(eingepfarrt nach Naundorf) ist ein Dorf mit einem amtssässigen Rittergut, auf dem ein Ritterpferd liegt und 24
Feuerstätten, als: 12 Gärtner- und 12 Häuslerwohnungen unter denen sich eine Wassermühle, eine Schenke und Schmiede befinden. Leuben liegt eine kleine halbe Stunde westlich
von Naundorf au der alten Poststraße nach Hubertusburg, eine Stunde südlich von Oschatz und ebenso weit nördlich von Mügeln an beiden Seiten des Döllnitzbaches.
Auf dem Hof des Ritterguts stand früher eine dem heiligen Antonius geweihte Kapelle, in welcher auch noch nach den Zeiten der Reformation Gottesdienst gehalten wurde,
sowie vor dem Dorf ein Gottesacker, wohin bis zum Jahre 1602 die Gemeinde ihre Toten begrub. Allein die Kapelle ist in ein Wirtschaftsgebäude verwandelt worden und der
Gottesacker eingegangen, weil die Toten sehr oft ins Wasser gesenkt werden mussten. Als etwas Besonderes kann bemerkt werden, dass auf dem Turm des Herrenhauses anstatt der
Spitze ein Meilenstein sich befindet, der hierher gesetzt wurde, weil man fand, dass er gerade vor dem Gut zu stehen gekommen wäre.
Die ersten bekannten Besitzer des Ritterguts, dem die Gerichtsbarkeit des Dorfes zusteht, sind seit 1494 die von Honsberg, welche es bis 1637 besaßen, wo der letzte aus
dieser Familie, Wolf Christian von Honsberg, an der Pest verstarb und in der Hofkapelle begraben wurde. Auf ihn folgten die Freiherrn und Grafen von Taube bis 1710, und von
diesen kam es durch den Königl. Poln. und Kurfürstl. Sächsischen Generalmajor und Oberstallmeister Hans Gottlieb von Thielau auf Lampertswalda und Schreibersdorf an das Leuben
noch jetzt besitzende von Thielausche Geschlecht.
Wie in Naundorf, so haben auch hier verschiedene Feuersbrünste das Dorf und Rittergut heimgesucht. Am 10. Februar 1617 kamen bei einer Feuersbrunst außer vielen Pferden
und Rindvieh auch 4 Menschen um, unter denen sich ein Edelknabe befand. 1812 und 1833 brannten Gärtnernahrungen ab und am 1. März 1835 ging abermals ein großer Teil des
Rittergutsgebäudes in Feuer auf, wobei zwei männliche Dienstboten so beschädigt wurden, dass sie an den Folgen der Brandwunden starben.
Heinrich Theodor Füllkruss
Kand. des Predigtamts |