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Siegels Chronik |
Das Buch wurde mir freundlicherweise
zur Verfügung gestellt vom
Familienarchiv Papsdorf.
Um eine bessere Lesbarkeit
zu erreichen, habe ich den Text orthographisch den neuen
Regeln angepasst, ansonsten
ist der Originalwortlaut erhalten geblieben.
Der Zweck dieses Schriftchens
ist ein doppelter. Einen Beitrag soll es erringen zur Unterstützung
der Verunglückten - und einen Beitrag soll es liefern zur Chronik
der Stadt! Es beginnt mit der Schreckensmittwoch des 7. Septembers und
schließt mit der teilweisen Sprengung der Stadtkirche, die drei Wochen
später, auch an einer Mittwoch, erfolgte. In diesem kurzen Zeitraum
drängten sich Ereignisse, wie sie bei uns sonst kaum Jahrhunderte
sahen, und der Wunsch vieler war es, eine möglichst treue Schilderung
derselben zu besitzen. Der Verfasser unternimmt es nicht als Ratsmitglied,
sondern als Privatmann und obwohl es alles, was zu einer authentischen
Schilderung jenes kurzen Zeitabschnittes beitragen konnte, gewissenhaft
benutze, so verwahrt er sich doch, um Missdeutungen zu begegnen, im voraus
ausdrücklich gegen die Annahme, als ob seiner Arbeit irgend ein offizieller
Charakter beizulegen sei. Nur wenige Minuten der Ruhe, den ereignisvollen
Tagen mühsam abgestohlen, standen ihm zur Vollendung derselben zu
Gebote. Dies und die Unmöglichkeit, selbst überall sein und alles
selbst mit eigenen Augen sehen zu können, entschuldige die darin etwa
vorkommenden Mängel und Irrtümer; gegen Anfeindung und Verleumdung
aber hat er keine andere Waffe, als sein Streben, etwas Gutes gewollt zu
haben.
Oschatz, den 30. September 1842 Siegel
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