Jahr wiederverkäuflich, zu welchem Verkauf der Herzog Georg am Sonntage nach Lätare seine Einwilligung gab 13) . Dem Ganglof von Nossen, dem Sohne des vorigen Besitzers, schenkte der Rath in Oschatz, laut der Kämmerei-Rechn. zu seiner Hochzeit 1529 ein Viertel-Bier und 1533 verglich er sich mit ihm über einen Raum seines Baumgartens, um durch einen darin anzulegenden Graben den Stadtmühlgraben zu erweitern 14) . In demselben Jahre übernahm er das von seinem Vater erborgte Kapital an 100 Rfl. gegen 6 Rfl. jährlichen Zins, den er von seinem Vorwerk Altoschatz zu dem hohen Altar in der Kapelle auf dem Schlosse zu Stolpen entrichtete, wozu Herzog Georg zu Oschatz am Sonntage Margaretha (den 13. Juli) 1533 seine Einwilligung ertheilte. Hanns von Nossen um 1558 15) Balthasar von Nitzschwitz. Seine Gemahlin, vielleicht einer geb. von Nossen, wird schon den 9. Juni 1564 als einer Taufzeugin in dem Oschatzer Kirchenbuche und seiner selbst 1566 an einem andern Orte 16) als Besitzer von Altoschatz gedacht. Dem Ambrosius von Nossen verehrte der Rath zu Oschatz Dienstags nach Estomihi, 1586 ein Schock 48 Gl. an 4 Goldgülden zu seiner Hochzeit. Er starb den 17. Octbr. 1632 im 93. Jahre seines Alters zu Oschatz, wohin er sich wegen der damaligen Kriegsunruhen geflüchtet hatte und ward in der Klosterkirche begraben, wo sein Leichenstein noch jetzt zu sehen ist 17) . Hanns Georg von Nossen kaufte den 16. Februar 1629 das Pfarrfeld zu Altoschatz und vereinigte es mit dasigem Rittergute 18) . Georg Ernst von Nossen verkaufte erblich eine Wiese zu Altoschatz an den Stadtrichter zu Oschatz, Paul Grünewald, den 30.Mai 1641 für 118 fl. und starb noch in diesem Jahre. Nach seinem Ableben fiel das Gut an den Landesherrn. Es ward im 30jährigen Kriege verwüstet und abgebrannt, und als es ein Kammergut geworden war, konnte dafür nicht mehr als 32 fl. jährliches Pachtgeld erlangt werden. Daher ward es taxirt 19) und 1652 öffentlich zum Verkauf ausgeboten. Catharina von der Pforte, Hanns Dietrichs von Schleinitz, auf Seerhausen und Mautitz, Gemahlin, erstand es für 2600 fl. 20) und besaß es noch 1657. Ihr folgte Andreas Dietrich von Schleinitz, auf Mautitz, der es von 1660 bis 1678 besaß. Er erschoß sich am 23. Octbr. d. J. unversehens, als er mit einer geladenen Flinte vom Felde nach Hause ging und von dem Wege etwas aufheben wollte 21) . Hierauf kaufte das Gut 1678 der Amtsvoigtund Kammer-Commissar in Oschatz, Johann Heinrich Höpner 22) , der auch den andern Theil von Altoschatz käuflich an sich brachte und mit dem Rittergute vereinigte. Das Vorwerk oder sogenannte Schäfereigut erlangte er 1679 durch Kauf von dem großen Kirche-Aerarium zu Oschatz, woher auch das Berggut in Ansehung der Lehn zum Rittergute kam. Endlich gelangen auch am 31. Jul. 1680 die 8 Unterthanen in Rosenthal, die vorher zum Georgen-Hospiat in Oschatz gehört hatten, unter seine Gerichtsbarkeit 23) . Er starb den 25. Jan. 1691. Ihm folgte sein mittester Sohn, D. Joh. Friedlieb Höpner, der den 11. Jan. 1677 in Strehla geboren ward und 1704 zu Oschatz seine irdische Laufbahn in derselben Stunde vollendete, in der er sie angetreten hatte 24) . Nach seinem Tode bewirtschafteten desen Wittwe, Charlotte Elisab. geb. Zapfin, das Gut. Am 12. Februar 1715 Nachmittags ward noch bei ihrem Leben das Herrnhaus nebst der Scheune durch einen heftigen Sturmwind umgeworfen und von ihr in der jetzigen Verfassung wieder aufgebaut. Ihre Erben verkauften das Gut 1743 an Joh. Gottfr. Heyern, zeitherigem Pachter des Ritterg. Mutzschen, der dieses Kaufs wegen den 20. Juni des gedachten Jahres in Oschatz Bürger ward. Seine Wittwe überließ es in ihrem Alter an Christian Gottlieb Steiger, der ihrer noch lebenden Tochter, der verw. Fr. Nollauin, auf Oetsch, jüngste Tochter heirathete und es nebst Mannschatz noch besitzt.

2) Besitzer des Vorwerks. Hier vermuthe ich, wie bei dem Rittergute, daß ein Freigeborner der erste Besitzer und Erbauer desselben gewesen sei. Der erste unter den bekannten Besitzern war Kraft von Bibra, auch Beberach und Bebere, um 1495-1507. Er besaß auch das Thalgut vor Oschatz 25) und überließ am Tage Gertraud 1495 Georg Puschens zu Meißen Hausfrau und ihren 3 Söhnen, Georg, Matthes und Gregor, 10 Rfl. wiederverkäuflich auf sein Gut Aldenoschatz und Zubehörungen verschiedene Zinsen. Herzog Georg ertheilte am Freitage nach Peter Paul 1496 seine Einwilligung dazu. Matthes Pusch verkaufte diese Zinsen am Tage Wenzeslaus 1505 wieder an den Vikarius zu Meißen, Vincenz Rodis, worein seine Brüder, Georg Pusch, Propst zu Breslau und Georg Pusch, an eben demselben Tage schriftlich willigten. Kraft von Bibra erkannte nun Vincenz Rodis als seinen Zinsherrn an und stellte Mittwochs nach Johannis 1505 ein Bekenntniß darüber aus 26) . Von eben diesem Bibra kauften 1507 die Erben des Meißner Domvikars, Wolfg. Düngstals, 2 Rfl. jährliche Zinsen um 40 fl 27) d.h. sie liehen ihm ein Kapital von 40 Rfl., das er mit 2 fl. verzinsen mußte. Christoph von Bibera ist durch eine am Dienst. nach der Reinigung Mariä 1513 ausgestellten Urkunde bekannt, darin der Vergleich gemeldet wird, den der Rath zu Oschatz mit ihm durch Vermittelung Wolfs von Schleinitz auf Ragewitz darüber traf, daß auf Biberas Gütern im kleinen Forste Wasserquellen gesucht und gegen Erlegung von 5 fl. durch Röhren in die Stadt geleitet werden durften 28) Haubold v. Schleinitz, auf Schleinitz, nach dem J. 1513. Von ihm kaufte Heinrich v. Hartwig ohngefähr 1519 das Gut. Dienst. nach Joh. 1520 versprach er, daß er die von Kraft von Bibra erkauften und auf dem Gute haftenden 10 Rfl. Zinsen noch länger darauf behalten und sie, weil sie zu dem geistlichen Herrn Probst und Convent des Klosters Sant Affran zuständig geworden wären, alle Jahre zu Weihnachten nach Meißen in ihr Kloster schicken wollte 29) . In Hartwigs Kauf war ohne Zweifel noch in demselben Jahre der Rath in Oschatz. Denn in der Oschatzer Kämmerei-Rechnung v. J. 1519 wird angemerkt, daß er mit der Hartwigin in Beisein des Amtshauptmanns Haubold von Schleinitz auf Schleinitz, wegen dem Gute vorläufig unterhandelt und nachher die Bgmstr. Aker Seydel und Hanns Köler nach Meißen gesendet habe, um die Lehn darüber von dem Herzog Georg zu erhalten. Um das Kaufgeld an 560 Mfl. aufzubrigen, ließ der Rath 451 Klaster und 288 Schock Holz nebst vielen Erlen unter dem kleinen Forste schlagen. Am Tage Vitus 1591 wurden im kleinen Forste beim Erlichte zwischen dem Rathe, als Besitzer des Vorwerks und zwischen Hanns Lehmann, Berggutsbesitzer, Rainsteine gesetzt. Der Rath überließ das Gut 1679 gegen eine Schuldforderung dem geistlichen Aerarium in Oschatz und dieses verkaufte es noch in demselben Jahre an den Amtsvoigt in Oschatz, Johann Heinr. Höpner, der es mit seinem Rittergut vereinigte und die Schäferei dahin verlegte.

ein Rittergut mit einem Ritterpferd, besitzt 10 Pferde, 24 Kühe, 220 Schaf, 2 Schfl. 2 Vtl. Garten- 235 Schfl. Acker- 20 Schfl. Wiesen- 60 Schfl. Holzland. Auf dem letztern ist ein Steinhorst mit Kirschbäumen bepflanzt. Nächstdem hat es 97 Thlr. 18. Gr. 6 Pf. Zinsen von den Gerichtsunterthanen, 46 Thlr. 22. Gr. steigende und fallende Gefälle und 4 Thlr. Nutzung der Mittel- und Niederjagd. Das dazu gehörige Dorf Goselitz enthält 37 Feuerstätte, nämlich 8 Kleingärtner-, 27 Häuslerwohnungen, 1 Mühle mit 2 Gängen und 1 Schenkhaus, mit 251 Menschen, 9 Kühen, 1 Schfl. 1 Vtl 2 Mtz. Garten-, 14 Schfl. 2 Vtl 1 Mtz. Wiesenland, 240 vollen und gangb. Schocken und 1 Thlr. 15 Gr. Quatember-Beitrag. Die Erb- und Obergerichte hat, wie das erläuternde Rescript vom 17. Febr. 1630 besagt, das Rittergut, welches bei dem Stifte Meißen zur Lehn geht. Bischoff Caspar von Schönberg vertauschte das Vorwerk Goselitz an die Brüder Hanns Balthasar und Franz von Fichtenberg gegen das Dorf Grellenhayn bei Mügeln, wobei die letztern 113 Nßo. 20 Gr. herauszahlten, wie der am s. Gregoriustage, 1453 ausgestellte Tausch- und Wechselbrief 30) meldet, bei welcher Gelegenheit das Ritterpferd von Grellenhayn auf Goselitz verlegt ward. Besitzer: Der Bischoff zu Meißen, Conrad II., der, nach Albins Registrande, 1374 erordnete, vom Weinberge zu Goselitz jährlich 1 Eimer Wein zu seinem Jahrgedächtniß an die Kirche in Zschaltz zu geben. Der Bischoff zu Meißen, Caspar Schönberg vor 1453. Die Brüder Hanns Balthasar und Franz von Fichtenberg von 1453. Georg v. Fichtenberg, gegen 1590. Georg Wendelins v. Fichtenberg, um 1639. Fabian Rudolph v. Mordeisens Lehnserben, um 1658 und 1660, dessen Vater Ulrich Gottfried v. Mordeisen, um 1670. Siegism. Gottlob v. Mordeisen, um 1757. Der Hauptmann Carl Friedr. v. Schönberg, um 1780. Jetzt Johann Gottfried Mirisch, der es von letzterm kaufte, schon 1795.

südwärts von Altoschatz, ein Rittergut mit 1 Ritterpferde. Auf dem Herrnhause ist seit 1726 statt der Thurmspitze eine Postsäule darum angebracht, weil man bei Anlegung der Poststraße fand, daß sich daselbst die Meile gerade endigte. Beim Eintritt in den Herrnhof ist rechter Hand eine ehemalige Kapelle, von der Folgendes erzählt wird 31) : Noch im J. 1727 stand in Leuben eine kleine Kapelle, die vormals zum Begräbnisse der Rittergutsbesitzer gedient hatte. Da sie weder zu diesem Behufe, noch zum Gottesdienste mehr gebraucht ward, beschloß man, sie in ein Wirthschaftsgebäude umzuschaffen. Eine Bildsäule des h. Antonius, die sich noch in einem Winkel der Kapelle erhalten hatte, ward nun in ein darüber befindliches Backhaus gebracht. Mäurer und Zimmerleute begannen ihr Werk, aber der Heilige, wie man meinte, polterte des Nachts bis um 1 Uhr. Man hörte ein Lärmen und Hämmern an den Mauern, und wenn die Arbeitsleute des Morgens wieder kamen, fanden sie manches, was sie in Ordnung gelegt hatten, durch einander geworfen. – Nun wird hinzugesetzt: Nicht Antonius hatte in der Kapelle rumort, sondern etliche der Männer, welche bei Tage daran arbeiteten, um den großen Schätzen ungestörter nachzugraben, welche, der Sage nach, in dieser Kapelle verborgen sein sollten. Ferner wird erzählt, daß eines Tages das Gesinde im Herrnhofe bei Abwesenheit ihrer Herrschaft in die Schenke gegangen sei. Hanns, der Schaafsknecht, habe in der Trunkenheit das Bild des heil. Antonius herbeigeschleppt und allerhand Gespött mit ihm getrieben. Als dasselbe um Mitternacht ein Ende hatte, sei auch der Schaafknecht zurück zu seinen Schaafen gegangen, um in seiner Horde zu übernachten. Den Weg habe ihn vor der ehemaligen Kapelle vorbei geführt. Entsetzen habe ihn ergriffen, als er den gemißhandelten Heiligen daselbst leibhaftig vor sich habe stehen sehen, der ihn mit derben Fäustenschlägen so übel mitspielt, daß er lange Zeit mit einem dickgeschwollenem Kopfe habe herumgehen müssen. Dieser Vorfass habe im ganzen Dorfe und in der umliegenden Gegend große Furcht verbreitet. Jedoch sei dabei alles natürlich zugegangen. Denn bei dem Spectakel in der Schenke habe sich auch ein Böhmischer Knecht befunden, der, als ein eifriger Katholik, an der Verspottung des Heiligenbildes großes Aergerniß genommen und geglaubt habe, seine Schmach rächen zu müssen. Daher habe er um Mitternacht in der Nähe der Kapelle, in Worten und Gestalt die Rolle des Heiligen gespielt und den Schaafknecht für seinen Vorwitz derb bezahlt. Bemerkt wird noch, daß nach diesen Spuckgeschichten die Herrschaft das Bild des heil. Antonius ordentlich habe vergraben lassen und daß man seit dieser Zeit nichts mehr von ähnlichen Spuckereien gehört habe. Jetzt ist die Kapelle zu einem Schüttboden eingerichtet. Noch sollen an den Mauern Epitaphien zu sehen sein. In den Wirtschaftsgebäuden des Herrnhofs ist eine Branntweinbrennerei angelegt. Der Viehbestand des Guts beträgt 8 Pferde, 10 Ochsen, 44 Kühe, 280 Schaafe und der Flächenraum desselben enthält 17 Schfl. 2 Vtl. Garten-. 346 Schfl .3 Vtl. Acker-, 93 Schfl. Wiesen-, 14 Schfl. 2 Vtl. Holzland und 20 Schfl. Koppelhuthungslehde, desgl. 6 Schfl. 3 Vtl. fischbare Teiche 32) . Ferner trägt es ein 114 Thlr. 13 Gr. Erbzinsen von den Gerichtsunterthanen, gegen 25 Thlr. 11 Gr. steigende und fallende Gefälle, 26 Thlr. die niedere Jagd und gegen 20 Thlr. die Lehn- Consens- und Strafgelder, f. Mit dem herrschaftlichen Lustgarten ist ein Gewächshaus und ein sehr nutzbarer Küchengarten verbunden. Unter die dasigen Gerichte gehört 1) das Dorf Leuben mit 25 Feuerstätten, als: 12 Gärtner-, 12 Häuslerwohnungen und 1 Hirtenhaus. Unter den Gärtnerwohnungen ist eine Schneide- und Oelmühle, die nur bei Magazin-Lieferungen und Einquartirungen nach 1 Hufe gerechnet wird und unter den Häuslerwohnungen ist die Schenke und Schmiede mit begriffen. In diesen Feuerstätten leben 168 Personen mit 2 Pferden, 46 Kühen und haben 5 Schfl. 2 Vtl. 3½ Mtz. Garten-, 57 Schfl. 3 Vtl. 2½ Mtz. Acker-, 2 Schfl. 3 Mtz. Wiesen- 2 Vtl. 2 Mtz. Holzland. Die Felder sind fruchtbar und die Wiesen gut. Auf den Grundstücken dieses Dorfs haften 414 volle, 337 1/3 gangb. 70 decm. 6 2/3 moder. Schocke, 21 Gr. Quat.-Beitr. 2 Magazinhufen, 9 Ruhen und eben soviel Marschhufen. Am 10. Febr. 1617 kamen zu Leuben bei einer großen Feuersbrunst, die für Pferde und Rindvieh sehr nachtheilig war, auch noch 4 Personen, darunter sich ein Edelknabe befand, in den Flammen um und 1812 brannte Nr. 11 ab. Unter das Rittergut gehört noch 2) ein Antheil an dem Dorfe Niedergoseln von 13 Feuerstätten, die von 3 Hüfnern, 1 Viertelshüfner und 9 Häuslern, in allen aber von 90 Menschen, bewohnt werden. Der Viehbestand besteht in 7 Pferden, 24 Kühen und der Flächenraum in 4 Schfl. 2 Vtl 3 Mtz. Garten-, 127 Schfl. 1 Mtz. Acker-, 1 Vtl. Wiesen- und 15 Schfl. 1 Vtl. Holzland mit 3 Pflaumenbaumrändern. Die Gemeinde daselbst besitzt mit den Gemeinden Rittmitzer und Naundorfer Antheils noch gemeinschaftlich 1 Gemeindehaus, 1 Anger mit Weiden an 4 Schfl. und 1 unbenutzten Teich von 1½ Mtz. Ueber Leuben sowohl, als über den Antheil von Niedergoseln gehören dem Rittergute die Obergerichte, dem Amt aber keine Gerechtigkeit zu. In Niedergoseln, Leubener Antheils, brannten 1791 Nr. 1-4 und 1806 Nr. 1, 2 4 zugleich auch in dem Rittmitzer Antheil Nr. 1-5 ab. Der erste bekannte Besitzer von Leuben ist Dietrich v. Honsberg, gegen 1494. Dann die Brüder Heinrich, Wolf, Friedrich und Nickl v. Honsberg, davon Heinrich ein Vikarius der Domkirche zu Meißen war. Diese besorgten am Freit. nach den Pfingstfeiertagen 1517 vom dasigen Stifte 145 Rfl. und verschrieben 7 Rfl. 5 Gr. jährl. Zins auf de Dörfer Goseln, Leuben und Zeicha. Dazu gab Herzog Georg Sonnab. nach Pfingsten desselben Jahres seine Einwilligung. Friedrich v. Honsberg erscheint gegen 1520. Georg und Wolf v. Honsberg gegen 1582-1592. Wolfen v. Honsberg gehörte ehemals die wüste Holzmark Albersdorf am Collmberge, die jetzt einigen Privatpersonen eigenthümlich zusteht 33) . Wolf Christoph v. Honsberg gegen 1630-1637, da er an der Pest, die in dem zuletzt genannten Jahre am verheerendsten wüthete, starb und in der Hof-Kapelle zu Leuben begraben ward. Auf ihn folgte Reinhard, Freiherr v. Taube, Oberstallmeister, von 1637-1657. Nach ihm Reinh. Dietr. Graf v. Taube, Churf. wirkl. Geheimer Rath, Kammerherr und Obersteuer-Director, besaß auch Neukirchen, Höckericht, Rödern, Wilten, Frankenthal und starb 1681 34) . Im Anfange des vorigen Jahrhunderts kaufte es Hans Gottlieb v. Thielau, auf Lampertswalda u. Schreibersdorf, Kammerherr, Generalmajor und Oberstallmeister um 1710, dem sein Sohn Gotthelf Friedr. v. Thielau, Kammerherr und Major, folgte, welcher am 2. Mai 1803 im 58. Jahre seines Lebens in Dresden starb. Von ihm erhielt es durch Vermächtniß dessen jüngster Bruder der K. S. Oberstwachtmeister, Rudolph Traugott v. Thielau, auf Promnitz, der es noch jetzt besitzt,

über Strehla an der Elbe, ein Ritterg. mit 1 Ritterpferde, sonst Opschitz oder Upschitz genannt. Das Rittergut hat 4 Zugpferde, 8 Zugochsen, 16 Kühe, 80 Schaafe, 4 Schfl. 1 Vtl. Garten-, 219 Schfl. Acker-, 12 Schfl. 2 Vtl. Wiesenland, 6 Thlr. 22. Gr. 6 Pf. Geldzinsen, 2 Thlr. 1 Gr. für zu Gelde angeschlagene 1 Schock 3 Mdl. Eier und 7 alte Hühner, nebst 3 Thlr. 12 Gr. von der Jagdnutzung. Vom Dorfe gleiches Namens gehört mit Erbgerichten nur ein Theil von 8 Feuerstätten ins Amt Oschatz, als 2 Pferdnergüter und 6 auf Ritterguts Grund und Boden erbaute Drescherhäuser, mit 23 Menschen, 6 Pferden, 5 Ochsen, 14 Kühen, 490 vollen, auch gangb. Schocken, 2 Thlr. Quatember-Beitr, 5 Spannhufen und eben so viel Magazin- und Marschhufen, bringt auch auf Verlangen Hufenhafer ins Rentamt Oschatz, wofür es mit andern gleiche Bezahlung erhält und giebt dahin von jeder Hufe jährlich 6 Thlr. 3 Gr. Dies beträgt von 5½ Hufe jedes Vierteljahr 8 Thlr. 10 Gr. 1½ Pf. Diese Hufenbesitzer haben 1 Schfl. 2 Vtl. 1 Mtz. Garten-, 118 Schfl. 1 Vtl. Acker-, 21 Schfl. 3 Vtl. Wiesenland, mit Inbegriff der Elbheeger, Schfl. 2 Vtl. Buschholz an den Wiesen, 2 Schfl. Huthungsweise und die Gemeinde einen Anger nach 2 Schfl. Dem Amte stehen, jedoch mit Widerspruch des Ritterg. Strehla wegen seines Antheils und der Pfarrgerichte, die Obergerichte über das ganze Dorf zu. Dem Rittergute und den beiden Pferdnern gehört auch die wüste Mark Neser bei Oppitzsch 35) . Die ersten Besitzer, die ich mit Namen nennen kann, sind Hanns und Konr. v. Storken, denen 1426 von dem Churfürsten Friedrich dem Streitbaren, wie es ausgedrückt wird, die Gesesse zu Gißlau und Upschetz verliehen wurden 36) . Schon 1552 besaß es das Geschlecht von Nischwitz, das auch Nitzschwitz geschrieben wird. Der Name des Besitzers wird aber nicht beigebracht. Wie ich vermuthe, so ist es Christoph v. Nitzschwitz gewesen, der nach 1586 lebte und Nitzschwitz, der alte, genannt wird. Er scheint aber das Jahr darauf gestorben zu sein, denn in demselben wird Georg v. Nitzschwitz aufgeführt. Hanns Eyler v. Nitzschwitz kommt 1630 vor, nach ihr Balthasar u. Abraham v. Taupadel, um 1640. Hierauf Wolf Christoph v. Schönfels zu Canitz und Oppitzsch Lehnserben, um 16571660 Georg Heinrich v. Nitzschwitz, gegen 1670, dann Hanns Heinr. v. Nitzschwitz, um 1672, starb 1690 37)> . Georg Rudolph v. Heynitz, um 1710. Dann Fr. Christian v. Heynitz. Joh. Friedr. v. Heynitz, auf Heynitz, Wunschwitz und Greitzsch, Kaiserl. Rath und Assessor des Reichskammergerichts zu Wetzlar, um 1763 38) hernach der Holzverwalter, Joh. Christian Keßinger, jetzt dessen Sohn Christian Friedrich v. Keßinger.

auch Oetitzsch, unweit Mügeln ostwärts, eine Rittergut mit 1 Ritterpferde, besitzt 5 Zugpferde, 15 Kühe, 99 Schaafe, 2 Schfl. 3 Vtl. 2 Mtz. Garten-, 108 Schfl. Acker-, 14 Schfl. 1 Vtl Wiesen-, 5 Schfl. Holzland und 1 Teich. Die Wiesen, die Bach- und Teichdämme sind noch überdies mit Buschholz und Kopfweiden bestanden. Das Gut nimmt ein 97 Thlr. 7 Gr. zu Walp. und Weihn. gefäll. Geldzinsen, 33 Schfl. Getreidezinsen, 9 Stück alte Hühner, 2 Schock 1 Mdl. Eier, 1 Thlr. an steig. und fall. Gefällen, 8 Thlr. durch Benutzung der niedern Jagd und Wild-Deputat. Unter die Gerichte gehört 1) das Dorf Oetzsch mit 155 Menschen in 26 Häuslergebäuden, nebst 2 Kühen, 3 Schfl. 1 Mtz. Garten-, 1 Schfl. 2 Vtl. Acker- und 2 Mtz. mit Holzgebüschen besetztes Wiesenland. 2) Ein Antheil an Wetitz besteht in 1 Hufengut mit 3 Pferden, 5 Kühen und 30 Schaafen, 1 Vtl. 1 Mtz. Garten-, 44 Schfl. 3 Vtl. Acker-, 6 Sch. Wiesenland, das mit Holzrändern umgeben ist. Eine halbe Hufe von diesem Gute besitzt ein unter die Voigten Schrebitz gehöriger Gutsbesitzer in Wetitz. Auf diesem Antheile haften 1 Spannh. 2 Magazinh. und 2 Marschhuf. Das Ritterg. übt die Erbgerichte über Oetzsch und den Antheil an Wetitz aus. Dem Amte Oschatz hingegen stehen nur die Obergerichte ohne Steuern, Folge und Dienste zu. Am 13. Dec. 1700 ward ganz Wetitz, bis auf die Mühle und 1 Scheune, ein Raub der Flammen. Das Feuer hatte ein Dienstknecht angelegt, der den 8. März 1701 erst mit dem Schwerde gerichtet und dann verbrannt ward. Im J. 1790 war daselbst wieder eine Feuersbrunst. Am 3 Novbr. 1806 brannte abermals das ganze Dorf Wetitz, bis au 1 Gut und die Mühle, ab. Davon gehörte unter des Amts Antheil Nr. 25 unter Oetzsch Nr. 1 und unter Schweta Nr. 1, 2, 3, 5, 6. Das Feuer war in der Scheune von Urbans Gute ausgebrochen. Am 26. Decbr. 1808 kam bei dem Gutsbesitzer Kießig ein Feuer aus, das aber nur den Pferdestall in Asche legte. Von dem Schwetaer Antheile brannte 1809 Nr. 1 ab. Besitzer: Heinrich v. Saalhausen, sonst v. Rechau genannt, Erbherr zu Grellnhayn und Oetzsch, sttiftete um 460 in der Kirche zu Mügeln und Altmügeln das Salve Regina und der Bischoff zu Meißen, Caspar v. Schönberg, bestätigte diese Stiftung 39) . Hanns v. Saalhausen gegen 1587. Melchior v. Saalhausen, gegen 1590-1597, das er den 24. Oct., im 30. Jahre starb und in der Kirche zu Altmügeln begraben ward. Seine Wittwe, Agnes, geb. von Nitzschwitz, aus dem Hause Staucha, folgte ihn den 24. Juni 1614 in Tode nach 40) . Hanns Wolf Schreckenfuchs, Rittmeister, gegen 1657-1660. Johann Heinr. Höpner, Kammer-Commissar und Amtsvoigt in Oschatz, der auch Altoschatz und Kopitzsch besaß, ohngefähr von 1676 bis zu seinem Tode 1691 41) . Nach ihm bekam es seine Tochter, Sophia Gertraud, in Strehla den 21. Oct. 1658 geboren, 1677 mit D. Joh. Melchior Dedekind, Bürgermeister in Oschatz verehelicht und daselbst den 17. Apr. 1728 verstorben 42) . Ihr folgte ihre Schwester Joh. Sophia, D. Joh. Georg Heyers, Rechts-Consulenten in Oschatz, Gattin und ward den 7. Febr. 1751 in einem Alter von 68 J. 2 Mon. und 4 Tagen in der Stadtkirche zu Oschatz beigesetzt. Der Kön. Preuß. Major v. Metzsch besaß es vor und nach 1780. Von ihm kaufte es Johann Gottlieb Nollau, dessen Wittwe Joh. Charlotte, Joh. Gottfr. Heyers, auf Altoschatz, Tochter, es noch jetzt besitzt.

das Rittergut, nicht das bei Mügeln, besteht bloß aus den Rittergutsgebäuden, bei welchen sich die Zschopau mit der Freiberger Mulda vereinigt, und ist an und für sich als altschriftsässig ins Amt Leisnig einbezirkt. Die Dorfschaften desselben aber gehören amtssaäßig unter das Amt Oschatz. Es war ehedem eine besondere Zupanie des Amtes Meißen, wozu 14 Dörfer gehörten. Zum Rittergute gehören jetzt folgende amtssäßige Dorfschaften, und zwar, nur Wetitz und Marschitz ausgenommen, sämmtlich mit Ober- und Erbgerichten. 1) Ibanitz und zwar ein Antheil, von 2 aus 7 Hufen bestehenden Pferdnergütern, davon Nr. 1 am 4. Decbr. 1805 abbrannte, wie 15 Menschen, 8 Pferden, 18 Kühen, 40 Schaafen, 265 vollen und gangbaren Schocken, 3 Thlr. 12 Gr. 1 Pf. mit Weitzschenhayn, Quatember-Beitrag, 6 Spanhufen 6 Ruthen, 7 Magazin- und 7 Marschhuf. Der übrige Theil des Dorfs, das ehemals in die Zupanie Wußen gehörte 43) , ist bei dem Rittergute Hirschstein 2) Limmeritz, in Urkunden von 1485 auch Nimmerich und Nimmertitz 44) , ein Dorf, unfern Schweta, von 33 Feuerstätten, nämlich 6 Pferdner-, 9 Gärtner-, 18 Häuslerwohnungen mit 110 Consumenten, 12 Pferden, 56 Kühen, 375 vollen, 310 gangbaren, 65 caduken Schocken, 1 Thlr. 5 Gr. 11 Pf. Quatember-Beitrag und 9 Magazinh. 3 Ruthen. 3) Zechnitz, an der Freiberger Mulda, unweit Schweta, ein Dorf mit einer Mutterkirche, von 18 Feuerstätten, als 2 Pferdner-, 4 Gärtner-, 9 Häuslerwohnungen, 3 geistl. Gebäuden, mit Einschluß der Kirche; nebst 1 Mühle mit Feldbau und 75 Consumenten, 5 Pferden, 1 Ochsen, 32 Kühen, 253 vollen, 249 gangb., 4 decrem. Schocken, 1 Thlr. 21 Gr. Quatember-Beitrag, 3 Spannh., 3 Magazinh., 9 Ruthen und eben soviel an Marschhufen. 4) Weitzschenhayn, in Urkunden des 11. Jahrh. Wisca 45) und in Urk. des 16. Jahrh. Weischenhayn, im Kreisamtsbezirk Meißen, westwärts von Lommatzsch, unweit Ibanitz gelegen, besteht aus 6 Pferdnergütern mit 44 Consumenten, 24 Pferden, 55 Kühen, 125 Schaafen, 774½ vollen, gangbaren Schocken, den Quatember-Beitrag, den es mit Ibanitz zu entrichten hat, 20 Spann-, 20 Magazin- und 20 Marschhufen. Am 2. Aug. 1768 ward hier 1 Gut der Raub einer verheerenden Flamme, die ein zündender Blitz verursacht hatte. Am 5. Mai 1786 ward abermals ein Gut und am 16. Jun. 1808 2 Güter, Nr. 3 und 4, durch Feuer verwüstet. Am 5. Dec. 1632 war ein Begüteter in Weitzschenhayn, Brosius Kohl, von den Croaten so übel geschlagen worden, daß er seinen Geist hatte aufgeben müssen und in der Nacht vom 19. auf den 20. März 1816 erhing sich in seinem Wohnhause der beinahe 62 Jahr alte Bauer, Joh. Gottfr. Görnitz, an dem schon seit einiger Zeit Spuren der Geisteszerrüttung wahrgenommen worden waren, nachdem er in der vorhergehenden Nacht des 17. März in einem Anfall des Wahnsinns seine zweite Ehefrau auf eine jammervolle Weise gemordet hatte. 5) Ein Antheil von Wetitz bei Mügeln, das ehedem Wetz und Wetzwitz geschrieben ward. Dieser Antheil hat 6 Feuerstätte, als 3 Pferdnergüter, 2 Häuslerwohnungen, 1 Mühle mit 30 Consumenten, 25 Kühen, 80 Schaafen, 214 vollen, 199 gangb., 15 decem. Schocken, 5 Spann-, 7 Magazin- und 7 Marschhufen. Die Erbgerichte gehören dem Rittergute Schweta, die Obergerichte aber dem Amte Oschatz, dem es auch mit folgenden Diensten Zinsen und Hufengeldern zusteht. Zur Heerfahrtsfolge diente es mit 5 Fußknechten und erlegte seinen Beitrag zu Anschaffung der Pferde, Wagen, Knechte und deren Zubehörungen. Es giebt 1 Thlr. zu Walp. und 2 Thlr. zu Mich. Erbgeschoß, 4 Schfl. Schoßkorn und soviel Schoßhafer, oder 2 Schfl. 2 Mtz. Dresdner Maas, zu Martini, nächstdem jährlich von jeder Hufe 2 Thlr. 15 Gr., dies beträgt von 10¾ Hufen vierteljährig 7 Thlr. 1 Gr. 3¾ Pf. Von der bei dem Dorfe liegenden, 9 Hufen Landes haltenden, wüsten Mark Ockeritz besitzen unter Amtsgerichtsbarkeit einige Einwohner 3 Hufen aus Erbgut und das Rittergut Schweta bei Mügeln 6 Hufen nebst der Huthungsgerechtigkeit auf der ganzen Mark 46) . 6) Von Marschitz, im Kreisamte Meißen, unweit Ibanitz und 1 St. von Lommatzsch, gehören nur 3 Häuslerwohnungen mit 7 Consumenten und den Erbgerichten zum Rittergute, 7) Von Albertitz, ebenfalls im Bezirke des Kreisamtes Meißen und südwärts von Marschitz gelegen, mit Ober- und Erbgerichten, 30 vollen und gangb. Schocken, nebst 1 Spann-, 1 Magazin- und 1 Marschhufe, deren Besitzer im Meißner Procuratur-Amts Antheil wohnt. Endlich 8) vom Dorfe Staucha, 1 Magazin- und 1 Marschhufe, welche auf der zum Ritterg. Ober-Staucha im J. 1707 erkauften ehemaligen Erbschenke liegt, mit Ober- und Erbgerichten. Diese Schenke Nr. 2 brannte nebst dem Kellerhause Nr. 37 in der Nacht des 5. Mai 1803 ab. Besitzer: Otto v. Szueth, wird 1288 unter den Zeugen angeführt, als der Pfalzgraf zu Sachsen, Friedrich, in Rochlitz dem Kloster Bucha 1 Hufe nebst der Fischerei in Krolop in Lehn gab. 47) Ebenderselbe und Conrad v. Sueth stehen 1290 unter den Zeugen, als Friedrich, Landgraf in Thüringen, dedachtes Kloster Bucha, zu Rochlitz mit den Zinsen im Dorfe Erllowe (Erlau) belehnte 48) . Daraus ist zu schließen, daß das Ritterg. Schweta das Stammgut des adel. Geschlechts v. Schweta sei, denn damals, als die Zunamen aufkamen, nannten sich die Ritter nach ihren Rittersitzen. Nach der Zeit scheint Schweta an die Familie von Maltitz gekommen zu sein. Denn im J. 1328 schenkten die Brüder Friedr. Herrm. und Albrecht von Maltitz dem Kloster zu Staucha einige Einkünfte in ihrem Dörfern Marschitz und Albertitz. Der Landgraf Friedrich bestätigte diese Schenkung in demselben J. zu Rochlitz am Tage des Märtyrers Virus 49) . Tylich v. Honsberg schenkte Montags nach Allerheiligen, 1454 den Predigermönchen des obern Klosters zu Freiberg 1 Schock neuer Groschen jährlichen Zins, der auf dem Wasser zu Ziegra, die Schopau (Zschopau) genannt, haftete und den der Fischer, der das Wasser gepachtet hatte, entrichtete, dafür das Kloster in der Kapelle der Honsberge eine ewige Lampe halten sollte 50) . Letzterer ward 1485 mit dem Dorfe Technitz nebst der Kirche und dem Altarlehn daselbst vom Burggrafen zu Leisnig belehnt 51) Ebenderselbe hatte von dem Stifte Meißen das ganze Dorf Weitschenhayn mit seinen Zugehörungen und 1 Hufe in Marschwitz in Lehn und erhielt von demselben jährlich 17 Schock, 50 Gr. 8 Heller 46½ Schfl. Korn neues Maaß, 12 Schfl. Erbsen, 41 Schfl. und 1 Vtl. Hafer, 12 Schock und 10 Eier, 1 Tonne Wagenpech oder Schmiere 52) . Joh. v. Honsberg borgte am Dienst. nach Franciscus 1512 von dem Stifte Meißen 140 fl. und verschrieb dafür 7 Rfl. jährl. Zinsen auf 2 Bauerngüter in Albertitz und Ibanitz. Im J. 1514 borgte er 200 Rfl. und verschrieb 10 Rfl. Zinsen auf die Dörfer Ibanitz und Litzschnitz. Hanns Dietr. v. Honsberg, 1557 Stachius v. Honsberg gegen 1572 53) . Hanns v. Honsberg. Dessen Tochter, Margaretha, heirathete den 12 Nov. 1582 Hanns Georg v. Schönberg, zu Schönau, Obersteuereinnehmer, der 1549 geboren war und 1618 starb 54) . Anton v. Wallwitz, um 1604, der in seiner Jugend nebst seinen Brüdern, Sebastian und Johann, das opus bibliorum Regium in 8 Theilen, das er für 125 fl. erkauft und schon hatte binden lassen, der Freiberger Bibliothek schenkte 55) . Caspar v. Schönberg, gegen 1630, Caspar Heinr. v. Schönberg, Caspar Joachim von Schönberg, 1671. Hanns Dietr. v. Metzsch, Capitainlieutenant. Friedr. Gottlob v. Metzsch, um 1720. Ernst Friedr. Gottlob von Metzsch, 1735 Hanns Gottlob Friedrich von Metzsch und dessen Bruder 56) , vor und nach 1805.


unweit Schildau, ein Rittergut, hält 6 Ochsen, 7 Kühe, besitzt 8 Schfl. 1 Vtl. 1 Mtz. Garten-, 26 Schfl. Acker- 26 Schfl. 2 Vtl. Wiesen- 726 Acker, 66 Ruthen Holzland, 9 Teiche, übt die niedere Jagd aus. Das einzige dazugehörige Dorf, gleiches Namens, enthält 30 Feuerstätte, als 3 Pferdnergüter, 9 Gärtner-, 14 Häuslerwohnungen, die Filialkirche von Schmannewitz, 2 Wassermühlen, davon die Dammmühle, 1 Mahl-, Schneide- und Oelmühle in sich vereinigt, 1 Windmühle, 1 Gemeindehaus mit 152 Consumenten, 2 Pferden, 21 Ochsen, 34 Kühen, 9 Schfl. Garten, 151 Schfl. 3 Vtl. 3 Mtz. Acker-, 20 Schfl. 1 Vtl. Wiesen- und 13 Schfl. 3 Mtz. Holzland, nebst dem Kirchhofe nach ½ Schfl. Es hat 6 Spann-, 6 Magazin- und 6 Marschhufen. Die Schocke gehören zum Leipziger Kreise. Von Auswärtigen besitzen die Folgenden verschiedene, unter des Ritterguts Gerichtsbarkeit liegende, Holztheile. Gegen 20 Schfl. die Fr. Stadtricht. Frieder. Erdm. Hoffmann, zu Oschatz; 1 Schfl. 2 Vtl. Fleischer in Burkertshayn; 1 Schfl. Stein in Sitzenroda, 18 Schfl. 3 Vtl. die Gräfl. Bünauischen Erben zu Mutzschen. Der erste bekannte Besitzer ist Diertrich v. Schleinitz auf Hof, Johannishausen und Bornitz. Er wird in der, im J. 1617 aufgesetzten, Schmannewitzer Pfarr-Matrikel als Gerichtsherr zu Ochsensaal aufgeführt. Ihm folgte Hanns v. Schleinitz, auf Hof, der daselbst 1660 starb. Zu Anfange des vorigen Jahrh. besaß es der Kammerherr Christoph Siegmund von Holzendorf, aus Thalwitz, Möllbitz, Bunitz etc. Er ward am 1. Sept. 1671 in Thalwitz geboren. Sein Vater, Christian Siegmund v. Holzendorf, war Kammerherr und Amtshauptm. zu Eilenburg und Düben und seine Mutter, Anna Elisabeth, eine geb. v. Arnim, aus dem Hause Pretzsch. Am 20. Juni 1694 vermählte er sich mit Fräul. Agnes Christianen, Heinrichs v. Schönberg, auf Maxen und Bernstein, Hof- und Justitien-Raths, einzigen Tochter. Als diese am 24. Apr. 1696 starb, so verheirathete er sich zum zweiten Male mit Fräul. Hedwig Sophia, Gotthelf Friedrichs v. Schönberg, auf Lockewitz, Biberstein und Trebitz, Sächs. Geheimen-Raths, Appellations- und Consistorial-Präsidenten, auch Ober-Steuer-Directors Tochter und starb in Dresden am 26. Apr. 1715. Sein einziger, in der zweiten Ehe gezeugter Sohn, Gotthelf Siegmund v. Holzendorf erbte nebst Thallwitz auch Ochsensaal 57) . Auf ihn folgte gegen 1717 Ernst Friedrich von Döring, auf Börln, auf diesen wieder Gottfr. Siegm. v. Holzendorf, Kammerjunker, dann Geh.-Rath Gotthelf Adolph Graf v. Hoym,  auf Dreyßig, Gleine, Thalwitz, Guteborn, Ruhland,Arnsdorf, Biehla, Grünewald, Sella, Churs. wirkl. Geh. Rath und Gesandter an dem k. k. Hofe zu Wien. Er verrichtete am 25. Nov. 1777 auf dem Schlosse zu Bautzen, weil er keinen männlichen Leibeserben hatte, den sogenannten Vorritt, dessen Beschaffenheit und Absicht Carl Wilhelm August Hering, Oberamts-Advocat in Bautzen, in einer Abhandlung über einige Lehns-Privilegia des Markgrafenthums Oberlausitz, besonders über das Privilegium des Vorritts in Quart, näher beschreibt, wovon in Miscellan. Saxon. Th. II, S. 370 f. und Th. 12, S. 2 f. ein Auszug befindlich ist. Jetzt Louise Henriette Fürstin von Reuß-Ebersdorf, geb. v. Hoym, des vorgedachten Gotthelf Adolph Grafens v. Hoym Tochter.

in Urkunden Slawschitz, wird in Groß- und Kleinschlatitz getheilt. Großschlatitz war ehemals nebst dem Vorwerke Berntitz bei Mügeln dem Bischoff zu Meißen, Johann von Haugwitz, zuständig 58) . Es gehörten dazu einige Einwohner von Glossen, Schleben und Sehlitz, mit den Erbgerichten und der Lehn. Das Amt Oschatz aber hatte die Obergerichte über dieselben im Dorfe und Felde. Allein Churfürst August überließ dem genannten Bischoff die Obergerichte auf beiden Vorwerken und der Wüstung Beyersdorf 59) mittelst Rescripts vom 8. Sept. 1568, bis auf Wiederruf und der Bischoff stellte unterm 13. Sept. d. J. einen Revers darüber von sich. Diese beiden Vorwerke wurden mit 2 Ritterpferden verdient, die aber dem Bischoffe auf seine Lebenszeit erlassen wurden. Nach des Bischoffs Tode kamen die Vorwerke nebst dem Amte Mügeln, worunter sie jetzt gehören, an den Landesherrn, der sie nebst dem genannten Amte 1662 dem Geheimen-Rathe Herrmann v. Wolframsdorf, verkaufte. Die Vorwerke kamen jedoch hernach wieder an die Churf. Kammer. Das andere Vorwerk Kleinschlatitz ward mit einem Ritterpferde verdient. Dazu gehörten von Sehlitz, im Amte Mügeln, dem auch die Erbgerichte zustehen, 3 Gärtner und 4 Magazinhufen, worüber das Amt Oschatz die Obergerichte hat und von Kleinschlatitz selbst 4 Drescher mit 70 vollen, 70 decrem. Schocken und 11 Gr. 1 Pf. Quatember-Beitrag. Beide Theile müssen noch jetzt dem Amte Oschatz Folge und Dienste leisten und Sehlitz auch die Hufengelder, die von jeder Hufe jährlich 3 Thlr. 12 Gr. und von 4 Hufen vierteljährig 3 Thlr. 12 Gr. betragen, ins dasige Rentamt entrichten. Joh. Georg Wetzig daselbst giebt dahin noch besonders 2 Gr. Erbgatterzins von einer halben Hufe zu Mehdebach 60) . Dies Gut Kleinschlatitz war 1716 nach einem commissar. Anschlage auf 13.806 fl 7 Gr. 11 Pf. gewürdert und hatte nach demselben 9 fl. 19 Gr. an Geldzinsen, 61 Schfl. 1 Vtl. 1½ Mtz. Zinshafer, 2 Vtl. Erbsen, 61 Schfl. 1 Vtl. 1½ Mtz. Korn, 4 fl. 1 Gr. 10 Pf. zinsbare Stücken, 16 f. 10 Gr. 6 Pf. Frohndienste; 150 Schfl. getriebenes, dreiartiges Feld, jedoch ohne Ausmessung, ohngefähr gegen 150 fl. jährlichen Nutzungsertrag, an Teichen 6000 fl., an Obst- und Krautgärten 1500 fl. Als die ersten bekannten Besitzer kann ich anführen die Brüder Petrus, Urmannus, Ludwig v. Canitz, um 1390, Dietrich, Peter, Christoph und Hanns v. Canitz, gegen 1440, Peter und Heinrich v. Canitz, um 1485, Hanns v. Canitz, auf Gröppendorf, 1552, Balthasar von Canitz, 1586, der den 29. Apr. 1620 starb und Moriz v. Canitz, 1657 61) . In der Folge der Zeit kam es an die Kön. Rentkammer. In Sehlitz wurden am 31. October 1816 einige Güter und am 9. Dec. d. J. Abends in der 8ten Stunde abermals 2 andre Güter und 1 Haus vom Feuer zerstört.

Diese wurden, nachdem der Pfarrer zu Strehla seit länger als 200 Jahren die Erbgerichtsbarkeit über Kleinrügeln, einen Theil von Oppitzsch und über 1 im Pfarrhofe zu Strehla eingebautes Haus ausgeübt hatte, durch hohen Befehl vom 21. Nov. 1768 für amtssäßig erklärt. Kleinrügeln besteht aus 26 Feuerstätten, als 3 Pferdner-, 10 Gärtner-, 12 Häuslerwohnungen und 1 Gemeindehaus, mit 109 Menschen, 6 Pferden, 19 Ochsen, 32 Kühen, 9 Schfl. 2 Vtl 3½ Garten-, 243 Schfl. 3 Mtz. Acker, 0 Schfl. 3 Mtz. Wiesen-, 5 Schfl. 3 Mtz. Holzland u. 1 Anger von 2 Mtz. nebst 482 vollen gangb. Schocken, 2 Thlr. 17 Gr. Quatember-Beitr., 4½ Spann-, 7 Magazin- und 8 5/8 Marschhufen. In Oppitzsch gehören zu den gedachten Pfarrgerichten, 2 Hufengüter, mit 12 Consumenten, 2 Pferden, 4 Ochen, 11 Kühen, 3 Vtl. 2 Mtz. Garten-, 72 Schfl. Acker-, 8 Schfl. 3 Vtl. Wiesen- und 1 Schfl. 3 Vtl. Holzland.

weiter zum dritten Abschnitt


1) Die Schicksale des Guts zur Zeit des dreißigjährigen Krieges berichtet der erste Theil, oben, und die 1529 aufgelegte Türkensteuer ebenfalls.  zurück

2) Bei der summarischen Angabe der Schafe sind hier und nachher die Knechtsschafe mit eingeschlossen, die Lämmer hingegen ausgeschlossen.  zurück

3) Erster Theil, oben   zurück

4) Ueberhaupt mag zur richtigen Beurtheilung der folgenden Nachrichten die Bemerkung hier stehen, daß in der Angabe der Feuerstätte eines Dorfs die Rittergutsgebäude niemals mit inbegriffen sind.  zurück

5) erster Theil, oben  zurück

6) In der Vererbungsurkunde Nr. 31 wird das Gut ein Vorwerk genannt., ein Merkmal, daß es ursprünglich, sowie die beiden Vorwerke in Altoschatz, das Gut eines freien Ackersassen (militis agrarii) oder Ritters der dritten Ordnung, siehe oben, gewesen, das aber nachher, als dergleichen Ackersassen in die Stadt darum zogen, weil sie sich lieber Bürger als Freie nennen ließen, einen andern Besitzer überlassen worden ist.  zurück

7) Mehrere Nachricht von dieser Familie giebt das Epitaphium, das ihr auf dem Kirchhofe zu Altoschatz errichtet worden ist.  zurück

8) Da die alten Schanzen sonst auch Burgen genannt werden, so würde es vielleicht nicht so ganz ohne Grund sein, wenn man annehme, daß das Berggut in ältern Zeiten das Burggut, weil es nahe an den Schanzen lag, geheißen habe. Die Verwechslung der Wörter Berg und Burg war sonst sehr gewöhnlich, wovon die Geschlechtsnamen derer von Schönberg Beispiel sind, denn diese schrieben sich sonst Schönburg, wie die Grafen von Schönburg noch thun.  zurück

9) siehe oben  zurück

10) Erster Theil oben, Was ich von dem ersten Besitzer von Altoschatz gesagt habe, gilt auch von den nachfolgenden Amtssassen.  zurück

11) Dieser in dem ältesten Oschatzer Stadtbuche befindliche Vertrag ward zu Oschatz am vierten Tage mach dem Sonntage Domine ne longe (Palmarum) den 1. April 1339 errichtet.  zurück

12) Das Original auf Pergament befindet sich in dem Oschatzer Raths-Archiv, lit. G. n. 4 und ist abgedruckt in analectis Saxon. Th. I, S. 117-119.  zurück

13) Der landesherrliche Gunstbrief, den das Oschatzer Raths-Archiv lit. I. n. 8 verwahrt, beweist zugleich, daß Albinus in der Meißner Land-Chronik S. 348 und Canzler in tableau historique de l'electorat de Saxe pag. 256 das Gut Altoschatz mit Unrecht dem Geschlechte von Oßa zuschreiben. Bald wird noch ein zweiter Beweis folgen.  zurück

14) Die Schrift darüber ist in dem Oschatzer Raths-Archiv lit. F. n. 10. Man vergleiche den ersten Theil oben.  zurück

15) oben in der Anmerkung 16)  zurück

16) In Schoettgens Historie der Stadt Wurzen S, 712 und in einer Amtsschrift, die Ritterdienste derer von Adel im Amte Oschatz aus jenen Zeiten betreffend.  zurück

17) Im ersten Theil oben. Dieser Leichenstein beweiset, eben sowohl, wie der oben unter 13) angeführte Gunstbrief, daß nicht das Geschlecht von Oßa, sondern das von Nossen Altoschatz besessen habe.  zurück

18) man sehe oben  zurück

19) oben Ebendas.  zurück

20) Der Adjudications-Schein ward den 3 Novbr. 1652 ausgestellt und die Confirmation erfolgte den 27. Januar 1653. Beides befindet sich in Abschrift in des Amts Oschatz Kauf- und Handelsbüchern, Vol. I b F. 225 squ.  zurück

21) S. M. Zießlers Fortsetzung der von Fiedlern angefangenen Mügelner Chronik, S. 51  zurück

22) Mehrere Lebensumstände von ihm, sind schon im ersten Theile oben und in diesem zweiten Theile oben beigebracht worden.  zurück

23) Erster Theil oben  zurück

24) Ebedas.  zurück

25) Ebendas.  zurück

26) Jene Zinsen wurden also verwendet: 5 fl. erhielt das Kloster zu St. Afra zur Feier der Feste de facie Salvatoris et de compassione b. Mariae virginis. Die übrigen 5 fl. bestimmte man der Domkirche zu dem Jahrgedächtniß und den Seelenmessen, die für den Vikar Vinc. Rodis, seine Aeltern, Brüder, Schwestern und für alle aus seinem Geschlechte sterbenden Personen gehalten wurden. Dieser Zinskauf stand auch in Schoettgen. et Kreysig, scrippt. Tom. II p. 136, 140, 143, 146.  zurück

27) Die Erben setzten diese Zinsen zur Feier des Jahrgedächtnisses ihres Erlösers in der Kirche zu St. Afra aus. Schöttgen. I c Tom. II, p.140. Dergleichen Stiftungsgelder hießen distributiones quotidianae, oder Präsenz-Gelder, weil sie nur unter die gegenwärtigen Domherren, welche die Feier der Jahrgedächtnisse abwarteten, vertheilt wurden und sind also von den Präsenz-Geldern, welche ein Neuaufgenommener zahlen mußte, verschieden. I.C. Boehnii dies. de eccl. rath. et colleg. capiadis, sub praes. Hommel. Lips. 1771 S. 18 Boehmeri lus eccles Protest. Tom. II, p. 249  zurück

28) Der Vergleich wird aufbewahrt in dem Oschatzer Raths-Archiv, lit. F. n. 7. Man sehe auch den ersten Th. oben.  zurück

29) Diese und die vorher ausgestellten Verschreibungen wurden wieder eingelöst und gelangten im Original an den Rath zu Oschatz, der sie im Archiv lit. BB n. 1. aufbewahrt.  zurück

30) Schöttgens Beschreibung der Stadt Wurzen im Anhange S. 18. Nach dieser Urkunde sind den beiden Brüdern von Fichtenberg auch die Obergerichte über Goselitz in eben der Maaße, wie sie solche über Grellenhayn gehabt haben, zugestanden worden, nämlich in den Zäunen des Dorfs und Vorwerks; dahingegen die Gerichte außerhalb der Zäune und auf den Feldern dem Landesherrn gehören. Hiermit stimmt auch Registr. feudorum eccles. Misn. in Schöttgens Wurzner Geschichte, im Anhange S, 40 überein. Ueberdies besagt noch das oben angeführte Rescript von 1650, daß dem Rittersitze die Obergerichte auf des Ritterguts eigenen und allen dazu gehörigen Feldern zuständen. Ob das Amt diese Gerechtsame noch habe, vermag Jahn in seiner Beschreib. des Amtes Oschatz (s. 46 u. 49) nicht zu entscheiden.  zurück

31) In einer Schrift unter dem Titel: Geister und Gespenster, in einer Reihe von Erzählungen dargestellt. Ein nothwendiger Beitrag, zu des Hofraths Jung, genannt Srilling, Theorie der Geisterstunde. Erster Band, Basel, 1810. Die obige daraus genommene Erzählung ist die zehnte und steht S. 53 f. Sie führt die Ueberschrift: Der heilige Antonius spukt in einem Dorfe. Sie ist auch eingerückt in den Oschatzer Erzähler von 1802. St. 30.  zurück

32) Nach einem kommissarischen Anschlage von 1659 besteht das Rittergut aus 219 Ackern, 50 Ruthen Feld, 115 Ackern, 68 Ruthen Wiesen, 6 Ackern, 54 Ruth. Teichen, 59¾ Ackern, 27 Ruthen Holz, 19¾ Ackern, 57 Ruthen Grten.  zurück

33) Siehe oben  zurück

34) Königs Adelshistorie, Th. II. S. 1142-1145  zurück

35) Siehe oben  zurück

36) Horns Leben Friedrichs des Streitbaren, S. 643  zurück

37) Sein Lebenslauf it M. J. Rößlers auf ihn gehaltener und 1690 gedruckter Leichenpredigt beigefügt.  zurück

38) Curiositäten Cabinet d.a. 1765, S. 191  zurück

39) Dietmanns Priesterschaft in dem Churfürstenth. Sachsen, B. V, S. 685  zurück

40) Kreyßigs Beiträge zur Sächs. Gesch. Th. I, S. 26  zurück

41) siehe oben  zurück

42) Erster Theil oben  zurück

43) Schöttgens diplomat. Nachlese, Th. 2, S. 223  zurück

44) Unter diesem Namen kommt es in einer in Schöttgen. scrippt. rer. gem. tom. II, p. 364 angeführten und in adventu Domini, 1458 ausgestellten Urkunde vor, deren Inhalt dahin geht, daß Georg von Honsberg das Dorf Rossau das Vorwerk und Dorf Nimmerich mit dem Sitze, das Dorf Technitz u.w. von dem Burggrafen zu Leisnig in Lehen habe. So wird auch bei Schöttgen am angef. Orte p. 568 angemerkt, daß Dietrich und Georg von Honsberg, Rossau, Nimmeritz und die Mühle zu Technitz in Lehn bekommen haben.>  zurück

45) Die Urkunden werden unter den Besitzern von Schweta angeführt werden.  zurück

46) Siehe oben Nr. 18   zurück

47) Schöttg. scrippt rer. germ. tom. II, p. 207  zurück

48) Ebendas. p. 209, desgl. Merkenii scrippt. rer. german. tom. pag. 1078  zurück

49) Im Repertor. des bischöffl. Meißner Archivs, Nr. 208.  zurück

50) Diese Urkunde ist abgedruckt in der Samml. verm. Nachrichten zur Sächs. Geschichte B. III. S. 11, 75, 74. Mehrere Nachricht von diesem Geschlechte enthält das Alte aus allen Theilen der Gesch. B. II, S. 332 f.  zurück

51) Schöttgen. scrippt rer. germ. tom. II, p. 364, 568  zurück

52) Schöttgen hat in seiner diplomat. Nachlese, Th. 5, S. 394 f. eine Urkunde eingerückt, darin Kaiser Heinrich III. XVI. kalend Martii 1090 der Kirche zu Meißen ein Dorf Wisca am Flussa Jahna im Lande Daleminzien und in der Grafschaft Marggr. Heinrichs gelegen, zugeeignet hat. Könnte man dieses Wisca, wie mehrere gethan haben, für Weitschenhayn annehmen, so sähe man den Grund ein, warum Weitschenhayn beim Stifte Meißen zur Lehn geht.  zurück

53) Schöttgens Historie der Stadt Wurzen S. 684  zurück

54) Analecta Saxon, d. a. 1766, S. 9 und Königs Adelshistorie, P. II p. 1006.  zurück

55) Mollers Freiberger Chronik, Th. I. S. 131 und Königs Adelshistorie, Th. II. S. 1200  zurück

56) Von ihnen starb Joh. Ernst Siegm. von Wetzsch, Königl. Preuß. Oberster von der Armee und Ritter des Verdienstordens am 10. Mai 1812 im 74 Jahre.  zurück

57) Obige Nachrichten sind aus den beiden Lebensläufen genommen, die den auf den Tod des Kammerherrn v. Holzendorf und seiner zweiten Gemahlin gedruckten Gedächtnißpredigten beigefügt sind. Man vergleiche auch Königs Adels-Lexikon Th. II., S. 550-560.  zurück

58) Schlatitz kaufte Bischoff Dietrich von Schönberg 1467 von Ludwig von Canitz auf Zschorna, Berntitz aber Bischoff Casp. von Schönberg 1455 von Joh. v. Seylitz für 250 Nßo und vereinigten beide mit dem Stifte Meißen. Schöttgens Histor. der St. Wurzen, im Anh. S. 18  zurück

59) Siehe oben Nr. 4   zurück

60) Siehe oben Nr. 22   zurück

61) Diese genealogischen Nachrichten sind aus Königs Adelshistorie, Th. II. S. 303-305 und aus andern Schriften, das Amt Oschatz betreffend, entlehnt.  zurück



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