Die Kirche befindet sich
in der Mitte des Dorfes. Ist auch die Zeit der Gründung mit Bestimmtheit
zu ermitteln, so ist doch ausgemacht, dass sie schon lange vor der Reformation
erbaut wurde. Früher gehörte die Kirche und Porachie Limbach
unter das Kloster Sornzig, wie sich deutlich aus einer noch vorhandenen
Urkunde vom Jahr 1531 nachweisen lässt, in welcher dem damaligen katholischen
Pfarrer Thomas Kühne in Limbach von dem Probst Adam Fritzsche in Sornzig
der Ankauf einer ansehnlichen Fläche Landes, woraus später das
Pfarrgut entstand, bestätigt wird. 1539 wurde die Reformation auch
hier eingeführt.
Der erste protestantische
Pfarrer allhier war Franciscus Peyring. Er trat 1543 den oberen Pfarrgarten
nebst 10 Scheffel Feld an Donat Haupt ab und zwar mit der Bestimmung, dass
der jedesmalige Besitzer dieses sogenannten Pfarrgut zu Walpurgis einen
billigen Erbzins zahlen und als Lehnmann des Pfarrers jeden Tag im Jahr
gegen eine geringe Vergütung ihm zu Diensten sein sollte. Dieser Vertrag
besteht bis heute noch. Im Jahre 1555 folgte Michael Barth im Amte und
1575 - 1595 Andreas Sartorius, von Roswein gebürtig, dessen Gelehrsamkeit
und verdienstvolles Wirken vielfach gerühmt wurde. Das selbe ist zu
sagen von dessen Amtsnachfolger M. Benedict Scheuchler, der von Leipzig,
wo er 1569 geboren worden war, zum Pfarrer nach Limburg gerufen wurde.
Seine Amtsführung dauerte 18 Jahre von 1595 - 1613. Das erledigte
Pfarramt übernahm hierauf Joachim Cramer aus Teltow in der Mark und
verwaltete es 25 Jahre lang von 1614 bis zu seinem Tode 1639 mit unermüdetem
Eifer. Die Drangsale des 30jährigen Krieges beschleunigten seinen
Tod. Nach ihm wurde Andreas Hoffmann Pfarrer, blieb aber nur 2 Jahre
zu Limbach, weil ihm 1642 das Pastorat in dem benachbarten Collm übertragen
wurde. Sein Nachfolger Christoph Nicolai aus Oschatz fand bei seinem Amtsantritt
die Häuser und Felder von dem Krieg so verheert, dass nach seiner
eigenen Angabe im ganzen Ort weder Kuh noch Pferd, weder Schaf noch Ziege,
weder Heu noch Stroh, weder Ernte noch Dame zu finden war. Auch fehlte
es gänzlich an Menschenhänden, um das Feld zu bestellen. Die
Not, welche 15 Jahre hindurch, solange als er Pfarrer dahier war, zu erdulden
hatte, war nicht zu beschreiben, wie seine eigenen Worte lauteten. Sehr
oft fehlte es ihm an Brot, um sein Weib und seine Kinder zu sättigen.
1657 wurde ihm sein sehnlichster Wunsch erfüllt, auf eine andere und
einträglichere Stelle nach Priesen, Inspektion Kirchhain, befördert
zu werden; allein die alte Not begleitete ihn in das neue Amt und verließ
ihn nicht bis zu seinem Tode. Was ihm an beiden Orten, in Limbach wie in
Priesen, das Leben verbittert hat, das waren Streitigkeiten mit den Eingepfarrten,
welche vielleicht von seiner Gemütsart oder den Mangel an Klugheit
veranlasst wurden. So brachte er die Limbacher Gemeinde zuletz noch heftig
dadurch gegen sich auf, dass er ihr in seiner Abschiedspredigt am 10. April
1657 zum Valet einen ungnädigen Gott wünschte. Hierauf folgte
im Amt Martin Rüdiger aus Mittweide von 1657 bis zu seinem Tode 1686.
Er war der erste Pfarrer zu Limbach, welcher Dom. 1 p. Trinit. 1674 in
der Kapelle zu Saalhausen das heilige Abendmahl ausspendete und von dieser
Zeit an die Sacra daselbst verrichtete. Der Pastor Christian Weise aus
Ortrand, welcher 1686 das Amt in Limbach antrat, soll einer der ersten
gewesen sein, der von Philipp Jacob Spehner, damalige Oberhofprediger in
Dresden examiniert wurde. Nach einer vierjährigen Amtierung folgte
er dem Ruf nach Schweta 1691. Sein Amtsnachfolger zu Limbach Christian
Crusius aus der Stadt Borna, gab durch seinen Wandel soviel Ärgernis,
dass er 1696 abgesetzt werden musste. Nach ihm wurde Daniel Christoph Zimmermann
berufen, welcher schon 1704 Limbach verließ, um das Pfarramt in Kiebitz
anzutreten. Hierauf waren als Pastoren zu Limbach angestellt: 1.) Gabriel
Crusius, von Schöneck gebürtig, 1704 bis zu seinem Tode 1744.
2.) Gotthelf Müller aus Waldheim von 1744 - 1755, wurde als Diaconus
nach Wurzen berufen. 3.) Sigismund Gottlieb Crusius von 1755 - 1759, wo
er als Pastor nach Krögis bei Meißen kam; starb als Pastor zu
Zehren. 4.) M. Joh. Gottlob Frenkel aus Oschatz von 1759 - 1779, wurde
als Diaconus an der Kreuzkirche nach Dresden vociert. 5.) Joh. Gottlob
Reim aus Lichtenstein im Schönburgischen von 1779 - 1795, wurde zu
dem Pastorat in Mahlis befördert und starb als Pastor in Langenhennersdorf
bei Freiberg. 6.) Christoph August Fischer aus Altenberg von 1795 - 1798
ging als Pastor nach Schweta. 7.) M. Carl Daniel Leipnitz aus Podelwitz
von 1798 bis 1805, lebt jetzt noch als Pastor zu Zopen, Ephorie Borna.
8.) M. Christian Friedrich Lange aus Döbeln von 1805 - 1818, wo er
als Diaconus an die Kreuzkirche nach Dresden berufen wurde. 9.) M. Christian
August Mückner aus Grimma von 1818 - 1824, lebt jetzt als Pastor zu
Strehla an der Elbe. 10.) Carl August Friedrich Mohr aus Rabenau bei Dresden
von 1825 - 1834, ist dermalen Pfarrer zu Reimersdorf, Ephorie Großenhain.
11.) Jetzt ist Pfarrer zu Limbach Ernst Adolph Heyne, geboren 1800 zu Bischofswerda,
seit 1834 hier angestellt.
Die Kirche allhier, umgeben
von einem großen Kirchhof, welcher jetzt noch zum Begräbnisplatz
dient, war anfangs nur eine Kapelle, ist später aber durch Anbauten
nach dem Bedürfnis der anwachsenden Gemeinde vergrößert
worden. Sie ist regelmäßig gebaut, geräumig und hell. Im
Jahre 1822 wurde der alte un niedrige Glockenturm abgetragen und an dessen
Stelle von der Gemeinde ein neuer aufgeführt.
Auf dem Turm befinden sich
drei Glocken wovon die kleinste am ältesten ist. Sie trägt die
Inschrift: Anno Domini M.CCCCLXXXIIII.
Die große und mittlere
Glocke enthalten beide ein und dieselbe Inschrift: Anno M.D.CCXIX gofs
mich Michael Weinhold in Dresden. und in der Mitte: Indicando prodest aliis,
haud sibi. Campanam hanc casu ruptam refundi curavere fratres Hermannus
Herricus, Christopherus Fredericus Schleinisii. Templi patroni.
Das Vermögen der Kirche
an Capitalien und Legaten beläuft sich etwa auf 2.200 Thlr. Darunter
befinden sich 300 Thlr. Legat, von welchem der Pfarrer die Zinsen bezieht;
ebenso 550 Thlr. als Abfindungskapital, wovon dem resp. Preußischen
und Sonderhausischen Regierungen die 21 Thlr. 21 Gr. Rentengelder abgelöst
worden sind, welche alljährlich von dem Kloster Söllingen bei
Tennstädt in Thüringen an den Pfarrer zu Limbach zu entrichten
waren. 150 Thlr. sind unaufkündbar auf das hiesige Vorwerk hypothekiert,
wovon jährlich 3 Thlr. der Pfarrer, 2 Thlr. der Schullehrer und 2
Thlr. 12 Gr. die Kirche zu Limbach Zinsen erhalten. Endlich sind 180 Thlr.
dazu legiert, dass sie dem antretenden Pfarrer von dem Abgehenden zur Übernahme
des Inventariums durch Zurechnung überlassen werden.
Die Parochie Limbach hat
nur eine Schule mit einem Lehrer und 58 Schulkindern. Die Einkünfte
der hiesigen Schulstelle übersteigen um ein Weniges den gesetzlich
bestimmten Normalsatz von 200 Thlr. Lehrer ist jetzt Joh. Georg Lindner,
1801 in Sitten bei Leisnig geboren und hier angestellt seit 1820.
Was die Pfarr- und Schulgebäude
anlangt, so sind sie zwar alt und baufällig, – die Pfarrwohnung wurde
1697 erbaut, – aber dennoch geräumig und bewohnbar. Von Brandunglück
blieben sie stets verschont.
Das Dorf Limbach steht unter
der Gerichtsbarkeit des Rittergutes Saalhausen, bis auf vier kleine Güter,
welche unter das Amt Oschatz gehören. Auch befindet sich hier ein
zum Rittergut Saalhausen gehörendes Vorwerk mit einem ansehnlichen
Areal an ziemlich gutem Ackerland.
Limbach zählt ungefähr
250 Einwohner und hat außer dem Vorwerksgebäude, der Kirche,
der Pfarr- und Schulwohnungen ein Gemeindehaus, 10 Häusler, 16 Gärtner
und Viertelhüfner und 12 größere Gutsbesitzer. Eingepfarrt
ist das Dörfchen Hayde mit der herrschaftlichen Schäferei einer
Gärtnerwohnungen und einem Hause. Die Collatur über Pfarre und
Schule steht dem Besitzer des Rittergutes Saalhausen zu.
Da der Pfarrer zu Limbach
auch die Kapelle in Saalhausen zu versorgen hat, so soll auch noch das
Nötige erwähnt werden.
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