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19.12.2016 |
Geschichts- und Heimatverein Oschatz setzt auf junge Mitglieder im Vorstand Vorsitzender Herbert Berndt zieht eine positive Bilanz unter das Jahr 2016
VON CHRISTIAN KUNZE Oschatz. Die Mitglieder des Oschatzer Geschichts- und
Heimatvereins blicken optimistisch auf das zurückliegende Jahr zurück
und gehen dementsprechend mit etwas weniger Bauchweh in das kommende
Jahr. Dieses Fazit zieht der derzeitige Vorsitzende des Vereins, Herbert
Berndt (64), im Gespräch mit der Oschatzer Allgemeinen Zeitung. Grund zur Freude ist der Beitritt eines verhältnismäßig jungen
Mitglieds. Die meisten Mitstreiter sind im Rentenalter und
dementsprechend nicht mehr immer die aktivsten und mobilsten. Wobei
Ausnahmen auch hier die Regel bestätigen. Neu in den Reihen ist eine an
der Ortsgeschichte interessierte junge Frau aus dem Oschatzer Stadtteil
Fliegerhorst. Romy Mammitzsch (Jahrgang 1975) gehört ebenso wie eine weitere der Redaktion namentlich bekannte Person zu den Hoffnungsträgern. Die Altersstruktur
habe den Nachteil, dass von heute auf morgen manches verlässliche
Mitglied nicht mehr zur Verfügung steht, seine Mitarbeit einschränkt
oder gänzlich beendet, so der Vorsitzende. Weiterhin im Fokus haben die Mitglieder die Arbeit an den Schulen
in der Stadt und der Region. „Wir haben uns zwar vorgenommen, gezielt
in den Klassen zu werben, das ist jedoch nicht in dem Maße gelungen, wie
wir uns das vorgestellt haben“, räumt Berndt ein. Auf Anfragen aus den
Schulen für gemeinsame Projekte gehe man aber weiterhin ein. Einen kleinen Wermutstropfen gab es allerdings in der Arbeit der
Heimatforscher in diesem Jahr. Sie bemühten sich darum, dass die drei
Sühnekreuze aus Stein an der Riesaer Straße nach der Umlagerung wegen
der Bauarbeiten in den Bestand des Oschatzer Stadt- und Waagenmuseums
übergehen – vergebens. Sie bleiben an Ort und Stelle. Das zu Ende gehende Jahr war für den Verein geprägt von zwei
Veröffentlichungen. Zum einen brachte Manfred Schollmeyer seine
Publikation über das Ulanenregiment in Oschatz heraus, erhältlich in der
Reihe „Oschatzer Ansichten“. Die Publikation habe, analog zu den
bisherigen Büchern Schollmeyers, viel Anklang gefunden. „Das war ein
Bombenerfolg“, so das Urteil. Zum anderen wirkte Herbert Berndt an einer Chronik über das Feuerwehrwesen der Stadt mit.
Diese Auftragsarbeit, herausgegeben vom Stadtarchiv, war auf Bitten der
Stadtverwaltung und mit deren finanzieller Unterstützung sowie durch
eine Zuwendung der Sparkassenstiftung möglich. Jene Stiftung war es
auch, die dem Heimatverein eine weitere Finanzspritze in Höhe von 500
Euro gewährte. Sie soll für weitere Veröffentlichungen verwendet werden.
Bisher ist nach Angaben Berndts jedoch noch nichts Konkretes geplant.
Man sei gespannt, denn Manfred Schollmeyer sei immer für eine
Überraschung gut. Ob jener perspektivisch auch den Vereinsvorsitz übernehmen
könnte, dazu äußerte sich Berndt nicht. Die nächste turnusmäßige Neuwahl
des gesamten Vorstandes findet im Jahr 2018 statt. Und, das sei klar,
niemand wolle den Zeitpunkt einfach so herankommen lassen, ohne sich
Gedanken über einen geeigneten Kandidaten zu machen. „Wir müssen
jemanden finden, der noch jünger ist und über mehr als eine Amtszeit von
vier Jahren das Zepter in der Hand hält“, bringt es das jetzige
Oberhaupt auf den Punkt. Einig ist man sich unter den Geschichts- und
Heimatinteressierten darin, dass der Verein am Leben erhalten werden
muss. „Eine Auflösung ist für uns keine Option“, betont Berndt. Nach dem Rücktritt Gabriele Teumers im Oktober 2012 nach elf
Jahren als Vorsitzende stand bis zum Dezember 2013 Gert Jubisch an der
Spitze. Danach führte Wolfgang Michael kommissarisch den Geschichts- und
Heimatverein Oschatz an. Michael schied im Oktober 2014 aus
gesundheitlichen Gründen aus. Seitdem ist Herbert Berndt der neue
„Kopf“.
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16.12.2016 |
Oschatz setzt ehemaliger Ullanen-Kaserne ein Denkmal
150 Jahre altes Bauteil wird an der Nossener Straße aufgestellt
Von Hagen Rösner Oschatz. Kurz vor Weihnachten haben die Wohnstätten
GmbH der Stadt Oschatz schon einmal ein kleines Geschenk überreicht. Es
ist mehrere Tonnen schwer, knapp 150 Jahre alt und kostete die
Wohnstätten rund 25 000 Euro – gemeint ist die Wiederaufstellung der
ehemaligen Bekrönung des Mitteltraktes der alten Ulanen-Kaserne. „Vor
knapp 150 Jahren wurden die Ulanen in Oschatz kaserniert“, informiert
Hobby-Geschichtsforscher Dr. Manfred Schollmeyer Von den sächsischen
Militärs ist in Oschatz kaum noch etwas erhalten. Vor einigen Jahren
wurde auch die Kaserne, im Volksmund das „Alte Arbeitsamt“ genannt,
abgerissen. „Im Zusammenhang mit dem Abriss gab es damals jedoch auch
die Auflage, die sandsteinerne Bekrönung des Mitteltraktes zu sichern
und zu gegebener Zeit gut sichtbar öffentlich wieder aufzubauen“,
berichtet Marc Etzold, Geschäftsführer der Wohnstätten GmbH, die damals
für das Objekt zuständig war. Nach der Bergung gerieten die demontierten Sandsteinelemente mit
einem Sachsen-Wappen und einer Krone aus Keramik in Vergessenheit. Bis
aus den Reihen des Oschatzer Heimatvereins die Frage laut wurde, was aus
dem Bauteil geworden ist. „Nachdem das Thema wieder auf den Tisch kam, haben wir uns nach
einem geeigneten Standort umgesehen. Wichtig war, dass der Standort auch
einen Bezug zum alten Kasernengelände hat“, so der
Wohnstätten-Geschäftsführer. Letztlich fiel die Entscheidung zu Gunsten
des jetzigen Standortes an der Gabelung von Dresdener und Nossener
Straße vor einem Wohnblock der Oschatzer Wohnstätten. Dana Bach, die
Leiterin des Oschatzer Stadt- und Waagenmuseums, schaut auf die etwa
vier Meter hohen Sandsteinelemente und meint: „Ich glaube, hier passt
die Bekrönung gut hin.“ Eigentlich hätte sie das historische Bauteil
lieber im Museumsgarten gesehen. „Aber die Größe sprengt schon den
Rahmen“, meint sie. Schon während der Aufbauarbeiten der Bekrönung wurden die
Mitarbeiter der Firma Schmidt gefragt, ums was es sich bei dem Objekt
handelt. „Für uns war dies der springende Punkt, mit dem Vorhaben jetzt
schon an die Öffentlichkeit zu gehen und nicht bis zur Einweihung
abzuwarten“, so Marc Etzold. In den nächsten Tagen bekommen die
Sandsteinteile noch eine Blech-Abdeckung, das Ziegelfeld wird noch
verputzt das Wappen bekommt eine Keramik-Krone, deren Nachbildung
derzeit noch in der Künstlerwerkstatt von Wolfgang Thibault in Schmorkau
lagert. Um die historische Originalität zu wahren, bleibt der Sandstein
unbehandelt. Rückendeckung bei der Aufstellung des historischen Bauteils gab
es von Oberbürgermeister Andreas Kretschmar, der auch Aufsichtsratschef
bei den Wohnstätten ist. „Die Ulanen sind ein Stück Oschatzer
Stadtgeschichte. Auch wenn die alte Kaserne weichen musste, wollen wir
mit diesem Denkmal an dieses Kapitel der Stadtgeschichte erinnern“,
meint das Stadtoberhaupt.
Museumschefin Dana Bach, Wohnstätten-Geschäftsführer Marc Etzold, Oberbürgermeister Andreas Kretschmar und Heimatforscher Dr. Manfred Schollmeyer (v.l.) vor der Sandsteinbekrönung
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03.11.2016 |
Wie früher: Ulanen erobern die Oschatzer Stadthalle im Handstreich
Zur Vorstellung des neuen Buches von Manfred Schollmeyer werden Erinnerungen ans Regiment Nr. 17 wach
Zur Buchvorstellung marschierten Heimatfreunde in historischen Uniformen auf
Von Gabi Liebegall
Oschatz.
Der Begriff „lebendige Geschichte“ fällt im Zusammenhang mit der
Aufarbeitung von Historie nicht selten. Selten jedoch gelingt das so wie
zur Vorstellung des Buches „Erinnerungen an das 1. Königlich Sächsische
Ulanen-Regiment Nr. 17“ (1867 bis 1919) - das sechste Buch in der Reihe
„Oschatzer Ansichten“ von Dr. Manfred Schollmeyer. Dazu kamen am
Mittwochabend rund 100 Gäste in die Oschatzer Stadthalle.
In seinen Ausführungen wurde Schollmeyer unterstützt von
Mitgliedern des Geschichts- und Heimatvereins. In der Uniform Oschatzer
Ulanen steckten u.a Eisenbahnfreund Rainer Scheffler. Gemeinsam mit Chronistin Gabi Teumer lasen sie
Auszüge aus Dokumenten der damaligen Zeit im Zusammenhang mit den
Oschatzer Ulanen. Außerdem stellte der Autor Uniformen anderer
Ulanen-Regimenter vor. Eingeladen hatte er dazu Mitglieder aus Vereinen,
die sich mit Militärgeschichte befassen, aus benachbarten Regionen. Für
alle stand im Vordergrund, nicht Aufgaben und Bedeutung des Militärs in
den Vordergrund zu rücken, sondern die Geschichte und ihr Leben in den
jeweiligen Orten. „Militär darf nicht glorifiziert werden“, so
Schollmeyer. Diese Aussage unterstützte auch der Beigeordnete der Stadt,
Jörg Bringewald, der sich in seinen Ausführungen zu Beginn der
Veranstaltung auf die aktuellen kriegerischen Ereignisse bezog.
Als der Autor Fotos, Faksimile und Kopien seiner Recherchen an
die Wand beamte, war es mucksmäuschenstill im Saal. Die tiefgründige
Recherche zu dem Buch und die eigenen Erfahrungen, die Schollmeyer an
Originalschauplätzen bei Reisen nach Frankreich und Polen gemacht hat,
beeindruckten die Anwesenden. Annemarie Kretschmar zum Beispiel sagte am
Ende der Vorstellung: „Es hat mir gut gefallen. Schließlich war mein
Vater – Schlossermeister Richter vom Brühl in Oschatz – auch Ulan, und
ich konnte Fotos zur Verfügung stellen. Ich habe mich dazu lange mit Dr.
Schollmeyer unterhalten.“ Und Günter Krause, Korbmacher i. R., sagte:
„Das ist Oschatzer Geschichte. Das interessiert mich.“
Die Bücher, die es seit gestern zum Beispiel in der Buchhandlung
Roscher angeboten werden und sich auch als Weihnachtsgeschenk eignen,
gab es für Interessierte bereits am Mittwoch nach der Vorstellung. Im
Handumdrehen waren rund 80 Exemplare verkauft und vom Autor signiert.
Schollmeyer nutzte die Gelegenheit, sich bei den Unterstützern zu
bedanken.
Diese Fotografie des bekannten Oschatzer Fotografen Hermann Koczyk bekam Manfred Schollmeyer geschenkt.
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Manfred Schollmeyer: Oschatzer Ansichten. 392 Seiten ISBN: 978-3-00-053972-5
Preis: 29,50 Euro
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28.10.2016 |
Schollmeyer spürt Oschatzer Ulanen nach
Autor bringt neues Buch in Ansichten-Reihe heraus
Von Gabi Liebegall
Oschatz.
„Oschatzer Ansichten“ - das ist der Buchtitel,
der sich mit Heimatgeschichte beschäftigt. Derregionalen Geschichte
verschrieben hat sich Dr. Manfred Schollmeyer. Gemeinsam mit dem
Heimatverein hat er bereits fünf Bücher verfasst. „Erinnerungen an das
1. Königlich Sächsische Ulanen-Regiment Nr. 17“ ist der sechste Band in
der Reihe. Er beinhaltet sehr viel mehr als der nüchterne Buchtitel
vermuten lässt. Ein Vorwort und elf Themen machen den Leser neugierig.Auf 392 Seiten – fast jede mit farbigen oder schwarz-weiß Fotos
bebildert – hat der Chronist all das recherchiert, was es zu den
Oschatzer Ulanen gibt, was interessierte Bürger wissen sollten.
Dazu hat Schollmeyer nicht nur in Archiven gelesen, er ist auch
an Schauplätze zum Thema gereist – nach Polen und Frankreich, wo er mit
Heimatfreunden ins Gespräch kam, Literatur und andere Dokumente zum
Thema im Original studieren durfte. Eine bessere Methode zur
Aufarbeitung von Geschichte gibt es nicht.
Seine intensive Arbeit erlaubte dem Oschatzer, der Wahrheit ganz
nah zu kommen, Details herauszuarbeiten, die so bisher noch nicht
dokumentiert wurden. Manfred Schollmeyer fand zum Beispiel die
Regimentsstruktur heraus, so, dass es vier Rittmeister gab, 80 Gefreite
und so genannte Kapitulanten, 448 Ulanen und 627 Dienst- und Zugpferde.
Er führt die Namen der Kommandeure von 1867 bis 1919 auf, die Namen von
gefallenen, im Lazarett verstorbenen und vermissten Ulanen im
deutsch-französischem Krieg sowie ihren Todestag.
Bei diesem militärischen Thema heroisiert der Autor den Krieg
nicht. Sein Anliegen ist es, regionale Geschichte nahe zu bringen. Beim
Lesen des Buches und vor allem der 13 Kurzbiografien fällt auf, dass
Namen vorkommen, die noch heute eine Verbindung zu Oschatz herstellen,
unter anderem Hermann Kählert und Wilhelm August Bernhard von Miltitz.
Ein Kählert-Nachkomme ist Axel Kählert (66). Er spielte in den 80er und
90er Jahren sehr erfolgreich in der Handball-Nationalmannschaft der DDR.
Und der Aristokrat Miltitz gab dem ehemaligen Platz des Friedens in
Oschatz seinen Namen. Es sind in diesem Buch noch sehr viel mehr
Bekannte zu finden. Mit Hilfe der akribischen Arbeit für dieses Werk
bekommen nicht die kriegerischen Auseinandersetzungen ein Gesicht,
sondern die Geschichte von Oschatz. Dieses „Puzzle“ aus 392 Seiten
beschreibt einen wichtigen Zeitabschnitt der Stadt: seriös, sachlich,
kritisch, kompakt und genau. Es besteht nur eine einzige „Gefahr“: Leser
könnten „süchtig“ werden nach regionaler Geschichte.
Die Vorstellung des Buches findet am 2. November um 19 Uhr im Thomas-Müntzer-Haus statt
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