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Es folgen Ausschnitte - begrenzt auf die Stadt Oschatz in ihren heutigen Grenzen.

Altoschatz, Leuben, Limbach, Lonnewitz, Merkwitz, Schmorkau, Zöschau, Oschatz

Um eine bessere Lesbarkeit zu erreichen, habe ich den Text orthographisch den neuen
Regeln angepasst, ansonsten ist der Originalwortlaut erhalten geblieben.

eine Stunde von der Stadt Oschatz und eine halbe Stunde von der Stadt Mügeln gelegen,  verdankt seinem Namen einem Bach, welcher das Dort entlang fließt und dem lehmig-tonigen Boden, welcher der Dorfflur zur Unterlage dient; daher wird es in alten Urkunden häufig auch Leimbach und Limpach geschrieben. Die Gründung dieses Dorfes fällt in frühe Zeiten. Es ist wahrscheinlich durch denselben Sala angelegt worden, welchem auch Saalhausen Entstehung und Namen verdankt, im 10. Jahrhundert nach Christi Geburt.
Die vielen wüsten Marken, welche den Ort umgeben, wo früher glaubwürdigen Nachrichten nach volkreiche und blühende Ortschaften standen, die im Hussitenkrieg völlig eingeäschert worden sind, zeugen dafür, dass auch Limbach in jener Zeit schwer heimgesucht wurde. Ebenso ist es gewiss, dass im Dreißigjährigem Krieg kein Dorf in der Umgegend so viel zu leiden hatte als Limbach. Die Felder waren verwüstet, die Wohnungen standen verödet. Pest und Krieg hatten vereint unter den unglücklichen Bewohnern so schrecklich gewütet, dass überhaupt nur noch fünf Personen übrig geblieben waren. So fand der Pastor Nicolai bei seinem Amtsantritt die Limbacher Gemeinde im Jahre 1642 und 15 Jahre später als er sie verließ, hatte sich die Zahl der Parochianen bis auf 13 vermehrt. Zu Ende des 17. Jahrhunderts erst fing die Gemeinde an, sich von den erlittenen Drangsalen zu erholen. Seit dieser Zeit ist sie von allgemeinen Unglücksfällen verschont geblieben. Brach auch einige Male Feuer im Ort aus, so kam es doch nur selten und in langen Zwischenräumen vor. Auch war der dadurch verursachte Schaden nur partiell und niemals von großer Bedeutung. So geschah es dann, dass ein gewisser Wohlstand in diesem Dorf heimisch wurde, den die allgemein beklagte Nahrungslosigkeit der neusten Zeit nicht zu erschüttern vermochte. Die Bewohner, die sich durchgängig mit Landwirtschaft beschäftigen und sich davon nähren, haben sich von jeher durch ihre Betriebsamkeit, ihren friedlichen und guten Sinn ausgezeichnet und diesen ehrenvollen Ruf bis jetzt bewahrt. Schwere Vergehungen und Verbrechen sind selten hier vorgekommen. Nur einmal wird eines gewissen Matthäus Müller gedacht, der im Juni 1599, wo er betrunken aus der Schenke zu Leuben nach Hause zurückkehrte, sein Eheweib mit einem Messer anfiel, ihr den Arm zerfleischte und zuletzt zwei Stich in den Leib gab, dass sogleich Stücke der Leber und Eingeweide zu Boden fielen. Die tödlich verwundete Frau starb an der Stelle, – der Mörder aber entfloh nach Böhmen, ohne dass man jemals wieder von ihm gehört hat. Ebenso steht noch in hiesigem Kirchenbuch eine zweite Schauder erregende Tat aufgezeichnet. Die Worte lauten: „Beerdigt wurde Dom. XXIII p. Trinit. 1743 Caspar Walde, Häusler und Einwohner auf der Heide – eine Schäferei nach Limbach gehörig – Diebe und Mörder hatten ihn des Nachts überfallen, gefesselt, grausam gemartert, mit Prügeln geschlagen, die Hände mit Pech gebrannt, so dass er wenige Stunden darauf vor Schmerzen gestorben ist.“ Wurden die Raubmörder auch nicht entdeckt, so ergab es sich doch aus den damals angestellten Nachforschungen, dass die Täter aus der Ferne hergekommen waren.



Die Kirche befindet sich in der Mitte des Dorfes. Ist auch die Zeit der Gründung mit Bestimmtheit zu ermitteln, so ist doch ausgemacht, dass sie schon lange vor der Reformation erbaut wurde. Früher gehörte die Kirche und Porachie Limbach unter das Kloster Sornzig, wie sich deutlich aus einer noch vorhandenen Urkunde vom Jahr 1531 nachweisen lässt, in welcher dem damaligen katholischen Pfarrer Thomas Kühne in Limbach von dem Probst Adam Fritzsche in Sornzig der Ankauf einer ansehnlichen Fläche Landes, woraus später das Pfarrgut entstand, bestätigt wird. 1539 wurde die Reformation auch hier eingeführt.
Der erste protestantische Pfarrer allhier war Franciscus Peyring. Er trat 1543 den oberen Pfarrgarten nebst 10 Scheffel Feld an Donat Haupt ab und zwar mit der Bestimmung, dass der jedesmalige Besitzer dieses sogenannten Pfarrgut zu Walpurgis einen billigen Erbzins zahlen und als Lehnmann des Pfarrers jeden Tag im Jahr gegen eine geringe Vergütung ihm zu Diensten sein sollte. Dieser Vertrag besteht bis heute noch. Im Jahre 1555 folgte Michael Barth im Amte und 1575 - 1595 Andreas Sartorius, von Roswein gebürtig, dessen Gelehrsamkeit und verdienstvolles Wirken vielfach gerühmt wurde. Das selbe ist zu sagen von dessen Amtsnachfolger M. Benedict Scheuchler, der von Leipzig, wo er 1569 geboren worden war, zum Pfarrer nach Limburg gerufen wurde. Seine Amtsführung dauerte 18 Jahre von 1595 - 1613. Das erledigte Pfarramt übernahm hierauf Joachim Cramer aus Teltow in der Mark und verwaltete es 25 Jahre lang von 1614 bis zu seinem Tode 1639 mit unermüdetem Eifer. Die Drangsale des 30jährigen Krieges beschleunigten seinen Tod.  Nach ihm wurde Andreas Hoffmann Pfarrer, blieb aber nur 2 Jahre zu Limbach, weil ihm 1642 das Pastorat in dem benachbarten Collm übertragen wurde. Sein Nachfolger Christoph Nicolai aus Oschatz fand bei seinem Amtsantritt die Häuser und Felder von dem Krieg so verheert, dass nach seiner eigenen Angabe im ganzen Ort weder Kuh noch Pferd, weder Schaf noch Ziege, weder Heu noch Stroh, weder Ernte noch Dame zu finden war. Auch fehlte es gänzlich an Menschenhänden, um das Feld zu bestellen. Die Not, welche 15 Jahre hindurch, solange als er Pfarrer dahier war, zu erdulden hatte, war nicht zu beschreiben, wie seine eigenen Worte lauteten. Sehr oft fehlte es ihm an Brot, um sein Weib und seine Kinder zu sättigen. 1657 wurde ihm sein sehnlichster Wunsch erfüllt, auf eine andere und einträglichere Stelle nach Priesen, Inspektion Kirchhain, befördert zu werden; allein die alte Not begleitete ihn in das neue Amt und verließ ihn nicht bis zu seinem Tode. Was ihm an beiden Orten, in Limbach wie in Priesen, das Leben verbittert hat, das waren Streitigkeiten mit den Eingepfarrten, welche vielleicht von seiner Gemütsart oder den Mangel an Klugheit veranlasst wurden. So brachte er die Limbacher Gemeinde zuletz noch heftig dadurch gegen sich auf, dass er ihr in seiner Abschiedspredigt am 10. April 1657 zum Valet einen ungnädigen Gott wünschte. Hierauf folgte im Amt Martin Rüdiger aus Mittweide von 1657 bis zu seinem Tode 1686. Er war der erste Pfarrer zu Limbach, welcher Dom. 1 p. Trinit. 1674 in der Kapelle zu Saalhausen das heilige Abendmahl ausspendete und von dieser Zeit an die Sacra daselbst verrichtete. Der Pastor Christian Weise aus Ortrand, welcher 1686 das Amt in Limbach antrat, soll einer der ersten gewesen sein, der von Philipp Jacob Spehner, damalige Oberhofprediger in Dresden examiniert wurde. Nach einer vierjährigen Amtierung folgte er dem Ruf nach Schweta 1691. Sein Amtsnachfolger zu Limbach Christian Crusius aus der Stadt Borna, gab durch seinen Wandel soviel Ärgernis, dass er 1696 abgesetzt werden musste. Nach ihm wurde Daniel Christoph Zimmermann berufen, welcher schon 1704 Limbach verließ, um das Pfarramt in Kiebitz anzutreten. Hierauf waren als Pastoren zu Limbach angestellt: 1.) Gabriel Crusius, von Schöneck gebürtig, 1704 bis zu seinem Tode 1744. 2.) Gotthelf Müller aus Waldheim von 1744 - 1755, wurde als Diaconus nach Wurzen berufen. 3.) Sigismund Gottlieb Crusius von 1755 - 1759, wo er als Pastor nach Krögis bei Meißen kam; starb als Pastor zu Zehren. 4.) M. Joh. Gottlob Frenkel aus Oschatz von 1759 - 1779, wurde als Diaconus an der Kreuzkirche nach Dresden vociert. 5.) Joh. Gottlob Reim aus Lichtenstein im Schönburgischen von 1779 - 1795, wurde zu dem Pastorat in Mahlis befördert und starb als Pastor in Langenhennersdorf bei Freiberg. 6.) Christoph August Fischer aus Altenberg von 1795 - 1798 ging als Pastor nach Schweta. 7.) M. Carl Daniel Leipnitz aus Podelwitz von 1798 bis 1805, lebt jetzt noch als Pastor zu Zopen, Ephorie Borna. 8.) M. Christian Friedrich Lange aus Döbeln von 1805 - 1818, wo er als Diaconus an die Kreuzkirche nach Dresden berufen wurde. 9.) M. Christian August Mückner aus Grimma von 1818 - 1824, lebt jetzt als Pastor zu Strehla an der Elbe. 10.) Carl August Friedrich Mohr aus Rabenau bei Dresden von 1825 - 1834, ist dermalen Pfarrer zu Reimersdorf, Ephorie Großenhain. 11.) Jetzt ist Pfarrer zu Limbach Ernst Adolph Heyne, geboren 1800 zu Bischofswerda, seit 1834 hier angestellt.
Die Kirche allhier, umgeben von einem großen Kirchhof, welcher jetzt noch zum Begräbnisplatz dient, war anfangs nur eine Kapelle, ist später aber durch Anbauten nach dem Bedürfnis der anwachsenden Gemeinde vergrößert worden. Sie ist regelmäßig gebaut, geräumig und hell. Im Jahre 1822 wurde der alte un niedrige Glockenturm abgetragen und an dessen Stelle von der Gemeinde ein neuer aufgeführt.
Auf dem Turm befinden sich drei Glocken wovon die kleinste am ältesten ist. Sie trägt die Inschrift: Anno Domini M.CCCCLXXXIIII.
Die große und mittlere Glocke enthalten beide ein und dieselbe Inschrift: Anno M.D.CCXIX gofs mich Michael Weinhold in Dresden. und in der Mitte: Indicando prodest aliis, haud sibi. Campanam hanc casu ruptam refundi curavere fratres Hermannus Herricus, Christopherus Fredericus Schleinisii. Templi patroni.
Das Vermögen der Kirche an Capitalien und Legaten beläuft sich etwa auf 2.200 Thlr. Darunter befinden sich 300 Thlr. Legat, von welchem der Pfarrer die Zinsen bezieht; ebenso 550 Thlr. als Abfindungskapital, wovon dem resp. Preußischen und Sonderhausischen Regierungen die 21 Thlr. 21 Gr. Rentengelder abgelöst worden sind, welche alljährlich von dem Kloster Söllingen bei Tennstädt in Thüringen an den Pfarrer zu Limbach zu entrichten waren. 150 Thlr. sind unaufkündbar auf das hiesige Vorwerk hypothekiert, wovon jährlich 3 Thlr. der Pfarrer, 2 Thlr. der Schullehrer und 2 Thlr. 12 Gr. die Kirche zu Limbach Zinsen erhalten. Endlich sind 180 Thlr. dazu legiert, dass sie dem antretenden Pfarrer von dem Abgehenden zur Übernahme des Inventariums durch Zurechnung überlassen werden.
Die Parochie Limbach hat nur eine Schule mit einem Lehrer und 58 Schulkindern. Die Einkünfte der hiesigen Schulstelle übersteigen um ein Weniges den gesetzlich bestimmten Normalsatz von 200 Thlr. Lehrer ist jetzt Joh. Georg Lindner, 1801 in Sitten bei Leisnig geboren und hier angestellt seit 1820.
Was die Pfarr- und Schulgebäude anlangt, so sind sie zwar alt und baufällig, – die Pfarrwohnung wurde 1697 erbaut, – aber dennoch geräumig und bewohnbar. Von Brandunglück blieben sie stets verschont.
Das Dorf Limbach steht unter der Gerichtsbarkeit des Rittergutes Saalhausen, bis auf vier kleine Güter, welche unter das Amt Oschatz gehören. Auch befindet sich hier ein zum Rittergut Saalhausen gehörendes Vorwerk mit einem ansehnlichen Areal an ziemlich gutem Ackerland.
Limbach zählt ungefähr 250 Einwohner und hat außer dem Vorwerksgebäude, der Kirche, der Pfarr- und Schulwohnungen ein Gemeindehaus, 10 Häusler, 16 Gärtner und Viertelhüfner und 12 größere Gutsbesitzer. Eingepfarrt ist das Dörfchen Hayde mit der herrschaftlichen Schäferei einer Gärtnerwohnungen und einem Hause. Die Collatur über Pfarre und Schule steht dem Besitzer des Rittergutes Saalhausen zu.
Da der Pfarrer zu Limbach auch die Kapelle in Saalhausen zu versorgen hat, so soll auch noch das Nötige erwähnt werden.


II. Von der Kapelle zu Saalhausen, als Filial von Limbach
Das altschriftsässige Rittergut Saalhausen mit Ober- und Niedergericht liegt eine halbe Stunde südwestlich von Oschatz und drei Viertelstunden von Limbach. Zu dessen Entstehung und Benennung gab ein Ackersaße namens Sala um das Jahr 926 die Veranlassung. Dieser Sala besaß es zuerst unter dem Namen eines Vorwerks. Nachdem es ein amtssässiges Rittergut geworden war, verwandelte einer von denen, die es im 11. Jahrhundert besaßen, nach der damaligen Gewohnheit seinen Geschlechtsnamen in den Namen des Ritterguts und nannte sich von Saalhausen, von dem das ausgebreitete Geschlecht derer von Saalhausen abstammte. Ein Sohn Friedrichs von Saalhausen war unter dem Namen Johann VI. Bischof zu Meißen und starb daselbst 1518. Hierauf kam das Rittergut Saalhausen an die Familie Grauschwitz von 1509 an. Hans von Grauschwitz wurde 1575 von dem Kurfürst August mit dem Patronat über die Kirche und Schule zu Limbach begnadigt, das vorher dem Amt Sornzig zustand. Zu Ende des 16. Jahrhunderts trat die Familie von Bock in den Besitz von Saalhausen, und erhielt sich dabei bis um 1680. Nach ihr hatten es eine kurze Zeit zwei Brüder von Wolframsdorf inne, von welchen es durch Heirat an die Familie von Schleinitz kam. Von der Familie Schleinitz kaufte es gegen das Jahr 1800 Heinrich Gottlob Eulitz, der es nach einigen Jahren an Johann Georg Erdmann Günther käuflich überließ. Nach dessen Tod fiel es an den unmündigen Sohn desselben, Theodor Günther, und steht fortwährend noch unter vormundschaftlicher Administration.
Das Rittergut gehört unstreitig wegen seinem ausgebreitetem Areal von gutem Acker- Wiesen- und Holzland zu den bedeutendsten Gütern des Landes. Das Herrenhaus hat zwei massive Stockwerke mit Einschluss des Erdgeschosses. In das Herrenhaus ist nach Norden hin die Kapelle gebaut. Es war Dom. 1.p.Trin. 1674, wo der damalige Pastor von Limbach Martin Rüdiger zum ersten Mal in der Kapelle von Saalhausen den Hofleuten das heilige Abendmahl ausspendete. Von dieser Zeit an verrichtete der jedesmalige Pfarrer zu Limbach die sacra darin und hat alle Sonn- und Festtage daselbst zu predigen.
In die Kapelle eingepfarrt wurden damals und sind es bis jetzt geblieben: das gesamt Personal des Rittergutes, die Schmiede in Saalhausen und die Mühle in dem nahe gelegenem Dorf Kreischa. Dagegen aber erhob der damalige Pfarrer zu Merkwitz und Alt-Oschatz Georg Tobias Müller Klage und Streit, weil Saalhausen, besage der Kirchenbücher schon vor länger als 100 Jahren mit der Seelenpflege nach Alt-Oschatz gehört hatte. Allein der Pfarrer von Merkwitz und Alt-Oschatz wurde mit seiner Beschwerde für jetzt und immer zurückgewiesen, und zwar aus gutem Grunde: „Weil zu Zeiten des Kursächsischen Administrators Herrn Herzog Friedrich Wilhelms, auf des Oberhofrichters Herrn Abraham von Bock untertäniges Supplizieren höchsten Orts es bereits zugesagt worden sei, dass die Kapelle zu Saalhausen mit einem Diaconus versehen werde, welcher das Predigtamt und die Seelsorge verwalte, ingleichen, dass Supplikant und dessen Erben, auch künftige Besitzer des Rittergutes Saalhausen, als Lehnsherrn der Kirche zu Limbach und Kapelle zu Saalhausen jederzeit dabei geschützt werden sollten. Inzwischen verwilligte der nachfolgende Besitzer von Saalhausen Herrmann von Wolframsdorf, Kurfürstl. Sächs. Geheimer Rat und Ober-Hofmarschall, aus seinen eigenen Mitteln und aus freiem Entschluss 50 Meißn. Gülden zu einem Kapital, wovon der Geistliche zu Merkwitz und Alt-Oschatz gegen Begebung aller Ansprüche an die Kapelle zu Saalhausen und die darin Eingepfarrten, die Zinsen erhalten sollte. Der in dieser Sache den 3. Dezember 1683 angefasste Rezess erhielt den 16. April 1684 die Bestätigung des Oberkonsistoriums.
So sehr auch die Kapelle in Saalhausen einer Reparatur und Ausstattung bedürfte, wozu auch der zuletzt verstorbene Besitzer des Gutes, Herr Günther, 300 Thlr. legiert hat, so zeigen sich doch noch Spuren, dass dieses Gotteshaus früher besser bedacht war. Unter anderen befindet sich ein altes umfangreiches Ölgemälde darin, die Hochzeit des Belsazars vorstellend. Daniel Cap. 5. Dem Vernehmen nach soll vor etwa 12 Jahren ein fremder Jude dem damaligen Besitzer von Saalhausen, Herrn Günthern, 900 Thlr. für dieses Gemälde geboten haben, ohne dass es ihm abgelassen wurde.
Bisher waren die Kapell-Eingepfarrten in Limbach eingeschult. Seit einiger Zeit aber verlangt die Schulgemeinde in Alt-Oschatz, dass das Rittergut gegen seinen Wunsch dorthin eingeschult werde, weil der Weg von Saalhausen nach Alt-Oschatz eine Viertelstunde näher, als der nach Limbach sei. Mit jedem Tag sieht man der Entscheidung einer hohen Behörde entgegen.
Die Seelenzahl der Kapell-Eingepfarrten zu Saalhausen mag sich etwa jetzt, wo keine Herrschaft sich daselbst aufhält, auf 30 - 35 Personen belaufen. Auch verdient noch erwähnt zu werden, dass in der Mühle zu Kreischa seit 2 Jahren eine große Wollgarn- Krempel- und Spinnfabrik errichtet worden ist.

Ernst Adolph Heyne
Pastor

 


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